Beiträge von Flavius Prudentius Balbus

    "Legatus, hohe Verluste ist noch stark untertrieben. Von der II. und den mit ihr ausgeschickten Reitern haben gerade mal 80 Mann überlebt und von diesen wurde die Hälfte gekreuzigt. Die II. existiert nicht mehr..."


    Balbus schluckte bei diesen Worten.


    "Die Lage in Numantia ist der Situation entsprechend, aber ruhig. Es gibt ebenfalls keine Probleme, wenn man von den Schäden und Verlusten absieht. Ich habe allerdings aus Rücksicht den Vormarsch abgebrochen und mit der Verfolgung von Sertorius - dem Anführer der Feinde - noch nicht begonnen. Die Versorgung der Verwundeten und der Toten schien mir wichtiger..."

    Ich würde Dir empfehlen mit dem Sklaven auf Stufe I zu schaffen.
    Du produzierst eine Runde und nimmst ihn dann raus, der Betrieb ist auf Null, kostet nix. Wenn Du die Waren verkauft hast, nimmst den Sklaven wieder rein, und weiter gehts.


    Wenn Du Dich selber anstellst, bist auf Dauer beschäftigt.

    Balbus eilte aus seinem Zelt, zurrte sich noch schnell die Rüstung fest und ging dem Legaten entgegen. Unterdessen trommelte der Primus Pilus die Männer zusammen, damit sie Aufstellung beziehen würden. Balbus war aufgeregt, Meridius war zwar durch einen Meldereiter von den Ereignissen in Numantia in Kenntnis gesetzt worden, doch von dem Ausmaß musste sich jeder erst selbst ein Bild machen...


    Er selbst jedenfalls hatte sich sein erstes Kommando bisher anders vorgestellt, aber wem der Soldaten, die das Massaker überlebt hatten, ging das nicht ebenfalls so?


    Als Meridius vorritt, schlug Balbus mit der Faust ans Herz.


    "Salve, Legatus!"


    Er zwang sich, seine Nervosität nicht anmerken zu lassen.

    Zitat

    Original von Lucius Tiberius Vibullius
    Wir haben oft darüber gesprochen. Ich weiß um meine Fehler und ist es nicht besser, um diese zu wissen und darum zu kämpfen sie zu beseitigen, als sich falsches vorzumachen und weiter zu lügen, wie es einige in Amt und Würden hier tun?


    Taten, werter Vibullius, unterscheiden sich von Worten durch die Tat. Dass Du darum kämpfst Dich zu bessern, haben wir schon oft gehört, jedoch noch nie gesehen. Mag das Misstrauen vielleicht daher kommen? ;)

    Balbus trat widerwillig vor die Soldaten. Er hätte sich am liebsten eine andere Situation ausgesucht, doch sie wurde ihm ja - wie allen anderen - aufgezwungen. Sie hatten sich die Schlacht und den Tod nicht ausgesucht.


    "Männer!
    Soldaten der tapferen Legio IX!
    Salutiert ein letztes mal
    vor Euren tapferen Kameraden,
    welche für Ruhm und Ehre,
    für das Imperium und unsere Ahnen
    ihr Leben ließen!
    Mögen wir eines Tages
    im Ellysium
    wieder auf sie treffen.
    Roma Victor!"


    Mehr fiel ihm nicht ein und er verwünschte den Tag, an dem er sich zu den Legionen gemeldet hatte.

    Als Flavius aus dem Stall ins Freie trat stand plötzlich sein Bruder vor ihm. In seiner Tunika, mit dem übernächtigten und erschöpften Gesichtsausdruck voller Enttäuschung und voller Fragen, stand er vor ihm und Flavius hätte seinen jüngeren Bruder fast nicht wieder erkannt, hätte er nicht seine Stimme gehört. Er trat nach vorne und umarmte ihn.


    "Ach Bruder! Gut, dass Du lebst. Wie hätte ich es Vater erklären sollen?"


