• "Meridius und Mattiacus?" Ich blickte Serapio fragend an, ehe er seine Fragen stellte und ich mich ans antworten machte, auch wenn die Frage nach dem warum düstere Gedanken aufwarf. "Ich war in den Steppen des Ostens und lebte die meiste Zeit bei einem Stamm der Sarmaten, der mich freundlich aufnahm. Was wohl vor allem an meinen griechischen Wurzeln lag, denn der Häuptling wusste von Reisenden, Händlern und...anderen 'Gästen' über die Griechen der alten Tage bescheid und bewunderte sie. Er beherrschte sogar einigermaßen Griechisch und gab seinem Sohn einen griechischen Namen, Sokrates. Von mir wollte er mehr über die Griechen lernen und so nahm er mich gewissermaßen im Stamm auf und ich lernte ihe Sprache und ihre Bräuche.
    Der Sohn des Häuptlings hatte, ebenfalls von Händlern, schon einiges über das römische Reich gehört und interessierte sich eher für dieses, als für die Griechen. So bat er mich ihn in Latein zu unterrichten, was ich auch tat, und als er meinte es gut genug zu beherrschen bat er mich ihn nach Rom zu begleiten, was ich ebenfalls tat."
    Über die genauen Umstände unserer Abreise und dem Weg nach Rom schwieg ich lieber, griff stattdessen nach einem Kelch Wein und nahm einen Schluck. "Warum ich dort hin ging...Nun, sagen wir es ging nicht anders." Auch darüber schwieg ich lieber und hoffte einfach Serapio würde sich mit dem bisher gesagten zufrieden geben.

  • “Mattiacus ist unser“ – ich bezog Seiana und mich in eine Handbewegung ein – “Onkel. Er ist Gelehrter, und lebt in Athen.“ erklärte ich Catus. Der Triumphator bedurfte ja natürlich keiner Erläuterung.
    Und wie Catus nun erzählte, war es tatsächlich ein bisschen wie früher, als ich ganz hingerissen Mattiacus' Erzählungen vom wilden Germanien gelauscht hatte. Für mich wehte der Duft von fernen Ländern, exotischen edlen Wilden und großen Abenteuern durch das Triclinium. Dabei wusste ich ja eigentlich wie sowas war – die fernen Länder waren extremst ungemütlich, die Landschaft wurde schnell eintönig, die Wilden waren nur darauf bedacht einen aus dem Hinterhalt zu ermorden, und wer das "Abenteuer" lebendig überstand, konnte sich glücklich schätzen. Aber trotzdem: es weckte in mir die irrationale Sehnsucht, meine Sachen zu packen und aufzubrechen, irgendwohin, weit weg, wo die Menschen einfach und ehrlich waren, und ganz eindeutig klar war, wer Loyalität verdiente und wer nicht.
    “Das ist spannend! Ich war mit der Legio in Parthien und im Grenzgebiet zu Nubien, aber wie das so ist, freundlichen Kontakt mit den Eingeborenen hat man da sehr selten. - Wie erstaunlich bei Barbaren solche Wissbegier vorzufinden! Dann hast du also praktisch die Vorarbeit geleitet, damit dieser Stamm mal ein Bündnis mit uns schließt...“ überlegte ich, voll Anerkennung für derart halsbrecherischen Einsatz. “Das ist so unglaublich wichtig für die Sicherung der Grenzen, dass man einheimische Verbündete hat. Und die Sarmaten sind gute Reiter, nicht? Ich hab mal bei einer Ala... welche war das noch... hmm egal, zwei gesehen, und die hatten es wirklich drauf. Sag doch deinem Häuptling er soll ein paar Krieger zur nächsten Ala schicken, das fördert auch enorm das gute Verhältnis...“
    Es ging nicht anders? Er wollte wohl nicht darüber plaudern, drum ging ich der Höflichkeit halber mit einem Schluck Wein darüber hinweg.
    “Wenn ich fragen darf, bist du eigentlich näher mit Massa verwandt, Decimus Massa aus Piraeus?“

