"Slave Quintus!"
rief ich ihm zu, als er auf mich zukam und den Diener spielte. Alle Gäste des Etablisments wurden zuvorkommend behandelt, ganz gleich welcher Herkunft man war und - solange man Bezahlen konnte. Befand man sich darüberhinaus in einer einflussreichen Position, konnte man gewiss sein, dass die Behandlung noch zuvorkommender sein würde.
Er begrüsste mich wie ein arabischer Derwisch mit Verneigungen, Segenswünschen und triefend-schleimigen Sprüchen, grinste wie ein Mann, welcher selbst jeden Moment zum Schuss kommen würde und fragte, was ich zu so später Stunde in seinem Betrieb noch wolle. Die letzte Razzia sei ja erst gestern gewesen und nach Vereinbarung würde erst in zwei Wochen wieder eine anstehen.
Ich winkte ab, hatte ich an einem solchen Gespräch nach diesem anstrengenden Tag keine Lust.
"Ich bin nicht deswegen gekommen, Quintus..."
sprach ich und blickte ihn an.
"Ich war in der Gegend, ein langer Tag, erfolgloser Einsatz, wie so oft, Du kennst das ja, ich dachte ich spanne noch ein wenig aus, trinke noch einen guten Wein... Die Tavernen haben schon zu... Sperrstunde... Dein "illegaler" Laden hier ist der einzige bei dem man um diese Zeit noch etwas bekommen kann, ohne dass man Angst haben muss nicht mehr lebend herauszukommen. Also was ist? Krieg ich was?"
Ich blickte ihn an, und die Betonung des Wörtchens "illegal" ließ ihn schmunzeln.
"Sicher." antwortete er nur, führte mich an die Theke, bestellte zwei Becher des besten Weines und fügte hinzu, dass sie auf Kosten des Hauses gehen würden. Heute sei ich sein Gast.
Ich dankte und kippte den ersten Becher nach unten.