• Als Casca das Atrium mit seiner Reiterfigur in der Hand betrat, als erster der Decimer, wurde ihm natürlich einiges an Aufmerksamkeit zuteil. Einer der älteren Legionäre tippte seinen Nachbarn an, deutete auf die Reiterfigur und sagte etwas. Nur einen Liedschlag später fingen beide an gehässig zu lachen.
    Erst etwas später sorgte ein Blick von Corvinus dafür das sie sich wieder beruhigten und "nur" noch gehässig grinsten.

  • Im Bauch der Casa Decima gefangen wuchs die Nervosität eines der Legionäre stetig weiter. Argwöhnisch betrachtete er jeden derer, die sich im Atrium befanden, und noch viel argwöhnisch jene, welche erst hinzukamen. Die Knöchel seiner Hand traten schon weiß hervor, so fest hielt er den Holzknüppel in seiner Hand im Griff. Wenn man es genau nahm, war das hier nichts weiter als ein Haufen verkappter Usurpatorengünstlinge... ergo diejenigen, die dafür gesorgt hatten, dass der ganze Scheiss überhaupt anfing. Dass sie Mogontiacum verlassen hatten. Sich in Vicetia mit weiteren Usurpatorengünstlingen prügelten, und dabei ein Blutbad anrichteten, dass Sönke heute noch verfolgte. Und jetzt, wo der ganze Spuk vorbei war und ihr Kaiser kurz davor stand zu gewinnen, auch noch flapsige Sprüche raushauten.
    Sönke fühlte sich auf einmal verdammt alleine... weit von zuhause entfernt, beladen mit den Erinnerungen an eine Schlacht die nicht jeder einfach so herunterschluckte, und nun in einer Stadt voller Feinde, Schreie und Gefahr. Es war ein Strudel der aufkommenden Verzweiflung, der ihn versuchte niederzuziehen, aber Sönke durfte das nicht geschehen lassen... nicht jetzt, nicht hier.. also klammerte er sich an das einzige, was ihm noch eine gewisse Konstante gab: den Feind. Und das waren die Leute in dieser Casa... ein Feind, den es zu hassen galt. Also beschloss Sönke, diese Menschen zu hassen. Und wahrlich, es klappte sehr viel besser. Diese Menschen waren schuld daran, dass sie hier waren, diese Menschen verdienten es einfach gehasst zu werden. Und bestraft.


    Sein Centurio versuchte sich derweil im Gequatsche. Sönke, verfolgte irritiert, wie der Helvetier irgendwas von niedergemachten Brüdern bei Vicetia erzählte. Hatte er das mitbekommen? Das wäre doch aufgefallen, wenn ein Centurio die eigenen Leute niedermacht. Dabei war der doch ausgezeichnet worden für seine Taten. Oder meinte er den Feind? Warum bei Loki sollten das Brüder sein?
    Aber nicht nur das, auch die Art des Gesprächs war ihm suspekt... immerhin waren das hier Feinde, und der Helvetier schien sich auf ner Kaffeefahrt zu fühlen. Dass er dabei den Arsch seiner Männer riskierte, schien ihm überhaupt nicht aufzufallen... also sah Sönke es als seine Pflicht an, doppelt wachsam zu sein, falls die Schergen des Vesculariers doch noch irgendeine hinterhältige Sache planten... oder sich auch nur aufmüpfig gaben. Konnte ja immer vorkommen, mit diesem Pack.


    So weit weg...

  • Nach dem Kommentar des Centurios vor der Casa hatte Avianus kein weiteres Wort mehr von sich hören lassen. Damit, dass der Centurio seine Bemerkung mit Humor nehmen würde, hatte er nicht gerechnet, weshalb es ihn auch nicht weiter verwunderte, dass eine mindestens ebenso giftige Antwort zurückgekommen war. Er wartete mit den Legionären ab und trat, als die Tür geöffnet wurde, hinter ihnen in die Casa Decima ein.
    Im Atrium warteten mehr Leute als er eigentlich erwartet hatte. Dennoch blieb er ruhig und hoffte, dass das für ihn ziemlich sinnlos anmutende Gespräch, das der Centurio mit diesem Lucretier führte, bald ein Ende fand, damit man endlich zur Sache kam. Man war ja schließlich nicht zum Tratschen da. Dem Decimer, der dann eintrat, schenkte er nur einen etwas unschlüssigen Blick und als dieser auf die Reiterstatue fiel, wanderte eine Augenbraue ein kleines Stück weiter nach oben, ansonsten folgte keine Reaktion. Das alles ging in eigentlich sowieso nichts mehr an, er war ja nur der lebendige Stadtplan, und hätte bestimmt auch besseres zu tun gehabt. Aber vielleicht würde ja, entgegen aller Erwartungen doch noch etwas Interessantes passieren.

