Vestibulum | Betreten der Casa nur über diese Türe. Achtung vor dem Hund!

  • Daß Bezalel sich selbst aufgemacht hatte und keinen Boten in dieser Angelegenheit schicken konnte, wurmte ihn. Er hätte auf derartige Dienste gerne verzichtet. Wozu hatte man schließlich die Kuriere. Aber der Absender hatte ihm eindringlich darum gebeten und da die Nachricht an den Senator Decimus Meridius persönlich abzugeben war, war er, der Curator der Socii Mercatorum Aureii also selbst aufgebrochen.


    Er erreichte die Casa und klopfte feste dreimal hintereinander auf das Holz. Das Klopfen verhallte in dem dahinterliegenden Fluren.


    klopf, klopf, klopf...


    Hoffentlich würde jamdn rasch aufmachen.

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    Schnell war so eine Sache bei Marcus, dem alten Ianitor. Als er das Klopfen hörte, begab er sich umgehend zur Türe, öffnete zuerst das Guckloch nach draussen und blickte hinaus. Dann ging die Klappe wieder zu, der Riegel wurde zurückgezogen und die schwere Türe öffnete sich.


    "Was kann ich für Dich tun?"


    fragte er.

  • Bezalel sah dem Alten direkt ins Gesicht.


    "Ich bringe eine Nachricht für deinen Herrn, den Senator. Ist er zuhause ?"


    Bezalel hielt die Schriftrolle fest in der Hand. Er würde sie nicht loslassen, denn er hatte strikte Anweisung, sie dem Senator persönlich zu überreichen.

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    Der Senator war im Haus, jedoch zur Zeit in keinem wirklich guten Zustand. Immerhin befand er sich in Trauer, nachdem sein Ältester verstorben war und aufgebahrt in seinem Zimmer lag.


    "Ich werde nachsehen, ob er Dich empfangen kann."


    antwortete Marcus.


    "Von wem ist denn die Nachricht?"


    schob er eine Frage nach. Dies würde unter Umständen maßgeblich sein, ob der Senator den Fremden empfangen würde, oder nicht.

  • "Die Nachricht kommt aus dem Königreich Tylus, ist vor wenigen Tagen bei mir abgegeben worden mit der Bitte, sie dem Senator Maximus Decimus Meridius persönlich zu übergeben." gab Bezalel zur Antwort. Er hatte keine Ahnung, was für Kontakte der Senator pflegte und welche undurchsichtigen Wege ihn ausgerechnet nach Tylus führte, das seines Wissens tausende Meilen vom letzten römischen Streckenposten entfernt war.

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    Der Alte nickte.


    "Ich werde dem Senator Bescheid geben. Wenn Du bitte so lange hier im Vestibulum warten würdest ..."


    Er gab damit den Weg frei, wartete, bis der Mann eingetreten war, schloss dann die Türe und begab sich ins Atrium, in welchem er den Cursor beauftragte, dem Hausherrn Bescheid zu geben. Dieser machte sich umgehend auf den Weg, während der alte Marcus wieder an seinen Platz zurück kehrte und gelassen stoisch auf einem Schemel Platz nahm ohne auch nur ein einziges Wort zu reden.


    Wenig später kehrte der Cursor zurück.


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    "Der Senator empfängt Dich im tablinum."


    Sprachs und geleitete den Mann dann dorthin.

  • Lucillas Haare sind notdürftig zu einem Knoten zusammen gebunden, ein paar Strähnen haben sich gelöst. Ihr Kleid ist tief dunkelblau, fast schwarz. Die Schminke in ihrem Gesicht kann die roten Ränder vom Weinen um ihre Augen nicht ganz verdecken. Lucilla sieht aus, wie eine Frau, die die Nacht durchgemacht hat, aber trotzdem am nächsten Tag Wert darauf legt, einigermaßen passabel auszusehen.