  • Da Serapio mir nur den Namen Mattiacus erklärte nahm ich an, dass es sich bei Meridius um jemanden handelte den ich eigentlich kennen sollte. Daher fragte ich lieber nicht erneut nach sondern führte das Gespräch weiter. "Das kann ich mir gut vorstellen, dass die Legionen seltener auf Gastfreundschaft bei den Einheimischen stoßen. Doch bei Völkern die noch nicht zu viel Kontakt mit der ruhmreichen römischen Armee hatten kann man als einfache Person durchaus auch auf Freundlichkeit stoßen." Und auch hier verschwieg ich lieber, wie genau der Stamm von Sokrates mich aufgegriffen hatte. "Es stimmt durchaus, dass einheimische Verbündete sehr wichtig sind, doch fürchte ich in diesem Stamm würde Rom keine finden. Jedenfalls nicht durch meine Arbeit. Dem Häuptling selbst und auch dem Rest des Stammes ist Rom egal...Nur Sokrates interessierte sich für Rom und er hat tatsächlich auch vor sich schon bald als Reiter bei einer Ala zu melden. Denn sein größter Wunsch ist es, das Bürgerrecht zu erhalten." Ein wenig versonnen lächelte ich, denn Sokrates hat mich hin und wieder tierisch genervt wenn er erneut anfing von seinem großen Traum zu erzählen. Doch dann holte die Stimme von Faustus mich wieder aus meinen Gedanken. "Massa? Ja, ich kenne ihn, wir sind eine Zeit lang gemeinsam aufgewachsen. Er ist mein Cousin, unsere Väter waren Brüder. Seitdem ich hier in Italia bin habe ich ihn ein Mal getroffen. Wieso fragst du denn?" Freundlich lächelte ich Faustus nun zu.

  • “Ein gutes, hehres und sehr nützliches Ziel...“ schwadronierte ich zu den Plänen des Häuptlingssohnes. “Wenn er das schafft, dann wird er seinen Stamm über kurz oder lang bestimmt ein Stück romanisieren.... Das ist doch der natürliche Lauf der Dinge. Das Imperium wächst und wächst. Irgendwann wird die ganze Welt römisch sein. Es heißt sich der segensreichen Herrschaft beugen oder sang und klanglos untergehen.“
    Das hatten unsere Vorfahren, jene wilden Ibererkrieger die in mythischer Vorzeit Scipio Gefolgschaft geleistet hatten, ja auch nicht anders gemacht. (Mir fiel ein: Cornelius Scipio. So alt war diese Gens...)


    Ich streckte meinen mittlerweile leeren Kelch zu Silas, der ihn wieder füllte, und erwiderte Catus' Lächeln.
    “Nur so. Massa ist mein bester Freund, und wie ein Bruder für mich.“ Naja.... kaum hatte ich die Worte gesprochen, klangen sie sehr fragwürdig in meinen Ohren. Ich liebte ihn ebenso sehr wie einen Bruder, doch unser Verhältnis hatte eine ausgesprochen un-brüderliche Seite. - Ah, der gute Wein, der so wohlig die Kehle hinab rann, und immer für eine Denkpause gut war.
    “Wir haben zusammen in Ägypten bei der Legio XXII gedient, auf dem Feldzug gegen die Blemmyer. Und erst vor ein paar Tagen hab ich ihn wiedergesehen. Stellt euch vor... Hier wandte ich mich wieder an die ganze Runde, und schwärmte: “er nennt mittlerweile ein ganz fabulöses Haus sein eigen. In Misenum, am Hang, also in bester Lage, mit direktem Meerblick. Wunderschön!“

  • "Ja, sicherlich...Beugen oder untergehen." Ein wenig nachdenklich blickte ich in meinen Weinkelch und trank einen guten Schluck, ehe ich erneut Faustus anblickte. "Ah, das hätte ich mir denken können, dass ihr gemeinsam gedient habt. Welch ein Glück, dass ihr beiden den Feldzug ünbeschadet überlebt habt, welch ein großer Verlust es doch gewesen wäre zwei so gute Männer zu verlieren." Als er nun anfing vom Haus zu erzählen das Massa besaß schmunzelte ich nur und trank einen weiteren Schluck vom Wein. Ich kam in diesem Augenblick nicht umhin mein Leben hier und das in der Steppe zu vergleichen. Wie unterschiedlich sie doch waren...

  • “Glück war da allerdings eine Menge dabei.“ meinte ich schmunzelnd zu Catus. “Mein Glück nannte sich Massa, ohne ihn säße ich jetzt nicht hier.“
    Ich vergoss einen Schluck Wein: “Für Fortuna!“
    Und das erinnerte mich wieder daran, dass ich doch noch unbedingt mit Seiana sprechen wollte. So hielt ich mich nicht lange mit dem Nachtisch auf, und plauderte nur noch kurz mit den anderen, dann entschuldigte ich mich und ging mit meiner Schwester hinaus in den Garten.