  • Schön und ruhig? Der Lucretier zog eine Augenbraue hoch. Entweder hatte man am nördlichen Ende des Imperiums keine Ahnung von dem, was im Reich vorging – und falls das so war, würde er wirklich bedauern dass die gewonnen hatten –, oder, was er für wahrscheinlicher hielt: der Mann wollte ihn beleidigen. „Sicher... der Aufstand der Barbaren in Hispania war ziemlich ruhig... deswegen gab's auch einen Triumphzug für Decimus Meridius und die IX in Rom.“ Er zuckte betont gelassen die Schultern, aber seine Miene war hart, und er hatte ein wenig Mühe, seine Stimme auch so gelassen klingen zu lassen – oder den Sarkasmus herauszuhalten beim folgenden Satz. „Eure Schlacht bei Vicetia war sicher kein Vergleich dazu.“ Mit verschränkten Armen stand er da und wartete darauf, dass nach und nach die Bewohner des Hauses kamen. Seine beiden Männer tauchten schon nach recht kurzer Zeit wieder auf, der erste wisperte ihm kurz etwas zu, der andere deutete nur mit einem Nicken an, dass sein Auftrag erledigt war. Der Lucretier nickte selbst nur knapp zu beiden und sagte nichts – und auch, als der Centurio wieder das Wort ergriff, schwieg er. Was der bevorzugte und was nicht, war ihm reichlich egal, sein einziges Ziel war, das hier so schnell und möglichst friedlich über die Bühne zu bringen wie möglich... aber er begann mehr und mehr daran zu zweifeln, dass das möglich war. Warum sonst begann der Kerl von morden und brandschatzen zu sprechen, wo seine einzige – und zumindest verständliche, immerhin war er hier für die Sicherheit verantwortlich – Frage gewesen war, was um alles in der Welt er hier wollte? Nein... die hatten nichts gutes im Sinn, begann er zu glauben. Und passend dazu schien die Anspannung im Atrium zu steigen, langsam, aber stetig – umso mehr, je mehr Leute sich hier einfanden. Es gefiel ihm nicht. Seine Miene wurde noch härter... aber diesmal sagte er nichts mehr. Dass der Centurio nichts sagen wollte und sich auch nicht dazu bringen lassen würde, war mittlerweile offensichtlich geworden.

  • Soweit so unspektakulär. Was sich da nicht alles im Atrium sammelte. Langsam nach und nach trotten sie alle zusammen und Regulus konnte nur hoffen, dass es jetzt endlich mal alle waren. Schlimm, was so eine Casa nicht alles beherbergen konnte. Dieser komische Veteran nervte ihn auch zunehmen. Wie bitte? Vicetia kein Vergleich? Er hatte das Grauen und das umher spritzende Blut noch vor Augen als wäre es gerade eben erst passiert. Es war eine grausame Schlacht, eine Schlacht die in die Geschichte eingehen würde, davon war er überzeugt, ganz so wie Actium, so wie Pharsalos, so wie Philippi, eben alle großen Bürgerkriegsschlachten. Das musste der Artorier einfach so sehen. Nach allem, was seine jungen Augen bisher gesehen hatten, konnte es sich einfach nur um die schlimmste und größte Schlacht aller Zeiten handeln. Darüber hinaus gefiel ihm die komische Miene dieses Kauzes nicht. Der soll sich nochmal was einbilden...


    Ah, Regulus war auch gerade zutiefst genervt, weil er immer noch diesen widerlichen Geschmack im Mund hatte. Was war das nur? Er würde wohl wirklich bald mal einen Mediziner aus seiner Legion aufsuchen müssen. Jetzt hatte er aber erst einmal das dringende Bedürfnis auszuspucken. Dann ging es ihm immer besser und er wollte das echt nicht runterschlucken. Ein wenig gewunden, kurz den Kopf zur Seite gedreht und auf den Boden des Atriums gespuckt. Naja, was solls? Sie waren hier ja nicht auf einer feierlichen Veranstaltung oder so...

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    Silas
    Mundschenk, Laufbursche des Türstehers


    Was wollten die vielen Legionäre hier? Sehen tat er nicht viel, ärgerlich. Die Erwachsenen hatten ihn nach hinten geschickt, vorn wäre es zu gefährlich. Das sah er gar nicht ein. Leise schob er sich Schritt für Schritt nach vorn und versteckte sich zwischen einem der Männer, die seit Tagen die Villa beschützen und einer Säule. Neugierig beobachtete er die fremden Legionäre. Die sahen gar nicht freundlich aus. Wäre die Domina im Haus, keiner der fremden hätte einen Fuß ins Atrium gesetzt. Sie war sehr streng und Silas hatte zur Zeit Probleme mit streng jeglicher Art. Er hatte diesen einen Legionär im Auge, der unvermittelt auf den Boden spuckte. Silas sah in böse an, streckte ihm die Zunge raus.

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    Mit dabei, Helvetia Esquilina, Ehefrau von T. Decimus V.


    >> Das Atrium war dermaßen überfüllt wie an heißen Sommertagen in der Thermae Agrippae, Gedrängel und unweigerlicher Körperkontakt. So dass Titus seine Frau hinter sich hielt, nicht dass ein Soldat auf dumme Gedanken kam.


    So endlich traten die beiden ein. Zuerst blickte Titus auf einen Prätorianer. Was machte dieser hier? Sollten er nicht eigentlich beim Vescularius sein? Waren die dafür verantwortlich, dass die Rebellen so schnell Rom einnehmen konnten? Ist gar sein Cousin Serapio übergelaufen? Fragen, die ihm durch dem Kopf schwirrten. Enttäuscht, aber auch bestätigt in seiner Abneigung zum Militär. Stellte er, hinter sich seine Frau, zu Casca und seinem Begleiter. Nickte Casca freundlich zu und blickte anschließen mit Argwöhnen zu einem Mann in einfacher Kleidung, also Titus konnte sich nicht daran erinnern, dass dieser zu den Bediensteten der Familie Decimer gehörte.


    "Liebster, wo sind Albinus und Dexter?", fragte Esquilina ihren Mann flüsternd. Varenus vergewisserte sich...Stimmt die beiden waren bisher abwesend. Hoffentlich bleibt es auch dabei.


