Beiträge von Flavius Prudentius Balbus

    "Ich werde mich um den Fall kümmern. Ich möchte, dass Du vorrausreitest und mitteilst, dass ich unterwegs bin. Ihr unternehmt nichts, keiner erfährt davon. Ihr bezahlt auch nichts. Mit Erpressern verhandeln wir nicht. Zögert alles so lange raus wie es geht. Und ganz wichtig: Je weniger Leute Bescheid wissen, umso besser!"


    Ich blickte ihn an und hoffte, dass er verstanden hatte.

    Sim-Off:

    Wenn ich eine grundsätzliche Anmerkung machen darf. Hispania hat ein Problem. Und dieses Problem besteht darin, dass es zuviele Baustellen hat. Ich will ja euren Expeditionsgeist nicht einbremsen, doch wenn in jeder Stadt nur zwie drei Leute aktiv sind und sich um sich selbst drehen, dann läuft das darauf raus, dass wir viele Baustellen haben, aber nicht wirklich etwas vorwärtsgeht.


    Je weniger Leute aktiv sind, umsoweniger Bausstellen sollte man haben. Wo liegt das Problem, wenn wir erst einmal darauf sehen das wenige was wir haben richtig hochzuziehen?


    Tarraco hatte mal eine Menge Potential. Tarraco hatte einen Statthaltersitz, einen Verwaltungssitz, eine Legion, eine Ala, einen Hafen, ein Forum...


    Und was machen wir?


    Nichts gegen Carthago Nova.... doch statt dass wir hingehen und Tarraco zu einem zweiten Rom ausbauen, in Tarraco den Hafen auf Vordermann bringen, eventuell die Tempel auf Vordermann bringen und wirklich alle Posten besetzen, so dass ein flüssiges RPG möglich ist, welches nicht immer nur aus den selben Personen besteht,


    machen wir den Irrwitz und "gründen" eine Stadt CN , welche zum direkten Konkurrenten wird. Jetzt haben wir also zwei Verwaltungsapparate statt einem, in welchem die Leute auseinandergerissen sich selbst beschäftigen, statt miteinander zu spielen und zu posten.


    Und dann lese ich hier, dass man auch noch Corduba forcieren sollte.


    Ich weiß nicht, welchen Träumen und Utopien hier manche erlegen sind, aber fakt ist, wir haben ein ernsthaftes Problem. Dieses Problem heißt, dass wir Betriebsblind geworden sind. Wir stürzen uns in Baustellen und Aktionen und merken nicht, dass wir uns nur Arbeit aufhalsen und uns um uns selber drehen.


    Nur: So wird das ganze nichts. Denn weniger ist mehr.


    Ich hab es schon früher mal gesagt gehabt: Lieber eine Stadt rappelvoll in dem auch ein abwechslungsreiches Leben herrscht, welches Leute anlockt, als drei Geisterstädte nebeneinander, in denen immer die gleichen Leute posten.


    Taktisch ist in Carthago Nova einiges bewegt worden. Mein Respekt für SEV. Er hat viel bewegt. Wirklich!


    Nur strategisch war es ein Fehler. Man stelle sich vor, wie es in Tarraco abginge, wenn wir die Energien dort reingesteckt hätten.


    Aber wie gesagt: Wir bauen ja lieber an drei Baustellen, statt dass wir wirklich mal ein Projekt fertig kriegen.


    Das Projekt Hispania kann nur frucht bringen, wenn wir das Projekt Tarraco zum Abschluss bringen. Ich hoffe ihr versteht was ich meine.


    Denkt mal darüber nach. Wir verzetteln uns. Wir haben bald ein halbes Dutzend Scriba, die aber nichts zu tun haben und wenn dann durch die Gegend reiten und sich selbst beschäftigen. Und so ist es mit allen Posten. Hätten wir statt dessen die Leute auf einem Haufen, dann geht was.


    Verstanden? Es ist wie mit ner Kneipe. Wenn es nur eine gibt, gehen alle dort rein und es passiert was. Hat man statt dessen drei Kneipen, sitzt der eine dort, der zweite hier, und der dritte drüben. Jede kuckt ins Glas und bemitleidet sich selbst. Und das ist erbärmlich.

    Kaum hatte der Sriba mein Officium verlassen und die Türe von aussen geschlossen, wandte ich mich an den Comes und blickte ihn direkt an.


    "Comes! Ich möchte eines klar stellen! Ich bin der Regionarius hier und Fragen der Sicherheit fallen in meinen Zuständigkeitsbereich. Ich bin verantwortlich und dem Proconsul unterstellt.


    Es ehrt Dich, dass Du an diesem Fall mitwirken möchtest.


    Doch lasse ich nicht zu, dass man in meine Arbeit hineingreift. Es ist meine Zustädnigkeit, meine Arbeit, und mein Officium. Solltest Du damit Probleme haben, dann wende Dich an den Proconsul direkt. Aber halt Dich hier zurück. Ich mag es nicht, wenn man mir ins Handwerk funkt!"


    Ich war direkt. Ohne Umschweife.

    Ich räusperte mich und nickte mit dem Kopf. Eine richtige Entschuldigung war ihm wohl nicht eingefallen. Mehr jedoch nervte mich der andere, welcher in meinem Officium ohne meine Anweisung die Türe geöffnet hatte. Ich wollte ihn sehen, wenn man in seinem Büro so verfuhr...