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    Helvetia Esquilina, Ehefrau


    So allmählich wurde es Zeit sich von den anderen Familienmitgliedern zu verabschieden. Flavus reagierte weiterhin nicht, der wohl immer noch in seinen Gedanken versunken war. Serapio und Seiana waren bereits nach draußen gegangen und Catus, mit ihm wusste Titus bisher nichts anzufangen, er konnte ihn nicht richtig zuordnen, einer von der griechischen Linie, der viel über Sokrates redete. Schien auf jeden Fall sehr gebildet zu sein, trotzdem war es nicht Titus Wunschthema über philosophische Dinge zu plaudern. Würde sein Verwandter über wirtschaftliche Ereignisse reden, hätte sich Titus vermutlich eingeklinkt, aber so, blieb er dem Gespräch fern.


    Er stand auf, reichte seiner Frau die linke Hand, um sie beim Aufstehen behilflich zu sein und wandte sich anschließend an die restlich verbliebenen Verwandten. "So, ich wünsche euch weiterhin eine gute Unterhaltung. Ich und meine Frau werden nun zur Nachtruhe begeben." Er und seine Frau verabschiedeten sich, traten gemeinsam zur Tür, küssten sich innig und waren wenige Sekunden später verschwunden. Titus machte auf dem Weg zum Cubiculum einen gewagten Handgriff und seine Frau meinte nur. "Nicht hier mein Schatz, gleich!"


  • Die Locken gebändigt und eine zartgrüne Tunika tragend, beaufsichtigte Stella die letzten handgriffe der Sklaven, ehe die Gäste und die Familie eintreffen müßte.
    Candace hatte sich selbst übertroffen und ein wunderbares Menü zusammengestellt, das in den Augen von Stella sogar mit einem Gastmahl des berühmt-berüchtigten Lucullus mithalten konnte.
    So tigerte sie aufgeregt im Raum hin und her und wartete...

  • "Salve Stellula..." Frisch gewaschen und wohlduftend nach einer entspannenden Zimtöl-Massage betrat ich den Raum, gekleidet in eine türkisblaue Synthesis mit silbrig durchwirkter Bordüre.
    "Du bist doch nicht etwa aufgeregt?" neckte ich sie, dann hob ich die Nase in die Luft und versuchte die Düfte aus der Küche zu erschnuppern. Doch es waren zu viele, um sie genauer zu identifizieren. "Sag mal... wen hast du nochmal eingeladen für heute?" Ich hatte ihr zwar zugesagt, aber da war ich wohl gerade ein bisschen geistesabwesend gewesen.

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  • Das Mädel erschrak und stieß ein leises Quietschen aus, als Serapio so plötzlich im Raum stand und sie ansprach. Die Hand legte sie auf ihre Brust um den Herzschlag zu beruhigen.


    Salve Serapio. Ich .. öh... bin gar nicht aufgeregt. Das täuscht. Das Lockenköpfchen versuchte ihre Worte durch ein ein Lächeln zu untermauern, doch irgendwie wollten ihre Lippen ihr nicht so ganz gehorchen.


    Wen ich eingeladen habe? Sag, hast du mir überhaupt zugehört? Nun gut.. dir sei verziehen. Du hast soviel mit deinem Posten als Praefectus zu tun, das du das vergessen darfst. Endlich gelang das Grinsen, wenn auch ein spitzbübiges.


    Nun, die Gend und dann habe ich noch Pinna Serena und deren Kinder Helvetia Crispina und Tiberius Helvetius Varus eingeladen. Wir - also Messalina und ich - lernten sie bei der Vestalia kennen. Und ich hoffe das Massa kommen kann. Ihn hab ich auch eingeladen.
    Ihre grauen Seelenspiegel strahlten förmlich bei der Erwähnung von Massa. Sie vermißte ihren Cousin. Sollte er nicht erscheinen können, dann würde sie heute noch Fragen, ob sie nach Misenum reisen durfte.

  • In diesem Moment brachte der Ianitor des Hauses auch schon die ersten Gäste.


    Es waren die Helvetier, wie Stella wusste da sie ja zumindestens die beiden Frauen kannte.


    Varus war natürlich eingewiesen worden wer sie eingeladen hatte und wer der Hausherr war.


    Recht förmlich stellte er sich diesem vor.


    "Salve Praefectus Faustus Decimus Serapio. Ich bin Tiberius Helvetius Varus und das ist meine Mutter Pinnia Serena und meine Schwester Helvetia Crispina."