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  • Zitat

    Schön und ruhig? Der Lucretier zog eine Augenbraue hoch. Entweder hatte man am nördlichen Ende des Imperiums keine Ahnung von dem, was im Reich vorging – und falls das so war, würde er wirklich bedauern dass die gewonnen hatten –, oder, was er für wahrscheinlicher hielt: der Mann wollte ihn beleidigen. „Sicher... der Aufstand der Barbaren in Hispania war ziemlich ruhig... deswegen gab's auch einen Triumphzug für Decimus Meridius und die IX in Rom.“ Er zuckte betont gelassen die Schultern, aber seine Miene war hart, und er hatte ein wenig Mühe, seine Stimme auch so gelassen klingen zu lassen – oder den Sarkasmus herauszuhalten beim folgenden Satz. „Eure Schlacht bei Vicetia war sicher kein Vergleich dazu.“ Mit verschränkten Armen stand er da und wartete darauf, dass nach und nach die Bewohner des Hauses kamen. Seine beiden Männer tauchten schon nach recht kurzer Zeit wieder auf, der erste wisperte ihm kurz etwas zu, der andere deutete nur mit einem Nicken an, dass sein Auftrag erledigt war. Der Lucretier nickte selbst nur knapp zu beiden und sagte nichts – und auch, als der Centurio wieder das Wort ergriff, schwieg er. Was der bevorzugte und was nicht, war ihm reichlich egal, sein einziges Ziel war, das hier so schnell und möglichst friedlich über die Bühne zu bringen wie möglich... aber er begann mehr und mehr daran zu zweifeln, dass das möglich war. Warum sonst begann der Kerl von morden und brandschatzen zu sprechen, wo seine einzige – und zumindest verständliche, immerhin war er hier für die Sicherheit verantwortlich – Frage gewesen war, was um alles in der Welt er hier wollte? Nein... die hatten nichts gutes im Sinn, begann er zu glauben. Und passend dazu schien die Anspannung im Atrium zu steigen, langsam, aber stetig – umso mehr, je mehr Leute sich hier einfanden. Es gefiel ihm nicht. Seine Miene wurde noch härter... aber diesmal sagte er nichts mehr. Dass der Centurio nichts sagen wollte und sich auch nicht dazu bringen lassen würde, war mittlerweile offensichtlich geworden.


    Ja genau, Barbarenaufstand... Corvinus hatte in der Schule nie wirklich aufgepaßt wenn es um Hispania ging. Was er wusste war das es da warm war, sehr viel Sonne hatte, sehr fruchtbar und das seit den Zeiten von Hannibal die Provinz zum Reich gehörte. Überheblich grinste er den Alten daher an und sagte:
    "Ja genau Barbarenaufstände sind ne unschöne Sache und nach der ganzen Aufregung bist dann zu den Urbanern gegangen was? Naja wie auch immer ich brauch dich jetzt erstmal nicht mehr als stell dich zu den anderen "Veteranen" die du hier hast und bleib ruhig! Dann ist alles schnell vorbei!"
    Ein leichter Stoß beendete auch offensichtlich für diejenigen die das Gespräch der beiden nicht gehört oder in Einzelheiten verstanden hatten selbiges.


    Zitat

    Das Atrium war dermaßen überfüllt wie an heißen Sommertagen in der Thermae Agrippae, Gedrängel und unweigerlicher Körperkontakt. So dass Titus seine Frau hinter sich hielt, nicht dass ein Soldat auf dumme Gedanken kam.


    So endlich traten die beiden ein. Zuerst blickte Titus auf einen Prätorianer. Was machte dieser hier? Sollten er nicht eigentlich beim Vescularius sein? Waren die dafür verantwortlich, dass die Rebellen so schnell Rom einnehmen konnten? Ist gar sein Cousin Serapio übergelaufen? Fragen, die ihm durch dem Kopf schwirrten. Enttäuscht, aber auch bestätigt in seiner Abneigung zum Militär. Stellte er, hinter sich seine Frau, zu Casca und seinem Begleiter. Nickte Casca freundlich zu und blickte anschließen mit Argwöhnen zu einem Mann in einfacher Kleidung, also Titus konnte sich nicht daran erinnern, dass dieser zu den Bediensteten der Familie Decimer gehörte.


    "Liebster, wo sind Albinus und Dexter?", fragte Esquilina ihren Mann flüsternd. Varenus vergewisserte sich...Stimmt die beiden waren bisher abwesend. Hoffentlich bleibt es auch dabei.


    Nach und nach tröpfelten weitere Bewohner ein. Corvinus wurde das zu blöde hier. Verdammte dekadente Hauptstädter.
    "So jetzt ist hier aber genug gebummelt. Regulus, Madarus, Plautus Vitulus macht dem "Volk" hier mal ein bisschen Beine und wenn ihr gleich dabei seiht durchsucht den Kasten gleich ob sich jemand verstecken will!"


    Danach wandte sich Corvinus an die bereits Anwesenden und fing im bestern "Kasernenton" an mit ihnen zu "sprechen".
    "SO FREUNDE, für diejenigen die es noch nicht gehört haben. Ich bin Lucius Helvetius Corvinus Centurio der IVten Centurie der IIten Cohorte der Legio Secunda von Kaiser Appius Cornelius Palma. Genau wie meine Männer stand ich an direkt an der Grenze zum Barbaricum am Rhenus und habe das Reich vor den wilden Horden der Germanenstämme geschützt. Genauso wie wir diese stets zurückschlagen haben wir die Truppen des Fetten der sich hier in Roma auf den Thron gesetzt hat bei Vicetia hinweg gefegt. Ich erzähle euch das damit niemand von euch auch nur auf den Gedanken kommt mir gleich Wiederworte oder gar Wiederstand zu leisten. Ich bin kein geduldiger Mann und auch wenn ich genug davon habe römisches Blut zu vergießen werde ich keine Sekunde zögern genau dies hier in diesem Atrium zu tun wenn meine Anweisungen nicht Folge geleistet wird. Wer von euch ist Titus Decimus Varenus und wer ist Decima Seiana?"

