Ein aurelischer Sklave gab eine amtlich aussehende Schriftrolle ab und entfernte sich dann schnell wieder, um die Bewohner dieses Hauses in ihrer Trauer nicht unnötig zu stören.
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Maximum Decimum Meridium
Casa Decima
Roma
Salve, Maxime Decime Meridi,
bitte sei Dir meines tiefsten Mitgefühls über den Verlust Deines Sohnes Lucius Decimus Maximian versichert, auch wenn ich mir darüber bewusst bin, wie wenig Trost ich Dir mit diesen Worten zu spenden vermag.
Nur ungern breche ich mit solch banalen Dingen in Deine Trauer ein, doch ist es meine Pflicht als decemvir litibus iudicandis, die weltlichen Hinterlassenschaften der Verstorbenen den gesetzlichen Richtlinien entsprechend auf die Erben zu verteilen.
Da Du als einziger Erbe in Frage kommst, beläuft sich das Erbe auf 82.75 Sesterzen.
Ich bitte Dich darum, Dir einen kurzen Moment Zeit zu nehmen, mir mitzuteilen, ob Du gewillt bist, das Erbe anzutreten und mir möglichst bald, spätestens aber bis ANTE DIEM IX KAL MAR DCCCLVIII A.U.C. (22.2.2008/105 n.Chr.), eine entsprechende Nachricht zukommen zu lassen. Denn sollte ich bis zu ANTE DIEM IX KAL MAR DCCCLVIII A.U.C. (22.2.2008/105 n.Chr.) keine Mitteilung erhalten haben, bin ich verpflichtet, das Vermögen Deines Verwandten der Staatskasse zuzuführen.
Mögen die Götter Deinen Sohn sicher ins Elysium geleiten und Dir ein langes, glückliches Leben bescheren.
Vale,
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ROMA, NON FEB DCCCLVIII A.U.C. (5.2.2008/105 n.Chr.)
Antwort bitte an die Villa Aurelia, Roma