    Varus machte einen Schritt zur Seite und die beiden angesprochenen traten vor. Zuerst die ältere


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    die sich zur Begrüßung leicht verneigte und sagte:


    "Salve Praefectus es ist uns eine Ehre in deinem Haus Gast sein zu dürfen."



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    Anschließend die jüngere die von Faustus Anblick und Geruch sowie seiner Stellung etwas benebelt und aufgeregt zu sein schien.
    Sie stammelte mehr als das sie sprach ein:
    "Sa..Salve Praefectus ich bin auch dankbar und ... äh Helvetia Crispina wie gesagt. Die Schwester von Tiberius Helvetius Varus und die Tochter von Pinnia Serena."
    Ein leichtes Räuspern ihrer Mutter unterbrach die unnötige erneute Vorstellung und ließ Crispina Rot werden.
    Sie griff schnell in den Korb den sie bei sich trug und holte aus diesem einen kleinen Blumenstrauß mit verschiedenen weißen Blüten und eine Weinamphore.
    "Dies... äh ist ein kleines Gastgeschenk für den Hausherren. Ein paar frische Blumen und ein Wein vom le.. äh vorletzten Jahr aus dem Weingut meiner Familie in Noricum."




    Varus unterdessen trat einen Schritt auf Stella zu und begrüßte sie mit einem freundlichen Lächeln.
    "Salve Decima Stella. Es freut mich sehr dich kennen lernen zu dürfen und bedanke mich für die Einladung."
    Seine Mutter die Stella zur Begrüßung nur zulächelte und zu nickte hielt ihrem Sohn den zweiten Korb hin.
    Aus diesem holte dieser nach kurzem stocken ebenfalls einen Blumenstrauß heraus. Dieser bestand aus verschiedenen roten Blüten. Dazu kam noch eine Art Schal doch eher dünnes Tuch bis Schleiher aus Seide in den ein paar Glasperlen eingewebt waren.
    Varus überreichte beides Stella:
    "Auch für dich eine Kleinigkeit als Gastgeschenk."

  • Auch Seiana war der Einladung gefolgt und betrat das Triclinium, kaum dass sie angekommen war. Sie war zwar nicht vor den helvetischen Gästen eingetroffen – was sie gerne getan hätte, immerhin gehörte sie zur Familie, sie fand es wäre besser gewesen, wenn auch sie vorher da gewesen wäre... aber sie hatte zu viel um die Ohren gehabt und es nicht früher geschafft –, aber sie kam pünktlich: mit dem Essen hatte noch keiner angefangen, sie standen sogar noch. „Salvete“, grüßte sie höflich-kühl, wie es ihre Art war, in die Runde, insbesondere die Gäste, die da waren. „Stella, hab Dank für die Einladung“, lächelte sie dann dem Mädchen zu, bevor sie sich an Faustus wandte und flüchtig umarmte.

  • Da alle drei Decima Seiana nicht kannten und nur an der Begrüßung von Stella und vor allem Serapio merkten das sie zur Familie gehörte begrüßten sie sie ebenfalls mit einem
    "Salvete."


    Wobei das von Pinnia Serena distanziert wirkte, das von Crispina eher neugierig und das von Varus freundlich neutral.

  • Das Lockenköpfchen mußte sich bemühen nicht erneut zusammenzuzucken als der Ianitor die Gäste ankündigte.
    Freudestrahlend wand sie sich der Tür zu und lächelte die eintretenden freundlich an.


    Als Varus auf sie zutrat und ihr ein Gastgeschenk überreichte, blickte das zierliche Mädchen auf und errötete zart, hatte sie doch nicht damit gerechnet auch bedacht zu werden (immerhin war es ihre erste Einladung zu einer Cena, in Achaia durfte sie nie teilnehmen, weil sie noch zu jung war). Kurz wurde die Nase in die Blumen gehalten und der Duft eingesogen. Sie dufteten wunderbar. Dann bestaunte das Blondchen das wunderschöne Seidentuch und ließ den Stoff durch ihre Finger gleiten. Ein Hauch von Nichts...


    Ich danke für die Gaben und hoffe einen wundervollen Abend. War das so richtig? Hilfesuchend blickte sie kurz zu Serapio. Aspasia, welche die Unbeholfenheit ihres Schützlinges bemerkte, trat hervor und nahm ihr die Blumen ab. Ich werde veranlassen, das Vasen gebracht werden.