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    Mit dabei, Helvetia Esquilina, Ehefrau von T. Decimus V.


    Der raue Ton des Centurio war mehr als unangemessen, nicht in diesem Hause. Bis vor einigen Monaten hätte Titus diese direkte, forsche Art gemocht, doch seit er in Rom weilte, übte er sich am besseren Umgang. Zumal hier Frauen anwesend waren und man sich ihnen gegenüber benehmen müsste. Doch denen war es wohl egal! Also stimmten die Geschichten über die Provinzler des nördlichen Imperiums, die ihre Frauen wie Vieh behandelten, ohne jede Neigung von Zärtlichkeit und Einfühlvermögen zu offenbaren.


    Das gar ein Helvetius solche Neigungen regte, dass war mehr als unglaubwürdig. Hatten sie nicht ihren Ursprung in Italia? Okay, so gut kannte sich Titus in der Familiengeschichte nicht aus, aber eventuell Esquilina?


    Esquilina vernahm den Namen des Centurio, doch sie war wie versteinert, sodass sie nach ihrer Frage vorerst schwieg. Sie dachte nur an ihre Söhne und an ihrem Mann, der anscheinend von den Rebellen gesucht wurde. Was hatte er bloß getan? Sie kannte ihn als liebevollen Mann. Diese ganze Idee mit dem Umzug nach Rom war das Todesurteil. Wären sie bloß in Genua geblieben....


    Titus löste seine Hand von seiner Frau und ging ein Schritt nach vorne. "Ich bin Decimus Varenus." Dass er mit einer Helvetia verheiratet war, verschwieg er, er wollte nicht, dass ihr doch aus heiteren Umstände etwas zustoße.

  • ´Das man bei diesen Typen auch immer laut werden musste. Es ging wirklich nicht einmal im vernünftigen Ton. Immer musste man schreien damit getan wird was man anordnet` ging es Corvinus durch den Kopf als der ältere Mann die Stimme hob.


    "Gut Decimus Varenus. Im Namen des Kaisers teile ich dir hiermit mit das du festgenommen bist wegen deiner Taten unter dem Regime von Salinator."


    Er drehte sich zu einem der anderen Legionäre
    "Leg ihm Ketten an!"


    Danach wandte sich Corvinus wieder an die anderen Anwesenden und fixierte dabei erst einmal die ihm unbekannte Helvetia. Sie war die einzige anwesende Frau die offensichtlich keine Sklavin war.
    "So und wer ist nun Decima Seiana?"

  • Jetzt kam der Lucretier tatsächlich an seine Grenzen. Was sollte das hier? Erst begann der Centurio ein Gespräch mit ihm, nur um ihn dann, wenn er antwortete, herum zu schubsen? Er war nicht derjenige gewesen, der einen auf freundliche Konversation hatte machen wollen... Aber vermutlich war auch das nur ein Vorwand gewesen, um jetzt den großen Macker raushängen zu lassen. Er hatte Jahrzehnte gedient, er kannte alles, was Soldaten so aufbrachten an verschiedenem Verhalten. Er schwieg also und zog sich zurück... auch wenn es ihm schwer fiel, weil er dem Kerl nun am liebsten eine übergebraten hätte.


    Als der Centurio dann endlich anfing zu erzählen, was er hier wollte – auch das wieder sehr ausschweifend und mit Details, die der Lucretius völlig überflüssig fand –, versteifte er sich um ein weiteres Mal. Er fragte nach konkreten Personen, und als einer der Gesuchten hervortrat, wurde auch klar, was er wollte... Gefangennahme. In Ketten legen. Der Befehl, den er bekommen hatte, war eindeutig: wenn die Rebellen kamen, dann sollte nichts riskiert werden, nur um Hab und Gut zu schützen... aber für die Sicherheit der Bewohner des Hauses hatten sie zu sorgen. Und so, wie die Kerle sich hier aufgeführt hatten, tat er das nur zu gerne. Sie waren nicht gerade wenige, zumindest mit denen, die hier ins Haus gekommen waren, hatten sie gar nicht mal schlechte Chancen es aufnehmen zu können – so viel Anstand hatten sie bewiesen, dass sie nur mit Knüppeln gekommen waren, und die hatten sie selbst auch. Bevor Decimus Varenus oder einer der Legionäre reagieren konnten auf den Befehl zur Festnahme, trat er vor, und ihm folgten seine Männer und bildeten einen menschliche Mauer zwischen den Bewohnern – allen voran Decimus Varenus – und den Legionären, die Hände an den Knüppeln. „Wie war das, Centurio? Keiner kommt zu Schaden? Wir können über Hausarrest reden, aber in den Carcer gebracht wird hier keiner.“

  • Corvinus war dann doch etwas überrascht als der Wiederspruch oder das wehren nicht von dem Salinatorgetreuen ausging sondern von dem Veteran. Was für eine treue Seele. Ein kurzer Blick über die Zahl der Veteranen die sich hier eingefunden hatten sagte ihm das das nicht einfach werden würde. Gut sie waren alt, trugen keine Rüstungen und hatten "nur" Knüppel. Dafür waren sie mehr als zumindestens die Männer die Corvinus hier mit ins Atrium gebracht hatte, wenn man oft genug mit einem Knüppel zuschlug ging man auch über den Styx und offenbar glaubte der Mann tatsächlich das er was konnte.
    Corvinus wiederrum war jung, von sich selbst überzeugt, hatte in Vicetia eine üble Messerstecherei auf engstem Raum gegen mehrere Gegner nicht nur überlebt sondern auch gewonnen. Und Pugios hatten sie da ja der Befehl gelautet hatte nicht mit Gladii in die Stadt.
    Da Corvinus kein Mann für filligranes Vorgehen war, eher ein Breitschwert als ein Stilett reagierte er auch schließlich so auf das was der Veteran eben gesagt hatte:
    "Wir beiden reden über gar nichts mehr alter Mann. Ich habe den Befehl diesen Mann und die Frau die noch fehlt in den Carcer der Castra Praetoria zu bringen und davon wird mich niemand abhalten. Schon gar kein Altherrenverein. Das ist deine letzte Gelegenheit", er wechselte von eher zischendem drohendem Reden in gebrüllten Centurioton
    "also zurück ins Glied", das Soldat blieb unausgesprochen "oder du liegst gleich in deinem Erbrochenem oder Blut!"

