Verus nickte dankend ab. "Ja, bitte." Er blickte ins Wasserbecken.
"Du hast recht. Wir verhalten uns am besten unauffällig." Verus nickte erneut. "Lassen wir uns, wie ein Schiffchen auf dem Meer treiben, bis wir anlanden," wählte er als Metapher.
Verus nickte dankend ab. "Ja, bitte." Er blickte ins Wasserbecken.
"Du hast recht. Wir verhalten uns am besten unauffällig." Verus nickte erneut. "Lassen wir uns, wie ein Schiffchen auf dem Meer treiben, bis wir anlanden," wählte er als Metapher.
Mattiacus schenkte nach.
"Das ist ein schönes Bild. Also trinken wir lieber noch einen." sagte er und erhob nochmal den Becher.
Verus leerte den Becher, wie er es gewohnt war, mit einem langen Zug. "In der Tat. Du kannst mir ruhig noch nachschenken," sagte er und hielt Mattiacus den Becher unter die Nase. Er lächelte breit.
Mattiacus leerte ebenso schnell und schenkte noch nach.
"Das ist aber auch ein guter Wein." sagte er. "Aber ich glaube, mir reicht es erstmal bis zum Abendessen. Ich war gerade noch in ein neues Buch des Juristen Proculus vertieft. Das wollte ich heute noch schaffen. Vielleicht trefe ich mich die Woche nocheinmal mit einigen Prokulianern."
"In vino veritas, mein Freund," antwortete Verus, während er genüsslich einen kleinen Schluck trank. "Du und deine Bücher, Mattiacus. Schreibt er denn wenigstens schön trocken," scherzte er.
"Ach, das ist so eine alte Geschichte, dass die Beschäftigung mit Recht immer trocken sein muss. Das ist sie ganz gewiss nicht. Und du solltest vielleicht auch mal ein Buch in die Hand nehmen." scherzte Mattiacus.
"Ich lese oder besser ich las viel. Inordnung es waren nun keine Kunstwerke: Es waren Administrationsvorschriften und Regelungen für die Verwaltung aber es waren auch Bücher," scherzte Verus zurück mit einem noch breiteren Grinsen.
"Na gut, genehmigt." sagte Mattiacus. Er schaute auf den Stand der Sonne, der schon weit fortgeschritten war.
"Du, bitte entschuldige mich. Ich muss noch einiges heute erledigen. Du weißt ja wo alles hier ist. Machs dir bequem und lass es dir gut gehen. Wir sehn' uns." sagte Mattiacus zum Abschied.
Verus entledigte sich seines Bechers und nickte Mattiacus zu. "Aber natürlich," antwortete er und reichte Mattiacus römisch-brüderlich die Hand. "Wir sehen uns Morgen." Nun entfernte sich Verus. Er wollte noch einiges erledigen, bevor die Nacht über Rom hereinbrach.
ZitatOriginal von Decima Amaesia
Nachdem der Begleiter den Raum verlassen hatte, hoffte Venusia nun offener mit der Verwandten sprechen zu können. Sie konnte es einfach nicht leiden, wenn über den Kopf der betroffenen Person hinweg entschieden wurde. Sicher gab es Richtlinien an die man sich halten musste, aber es gab auch immer Wege dem Wunsch des Betroffenen erfüllen zu können oder es zumindestens engagiert zu versuchen.
"Meinst du wirklich, dass er im Ernstfall nicht hinter dir stehen würde? Deine Mutte sollte jemanden ausgesucht haben, der auch an deiner Seite ist. Wenn dem wirklich so ist, sollten wir jemand anderen finden."
Venusia machte sich eine gedankliche Notiz. Das musste in Erfahrung gebracht werden.
"Wenn du es gern möchtest, so soll diesem Wunsch nichts im Wege stehen. Ich denke, dass der Dienst im Cultus Deorum für eine Decima eine geeignete Möglichkeit ist. Das mit der Heirat hat noch Zeit. Außerdem will der richtige Mann auch noch gefunden werden und hier sollte nichts überstürzt werden. Also wenn dud ies gern wünscht, so werde ich Mattiacus davon unterrichten und gern auch deine Mutter wenn du dies wünschst. Allerdings würde sie sich wohl wundern von einer Duccia einen Brief zu bekommen."
Die letzte Anmerkung war nur mehr gedacht als wirklich absichtlich laut gesprochen. Viele in der großen Familie wussten ja nichts von ihr. Es hatte sich wohl einfach nicht herum gesprochen. Jetzt richtete sie den Blick wieder auf die junge Besucherin und was diese von ihren Vorschlägen hielt.
