Beiträge von Titus Claudius Imperiosus Iulianus

    Imperiosus grübelte.


    "Ja, ich habe das Plakat gesehen. Doch von solch einem Andrang habe ich nicht gedacht. Vielleicht sollte ich sowas auch mal in Angriff nehmen."


    er lehnte sich ein wenig zurück.


    "In letzter Zeit kommen viele Discipuli zu meinem ehemaligen Sacerdos, Valerius Victor, doch ist alles kunterbunt gemischt. Da gibt es Apollointeressierte, Mercurius, Jupiter und Mars ist natürlich auch vertreten. Vielleicht kann ich ihm ja bald den Mercuriusschüler abnehmen, mal sehen. Doch allgemein steht es um den Cultus Deorum nicht so gut, auch hier in Italia."


    plötzlich wurde es Imperiosus nicht gut und er fühlte sich schwindelig...


    "Irgendwie ist mir nicht wohl, Fausta. Ich glaube ich habe was schlechtes gegessen. Und bevor ich hier noch das Officium der Flaminca verunstalte gehe ich lieber nach Hause und ruhe mich aus."


    Noch ein Blick traf die Sacerdos.


    "Möge Mercurius mit dir sein Fausta. Vale."


    und eiligen Schrittes verlies er das Officium.

    Er lachte mit...


    "Ja, ich warte auch auf sie. Sie ist ja zur Zeit der einzige Ansprechpartner, welcher im Kollegium ist. Der Pontifex Maximus ist ja zu sehr beschäftigt, als dass wir Priester jeden Tag bei ihm erscheinen könnten."


    er blickte auf die Tür.


    "Aber wie ich den Verlauf hier kenne zieht sich das noch hin. Erzähl, wie geht es mit dem Cultus Deorum in Hispania voran?"

    Imperiosus dachte nach...seinen Blick auf den Boden gesenkt antwortete er.


    "Ich hoffe du verzeihst mir, dass ich nicht zu deiner Hochzeit erscheinen konnte. Ich war Discipulus, hatte viel zu tun und naja, mein Sacerdos wäre auch nicht gerade erfreut darüber gewesen."


    richtete seinen Blick wieder auf sie und lächelte.


    "Glückwunsch, Sacerdos Fausta. Seit einiger Zeit darf ich auch den Titel Sacerdos tragen, um genauer zu sein, Sacerdos Mercuris."

    Brutos stand verlegen da...


    "Schreiben für Arria, ich nicht wissen was steht."


    dann überreichte er ihr das Schreiben...


    Meine liebste Arria, mein Sonnenschein.
    An diesem Morgen wachte ich wieder auf, ohne dich, mir war kalt, ich fühlte mich verloren. Ich küsste dich im Traume, küsste dich tausende Male, doch es waren nur Illusionen. Liebste, ich habe gestern mit deinem Vater geredet, habe ihn gebeten dich mit mir nach Hispania reisen zu lassen. Er hat zugesagt, wie du schon bestimmt weißt. Nun, bald ist es soweit. Bitte bereite dich auf die Reise vor, nimm aber nicht zu viel mit. Die Schiffsreise wird wohl einige Tage dauern. Aber danach werden wir in der Casa Iulia nächtigen und speisen. Darum mache dir keine Sorgen um diese Sachen, es wurde schon alle von mir erledigt.
    Ich warte auf dich in einigen Tagen, am Pier in Ostia. Brutos schicke ich dir an jenem Tage morgens früh noch vorbei, er wird dir beim Tragen in die Kutsche helfen und auch sagen, wann es los geht.
    Wir sehen uns bald Liebste, mein Herz sehnt sich nach dir.


    Mit tausenden Küssen,
    Dein Imperiosus

    An einem wunderschönen Morgen machte sich Imperiosus, noch bevor er sich zum Templum Mercuris aufmachte, zu seinem alten Lehrer auf.


    Glücklich betrat er die große Halle des Marstempels. Ach wie schön waren hier seine Zeit. Doch auch sehr anstrengend, wie er zugeben musste.


    So stellte er sich etwas Abseits und wartete auf einen Priester, der ihm sagen konnte wo der Sacerdos Valerius Victror stecke...oder er wartete auf diesen höchstpersönlich.
    Wie dem auch war, er wartete.