  • Tumber Befehlsempfänger der er warm, zögerte Sönke nicht lange und stapfte sogleich los in die Casa um nach anderen Bewohnern zu suchen. Immernoch gärte es in ihm, die Situation an sich war schon so fremd, dass es ihn enorm verunsicherte... was sich schließlich in Aggression umkehrte. Als er also durch eine Casa marschierte um nach Versteckten zu suchen, war seine Laune nicht die beste, gerade schlecht genug um ihn nicht darauf achten zu lassen wo er wie gerade entlanglief. Das ging zwei Ecken lang gut, aber bei der dritten stieß er aus Versehen eine kleine Figur um. Was auch immer sie darstellte, Sönke konnte sie nicht schnell genug erfassen bevor sie auf dem Boden aufschlug und klangvoll zersplitterte.
    Ein Moment Ruhe trat ein, in dem Sönke betreten auf die Scherben und Bruchstücke herabblickte, dann jedoch fiel ihm wieder ein, wo er eigentlich war: im Haus von Menschen, die ihnen den ganzen Scheiss eingebrockt hatten. Und da ihnen geboten war, die Leute nicht einfach abzustechen (große Töne für jemanden, der bei Vicetia nicht einen einzigen Mann umgebracht hatte), mussten andere Arten der Rache her... und gerade eben ward sie gefunden.
    Das nächste Figürchen fiel alles andere als zufällig zu Boden, und das folgende klatschte gar gegen eine Wand. Mit zunehmender Zerstörung, die Sönke während seiner Tour durch die Casa Decima anrichtete, nahm auch der Spaß zu, den er an dem Ganzen hatte: da wurden Glaswaren zu Dutzenden aus einem Regal gefegt (oh, dieser liebliche Klang!), Keramik flog durch die Gegend und zerschellte zu tausend Stücken, Marmorbüsten irgendwelcher Decimi schlugen mit einem satten KLONK auf dem Boden auf, und kullerten mit entstellten Gesichtszügen davon. Das Eintreten von Schranktüren war da schon schwerer, aber wer konnte schon wissen, ob sich dahinter nicht jemand mit gezückten Dolch versteckte? Dass sich jemand hinter herausgerissenen Tischbeinen versteckte, war unwahrscheinlich... aber man wusste ja nie.
    "Ich hätt nicht gedacht, dass eine Hausdurchsuchung soviel Spaß machte...", grinste er den Artorier an während sie einen weiteren Raum durchsuchten und dabei Unheil anrichten. Dann jedoch fiel Sönkes Blick auf Stücke von Silber... anscheinend Besteck. Was für ein dekadentes Gesocks, aß mit Silber! Auch hier fackelte Sönke nicht lang und steckte sich gleich mehrere Stücke in die eigene Tasche, warf dabei das eine oder andere Stück Regulus zu: "Hier, für dein Mädchen zuhause.. die wird sich freuen."
    Als sie die erste Hälfte des Hauses durchsucht hatten, wanderten sie wieder nach unten um auf der anderen Seite anzukommen. Bis hierhin war die Casa Decima um einige Einrichtungsgegenstände ärmer.. und Sönke um einige Silberstücke reicher geworden. Dass er sie später mit den Kameraden würde teilen müssen verstand sich von selbst. Aber er musste ja nicht alles teilen...
    Als sie unten wieder im Atrium ankamen, war die Stimmung offensichtlich gekippt, was bei Sönke sofort die alte Nervosität zurückkehren ließ. Er bekam gerade noch mit, wie der alte Veteran, mit dem sich sein Centurio so gut verstand, auf einmal nicht mehr so nett war und sich sogar dem Helvetier widersetzte. Zwischen den Decimern und den Soldaten um den Centurio hatte sich eine Reihe um den alten Veteranen gebildet, und Regulus stand mit Sönke auf einmal mitten drin.
    Totenstille trat ein, die Luft war zum zerreißen mit Spannung erfüllt.. und Sönke hatte Lust auf Streit. Da kam es ihm ganz zupass, dass er neben einer Statue stand... wahrscheinlich ebenfalls von irgendeinem wichtigen Decimus. Alles blickte zum Helvetier, keiner blickte zu ihnen... umso besser. Sönke musste nur einmal kräftig mit dem Scutum zudrücken, und das Ding kippte elendig langsam zur Seite... in Richtung der den Helvetier anglotzenden Veteranen. Zwar traf es keinen von denen, es reichte vollkommen, dass etwas geschah. Mit einem lauten Krachen schlug die Statue auf dem Boden auf, der Hals barst mit einem Knirschen und der Kopf kullerte davon... alle, die er passierte mit einem anklagenden Blick strafend.
    "Ups..", war der einzige Kommentar, den Sönke dafür übrig hatten, dann ging es auch schon weiter. Es war vollkommen egal ob der ihm nächststehende Wachmann seinen Knüppel, einen Dolch zog oder auch nur zuckte: Sönke wollte Streit, und er würde ihn kriegen.
    "STECK DAS DING WEG! WEGSTECKEN, HAB ICH GESAGT! OH, ER KOMMT DIREKT AUF MICH ZU!", brüllte Sönke während ER seinen Knüppel zog und auf den arglosen Veteranen losging, das Scutum vorgerückt, den Knüppel in der Hand schnell vorsausen zu lassen... das Spiel konnte beginnen!

