• Die Fröhlichkeit mit der er den Raum betreten hatte, wich mit einem Schlag aus Mercators Gesicht und er starrte Meridius mit einem ausdruckslosen und starren Blick an. Er spürte einen schmerzhaften Stich in seiner Brust, lies sich jedoch nichts anmerken. Als er sich wieder erfangen hatte sah er zu Alessa und dann wieder zu Meridius. Seine Stimme war ruhig und sehr leise. Eine Träne floss über seine Wange.


    „Wann ist es passiert? Hatte er schmerzen?“

  • Meridius hatte nun ausgesprochen, was sie den ganzen Tag verdrängt hatte. Es war so schön gewesen und jetzt prallte alles auf sie zurück. Avitus und die anderen im Raum waren nun vergessen. Sie schloss ihre Augen und unter dem sanften Druck von Meridius' Hand auf ihrer Schulter, senkte sie ihren Kopf und atmete tief durch.


    Einen ihrer Armbeugen stützte sie auf der Armlehne des Korbsessels ab und stützte ihre Stirn an ihrer Hand ab. Sie hoffte sehr, dass nicht alle Blicke im Moment auf sie gerichtet waren. Wiederrum erkämpten sich ihre Tränen den Weg über ihre Wangen.


    Dann stand sie auf und ging durch das Zimmer. Mit einem schluchzenden "Entschuldigt mich, bitte" verlies sie das Speisezimmer.

  • Meridius blickte Alessa hinterher. Dann wandte er sich wieder an seinen Onkel.


    "Ich kann es Dir nicht sagen. Lucilla hat uns einen Brief geschrieben. Wir werden in den nächsten Tagen nach Tarraco reisen. Alle zusammen und von ihm Abschied nehmen..."


    Er hielt inne.


    "Es hat Alessa schwer getroffen. Aber ich denke, es wäre das Beste wenn Du selber mit ihr reden würdest. Ich habe sie versucht, so gut es geht abzulenken."


    Damit wandte er sich an die Gäste.


    "Es tut mir leid, dass wir...
    Ich hoffe ihr bleibt dennoch noch zur cena."

  • „Es muss euch nicht leit tun, Senator, doch lasst mich eurer Familia mein herzlichstes Beileid ausdrücken, doch sagt, wenn ihr in den Stunden der Trauer lieber allein wärt, so gehen meine Schwester und ich, ansonsten nehme wir eure Einladung natürlich gern an.“

  • …..betraten Livianus und Aemilia das Triclinium. Die allgemeine Stimmung war, allen Anschein nach, ziemlich schlecht. Er lies seinen Blick durch die kleine Runde schweifen und wunderte sich, dass Vater nicht anwesend war.


    „Salvete!“


    Er nickte allen grüßend zu und wartete darauf, dass Meridius ihn und Aemilia der Gesellschaft vorstellte.

  • Überrascht bemerkt Aemilia die vielen Leute im Atrium. Natürlich fällt auch ihr sofort die niedergeschlagene Stimmung auf. Heimlich ergreift sie Livianus Hand und stellt sich dicht neben ihn.
    "Salvete!" begrüßt sie die Allgemeinheit vorsichtig.

  • "Salve. Schön auch Dich zu sehen Livianus."


    Dann fiel sein Blick auf Didia.


    "Sei auch Du gegrüsst, Aemilia."


    Er wandte sich an die anderen.


    "Didia Aemilia - Helena Tiberia - Octavius Avitus - Decimus Livianus - Decimus Maximian..."


    Wer auch immer wen schon kannte... Aus den Augenwinkeln bemerkte er den versteckten Griff nach Livianus Hand. Seine Augenbraue wanderte nach ob.

  • "Sicher doch."


    Meridius nickte mit dem Kopf.


    "Wir sprachen gerade eh nur über Politik und die kommenden Spiele. Ich denke Du solltest Dich durchaus erst einmal ausruhen..."

  • „Senator, ich danke für eure Gastfreundschaft, doch nun ist wohl auch für mich Zeit mich zu verabschieden, die Pflichten als Quaestor rufen, vor allem, wenn man sie allein auszuüben hat. Sollte ein Termin für die von euch geplante Feier bekannt sein, so benachrichtigt bitte, damit ich eine kleine Ansprache vorbereiten kann.“

  • "So sei es. Octavius, es war mir eine Ehre Dich in der Casa Decima empfangen zu dürfen. Dein Vater war ein großer Mann und ein Freund des Hauses, und als einen Freund werden wir Dich ebenfalls sehen."