    Lucilla nutzt selten eine Sänfte, aber heute wartet sie in einer, bis ein Sklave sie beim Ianitor der Casa Decima angemeldet hat. Natürlich lässt man sie nicht vor der Tür stehen. Sowieso nicht und heute schon gar nicht. Sie tritt an dem immergrünen Zweig an der Tür vorbei, der ein Haus kennzeichnet, in dem eine Person gestorben ist und begibt sich zielstrebig zum Cubiculum von Maximian.

  • Frohen Mutes kam ich die via entlang gelaufen, um das Haus des Meridius zu finden. Lange schon war ich in den Straßen dieser viel zu großen Stadt umhergeirrt und hatte vorbeiziehende Händler nach dem richtigen Haus gefragt. Und endlich schien ich im richtigen Viertel Roms angekommen zu sein. Immer wieder blieb ich stehen, um zu sehen, welcher Name auf den Türschildern stand. Mir noch völlig unbekannte Persönlichkeiten Roms, aber das änderte sich ja hoffentlich bald. Ich war mit dem festen Ziel aus Tarraco aufgebrochen, in Rom mein Glück zu versuchen und eine Anstellung zu finden, die einem Decimer würdig war.


    Ah!, rief ich begeistert.


    Endlich hatte ich das Haus gefunden und bewunderte es in seiner ganzen Größe. Nichts besonderes, aber es spiegelte den bodenständigen Charakter unserer hart arbeitenden Familie wider, und es war trotzdem nicht schäbig wie die Häuser der unteren Schicht. Ein schönes Stadthaus. Nachdem ich genug in Betrachtungen geschwelt hatte, nahm ich die letzten Stufen zur porta des Hauses und klopfte an.

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    Es dauerte eine Weile, bis im Inneren des Hauses Schritte zu hören waren. Und noch ein bisschen, bis ein Riegel zur Seite geschoben wurde und sich die schwere Türe ächzend öffnete. Das Gesicht das alten Marcus kam zum Vorschein und schließlich auch sein Körper.


    "Was kann ich für Dich tun?"


    fragte er den Mann, welcher vor ihm stand. Die Kleidung des Sklaven verriet, dass im Hause jemand gestorben war. Falls man es am immergrünen Zweig an der Türe noch nicht erkannt hatte.

  • Endlich hörte ich von drinnen Schritte und mir wurde geöffnet. Aber der Sklave, der mir nun entgegen getreten war, trug schwarz. Ein untrügliches Zeichen. Mein Ton war daher gesetzt.


    Salve. Ich bin Caius Decimus, Neffe des Meridius aus Tarraco. Ich wollte meine Familie sehen und mich hier niederlassen.

  • »Die toga?«
    »Sitzt.«
    »Frisur?«
    »Perfekt.«
    »Hm... Mundgeruch?« Ein Hauchen.
    »Ööh.. Ähm, ja. Ich meine: nein. Nix zu riechen.«
    »Sehr gut. Dann klopf mal.«


    Drinnen war ein Klopfen zu vernehmen, welches von draußen kam. Katander ließ die Hand wieder sinken und warf seinem Herrn merkwürdige Seitenblicke zu. Caius versuchte, sich gezwungen ganz ungezwungen zu geben, auch, als die Tür geöffnet wurde und Katander ihn dem ianitor vorstellte.
    »Salve. Caius Aelius Archias möchte gern den Hausherren sprechen.«

  • Zitat

    Original von Caius Decimus Scaurus
    Endlich hörte ich von drinnen Schritte und mir wurde geöffnet. Aber der Sklave, der mir nun entgegen getreten war, trug schwarz. Ein untrügliches Zeichen. Mein Ton war daher gesetzt.


    Salve. Ich bin Caius Decimus, Neffe des Meridius aus Tarraco. Ich wollte meine Familie sehen und mich hier niederlassen.


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    Der alte Marcus verstand. In den letzten Tagen kamen so einige der Familie hier an. Da sie weit verstreut lebte, war dies jedoch nichts ungewöhnliches. Er gab die Türe frei.