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    Silas


    Silas bekam es mit der Angst zu tun. Schnell weg hier und die Kurve gekratzt. Die Büste, das war er nicht. In seiner kindlichen Naivität und Hektik stürzte er hinter der Säule hervor, mitten in den Pulk hinein und Sönke direkt vor die Füße.


    Erschrocken und nichtsahnend was kommen würde, zog Silas den Kopf ein und klammerte sich instinktiv an irgendeiner Tunika fest, die im Weg stand. " Ich war's nicht." rief er laut.
    Er traut sich nicht nach oben zu sehen zweischen all den Legionären und Veteranen.



    Iusta schrie entsetzt auf, als sie Silas zwischen die Männer stolpern sah. Genau vor die Füße des Legionärs (Sönke) der seinen Knüppel gefährlich in die Höhe gehoben hatte.
    Das rief die männlichen Haussklaven auf den Plan. Argus, sonst ruhig, nahm das Heft in die Hand. Die Frauen wurden nach hinten geschickt.
    Argus, sein Bruder Sidonius, Phintias und Ruso traten mit ein wenig Abstand hinter die Veteranen. Mit nach vorn schoben sich Arkadios, Pelias und der Germane Styrkar.


    Womit keiner der Männer rechnete, mit Iusta. Sie drängte sich an den Leibwächtern vorbei nach vorn, hob im Laufen ein Stück der Büste auf und warf es nach Sönke. " Ich kratze dir die Augen aus, prügel dich windelweich und werfe dich unseren Hunden zum Fraß vor, krümmst du meinem Jungen nur ein Haar!" Schrie sie Sönke an und hielt weiter auf ihn zu. Phintias stand mit offenem Mund da und konnte es nicht glauben, was seine Frau da veranstaltete und wieder warf sie ein Stück Büste nach Sönke.


    Im Hintergrund braute sich böses zusammen, Frauen hielten zusammen. Obwohl Iusta sie ganz schön strietzte. Hier ging es um ihren Sohn Silas und Kinder hatten einen sehr hohen Schutzfaktor. Sie glaubten Bruchstücke der Büsten in ihre zusammengerafften Tuniken und warteten nur darauf, dass vorn bei den Männer etwas passierte.


    Sim-Off:

    Haussklaven und ihre Funktion sind in der Übersicht aufgeführt

  • Die Situation wurde zunehmends angespannter. Angespannt? Vielleicht doch etwas untertrieben. Die nette Unterhaltung zwischen dem Centurio und dem Veteranen hatte schließlich ein recht schnelles Ende gefunden, denn der Veteran wollte sich anscheinend zur Wehr setzen. Wie der sich das vorstellte, wusste Avianus nicht genau. Ein paar alte Männer, Veteranen hin oder her, gegen eine Truppe kampferprobter Soldaten? Der Iunier hatte ehrlich gesagt keine Lust, den Knüppel zur Hand zu nehmen, um hier in Rom auch noch Römer zu verdreschen. Der Centurio dagegen reagierte, wie fast schon erwartet, mit lautem Gebrüll. Die Stille, die daraufhin folgte wurde von dem lauten Krachen einer auf dem Boden zerberstenden Statue unterbrochen. Der Iunier zuckte zusammen und ehe er sich versah, glaubte der eine Legionarius doch tatsächlich, mit seinem gezogenen Knüppel vorstürmen zu müssen.
    "Ist der völlig durchgeknallt?", brummte er noch im selben Moment vor sich hin und fragte sich, was hier überhaupt passierte. Zu allem Überfluss mischte sich jetzt nämlich auch noch eine Sklavin ein. Es reichte endgültig. "Steck die verdammten Steine weg", zischte er deutlich hörbar, und doch mehr zu sich selbst, während er sich darauf vorbereitete, dass ein Befehl kam.
    Unterdessen fragte er sich erneut, weshalb er überhaupt hier war. Er könnte genauso gut zur Casa Iunia laufen, ein schönes Bad nehmen, die Vorratskammer leeren und in seinem Bett ein paar Stunden schlafen. Der Gedanke an all die schönen Dinge, die gar nicht so weit entfernt waren, verbesserten seine Laune tatsächlich kein bisschen.

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    Mit dabei, Helvetia Esquilina, Ehefrau von T. Decimus V.


    Schon klar, ganz überdacht war die Aktion wohl nicht. Nur weil Varenus als braver Beamter unter Salinator einige Unterschriften getätigt hatte, muss es ja nicht gleich heißen, dass er ihn unterworfen war. Zumal nach der Äußerung vom Centurio fast jeder Beamter einzusperren wäre, ob es genügend Platz dafür gäbe? Wem kümmert es! Das Ganze hier wurde langsam zu einer Farce, Muskelspielerei, ich bin stärker, ätsch wie kleine Kinder. Kein Hauch von Anstand und Sitte. Typisch Soldaten, kräftige Oberarme, Waschbrettbauch aber nichts in der Birne. Die vergaßen, dass die Decimer keine Barbaren waren, sondern loyale Römer. Römer wie die Soldaten im Atrium, wenn auch ihre Art zu wünschen lies. Der Centurio mit seinen Parolen heizte die Situation besonders an.