Mattiacus lehnte an einer der Säulen im Atrium und betrachtete den Garten. Die Gärtner hatten wirklich gute Arbeit geleistet. Kein Unkraut schlängelte sich über die Gehplatten und die Hecken waren akkurat geschnitten.
Mit einem
"Hüstel"
erheischte Dolabella die Aufmerksamkeit des Mattiacus
"Seid ihr Mattiacus, der Bruder meines Patronus Livianus, mein Name ist Spurius Tiberius Dolabella"
Ein Hüsteln störte Mattiacus in seinen Gedanken und ein Mann stand vor ihm.
"Salve Tiberius Dolabella. Ich bin Marcus Decimus Mattiacus und Livianus ist mein Bruder. Was kann ich für dich tun?" fragte Mattiacus freundlich.
"In Abwesenheit meines Patronus ist es nur natürlich seine Brüder aufzusuchen um sich erstens bekannt zu machen damit diese im Notfall auf die Dienste brüderlicher Clienten zurückgreifen können und zweitens..."
er atmete mal
"...und zweitens derartige Beziehungen ggf. auch zum eigenen Nutzen zu pflegen. Ich will offen sein, ich war lange fort und hoffte auf einige rechtliche Ratschläge."
Der Mann erschien Mattiacus ein wenig gehetzt und unsicher.
"Gerne helfe ich einem Clienten meines Bruders." sagte Mattiacus mit ruhiger Stimme. "Um was geht es denn genau?" fragte er ohne Umschweife um den Mann nicht völlig aus der Fassung zu bringen.
Die ruhige Art des Mattiacus beruhigte auch Dolabella der sich nun ein wenig mehr fasste
"Es geht um zwei Erbschaftsgeschichten. Ein Freund starb und hinterließ ein Testament, mein Bruder starb und hinterließ keines. Wie geht man in diesen Tagen mit solchen Dingen um? Ich war lange nicht in Rom, seit den Zeiten Domitians kaum mehr als einige Wochen in der Summe."
Mattiacus hörte gespannt zu.
"Erbschaftsrecht ist zwar nicht mein Spezialgebiet, aber ich glaube ich kann dir ein wenig helfen." sagte Mattiacus und rief einen Diener herbei.
"Möchtest du vielleicht was trinken?" fragte er Dolabella.
"Ein wenig Wasser mit ein wenig Wein vermengt wäre für meine Nerven sicherlich nicht schlecht" raunte Dolabella und schickte sich an eine Pergamentrolle hervorzuziehen
"Dies ist das Testament von Spurius Sergius Sulla, seine Frau fand es und brachte es mir. Mein Bruder hieß Faustus Tiberius Dolabella, wir waren Zwillinge und... ich sage es offen... das Verhältnis war mehr als schlecht."
er gab Mattiacus das testament
TESTAMENT
Ich, Spurius Sergius Sulla, regele meine weltlichen Angelegenheiten wie folgt:
[*]Meinem geliebten Sohne Titus Sergius Iuvenalis hinterlasse ich mein Landgut bei Thapsus, die dortigen Olivenhaine und meine Sammlung fremder Phalera.
[*]Meinem Freunde aus dunklen, orientalischen Tagen, dem höchst ehrenwerten Spurius Tiberius Dolabella, hinterlasse ich mein Schiff Cor Aureum, meine Barschaft, die Güter meines Lagers und meinen über alles geliebten Kater Maxentius. Er darf dieses Erbe allerdings nur antreten wenn er nach Rom zurückkehrt. Er soll im übrigen das Recht erhalten, meinen Sohn Iuvenalis in allen rechtlichen Dingen zu vertreten und sein Vermögen nach eigenem Gusto zu verwalten.
[*]Meinem geliebtem Weibe hinterlasse ich meine Schulden bei meinem Freunde Dolabella und meine Sammlung orientalischer Artefakte. Möge sie sie weise nutzen.
ES LEBE DIE ALTE PRASINA!
Spurius Sergius Sulla
Mattiacus wies den Diener an, etwas gemischten Wein zu bringen.
"Danke, ich sehe es mir mal an." sagte Mattiacus und nahm das Schriftstück entgegen.
"Da hast du ja schon was bekommen und da du ja jetzt in Rom bist, kannst du das Erbe auch antreten, wenn du es nicht ausschlagen willst. Aber was hat das mit deinem Bruder zu tun? Er ist im Testament nicht erwähnt." fragte Mattiacus verwundert.
"Es geht um zwei Erbschaftsgeschichten. "
wiederholte er sich
"Mein Bruder ist der zweite, Sulla der erste Fall. Wie tritt man ein Erbe an wenn ich fragen darf? Muss man deswegen vor Gericht?"
Er sah ob eines Spruches (vor Gericht und auf hoher See...) nicht glücklich aus
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