    Meridius geleitete den Mann noch an die Türe.

  • Im Speisezimmer angekommen wurde Alessa von Fannia und den Küchensklaven verwöhnt und förmlich durch köstlichste Leckereien zum Essen gezwungen. Sie sah zu dem mageren Mädchen und fragte. "Bekommst du eigentlich genug zu essen von meinem Onkel? Du siehst so mager aus." Fannia bejahte und meinte es würde für sie reichen, so würde schon mehr Gewicht auf den Rippen haben als zu den Tagen bevor sie zu der Casa Decima kam. Alessa lächelte und nickte. "Gut"


    "Hast du denn auch schon gefrühstückt?" fragte sie und aß gerade den letzten Bissen ihres köstlichen Frühstücks.

  • Fannia schüttelte dankend den Kopf. "Nein, ich habe irgendwie keinen Apetit bis jetzt und fühle mich nicht so gut heute" winkte sie ab und kümmerte sich wieder um Alessa's Komfort.

  • Alessa nickte akzeptierend und machte sich ihre Gedanken. Noch einmal kam ihr die Szene aus ihrem Zimmer wieder in den Kopf. Fannia war schon blass gewesen, als sie eingetreten war. Dann die schnelle Flucht in das Bad....
    Sie hatte gedacht es war die Aufregung oder die Angst wieder alleine zu sein, aber da war anscheinend etwas anderes... sie wollte Fannia nicht darauf ansprechen und dachte sich ihren Teil.


    Nachdem sie ihr Frühstück nun beendet hatte bat sie Fannia, CIcero und den anderen Sklaven bescheid zu geben, dass sie ihr Reisegepäck schon nach draußen brachten und wollte sich dann zu den anderen begeben.

  • Vom Palast des Kaisers und ihrer dortigen Audienz kommen Aemilia und Lucilla direkt zur Casa Decima. Lucilla schickt nach einem Sklaven und trägt ihm auf Unmengen von Oliven, Trauben und Mulsum aufzutragen.


    Dann lässt sie sich frustriert in einen der Korbsessel sinken und schüttelt den Kopf. "Ich versteh es nicht. Wir hatten doch alles durchdacht. Felicitas kann sich doch nicht... geirrt haben, oder?"

  • Aemilia seufzt und lässt sich in einen anderen Sessel plumpsen. :(
    "Nein, natürlich nicht. Die Göttin irrt nie... Aber wir müssen uns geirrt haben..."
    Verzweifelt sieht sie zu Lucilla hinüber.
    "Wir haben wahrscheinlich alles falsch interpretiert. Die ganzen Träume, Erscheinungen, alles. Vielleicht war es ja sogar alles nur Einbildung..."
    Sie seufzt wieder und sieht traurig zu Boden.
    "Ich weiß es auch nicht mehr... Irgendwie... Es erschien alles so richtig, so einleuchtend... Und jetzt... Jetzt erscheint mir alles falsch... Wir sollten die ganze Geschichte vielleicht doch wieder vergessen. Wenn der Pontifex Maximus etwas dagegen hat, dann wird das Collegium Pontificium ganz sicher nicht dafür entscheiden..." :(

  • "Und das ganze Glück?" sie schaut Aemilia fragend an, als der Sklave hereinkommt und zwei Schüsseln mit Oliven und Trauben und kurz darauf zwei Gläser und eine Kanne Mulsum bringt. Lucilla scheucht den Sklaven weg und gießt Aemilia und sich selbst die Gläser voll.


    Nach einem großen Schluck Mulsum fährt sie fort. "Aber vielleicht hast du recht. Ja, wahrscheinlich sogar. Wir haben das alles... überbewertet... Wer sind wir überhaupt? Warum sollte Felicitas ausgerechnet uns erscheinen?"


    Ein weiterer Schluck folgt. "Bei den Göttern, ich hoffe nur, wir haben nicht unsere Gentes blamiert. Was, wenn..." Sie wagt nicht, weiterzusprechen.

  • Ganymed kommt herangelaufen. Auf seiner Hand trägt er ein Tablett mit zwei Bechern. Er reicht diese Aemilia und Lucilla. Die Becher enthalten einen starken Mulsum zur Beruhigung der Nerven ;)

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