    An einem von Sonnenschein verwöhnen Tag ging Imperiosus zum Tempel.
    Zu seinem Tempel.


    Er schritt die wundervollen Treppen herauf, nicht zum allerersten Male, doch zum Bewegendsten. Seine Beine, sie waren nicht fest wie an jedem Tage, sie schienen zu zittern.
    Nun sollte er seine Aufgabe schon fast erfüllt haben, er diente Mercurius. Seinem Mercurius.
    Nun stand er oben, drehte sich um, schaute herab, herab auf die vielen Menschen, die sich vor den Tempeln tummelten. Priester, Sklaven, Peregrini, Soldaten...alles war vertreten, eine bunte Mischung aus allem.
    Freundlich lächelte er, sah sie sich genauer an. Was wollten sie wohl hier, was machten sie, wer waren sie? Ob sie hierher wollen, hierher zu Mercurius?
    So sicher war er sich da nicht. Doch einer würde zu ihm gehen, er, er würde es. Jeden Tag würde er nun die Treppen besteigen, jeden Tag zu ihm hinauf gehen, jeden Tag bei ihm sein.
    Er ließ seinen Emotionen freien Lauf. Es waren Emotionen der Freude, des Glückes, der Zufriedenheit. Denn nun hatte er es fast geschafft, er war Sacerdos. Kein einfacher Sacerdos, sondern Sacerdos Mercuris. Ja, er war Sacerdos seines Gottes, seines Träumebringers.
    Sein Weg war lang, doch er sollte es fast geschafft haben und nur ein kleines Stück fehlte ihm zu seiner Erfüllung. Zu Mercurius Wunsch.


    Gut, er riss sich zusammen, ballte die Fäuste und trat ein. Wieder das gleiche Bild wie schon an den letzten Besuchen. Gläubige, Priester, Tempeldiener, alles war gleich. Und doch so anders, anders für ihn, vielleicht auch nur für ihn.
    Langsam tat er einen Schritt nach dem Anderen. Langsam aber beständig kam er nach vorne, sah sich die vielen Statuen an. Lächelte den vielen Menschen zu, seien es Priester oder nicht, er lächelte jedem Einzelnen zu, der ihn anblickte, seine Augen traf.
    Es war kein warmer Tag, doch hier im Tempel war er es. Der Tempel war warm, warm für ihn. Es war wohl die wärme seines Herzens, die diesen kalten und farblosen Marmor so warm wie einen Ofen erscheinen ließ.
    Er stand nun da, stand vor ihm, vor seinem Mercurius. So oft hatte er diese Statue gesehen, doch noch nie kam sie ihm so vertraut, so lebendig vor.
    Imperiosus berührte ihn, berührte Mercurius. Die Statue, so warm, so lebendig. Er fuhr ein wenig mit dem Fingern an ihr, seine Eindrücke verblaßten nicht, denn sie war immer noch warm. Plötzlich heiß. Er zuckte zurück, stand wie gefesselt vor ihr. Beobachtete Mercurius sorgfältig, wartend auf eine Zeichen, eine Bewegung.
    Doch es geschah Nichts. Nicht nach ein paar Sekunden, nicht nach ein paar Minuten.
    So sprach er leise, der Statue in die Augen schauend.
    "Nun bin ich hier, hier bei dir."
    Ein lächeln umfasste sein Gesicht. Er war zufrieden. Einfach glücklich.
    Gut, er hätte ihm an dem Tage opfern sollen, doch er würde es nachholen, denn jetzt hatte er nicht die Zeit. Nicht die Zeit, die solch ein Opfer verlangte.
    So wendete er sich von der Statue ab und ging weiter. Es war hell, nicht dunkel wie bei Mars eingerichtet. Einfach wundervoll.
    Seine Augen blickten umher. Blickten in verschiedene Räume, auf verschiedene Priester...
    Hier waren gerade ein Paar Popa damit beschäftigt die vielen Gebetsformeln zu lernen. In einem anderen Raume waren Discipuli, welche im Halbkreis saßen und sich von einem Sacerdos die weisen Worte anhörten. Imperiosus lächelete ein wenig, erinnerte sich an seine Zeit, wo er mit Sacerdos Valerius Victor durch Marstempel ging und studierte.
    Da, wiederum musste ein Officium der Commentarii sein, dachte er sich, als er ein paar Priester mit Papierstapeln am Tisch sah.
    Nun kam er an der Küche vorbei, wo schon einige Opfertiere gefertigt wurden, gefertigt für den anschließenden Verzehr, den wohl eine Gruppe Männern in einem daneben liegenden Speiseraum wohl verrichten würde.
    Ihm gefiehl es hier, hier an seinem zukünftigen Arbeitsort. Hier, wo er dienen sollte.
    Nun kam er an einem kleinen Raum vorbei, wo zwei Sacerdotes disskutierten. Auch ihnen lächelte er zu, obwohl sie ihn im Eifer des Gefechts gar nicht beachtet haben.
    So ging er weiter. Weiter auf Erkundung. Bis ihn ein Priester ansprach...
    "Salve, was kann ich für dich tun? Hast du dich etwa verirrt?"


