• Auf Anordnung meines Decurio schwang ich mich auf mein Pferd und nahm das Ersatzpferd an die Leine. An Ausrüstung nahm ich nur das Allernötigste mit. Alles was mich in einem Kampf behindern könnte blieb in Numantia bei meinen Kollegen. Nur Pfeil und Bogen nahm ich mit, zusätzlich zu der militärischen Grundausrüstung, und galoppierte los.

  • Im Schutze der Dunkelheit machte ich mich auf den Weg. Bewusst verliess ich die Stadt durch das Tor, welches am weitesten von den ausziehenden Rindern entfernt war.
    Viel Erfolg!! rief ich den Wachsoldaten zu.
    Lass und ja nicht zu lange alleine und bring die Legion mit!! riefen sie zurück.


    So ritt ich in die Dunkelheit. Unser Gegner hatte sich in unserem Lager eingenistet und war nun sicher mit den Rindern beschäftig, die ihm Rätsel aufgeben mussten, also ritt ich auf dem schnellsten Weg zurück in der Richtung, woher wir erst gekommen waren.


    Die Strasse selbst mied ich, da der Hufschlag auf dem Pflaster mich wohl verraten hätte, aber ich blieb immer in ihrer Nähe und nutzte das helle Pflaster als Leitlinie für meinen Ritt, bis ich über die ersten Hügel hinweg war.


    Dann betrat ich die Strass, hieb meinem Pferd die Absätze in die Flanken, gab die Zügel frei und ritt was das arme Tier hergab.


    Ich hoffte, dass die Cohors I ihre Aufgabe ernst genommen hatte und Späher bis weit vor das Lager ausgesandt hatte, um den Nachschub zu sichern.

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  • Ein Trupp Reiter hatte die Verfolgung des Boten übernommen. Sie ritten wie der Henker und hatten wenigstens den Vorteil, dass sie wussten, wohin er wollte.


    "Seht zu, dass ihr ihm den Weg nach Celsa abschneidet. Er wird sicher versuchen über die gebaute Brücke nach Tarraco zu entkommen. Ich will, dass ihr ihn fangt und seinen Kopf hier abliefert!!!!"


    Die Männer hatten genickt und sich sofort auf den Weg gemacht. Rastlos ritten sie auf ihren Pferden, jeder führte noch ein zweites Reservepferd mit sich, seine Spur hatten sie schnell aufgenommen. Er hatte maximal zwei Minuten Vorsprung.

  • Als ich wie der Teufel davonstob, und versuchte so oft als irgendwie möglich die Pferde zu wechseln, bemerkte ich, von einem Hügel herunterblickend, dass mir irgendjemand folgte. Im Schein des Mondes blinkten Waffen und Helme.
    Ein Tross Reiter vermutlich, wohl kaum freundlich gesinnt.
    Ich beschloss, alle 5 Meilen das Pferd zu wechseln, und zwar ohne anzuhalten. So konnte sich immer eines meiner Tiere etwas erholen und wenn ich die ganze Nacht hindurch weiterritt, würde ich am Morgen nicht mehr fern des Lagers der I. Cohorte sein!


    Der Feind wusste vermutlich zwar von der neuen Brücke aber sehr wahrscheinlich nicht von der I. Cohorte. So würde er annehmen, ich müsste bis nach Tarraco gelangen, um in Sicherheit zu sein. Etwas, das den Tatsachen nicht ensprach und mir einen Vorteil bringen würde.

  • Die Verfolger beschleunigten das Tempo und holten alles aus den Tieren heraus. Wozu sollten sie dem Reiter bis nach Tarraco nachreiten, wenn sie ihn auch früher abfangen könnten? Das Risiko, dass die Pferde dabei dem Kollapps nahe kamen, konnten sie ohne weiteres eingehen. Schon nach wenigen Minuten konnten sie ihn in der Ferne sehen...

  • Die Verfolger schienen ihre Pferde bis zum Äussersten anzutreiben. Ich ritt zwar schnell, aber nicht am Limit und die Truppe kam mir immer näher.


    Ich holte das Ersatzpferd an der Leine neben mich her und wechselte in vollem Galopp aus dem Sattel auf das andere Pferd. Ein waghalsiges Manöver, das leicht auch schief gehen könnte, falls einmal eines der Pferde strauchelt oder sonst aus dem Schritt fällt, aber ich hatte keine Wahl.


    Auf dem anderen Pferd gut angekommen, legte ich mich flach an den Hals und trieb das gute Tier ebenfalls an. Ich musste unter allen Umständen die Cohors I erreichen!! Warum nur waren wir noch auf keine Spähtrupps gestossen?? Hatten die Offiziere der I. tatsächlich gedacht, sie müssten den Nachschubweg nicht sichern??