    Dann löste er die Umarmung wieder und wurde zum Tribun.


    "Du weißt, dass die Strecke auch für mich nicht in dieser knappen Zeit zu schaffen war..."

    Zitat

    Original von Lucius Tiberius Vibullius
    solange bis ein männliches Wesen bei den Vesuviern eintrudelt. ;)


    Wir haben wiederholt registriert, dass Du Dich anbietest dabei nachzuhelfen. Aber wie es scheint hat die Dame kein Interesse.


    Ach ja, willkommen in Rom, Vesuvia Crispina!

    Balbus schüttelte nur mit dem Kopf. Dann entsann er sich wieder auf die Frage des Centurios der vor ihm stand.


    "Verstärkung? Die ganze Legion ist ausgerückt und auf dem Weg hierher. Meridius dürfte sich bereits in Celsa befinden. Wir haben jeden Mann mobilisiert, der verfügbar war, selbst aus dem Gefängnis wurden einige vorzeitig rausgeholt..."


    Wie konnte es nur passieren, dass sich viertausend iberische Krieger der Aufklärung entzogen hatte? Wie konnte es passieren, dass man so lange von einem Bauernaufstand ausging? Er wandte sich an einen Centurio.


    "Centurio Crassus! Die Truppen sollen hier ihr Lager errichten. Und schicken sie Männer los, welche die Toten einsammeln, waschen und ... Ich will dass jeder Name aufgeschrieben wird..."


    Dann blickte er wieder zu Livianus.


    "Deine Männer sollen sich ausruhen. Und Du kannst Dich auch zurück ziehen. Wir werden hier bleiben, bis Meridius eingetroffen ist. Ich will die Toten nicht einfach liegen lassen und diesen Iberern nachjagen. Weit kommen sie sowieso nicht."

    Balbus atmete auf, als er von Livianus hörte dass sein Bruder noch lebte. Dann jedoch wurde ihm bewusst, dass mehr als 500 Männer ihr Leben verloren hatten. Vierzig Überlebende. Nicht einmal eine Centurie von einer ganzen Cohorte. Er sah Livianus an.


    "Wie geht es den Verwundeten?
    Wieviele werden nicht durchkommen?"

    Balbus konnte nicht glauben was er hörte und schüttelte nur mit dem Kopf. Drei- bis viertausend iberische Kämpfer? Sertorius? Wer war Sertorius? Er sah sich ohnmächtig um.


    "Wieviele haben überlebt? Und wo ist mein Bruder?
    Ist er...?"


    Er wagte nicht, die Frage zu Ende zu stellen.

    Nach der Vorhut erreichte wenig später auch zuerst die I. Cohorte, dann die III. und IV. Cohorte Numantia. Balbus ließ sich sofort zu den verwundeten und überlebenden Männern führen. Wohin er auch sah, er sah ein Chaos. Er sah Blut. Er sah Leid. Dann trat er zu Centurio Livianus.


    "Salve, Centurio! Was ist hier passiert?
    Wieviele Überlebende haben wir?"

    Balbus blickte den Reiter an.


    "Ich möchte, dass Du mit der vordersten Turma reitest. Du kennst den Weg am Besten und wirst wahrscheinlich auch darauf brennen, als erster zu erfahren, wie es Deinen Kameraden geht..."

    Balbus steht vor dem Zelt und sieht zu, wie die Soldate ihre Zelte abbrechen, die Ausrüstung zusammenpacken und sich marschbereit machen. Vor wenigen Minuten hatte er den Offizieren die letzten Anweisungen gegeben und die Karten ausgeteilt. Jeder wusste, was er zu tun hatte.


    In Gedanken versunken tritt er zu seinem Pferd und sitzt auf. Würden die Götter mit ihnen sein? Würden sie rechtzeitig kommen? Wie würde der Kontakt zu den Aufständischen eintreten?