    Dann trat Seiana ein. Stella umarmte ihre Cousine flüchtig. Darf ich Decima Seiana vorstellen. Sie ist Rector an der Schola Athensis und der Auctor der Acta Diurna. Seiana das sind die Helvetier Pinnia Serena, Helvetia Crispina und Tiberius Helvetius Varus Übernahm sie die Vorstellung der Gäste.


    Da erschien erneut Ephitales und geleitete Massa in das Triclinium. Als der Ianitor "ihren" Massa ankündigte, strahlte das Mädel förmlich und machte ihren Namen "Stern" alle Ehre. War Massa doch eher wie ein Bruder für sie statt ein Cousin.
    Sie wand sich um und als sie ihn in der Türe erblickte, raffte sie die Tunika und lief auf ihn zu um ihn anzuhüpfen. ... und stoppte erst im letzten Moment, als ihr wieder einfiel das sie kein Kind mehr ist, das dies ungestraft machen durfte. So schlag sie dann einfach die Hände um seine Leibesmitte und drückte sich an Massa. Nicht fähig vor Freude ein Wort herauszubekommen.

  • Ich unterdrückte den Impuls, Stella durchs Haar zu wuscheln, schließlich war sie heute die Gastgeberin, ein respekteinflößender Posten, und ausserdem sah ihre Frisur dafür zu kunstvoll aus. Also schenkte ich ihr nur ein schiefes Lächeln, als sie mir so großmütig verzieh. Die Helvetier, ach ja, nun ich erinerte mich, die Familie, und... Massa?! Mein Lächeln erstarrte. Massa. Nein, den wollte ich auf keinen Fall sehen, und ich war schon dabei, mir irgendeine dumme Entschuldigung zu überlegen, um mich doch wieder zu entfernen... doch dann machte ich mir klar, dass ich sein Kommen ganz sicher nicht zu befürchten hatte. Erstens: sein Dienst. Zweitens: mein Brief. Ja dann... Da das Triclinium mir noch etwas leer erschien, winkte ich Timaia zu mir.
    "Timaia, geh mal eine Runde durchs Haus und sag allen die sich noch schön machen müssen, oder die Cena verschlafen haben, dass sie jetzt hier antreten sollen!"
    "Ja Herr." piepste sie, und machte sich auf den Weg. Ehrlich mal, wie sah denn das aus, wenn die Familie erst nach und nach anschlurfte, keine Disziplin hier im Haus...


    Zu spät, die Gäste kamen schon.
    "Helvetius, es ist mir eine Freude." Der sah aber nicht nach einer Vestalia-Bekanntschaft aus, dafür war er zu bärtig... Ich schüttelte ihm die Hand (mit der rechten Hand wieder, wobei ich mich verbissen darauf konzentrierte, trotz der Verletzung einen angemessen kraftvollen Händedruck zu erzeugen. Ich hatte ja weiter trainiert, und es ging ganz passabel.) Die würdige Matrone, die dann vortrat, die war mir, wie das manchmal so ist, auf den ersten Blick sympathisch.
    "Salve werte Pinnia!" begrüßte ich sie mit einem freundlichen Lächeln, "Eine Ehre ist es für uns, euch heute zu Gast zu haben." Ob sie wohl zu den senatorischen Helvetiern gehörten?
    Die junge Schwester schien etwas schüchtern, auch ihr lächelte ich höflich zu.
    "Salve Helvetia. Oh, aber das wäre doch nicht nötig gewesen!" Erfreut nahm ich die Geschenke entgegen. Schöne Blumen waren das. Sie erinnerten mich an die letzte weiße Blume, die ich geschenkt bekommen hatte, und vor allem an den hinreißenden Iulier, der sie mir überreicht hatte... Ich reichte sie ebenfalls an Aspasia weiter, und befahl: "Stell sie dahin.", wobei ich mitten auf den Tisch deutete.
    "Herzlichen Dank." Auch die Amphore wurde gebührend begutachtet. "Ein Noricer, nun, den müßen wir unbedingt später noch kosten. Das vorletzte Jahr war wirklich ein guter Jahrgang, nicht wahr?" plauderte ich vergnügt. "Wir haben ja auch Weinberge, in Hispania vor allem, und gerade die späte Sommersonnenglut, wie wir sie vor zwei Jahren genießen durften, gibt den Trauben doch erst die richtige feurige Süße..."


    Ich begrüßte Seiana und umarmte sie, froh sie mal bei einem so harmlosen Anlass zu treffen. Stella machte ihre Sache gut, stellte alle noch einmal vor. Eben wollte ich mich wieder den Gästen zuwenden, als Ephialtes noch jemanden ankündigte. Ungläubig starrte ich auf die Türe, und dann erstarrte auch der Rest von mir. Ich würde blass, ich sah es, aber ich konnte es nicht fassen, dass da gerade... tatsächlich... Massa... zu uns hereintrat.......

