Der Vigilus kam mit Iustina herein, knallte erwartungsgemäß die Tür zu, und trat zum Optio. Leise sprach er ihm ins Ohr. Metellus blieb regungslos, schaute mal zu Medeia, mal zum Vigilus, dann wies er diesen an, sich an der Tür zu postieren.
Er lehnte sich erneut zurück und verschränkte die Arme vor der Brust....Metellus schwieg.....und seine Gesichtszüge wirkten kalt und hart.
Die Nachricht des Vigilus hatte seine Laune nicht gebessert. Das Opfer, das in der Gasse von den Anwohnern versorgt wurde, das war NICHT in der Kaserne. Laut Aussagen ging es humpelnd weg und wollte es auf sich beruhen lassen. Hmmm, auch merkwürdig.Diese Information wollte der Optio aber lieber zunächst für sich behalten.
Medeia, Du fragst allen Ernstes, welche Beweise ich habe? Meinst Du, nur weil Du mächtig und einflussreich bist, da würden die Gesetze nicht für Dich gelten? Meinst Du wirklich, ich würde mich aus Angst vor Dir beugen, und meine Pflichten nicht mehr wahrnehmen? Ich gab einen Eid darauf, stets Rom zu dienen. Und eben dies tue ich.
Dieses kleine Früchtchen hier hat ALLES gestanden. Und wenn ich sie nun durchsuchen ließe, so würden wir mit Sicherheit einen blutbefleckten Dolch finden.
Du sprichst von einem Gericht? Mir soll es recht sein. Doch sage mir noch eines. Was wiegt wohl schwerer? Wenn Du vor aller Welt im Gericht der Unwahrheit überführt wirst? Oder, wenn Du Dich von einem kleinen Optio der, sagen wir, "Wahrheitsdehnung" überführen ließest. Letzteres bleibt nur bei uns.
Mit ernster Miene blickte er sie an.