    Ein Stossgebet an die Götter und ein weiterer Klapps an das Pferd und ich schoss wie ein Pfeil über die Strasse dahin.

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  • Als die Verfolger merkten, dass der Abstand wieder größer wurde, wechselten auch diese ihre Pferde und gaben noch mal alles. Jetzt hieß es alles oder nichts, Sieg oder Niederlage, einholen oder verlieren. Zwei der Reiter mussten bereits mit erschöpften Pferden aufgeben, dennoch waren es noch etwas mehr als zehn Mann, die sich an die Verse des Römers gehängt hatten. Bedrohlich kamen sie Meter um Meter näher, sie peitschten sich gegenseitig an, riefen sich ermunterende Worte zu, sahen ihre Beute schon vor sich.

  • Als ich bemerkte, dass meine Verfolger, nach einer Weile doch wieder näher kamen, ich ihre Stimmen hinter mir hören konnte, jedoch noch ohne zu verstehen, was sie riefen, da erinnerte ich mich an das Training mit meinem Beinahebruder in der Kindheit.


    Dies erschien mir nun der Moment, um auf meine Gabe zurückzugreiffen. Ich zog also den bespannten Bogen aus seiner Schutzhülle am anderen Pferd und nahm einen Pfeil aus dem Köcher am Rücken.


    Ein Blick über die Schulter zeigte mir, wo die Feinde waren. Ich beschloss, erst einmal 5 Pfeile abzugeben. In schneller Folge legte ich den Pfeil auf die Sehne, drehte mich um, zog, und liess genau dann los, wenn das Pferd in seiner Flugphase zwischen zwei Galoppsprüngen war.


    Keine Ahnung, ob meine Pfeile etwas anderes bewirkten, als Erstaunen bei den Gegnern, denn für ein genaues Zielen war es zu dunkel, aber der Mond gab dennoch genügend Licht, dass ich erkennen konnte, nicht gleich total gefehlt zu haben.


    Wo nur blieben die Aufklärer der I. Cohors?

  • Als sie näher an den Reiter herankamen, drehte sich dieser plötzlich auf seinem Pferd im Sattel um und begann Pfeile abzuschießen. Ein zwei traffen, wenn auch - wegen der dunklen Verhältnisse - nicht richtig.


    "Verdammt! Was macht der da vorne. Das ist doch kein Römer!"


    "Wir müssen ihn dennoch kriegen!"


    Die Männer holten das letzte aus ihren Pferden heraus.

  • Ich bemerkte, dass mein Manöver nicht den gewünschten Erfolg gehabt hatte und beschloss, die restlichen Pfeile ebenso loszuwerden. Immer wieder legte ich an, zielte, schoss, bis keine Pfeile mehr im Köcher waren. Einige Male hörte ich hinter mir einen Schrei und sogar den dumpfen Aufprall eines Körpers auf der Strasse.


    Dann legte ich mich flach an den Hals meine Pferdes und gab ihm einen Tritt in die Flanken, dass es beinahe nach rechts ausbrach. Ich holte das Letzte aus ihm raus, es war mir nun völlig egal, ob es unter mir zusammenbrechen würde. Ich musste einfach Celsa erreichen!!


    Als ich über einen Hügel kam, schimmerte mir ein glitzerndes Band entgegen: DER FLUSS!! Da unten war die neue Brücke und dahinter Celsa und das Lager der I.!!


    Ich machte mich noch kleiner und fegte den beiden Wachtürmen an dieser Seite der Brücke entgegen. Als ich an den verdutzten Wachen vorbeijagte, rief ich: Meldereiter der Cohors II aus Numantia; werde verfolgt!!!


    Ich donnerte über die von Fackeln hell beleuchtete Brücke und auf das Lager an der anderen Seite zu. Am Tor standen Wachen, wieder mit Fackeln. Scheinbar hatten die Wachen am anderen Ende der Brücke ein Feuerzeichen gegeben, denn das Tor stand offen und ich konnte ungehindert hindurchpreschen. Gleich hinter mir wurde es wieder geschlossen.
    Ich hatte es geschafft!!

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  • Die Männer vor dem Castellum gaben Alarm und formierten sich. Eine Turma der Reiterei kam angesprengt, so dass sich die Verfolger eilends zum Rückzug entschlossen. Auf eine Verfolgung indess verzichtete man, da es Nacht war und man nicht wissen konnte, ob sich noch andere Feinde in der Nähe befanden.


    Ein Optio lief zu dem Reiter.


    "Salve Soldat. Wo kommst Du her? Was kann ich für Dich tun?"



    .