    "Bitte tritt ein. Ich werde dem Senator umgehend Bescheid geben."


    Und er fügte hinzu.


    "Sein Sohn ist gestorben."


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    Der Ianitor musterte den jungen Burschen von Kopf bis Fuß.


    "In welcher Angelegenheit?"


    fragte er ihn. Schlißelich war heute im Haus eine Menge los und es war nicht sicher, dass der Senator Zeit haben würde. Zumal, wen genau wollte er eigentlich sprechen? Nach dem Tode des Mercato war das Haus in den Besitz des Livianus übergegangen und dieser war im Osten.

  • Katandas tauschte einen Blick mit seinem Herren, der kaum sichtbar nickte. Daraufhin wandte sich der Sklave wieder an den ianitor.
    »Es geht um eine Familienangelegenheit«, erklärte er schließlich ebenso undurchsichtig wie zuvor auch schon.

  • Zitat

    Original von Caius Aelius Archias
    Katandas tauschte einen Blick mit seinem Herren, der kaum sichtbar nickte. Daraufhin wandte sich der Sklave wieder an den ianitor.
    »Es geht um eine Familienangelegenheit«, erklärte er schließlich ebenso undurchsichtig wie zuvor auch schon.


    [Blockierte Grafik: http://img184.imageshack.us/img184/4884/sklaveianitorfr0.jpg]


    Familienangelegenheit. Marcus verstand.


    "Ich werde dem Senator Bescheid geben.
    Wenn Du so lange im vestibulum warten würdest ..."

  • »Das ist sehr freundlich. Vielen Dank«, erwiderte der wohlerzogne Sklave und wandte sich Caius wieder zu.
    »Meinst du, wir kommen ungelegen?« fragte er, als der ianitor verschwunden war.
    »Hm«, machte Caius und kratzte sich am Kopf.
    »Wir können nur hoffen, dass kein allzu naher Verwandter des Senators gestorben ist«, entgegnete er dann mit Blick auf den immergrünen Kranz an der Tür.
    Leider sollte Caius mit seinem Wunsch nicht sonderlich viel Erfolg haben.

  • Macer hatte nicht lange gezögert, als er von den Nachrichten aus der Gens Decima gehört hatte und sich zu Fuß auf den Weg zur Casa Decima gemacht. "Ist Senator Decimus Meridius zu sprechen?" erkundigte er sich, nachdem er eigenhändig geklopft hatte. Da der Senator nicht im Senat erschienen war, konnte Macer schwer abschätzen, wo er sich derzeit aufhielt.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Macer hatte nicht lange gezögert, als er von den Nachrichten aus der Gens Decima gehört hatte und sich zu Fuß auf den Weg zur Casa Decima gemacht. "Ist Senator Decimus Meridius zu sprechen?" erkundigte er sich, nachdem er eigenhändig geklopft hatte. Da der Senator nicht im Senat erschienen war, konnte Macer schwer abschätzen, wo er sich derzeit aufhielt.


    [Blockierte Grafik: http://img184.imageshack.us/img184/4884/sklaveianitorfr0.jpg]


    Senator Purgitius Macer war ein alter Freund des Hauses und dem Ianitor daher wohl vertraut. Kaum, dass er die Türe geöffnet hatte, erkannte er ihn, nickte ihm zu und grüßte ihn.


    "Sei gegrüßt Senator. Der Hausherr ist in der Tat anwesend. Ich werde Bescheid geben, dass Du eingetroffen bist.
    Wenn Du solange im tablinum warten würdest ..."


    Er gab die Türe frei und forderte den Besucher mit einer Handbewegung auf, einzutreten.

  • Macer bedankte sich, stellte seinen eigenen Sklaven, der ihn bis zur Tür begleitet hatte, im Vestibulum ab und machte sich alleine auf den Weg zum Tablinum.

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