    Imperiosus lächelte...


    "Nein, mein Freund. Ich bin der neue Sacerdos."


    überrascht von seiner Unhöflichkeit einem Sacerdos gegenüber sprach er aufgeregt...


    "Mein Name ist Lucius Larvus, Sacerdos. Ich bin hier einer der Cammentarii."


    Imperiosus blickte sich um...


    "Gut, Lucius Larvus. Nun sage mir wo mein Officium ist, das Officium des Titus Iulius Imperiosus."


    aufgeregt entgegenete er...


    "Gleich nebenan, folgt mir, Sacerdos."


    Sacerdos, ja, er hatte Sacerdos gesagt. Dieses Wort erfüllte Imperiosus mit Stolz und doch war es ungewohnt. Ungewohnt mit solch einem Titel angesprochen zu werden, ja, daran müsste er sich wohl gewöhnen müssen.
    Und er folgte dem Cammentarius, bis sie an einem kleinen Raum mit einem kleinen Fenster ankamen und auf dem Schild an der Türe der Name von Imperiosus stand.


    "Das ist euer Officium, Sacerdos."


    freundlich wies der Mann mit der Hand in den Raum.


    "Gut, ich danke dir. Du kannst gehen, ich werde mich hier zurecht finden."


    "Wie ihr wünscht, Sacerdos. Vale und möge Mercurius mit euch sein."


    Imperiosus blickte auf und sagte leise, sodass der Priester es fast nicht verstehen konnte.


    "Möge er auch mit dir sein Commentarius."


    Nun saß er da, an seinem Schreibtisch. Nun ar er da. Und er hatte Nichts zu tun.
    So erhob er sich, schob den Korbsessel wieder vor und machte sich auf in die große Halle, da wo die Mercuriusstatue stand, um den Opfernden zu helfen und auch ein Paar durchzuführen...

    Sim-Off:

    einen Priester erkennt man nicht an seinem Gewand, nur ab der Stufe des Flamen tragen sie äußere Merkmale, sonst sind sie aber nicht von anderen Bürgen zu unterscheiden...


    Irgendwie fühlte er sich ertappt. Doch mit einem Wink deutete er seinem Sklaven, dass man jetzt gerne speisen möchte und sogleich machte sich jener in die Küche ab.
    Dicht hinter ihr, die Tür zumachend, antwortete er.


    "Nun, Perilia. Ich würde nicht sagen, dass man beim Cultus Deorum "Karriere" macht, sondern nur dient. Man dient den Göttern, nicht mehr. Aber du hast natürlich Recht, vor kurzem hat man mich zum Sacerdos ernannt, Sacerdos Mercuris, um genauer zu sein."


    Mit einer weiteren Handbewegung deutete er ihr auf dem Korbsessel Platz zu nehmen, der in seinem Arbeitszimmer stand.

    Er war aufgeregt, man spürte es wohl an seiner Haltung, Mimiuk und Aussprache..


    " Ich werde ihr gewiss nichts sagen, doch hoffe ich, dass ihr es Arria rechtzeitig erzählt bevor ihr wegziehen solltet. Und auch mich hat es gefreut den Vater von Arria kennenlernen zu dürfen, Varus. Zur Sponsalia würde ich gerne in einigen Tagen aufbrechen."


    Langsam erhob sich Imperiosus