Beiträge von Marcus Caecilius Decius

    Decius saß mit einigen Milites im Bereitschaftsraum der Palastwache und besprach mit ihnen einige Sicherheitsvorkehrungen, als der Bedienstete den Raum betrat und den Befehl des Kaisers aussprach. Er hörte die Botschaft, schaute sich einen Augenblick unschlüssig um, dann fiel sein Blick auf den nächstbesten Miles.


    "Dexter, du hast die Nachricht vernommen. begib dich auf schnellstem Weg zur Castra und überbringe sie dem Praefecten."


    Der angesprochene Erhob sich von seinem Stuhl, wiederholte die zu überbingende Nachricht zur Sicherheit noch einmal, dann eilte er aus dem Raum und tat wie ihm geheißen.

    Decius schaute den vor ihm sitzenden Mann mitleidig an: Er fand die ganze Angelegenheit anscheinend sehr komisch. Ihm musste also zunächst ein wenig Respekt eingeflößt werden, und so gab er einem der Schläger ein diskretes Zeichen, woraufhin dieser dem Gefangenen eine schallende ohrfeige versetzte.


    Decius wartete einen kurzen Augenblick und ließ den Mann realisieren, was soeben geschehen war, dann fuhr er ungeirrt fort.


    "Du erzählst uns jetzt ein wenig über den Aedilen: Was treibt er so? Wie sieht sein Tagesablauf aus? Laut unseren Auftraggebern muss er einigen Dreck am Stecken haben, und du wirst uns jetzt erzählen, welche krummen Geschäfte er treibt! Welche Korrespondenzen führt er?"


    Decius hatte die Fragen schneidend und schnell hintereinander gestellt, um den Mann weiter einzuschüchtern und ihm den Ernst seiner Worte vor Augen zu führen. Und einige Anschuldigungen ins Blaue hinein konnten nie schaden.
    Die zwei Schläger standen derweil schweigend daneben. Decius hatte sie vor ein paar Tagen in einer für seine Stammgäste berüchtigten Taverna in Ostia angeheuert: Es waren zwei typische römische Straßenräuber, die keine Fragen stellten, jeglichen Kontakt mit den römischen Behörden scheuten und für ein paar schnelle Sesterzen alles taten, was man von ihnen verlangte. In ein paar Tagen wären sie wieder als gewöhnliche Seeleute auf dem Mittelmeer unterwegs.

    "Das wirst du noch früh genug erfahren." antwortete Decius kurz angebunden, dann gab er den beiden anderen Männern einen Wink. Einer der Schläger trat neben Palladius und ging nun eng neben ihm her, während der andere voraus ging. Decius blieb knapp hinter Palladius, den Dolch verborgen auf dessen Rücken gerichtet.


    So marschierten die vier Männer weiter durch die Gassen, schlugen aber einen ganz anderen Weg ein als Palladius ihn zu gehen geplant hatte. Die Häuser waren hier nicht besonders ansehnlich, und ihre Bewohner gehörten nicht gerade zur angesehensten römischen Bevölkerungsschicht.


    Schließlich machten sie vor einem etwas baufällig wirkendem Gebäude halt, es schien in seiner besseren zeit als Werkstat gediehnt zu haben. Einer der Schläger öffnete die Tür, und sie traten ein, durchquerten einen schlecht belüftet sowie -belichteten Raum und begaben sich durch eine weitere Tür in ein Kellergewölbe, welches unter dem Gebäude lag. Die Tür wurde sorgfältig verschlossen, und Palladius von den kräftigen Armen des Schlägers zu einem Schemel bugsiert und auf ihn niedergedrückt. Dann wurden seine Arme sowie Beine gefesselt, und die beiden Schläger bauten sich mit verschränkten Armen an den Seiten auf.


    Decius hatte dem gesamten Prozedere schweigend beigewohnt, und schließlich trat er auf den sicher Verschnürten zu.


    "So. Jetzt... können wir reden. Du bist Caius Iulius Palladius, Scriba Personalis des Aedilis Curulis, richtig?"

    Als der Mann an ihm vorbeigehen wollte und ihn dabei mit der Schulter anrempelte zog Decius einen Dolch, wirbelte herum und ergriff den Mann um den Hals herum. Gleichzeitig presste er ihm die Klinge an die Nierengegend.


    "Keinen Laut, mein Freund!" zischte er ihm ins Ohr, während die beiden anderen Gestalten herbeigehastet kamen.


    "Du wirst uns nun ein kleines Stückchen begleiten, wenn du mit uns kooperierst wird dir nichts geschehen. Haben wir uns verstanden?"


    Um seine Worte zu unterstreichen, verstärkte Decius ein wenig den Druck auf die Klinge.

    Nachdem die "Zielperson" tiefer in die Gasse gegangen war, traten zwei Gestalten hinter ihr aus dem Schatten und bewegten sich schnell auf sie zu.


    Decius, der sich ein wenig verkleidet hatte und nun eher einer abgerissenen Gestalt aus der römischen Unterwelt glich denn einem Soldaten der Garde, kam der Zielperson in der Gasse entgegen und lächelte sie freundlich an.

    Decius kam in voller Marschausrüstung auf den Exerzierplatz gehastet und traf dort auf seinen Centurio. Dieser schaute sich die Ausrüstung seines Optios an, konnte keine gravierenden Mängel feststellen und wartete dann darauf, dass die Centurie vollzählig antrat.

    Decius lief durch die Unterkünfte der Centurie und benachrichtigte die Soldaten, dass sie unverzüglich in voller Marschmontur auf dem Exerzierplatz anzutreten hätten.


    Dann begab er sich zu seinem Contubernium, kontrollierte sein Marschgepäck und packte es zusammen. Als er alles inspiziert hatte und mit seiner Arbeit zufrieden war, begab er sich zum Exerzierplatz.