    Primus Pilus der Legio IX
    I. Centurio der I. Cohorte

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  • Ich steige erst mal völlig erschöpft vom Pferd und übergebe Zügel und Leine einem Probatus irgendeiner Turma, mit der Anweisung, beide Pferde gut auszulaufen, auf ein Lahmen zu achten und danach trocken zu reiben.


    Dann nahm ich vor dem Optio Haltung an, salutierte und meldete:
    Ich bin Lucius Florus, Miles der Ala II Numidia, unterwegs mit der Cohors I. Derzeitiger Standort, Numantia. Ich bringe dringende Nachrichten von der Front gegen die sogenannten Aufständischen. Wer hat hier das Kommando? Ich muss unbedingt SOFORT mit dem kommandierenden Offizier sprechen. Es darf keine Sekunde verloren werden, wenn die Cohors I überleben soll.

  • Der Optio führte den Reiter so schnell es ging in das Zelt von Geta. Dieser blickte nur auf und nickte dann mit dem Kopf.


    "Sprich! Was gibt es?"

    Primus Pilus der Legio IX
    I. Centurio der I. Cohorte

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  • Zuerst grüsste ich stramm, dann hob ich an zu erzählen:


    Die Cohors II steht in Numantia und wird dort von 2000 - 4000 gut trainierten und gut bewaffneten Soldaten angegriffen. Als ich gesendet wurde, hatten wir soeben unser Lager vor der Stadt aufgeben müssen und uns in die Stadt selbst zurückgezogen.


    Mein Auftrag lautet, sofort Verstärkung zu holen, um die Cohors II aus dieser miserablen Lage zu befreien. Ich wurde den ganzen Weg bis hierher verfolgt, daher gehe ich davon aus, dass der Gegner auf jeden Fall verhindern wollte, dass ich meinen Auftrag erfülle.


    Die Cohors II wird allerdings kaum lange durchhalten können, da sie dem Feind weit unterlegen ist. Wir müssen daher sofort handeln, wenn wir sie retten wollen.

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  • ** Plötzlich entstand draussen eine Unruhe. Ich hörte Rufe, Witze und viele, sehr viele genagelte Schuhe auf der gepflasterten Strasse. Als wir nach draussen schauten, sahen wir die wehenden Signa der Cohors III und IV. **


    Den Göttern sei Dank!! Die Cohortes III und IV sind schon da!! Dann können sie ja mit mir zusammen gleich weiter marschieren und so spätestens übermorgen in Numantia sein!! Hoffentlich ist es dann nicht schon zu spät!

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  • Endlich ist es soweit:
    Subaquatus und die IIIte und IVte Cohorte erreichen das Feldlager der Iten-
    Müde und kaputt, aber trotzdem froh, die Kameraden rechtzeitig erreicht zu haben.
    Die Frözeleien der Legionäre waren Balsam für Subaquatus.
    Er scherzte mit den ihm Bekannten.
    Der Tribun ließ die erschöpften Männer wegtreten, ohne jedoch nicht nicht zu vergessen, darauf hinzuweisen, daß nach kurzer Rast die gesamte Restlegion wahrscheinlich gleich in Richtung Numantia weiterziehen würde.
    Subaquatus begab sich zur Essensausgabe und setzte sich in den Schatten eines Zeltes, aß hungrig seine Linsensuppe und wartete auf den Befehl zum Aufbruch.

  • ** Ich war so froh, die beiden Cohorten zu sehen, dass ich vergass, dass ich eigentlich noch immer in einer Besprechung mit dem Primus Pilus war.


    Schnell wandte ich mich diesem wieder zu, entschuldigte mich für meine Disziplinlosigkeit und bat ihn, mit den Kommandanten der beiden Cohortes sofort Kontakt zu suchen, damit möglichst wenig Zeit verloren ging.**

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  • Die III und IV hatten das Kastell bei Celsa erreicht. Balbus lenkte sein Pferd zum Zelt des Befehlshabers der I, stieg ab und trat ein.


    "Salve Geta."


    Dann erblickte er den Meldereiter und wandte sich wieder an den Primus Pilus.


    "Gibt es irgendwelche Neuigkeiten? Kann sich die II. in Numantia noch halten?"


    Er blickte den Centurio an.


    "Die III. und IV bekommen Befehl hier das Nachtlager zu errichten und gleichzeitig die Unterbringungen für die restliche Legion vorzubereiten. Meridius wird mit den restlichen Kohorten vermutlich morgen hier eintreffen."

  • ** Ich traute mich kaum zu sprechen, aber ich musste einfach. **


    Tribun, Miles Lucius Florus der Ala II Numidia erbittet die Erlaubnis zu sprechen.

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