    Es war sein erster Einsatz als Kommandeur. Es galt sich zu Beweisen. Wenn er jetzt alles richtig machte, konnte seine Karriere sprunghaft nach oben gehen. Wenn er es verbockte, würde er für den Rest seines Lebens auf diesem Posten versauern.


    Karriere? Bei den Göttern. Es ging um die Legion und um die Provinz Hispania. Er schalt sich selbst, an seine Karriere gedacht zu haben.


    Dann erblickte er den Reiter wieder.


    "Soldat, komm mal her!"


    Er winkte ihn herbei...

    Ein politisches Amt auszuüben um zu beweisen, dass man doch ein anderer Mensch ist, endet in einer Katastrophe. Zu Glauben durch ein politisches Amt würde man ein besserer Mensch, endet ebenfalls in der Katastrophe.


    Du selbst gibst zu, dass es um Dein Lebenswandel nicht zum Besten gestellt ist. Wozu sollte man Dich also wählen? Sprechen nicht die Taten Deines bisherigen Lebens, Dein Wandel, Dein Auftreten gegen Dich? Du sagst, all dies sei zur Ausübung eines Amtes nicht relevant. Ich sage, doch das ist es! Treue, Zuverlässigkeit, Ehre, Sitte und Anstand sind keine austauschbaren Vokabeln und auch keine blossen Floskeln, sondern Zeichen von Würde und Reife. Einer Würde und Reife, die man mitbringen sollte, wenn man ein Amt dieser Tragweite ausüben möchte. In diesem Amt dient man nicht Ostia, oder sonst einer Stadt, sondern dem Volk von Rom. Das Volk von Rom jedoch hat verdient, dass es von den Besten und ehrenhaftesten Menschen regiert und geführt wird. Vergleiche ich Dich anhand Deiner ruhmreichen Vergangenheit mit anderen Kandidaten, fällt mir kein Grund ein, warum ich Dir meine Stimme geben sollte...

    "Gut, dann brauchen wir uns darum morgen nicht kümmern und werden schnell vorwärts kommen. Ich danke Dir. Du kannst abtreten!"


    Balbus nickte ihm freundlich zu und wandte sich dann wieder an den Primus Pilus...

    Balbus nickte mit dem Kopf.


    "Die Informationen über den Gegner habe ich bereits erhalten. Centurio Livianus war es gelungen eine Brieftaube nach Tarraco zu schicken."


    Er überlegte einen Moment.


    "Wie war die Strecke von Numantia bis hier zurückzulegen?"

    Balbus hörte geduldig zu und nickte mit dem Kopf.


    "Du magst Recht haben, Soldat. Doch meine Männer haben die ganze Strecke bis hier her in einem Eilmarsch zurückgelegt und sind am Ende ihrer Kräfte. Wir sind in Feindgebiet. Bis nach Numantia schaffen sie es heute nicht mehr, dazu ist die Strecke zu weit, und ich werde sie mit Sicherheit nicht irgendwo auf halber Strecke mitten in der Nacht übernachten, oder gar ein Lager ausheben lassen. Weißt Du was es bedeutet, wenn die Verstärkung unterwegs aufgerieben wird?"


    Er blickte ihn an.


    "Die II. muss nun mal so lange aushalten bis wir bei ihr eintreffen. Und unter Eintreffen meine ich einen Zustand, in dem meine Männer noch in der Lage sind eine Schlacht zu schlagen. Was nützt es mir und der II, wenn wir Numantia nach zwei Tagen ohne Rast erreichen, die Männer aber keine Kraft und Ausdauer mehr haben?"


    Er blickte zu Geta.


    "Wir bauen daher unser Lager hier auf und marschieren morgen zusammen mit der I. weiter. Eine Centurie bleibt als Wachmannschaft hier und richtet alles für die restlichen Kohorten ein, die unter Meridius entreffen werden. Und wenn die II bis dahin nicht ausharren kann, so kann ich daran auch nichts ändern. Ich riskiere nicht den gesamten Feldzug für eine Kohorte!"