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  • Auf dem Weg zum Triclinium traf Romana auf Timaia, die sie seit ihrem Aufenthalt in der Casa bereits kennen lernen durfte und mit der sie sich, sehr gut verstand. Vorsichtig war sie an die Braunhaare heran getreten und hatte ihr zugeflüstert, sie solle sich eilen, Serapio würde nach den Familienmitgliedern verlangen, da die Gäste schon zugegen seien.
    Obwohl Crispus nicht selten größere Essen in seinem Haus abgehalten hatte und auch sie sehr oft dabei anwesend war, schien sie doch etwas verschüchtert, als sie sich, versteckt hinter dem breiten Rücken des eben Eintretenden, verbarg. Wobei sie hinreißend aussah und alles geschmacklich dezent aufeinander abgestimmt war, kam sie sich in dem großen Raum, klein und unbedeutend vor in ihrer hellen bodenlangen Tunika und dem selbst entworfenen Kupferschmuck.
    Erst als Stella auf den Mann zukam und ihre Arme um ihn schlang, trat sie, sich ertappt fühlend und den Kopf deshalb vorerst leicht gesenkt, an ihm vorbei. Ich hoffe, ich bin nicht zu spät? Eine Frage, die unpassender nicht sein konnte und die ihr eine leichte Röte ins Gesicht trieb, während sie an den Beiden vorbei weiter in den Raum trat und dabei Serapio ansah.

  • Die Helvetier teilten sich quasi auf.



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    Pinnia Serena blieb bei Serapio stehen und dankte diesem nickend für seine Worte.


    "Vielen Dank für diese Worte. Ich wollte auch in Namen meiner ganzen Familie noch meinen Glückwunsch zum Ausdruck bringen für den neuen und überaus verantwortungsvollen Posten. Hoffen wir einmal das es nicht soweit kommt das hier in den Gassen von Roma die Männer unter den Skorpion die Entscheidung im Bürgerkrieg bringen müssen. Da du sicherlich ein viel beschäftigter Mann bist und deine Ehefrau mit dies erlaubt",
    sie schaute kurz zu Seiana unwissend über die wahren Verhältnisse zwischen den beiden,
    "würde ich gerne jetzt schon anfragen ob du im späteren Verlauf vielleicht die Zeit erübrigen kannst sobald es sich im Ablauf einer Cena gehört mit mir durch den Hortus zu wandeln und wir ein paar Worte unter 4 Augen wechseln könnten?"



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    Crispina hatte sich zunächst bei Serapio bedankt.
    "Ich selber bin leider nur gut darin gelegentlich einen Wein zu verkosten. Aber soweit ich weiß ist der hispanische Wein einer der besten die es gibt. Mein Bruder Varus ist richtiger Winzer der würde sicherlich gerne mit dir darüber reden."


    Ihre Mutter nahm dann jedoch Serapio in Beschlag und so stand sie etwas unschlüssig herum und gesellte sich schließlich zu Petronia Romana.
    "Salve ich bin Helvetia Crispina."




    Varus selber schließlich hielt sich zunächst an die Gastgeberin. Er hatte den Händedruck des Prätorianerpräfekten mit einem kräftigen Winzerhanddruck erwiedert und diesem dann, nach ein paar Floskeln seiner Mutter überlassen die scheinbar noch was mit diesem zu klären hatte. Er blieb also so zunächst bei Stella und Seiana stehen und wollte gerade den beiden Damen ein paar Komplimente machen als erneut ein Gast oder Mitglied der Familie eintrat. Es schien so als ob zumindestens Stella diesem sehr zugeneigt war. Ob es ihr zukünftiger Mann war oder nur ein Verwandter?
    Er wandte sich an Seiana und sagte zu dieser freundlich:
    "Rector an der Schola Athensis und der Auctor der Acta das ist beileibe nicht wenig an Aufgaben und Status. Ich gratuliere zu diesem sicherlich durch Leistung erbrachtem Status und hoffe, wo ich jetzt doch ein einfacher kleiner Winzersohn und Scriba Personalis eines Senators bin, irgenwann mal auf ähnliche Erfolge verweisen kann."