    "Ich verbitte mir diesen Ton. Sind wir Römer nicht zivilisiert? Also benimmt euch auch so. Die dreckigen Worte sind nicht nötig wie auch die Ketten. Wo soll ich hin? Fliehen? Habt ihr Angst ich wäre schneller als ein Legionär? Wollt ihr nicht die Befreier Roms sein? Ein Vorbild für die Römer? Wenn in Ketten und Prügel seid ihr nicht anders als Vescularius-Spiegelbild.


    Die Decimer sind stets treu und loyal. Niemand in diesem Hause wird Rom ohne Erlaubnis verlassen. Zur Not stellt doch einige Soldaten als Wachen ab!" Trotz der Worte und der heiklen Vorkommnisse blieb Varenus hinter den Decimer-Beschützer stehen. Er hatte es nicht so mit körperlicher Gewalt.

  • Der Lucretius zuckte mit keiner Wimper, weder als der Centurio normal mit ihm sprach, noch als er anfing zu brüllen... er rührte sich auch nicht. Aber bevor er reagieren konnte, nachdem der Helvetius geendet hatte, ging plötzlich alles drunter und drüber. Decimus Varenus hinter ihm begann dem Centurio zu antworten, aber noch während er sprach, geschahen mehrere Dinge auf einmal – von den Soldaten, die das Haus zusätzlich hatten durchsuchen sollen, kehrten einige zurück und waren plötzlich in ihrem Rücken, eine Tatsache, die Lucretius und seine Männer erst bemerkten, als plötzlich mit einem Riesengetöse eine Statue umfiel und in mehrere Stücke zerbrach. Für einen Moment herrschte Stille, in der noch zu hören war, wie manche Brocken weiter kullerten, und alle Blicke richteten sich nach hinten, dorthin, wo der Krach entstanden war... dann begann einer der Wiedergekehrten plötzlich zu brüllen. Von den Veteranen begriff erst keiner so recht, was er überhaupt wollte... aber als der Kerl sein Scutum in Position brachte und seinen Knüppel plötzlich bewegte, gab es nicht nur einen, sondern gleich drei Veteranen, die sich tatsächlich bewegten. Und nicht nur sie – plötzlich war da auch ein Junge, der zwischen ihren Beinen herumlief, eine Frau, die sich nach vorn stürzte, wie wild kreischte und irgendetwas warf... kurz gesagt: in diesem Bereich des Atriums, mit dem Sklavenjungen und dem Legionär als Zentrum, herrschte plötzlich ein Chaos, in dem auch Lucretius in diesem Moment nicht mehr auseinander halten konnte, wer da wer war und was tat – nur dass es nicht gut war, was da vorging, war klar.


    Die Männer um ihn herum hoben ihre Knüppel, und von einem Moment zum anderen wechselten sie von Anspannung zu Kampfbereitschaft, aber dennoch waren es erst mal nur ein paar der Veteranen, die in Aktion tragen – die, die sich mitten in diesem Chaos befanden. Einer warf sich nach vorne und schirmte den Jungen ab, der immer noch am Boden lag, dem Legionär mit seinem Knüppel ausgeliefert, und bekam den Schlag mit voller Wucht auf den Rücken ab. Ein weiterer versuchte sich die Frau abzufangen – es reichte, die Leute hier verteidigen zu müssen, da mussten nicht gerade die Weiber auch noch mitmischen und sich selbst in Gefahr bringen. Und der dritte stürzte sich auf den Legionär, dessen Prügel gerade den Veteran traf, der den Jungen abschirmte.

  • "Halt die Fresse!", fuhr Corvinus Varenus an.
    "Wegen Leuten die Decimus Serapio und dir sind wir überhaupt nur in diese ganze Scheiße geraten!"


    Dann ging der "Tanz" auch schon los. So genau konnte Corvinus gar nicht sagen oder sehen was der Auslöser war dafür standen hier zuviele Leute herum. Aber er konnte hören was Madarus von sich gab und auch wenn er diesen überhaupt nicht mochte, war er doch einer seiner Männer und er und damit sie alle wurden gerade angegriffen.
    Er wechselte ebenfalls in Kampfverhalten über, seine Augen weiteten sich etwas und auf seinem Gesicht erschien wieder das fiese Grinsen welches den Legionären die direkt bei ihm in Vicetia gekämpft hatten bekannt vorkommen sollte.
    "MILITES AGRRESSIO, alles legt sich auf den Boden oder verliert seine Zähne!" letzteres war seine Lösung für diejenigen die nicht teilnehmen wollten an dem was nun folgte.
    Vor ihm stand ja immer noch Lucretius und neben ihm einer seiner Veteranen. Corvinus holte aus und warf diesem mit voller Wucht seinen Cassis ins Gesicht. Anschließend hob er selber seinen Holzknüppel und griff an. Mit dem Vitis konnte er umgehen....


    Der Befehl Varenus in Ketten zu legen lag ebenfalls noch im Raum und war nicht aufgehoben worden.

