Beiträge von Flavius Prudentius Balbus

Ich blickte von meinen Dokumenten auf und hörte mir die Geschichte an. Schon wieder ein Vorfall bei den Decima? Erst den Einbruch und nun Probleme mit einer Sklavin? Vermutlich eine teure noch dazu, wenn man sich gleich am selben Tag bei mir meldete. Keine gute Zeit für einen Klienten. Wie sollte man auch alles dem Patron erklären...

"Immer eines nach dem anderen. Wie heißt die Sklavin? Seit wann wird sie vermisst? Wo hat man sie zu letzt gesehen? War sie in der Stadt unterwegs? Und wieso kommst Du auf den Gedanken, dass ein Verbrechen hätte geschehen können? Vielleicht macht sie sich nur einen schönen Nachmittag. Oder sie hat sich verspätet..."

Ich blickte den Sklaven an.

Ich nickte mit dem Kopf. Es war gut einen Decima in der Curie zu haben.
Auf die Männer dieser Familie war Verlass.

Ich verließ die Casa wieder, ordnete an, dass ein Dutzend der Männer regelmäßig in der Gegend patroullieren sollten und versicherte auch der Dame des Hauses, dass ich alle Hebel in Bewegung setzen würde um den Täter zu finden. Seine Beute war minimal gewesen. Die Handvoll Sesterzen welche vermisst wurde, konnte der Senator mit Sicherheit verschmerzen und einen weiteren Versuch würde man in dieser Gegend mit Sicherheit nicht mehr wagen. Das Risiko für jeden zukünftigen Täter war gewaltig angestiegen.

Nachdem ich noch einmal einen Blick in Richtung Vestibulum geworfen hatte, ging ich. Meine Männer blieben noch vor Ort.

Ich erreichte den Ort des Geschehens. Ich hatte in der Stadt etwas zu tun gehabt und konnte deshalb nicht früher erscheinen. Der Centurio der Stadtwache hatte die Anwohner der Casa Decima bereits befragt, wofür ich ihm sehr dankbar war. Dass jemand die Casa meines Patronen auszurauben versuchte, gefiel mir ganz und gar nicht. Zum Glück hatten die Sklaven einen der beiden in der Culina überwältigen können, während der zweite in die Hände der Stadtwachen geraten war. Zwei Verdächtige auf frischer Tat ertappt, es wäre nur eine Frage der Zeit, bis ich auch den Dritten finden würde.

In Gedanken trat ich in die Casa um mir den Ort des Geschehens selbst anzusehen...

"Man wird sehen."

sagte ich nur kurz und trocken. Dann leerte ich den Becher in einem Zug, stellte ihn auf den Tisch zurück und ging zur Türe.

"Ich mach mich frisch und muss gleich los. Wenn Du noch eine Weile hier bleiben willst, dann kannst Du das tun."

Dann trat ich nach draussen und verschwand in Richtung Balneum.

"Ja, dir, warum nicht."

keuchte ich, erzitterte kurz und war stressbedingt schon fertig. Ich stieg von ihr herunter, zog meine Tunika zurecht, trat an den Tisch und schenkte mir den Becher erneut mit Wein voll.

"Ich hab zu viel zu tun. Ich komme mit meinen Geschäften kaum nach. Nutze einfach die Chance, mach was draus. Ich wünsch Dir dazu alles gute."

Ich nahm einen Schluck und musterte ihre Gestalt.

Ich schob nun auch meine Tunika nach oben, trat von hinten an sie heran. Zärtlich umfasste ich dabei ihr Becken, griff mit der anderen Hand um ihre Hüfte herum und presste sie an mich.

"Ich werde Dir das Dolce Vita überschreiben."

sprach ich, während ich zustieß.

"Du hast Deine Arbeit gut gemacht und ich finde, dass Du eine Chance vedient hast. Wenn Du es geschickt anstellst, brauchst Du Dir um Deine Zukunft nie wieder Sorgen machen..."

Sie machte mich rasend. Mein Herzschlag wurde schneller.

Zitat

Original von Publius Matinius Agrippa
Wagenrennen sind ein Teil der griechischen Spiele, ausserdem ist es will ich diese nicht kopieren, sondern grossartiger machen, neben den übliche Disziplinen sollen auch Gladiatorenkämpfe ein Teil davon sein, es soll ein grossartiges Fest zu Ehren unserer Götter werden ...

"Gigantismus ist kein Zeichen von Qualität. Ganz im Gegenteil. Tarraco und Hispania hat mehr davon, wenn wir statt einem Mega-Event, lieber drei kleine und feine haben. Profil kriegt man nicht durch Masse, sondern durch Klasse."

Das Dolce Vita wechselt den Besitzer.
Es gehört ab sofort Livilla.