  • Auf dem Weg zum triclinium überschlugen sich meine Gedanken. Wer war alles zur cena da. Ich wusste nicht einmal ob nur Familie. Das hieße Seiana und Faustus waren da. Ich bereute es fast her gekommen zu sein. Die Freude allein Stella, den kleinen Floh wieder zu sehen hatte mich das ins Abseits drängen lassen.


    Der cassis war das einzige, was ich bis zur Tür los wurde. Pera und Paenula drückte ich Ephialtes in die Hände. Mit den Fingern durch die Haare. Kein sehr schmeichelhafter Anblick nach dem Ritt hierher. Mehr Möglichkeiten blieben mir nicht mich einigermaßen in Ordnung zu bringen.


    Da stand ich mit zwei Schritten im triclinium. Der Klang meiner genagelten caligae war nicht ganz verstummt, hatte mich glatt ein Lockenkopf eingefangen. Der gehörte unverkennbar zu meiner kleinen, nein, so klein war sie gar nicht mehr. Zu meinem sehr erwachsen wirkenden Floh. Mit überschwänglicher Freude, legte ich meine Arme um ihre Schultern und drückte sie an mich. " Heeeee, bist du gewachsen Floh." sagte ich laut. Korrigierte mich gleich. " Ähm, Stella." Die Umstehenden ignorierend begrüßte ich meine große Kleine. " Lass dich ansehen. Du bist einen richtige Dame geworden. Dann habe ich ja das richtige Geschenk für dich dabei. " Die Pera hatte ich Ephialtes in die Hand gedrückt. Ich winkte ihn ran und wühlte in der Tasche. Ein Kästchen mit zwei Vertiefungen auf dem Deckel, man konnte es aufschieben. Darunter nebeneinander verschiedene Farben , zwei Spatel. " Ich hoffe es trifft deinen Geschmack. Die sind direkt aus Alexandria. "


    Es war spürbar. Blicke der Umstehenden lagen auf uns. Ich sah flüchtig in die Runde. Unter den Blicken stach ein mir sehr bekannter hervor, Faustus. Sein Blick war eher ungläubig. Das lag vielleicht daran, dass er mich hier nicht erwartet hatte. Er war selber Militär und wusste, dass es zur Zeit fast unmöglich war, beurlaubt zu werden. Ich erfuhr auch erst vor 3 Tagen von meinem Glück, das mit einer dienstlichen Angelegenheit verknüpft war. Zwei Frauen, eine jünger und eine etwas gesetztere, standen bei ihm. Daneben Seiana und ein mir unbekannter. Mit dem Rücken zu mir, eine junge Dame, die kurz vor mir den Raum betreten haben musste. Auf den ersten Blick, was man so von hinten erahnen konnte, sah sie ganz passabel aus. " Lass uns erst Mal deine Gäste begrüßen. Wir haben später noch Zeit." sagte ich leise zu Stella. Schließlich war sie Gastgeberin und ich wollte nicht als unhöflich gelten.



    Sim-Off:

    Dein Geschenk / WiSim ;)

  • Das Mädel war einfach überglücklich, das der Praefectus Classis "ihren" Massa - strahlender Held und Retter ihre Kindertage (sie hasste heute immer noch Krabben, was mußten die auch so gemeine Scheren haben) vom Dienst befreit hatte und er nach Rom kommen konnte.
    Du bist da Massa, das ist das schönste Geschenk. Meinte das Blondchen voller Ehrlichkeit, nichtsdestotrotz wurde das Geschenk geöffnet und bestaunt. Das es aus Alexandria kam, machte es in diesen Tagen noch wertvoller. Immerhin hatte Aegyptus sich entschieden Palma zu unterstützen und seinen Kontakt mit Rom abgebrochen. Mit einem geheimnisvollen Lächeln nahm Aspasia Stella auch dieses Geschenk ab.
    Die Kleine stellte sich auf die Zehenspitzen und hauchte auf die bärtige Wange einen zarten Kuß, dann wand sie sich an die anderen Gäste wieder um. Dabei bemerkte sie auch, das Petronia Romana das Triclinium betreten hatte. Freundlich wurde ihr zugelächelt ehe Stella - immer noch mit leicht geröteten Wangen - beide vorstellte.
    Centurio Appius Decimus Massa - mein Cousin. Wie man merkt sind wir eine sehr militärisch geprägte Familie Sie hatten auch noch einen Großcousin der Decurio bei der Castra Legionis I Traianae war. Somit war die Familie Decimus in jeder bedeuteten Einheit Italias vertreten. Und Petronia Romana, sie kam vor kurzem aus Germanien. Dann stellte sie beiden die anwesenden Helvetier und Romana die restliche Gens vor.