  • Noch ehedem die Anspannung in Manius bis zum Äußersten hin angewachsen war fiel ein wenig davon in sich zusammen, machte einer Konfusion Platz, welche mit den Worten des Centurios in ihm aufstieg. Die Soldaten, welche das Haus in ihre Gewalt hatten genommen, waren nicht die angekündigten Rebellen, sondern gegenteilig gar Legionäre des Kaisers, und sie waren nicht gekommen, ihn gefangen zu nehmen, sondern Decimus Varenus und Decima Seiana. Irritiert blickte Manius sich nach der Decima um, konnte sie jedoch nirgends entdecken, suchte gleichsam zu eruieren, wie dies alles sich in ein passendes Bild fügen ließ. Hatte Seiana sich gegen ihre Familie, gegen ihren Bruder gewandt, welcher als Praetorianer schlussendlich für den Kaiser und Rom verantwortlich war? Andererseits indes hatte Faustus selbst ihn in dieses Haus aufgenommen zum Schutz, hatte ihm ein Versteck geboten - hatte also auch er trotz seiner Pflicht sich gegen den Imperator gewandt? Diese Überlegung schlussendlich führte Manius zu einem grauenhaften Gedanken, welcher dazu gereichte, dass sein Magen unwohl sich zusammen zog, denn wenn Serapio ihn vor den in diesem Hause Rebellen genannten Männern hatte verborgen gehalten, so musste auch er selbst gegen Rom agiert haben. War es nicht gar so, dass er in der zurückliegenden Zeit viel zu oft aus den Schatten, aus dem Staub der Vergangenheit heraus das Flüstern seines Namens in Verbindung mit Verrat hatte vernommen? Jäh wurden indes diese Überlegungen bezüglich seiner eigenen Position in der Welt unterbrochen, als mit einem Male es laut wurde im Atrium, mehr noch als in kürzester Zeit und ohne dass für Manius eine Abfolge der Antezedensen wäre ersichtlich Chaos und Kampf um ihn her ausbrach. Vollkommen derangiert und von aufkommender Panik überwältigt wich Manius zurück bis an eine Wand, suchte im Raum einen Ausweg zur Flucht, doch jede Möglichkeit war ihm abgeschnitten. Bürgerkrieg, schoss unversehens ihm durch die Gedanken - als wäre dies bisher alles nur eine ferne Idee gewesen -, Bürger im Krieg, Römer gegen Römer, keine Gewinner, nur Verlierer, römisches Blut, das den Boden Roms bedeckte - nicht als Option im bedenklichsten, doch unrealistischen Falle, sondern vor ihm, einem grausigen Theaterstücke gleich, bei welchem er nicht nur Zuschauer war, sondern gleichsam selbst eine Rolle innehatte. Doch alles an diesem Bild war falsch, es konnte nicht derart, durfte nicht derart sich darbieten, und dass es eben so war, bedeutete zweifelsohne, dass es einen Punkt hatte gegeben, an welchem eine exzellente Idee, an welchem der Plan zur Erneuerung eines Ideales war verraten worden - und der Gedanke daran, dass Faustus und seine Familie dies mochten gewesen sein, welche den Verrat hatten begangen, schmerzte Manius mehr als er sich dies würde eingestehen wollen. Gegenwärtig jedoch war dies ohnehin ohne Belang, gegenwärtig war er inmitten eines Bürgerkrieges geraten, welchen er wohl mochte initiiert haben - ein überaus kurioser Gedanke, dessen Ursprung er nicht kannte -, in welchem er doch seine Seite nicht zu nennen wusste. Mit großen Augen starrte er darob auf die Kämpfe um ihn her, schrak bei jedem Krachen und Klatschen zusammen, bis dass er endlich für einen kurzen Augenblick noch einmal die Oberhand über seinen starren Leib konnte gewinnen und ihn hinab in die Knie zwang, seinen Oberkörper vornüber beugte, dass er zumindest im Ansatze aus der primären Kampfzone entkommen war als von irgendeinem Beteiligten lauthin die Aufforderung kam, sich auf den Boden zu legen - denn der trotz allem noch immer in ihm vorherrschende Stolz widersetzte sich vehement dagegen, sich similär den Sklaven in den Staub auf den Boden zu werfen. Der Duft von Mandelblüten zog durch Manius' Sinne und als er die Augen schloss sehnte er sich in den Hortus seiner Villa, das leise Plätschern des Faunenbrunnens in seinen Ohren, das Summen der Hummeln um ihn her und die zarte Berührung der warmen Strahlen der Sonne auf seiner Haut. In weite Ferne hinweg drängte er jede Realität, jedes harsche Wort des Centurios oder seines Vaters, baute um seinen Kern herum eine harte Schale - denn er war kein Apfel, er war kein fauliges Obst, er war die Nuss - geborgen und sicher in ihrer harten Schale.

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Das lief irgendwie nicht ganz so, wie Sönke es erwartet hatte. Kaum war er vorgeprescht um den vermeintlichen Angreifer niederzustrecken, warf sich ein Junge vor ihn und plärrte irgendwas in Sachen Schuld, das Sönke im Eifer gar nicht richtig mitbekam. Als sich sein Ziel dann auch noch herabbeugte um den Jungen aus der Schussbahn zu bringen, und sein Schlag somit fehlging, war Sönkes Ansturm auch schon ziellos. Da reichte es auch vollkommen aus, dass plötzlich von irgendwoher ein Stück der zerstörten Statue heranflug und klangvoll von seinem Helm abprallte, um ihn das Gleichgewicht verlieren und in den Typen reinkrachen zu lassen, der ihn gerade angehen wollte.
    So fand er sich halb in den Armen eines der Männer liegend, mit denen er sich gerade eigentlich prügeln wollte, und glotzte reichlich doof mit viel Unglauben im Gesicht zu dem Typen nach oben. Würde das alles nicht so stark nach Schlägerei riechen, und das gebellte Kommando seines Centurios klarmachen, dass es hier bald ziemlich stinken würde, hätte er die Situation wohl komisch gefunden. So allerdings riss er sich von dem Typen los, schlug noch einmal blind nach vorne um gleich darauf das Scutum wieder nach oben zu reißen um sich ein wenig sortieren zu können. Wieder prallte ein Stück Statue an ihm ab, dieses Mal an der Schulter, und mit einem ärgerlichen Brummen stieß Sönke das Stück mit dem Fuß weg, nur um sich zünftig daran die Zehen zu stoßen.
    "Blöde Scheisse...", brummte er, als er erneut auf einen der Wächter losging, die wütenden Sklaven im Blick behaltend.

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