Wie ich vermutet hatte, war weder ein kleiner Junge, noch sonst irgendetwas Interessantes auf der ganzen Strecke zu sehen gewesen. Bei der nächsten Station nahmen wir die Treppe nach oben und begaben uns wieder an das Tageslicht. Die Suche war ergebnislos verlaufen und ich überlegte wie es weitergehen sollte. Mit Sicherheit war der Bursche nicht in die Kanalisation gestiegen. Davon konnte ich ausgehen. Nichts desto trotz, man musste etwas tun. Ich schickte einen der beiden Männer zum Stadtbauamt um die Schäden zu melden und den zweiten zur Stadtwache um weitere Männer in dem besagten Gebiet nach dem Kind suchen zu lassen.

Ich selbst begab mich zurück zu der Menschenansammlung, welche immer noch die Mutter zu trösten versuchte.

Wir kamen nur langsam vorran, da der schmale Gang recht und links der Kanalisation ziemlich rutschig war und ich nicht die Absicht hatte in den Ausscheidungen der Stadt baden zu gehen. Bei aller Liebe zu meinem Pflichtbewusstsein, hatte dieses auch eine Grenze.

"Verdammt nochmal..."

flüsterte ich, denn ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein kleiner Junge freiwillig hier rein klettern würde.

"Kannst Du Dir vorstellen, dass ein kleiner Junge freiwillig hier rein klettert und dann verschwindet?
Das glaubt doch keine Sau..."

wandte ich mich an einen der beiden und schüttelte den Kopf.

"Regionarius, wir könnten wieder umkehren."

meinte dieser.

"Der Bursche ist sicher nicht hier und spielt wahrscheinlich in irgendeinem Hinterhof.
Die Suche hier bringt nichts. Vermutlich hat man ihn oben längst wieder gefunden."

Ich stoppte und drehte mich um.

"Wir gehen noch bis zur nächsten Station und verlassen die Kanalisation DORT.
Ich habe keine Lust umzukehren. Die Strecke ist die selbe..."

Er nickte.

Ich wusste es. Schließlich bezahlte ich sie auch gut.

"Ich hab nicht viel Zeit, fangen wir also an."

sagte ich und fuhr fort.

"Knie Dich auf die Kante des Bettes und schieb Deinen Rock hoch."

Ich stellte den Becher ab.

Ich kommentierte die letzte Bemerkung nicht und lachte nur.

"Man sieht sich, Matinius, man sieht sich."

Dann widmete ich mich wieder meinen Dokumenten.

Ich schmunzelte.

"Nun, kein Problem."

Ich lehnte mich zurück.

Ich nickte.

"Ich stelle Dir zwei Mann ab. Wann brauchst Du sie?"

Ich atmete durch. Eigentlich brauchte ich jeden Mann woanders.

"Hat man ihm schon eine schriftliche Ladung zur Besprechung in deinem Officium zugestellt? Es wirkt manchmal wunder, wenn man so Dinge bespricht, statt sofort zu vollziehen, diese Erfahrung habe ich gemacht..."

Ich schlage folgenden Kompromiss vor.

Wir halten zum einen römische Spiele ab, also Wagenrennen.

Ein anderesmal veranstalten wir ein iberisch-römisches Fest. Vielleicht am Tage der Provinzgründung/ernennung. Dabei kommt es zu einer Stierhatz durch die Gassen von Tarraco, einem iberischen Pferderennen, dann einem spaßigen Rennen, bei dem die Teilnehmer noch eine Dame hinten auf der Kuppe mitnehmen müssen, riesige Fiesta auf dem Forum, Tanz und Essen bis spät in die Nacht.

Drittens Stiftung und Bau eines Gymnasiums und der Therme durch unsere Patrones, mit Einweihung und dazu abgehaltenen Spielen griechischer Art. Das würde dann Sinn ergeben.

Ich nickte verstehend mit dem Kopf.

"Gut. Und wozu braucht man dabei mich?"

Ich dachte nach.

"Hat der Medicus entsprechende Kurse vorzuweisen? Darf er den Titel Medicus führen? Falls das der Fall ist, ist er zumindest berechtigt dieser Arbeit nachzugehen, sei es in Form, dass er Hausbesuche macht, oder aber ein Geschäft einrichtet. Die meisten Geschäfte befinden sich vorzugsweise im Umfeld des Forums. Ich weiß nicht wie das bisher gehandhabt wurde, aber ich denke, dass eine schriftliche Aufforderung zur Anmeldung bei einem zuständigen Magistraten ausreichen dürfte. Ich habe meine Betriebe bisher auch nicht angemeldet. Rücke ich zu diesem Medicus aus, kann ich gleich alle Geschäfte zumachen lassen..."

Ich sah auf.

"Um was geht es?"