    Da noch nicht alle Gäste eingetroffen waren- sie runzelte leicht die Stirn, da auch ihr Bruder unter den fehlenden war und Messalina samt Familia- gab sie den Musikern ein Zeichen zu beginnen.
    Nehmt doch Platz Einladend deutete das Mädel auf die Klinen und die Korbsessel. Während wir auf die anderen warten, müssen wir nicht darben. Wie es sich gehörte, nahm Stella platz in einem der Sessel und gab Zeichen, das die Sklaven beginnen konnten. So erschienen diese um die Hände und Füße der Anwesenden zu reinigen. Stella streifte ihre neuen Solae ab. Anschließend wurden Kleinigkeiten gebracht, welche den Appetit anregen sollen. Candace hatte sich bei der Zubereitung selbst übertroffen.
    Sie wand sich an Varus. Was führte dich eigentlich von Noricum nach Rom Helvetius Varus?

  • Die Schlacht war eröffnet. Nein, das Vorgeplänkel. Faustus und Seiana begrüßen. Der Helvetier wurde von Stella in Beschlag genommen. Eine Möglichkeit für mich Seiana zu begrüßen. " Salve Seiana. Du siehst gut aus." Ich hatte sie schmaler und blasser in Erinnerung. Die Heirat verursachte bei ihr scheinbar eine aufblühende Wirkung. Faustus, neben ihm die ältere der Helveterinnen. Also fiel die Begrüßung dementsprechend mager aus. Eine kurze Umarmung, ein flüchtiger Kuss auf sein Wange. "Salve Serapio, es freut mich dich zu sehen. Es ging schneller als ich gedacht hatte. Wir sprechen uns später, wenn es deine Zeit erlaubt." Sein Gesichtsausdruck hatte sich nicht wesentlich geändert. Was sich dahinter abspielte konnte ich beim besten Willen nicht ahnen, hatte ich nicht eine Silbe seines Briefes gelesen. Der schlummerte friedlich mit ungebrochenem Siegel in meiner Tasche. " Salve Pinnia Serena, es freut mich, neue Gesichter hier im Haus zu sehen." Fehlten die letzten beiden in der Runde. Ungewollte straffte ich mich, trat zu den beiden Damen. " Salve Helvetia Crispina und Petronia Romana. Zwei weitere hübsche Vertreterinnen Roms unter dem Dach der Decimi." Meine anerkennenden Blicke glitten zuerst über Crispina und blieben dann bei Romana hängen. Beide nicht zu verachten und für einen Mann der dem weiblichen Geschlecht verfallen war, ein wünschenswertes Ziel der Eroberung. Ich war geteilter Meinung, erfreute mich zwar an ihrem Anblick, aber näher hatte ich mich mit ihnen noch nicht befasst. Frauen waren für meine Begriffe kompliziert. Man wusste nie woran man war und was sie eigentlich wollten. Sie sagten es so und meinten es so. Das hielt mich nicht davon ab mit ihnen ein paar Worte zu wechseln. " Petronia... aus Germania... In welcher Beziehung stehst du zum Haus Decimus oder bist du Stella ins Netz gegangen. So wie ich mir das bei Helvetia Crispina denke." fragte ich unumwunden Romana, blickte kurz zu Crispina.


    Stella unterbrach meine Bemühungen bei den Damen. " Dann sollten wir Platz nehmen." Ich steuerte auf eine Kline zu die gegenüber der des Hausherren stand. Bei Helvetia crispina ging ich davon aus, dass sie bei ihrer Familie Platz nahm. Bei Romana war ich mir sicher, dass sie noch nicht wusste wohin. Neben meiner auserwählten Kline stand ein Korbsessel." Wenn es dir nichts ausmacht, neben einem Militär zu sitzen." bot ich ihr den Platz an, trat kurz in den Hintergrund, entledigte mich meiner Lorica und der Beinschienen, hielt sie Columbana hin. Die bereit stand um bei der cena zu helfen. " Gib sie bitte Silas. Den cassis im atrium dazu. Er soll alles Putzen und in mein cubiculum bringen, wenn er fertig ist." Mit Tunika und cingulum militare bekleidet war es um einiges leichter, sich auf der Kline bequem zu platzieren. Ich legte mich hin und warf einen kurzen Blick in die Runde. Eine bekannte Person fehlte, Venusia. Ich wollte mich noch mals persönlich bei ihr entschuldigen und für die beiden Tuniken bedanken.

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