    "Ich denke, dass die Lage ernst ist und dass ich mich höchstpersönlich nach Carthago Nova begebe. Ich werde die Ermittlungen übernehmen.


    Wie seid ihr zu dem Schreiben gekommen?"

    Ich hatte das Schreiben gerade überflogen, als es erneut an der Türe klopfte. In Gedanken versunken, registrierte ich nicht, wie der Überbringer die Türe öffnete, der Comes eintrat und näher kam. Erst als mir das Schreiben aus der Hand gerissen wurde, zuckte ich zusammen.


    "Ich darf doch bitten, oder?
    Das ist immer noch mein Officium..."


    Ich schüttelte den Kopf und war mehr als ungehalten.
    Was erlaubten sich die beiden?

    Ich saß an meinem Schreibtisch und ließ mir von einem Sklaven, welchen ich ins Büro bestellt hatte die Fingernägel pflegen. Nichts ungewöhnliches für einen Römer und ich war mit Sicherheit nicht der erste, der dies so handhabte, als es plötzlich an die Türe klopfte. Ich wies den Sklaven an, dass er sich zurückziehen könne, bezahlte ihn und wandte mich dann in Richtung Türe.


    "Ja bitte!"


    Hoffentlich war es kein Bittsteller...

    Ich hatte von einem Informanten herausbekommen, wo sie sich ein Zimmer genommen hatte. Ich betrat die Insula, warf dem Verwalter - welcher mich kannte - einen Blick zu, dass ich in Ruhe gelassen werden wollte und ging die Treppe nach oben. In einem der hinteren Gänge klopfte ich an die Türe. Vielliecht war sie da. Vielleicht auch nicht.


    Ich blickte mich um. Es sah sauber aus.
    Folglich hatte sie Glück gehabt.

    Die eine, mit dem helleren Haar, war etwas vorlaut und geschwätzig.


    "Ich bin im Dienst. Die Sicherheit des Marktes gehört in meine Zuständigkeit."


    Mehr wollte ich nicht reden, ausserdem was scherten mich diese Sklaven?


    "Ich wünsche noch einen schönen Tag."


    Ich blieb stehen und ließ die beiden weiterschlendern.

    Ich überlegte. Mir fiel ein, dass ich die eine der beiden schon einmal gesehen hatte. Ja, damals auf dem Markt, als der Proconsul alle überboten hatte. Wieviele Sesterzen hatte er ausgegeben? Ein halbes Vermögen. Und dafür, dass die Sklavin nun die Besorgungen auf dem Markt machte. Was für eine Verschwendung. Für das Einkaufen hätte er auch einen billigeren Sklaven haben können.


    "Helena Matinia. Matinius Agrippa. Alles klar..."


    Ich nickte mit dem Kopf. Jetzt konnte ich die beiden einordnen.


    Sim-Off:

    Mmm... merkwürdig

    Ich hatte die beiden Sklavinnen schon eine Weile beobachtet und aus einem etwas geringeren Abstand das Gespräch verfolgt, was auf einem vollen Markt nicht sonderlich schwer war. Beide sahen ausgesprochen hübsch aus und hätten in meinem Lupanar mit Sicherheit zu den Dauerbrennern gehört. Ich räusperte mich und trat an die beiden heran.


    "Ich möchte das Gespräch ungern unterbrechen, doch auch in Tarraco kann es schneien. Erst letztes Jahr lag eines Morgens plötzlich Schnee und die Nächte waren so kalt, dass man meinte, die Götter würden die Welt auf den Kopf stellen..."


    Ich lächelte.


    "Ihr seid die Sklavinnen welches Herrn?"


    Sim-Off:

    www.imperium-romanum.info
    http://www.imperiumromanum.net


    Damit kannst Du mit zwei IDs gleichzeitig spielen.

    "Gut, sobald Du Bescheid weißt, lass es mich wissen."


    Ich hatte in der Zwischenzeit den Becher gelehrt und stellte ihn auf den Tisch.


    "Ich sollte jedoch wieder gehen. Es war schön, Deine Bekanntschaft gemacht zu haben. Und vielen Dank für den Wein."


    Ich erhob mich.

    "Ist eine größere Einweihung geplant?"


    fragte ich interessiert, schließlich würden eventuelle Sicherheitsmaßnahmen anfallen. Bei größeren Menschenansammlungen waren ein paar Stadtwachen vor Ort obligatorisch.


    "Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn ich höchspersönlich anwesend sein könnte..."

    Etwas verwundert nahm ich zur Kenntnis, dass sie den Wein nicht verdünnte. In Gesellschaften pflegte man den Wein immer zu verdünnen, einzig Gewohnheitstrinker, wie ich selbst einer war, griffen auch zu purem Wein. Ich nahm den Becher dankbar entgegen, nickte mit dem Kopf und nahm einen Schluck.


    "Vorzüglicher Wein..."


    sprach ich und musterte sie nachdenklich.


    "Ja, ich bin gekommen um mir das neue Gesicht anzusehen, welches für die Schule verantwortlich ist. Ich hoffe das ist nicht verboten..."