• Diese Einladung brauchte Alaina nicht zweimal aussprechen. Wie ein hungriges Raubtier griff Marcus hastig nach dem Essen und machte ein paar Bissen, ehe sich sein Magen wieder einigermaßen beruhigt hatte und er sich auch der Scriba erneut widmen konnte. Er nickte ihr dankend zu und wunderte sich, dass es ihr vollkommen gleichgültig zu sein schien, dass er hier nackt im Wasser vor ihr stand. Sie machte nicht einmal anstallten, dass sie das Bad wieder verlassen wollte. Auf eine Diskussion über Sklaven oder Peregrini wollte sich der junge Decimer nicht einlassen. Er hatte seine Meinung über diese meist Wilden, die man versuchte zu romanisieren. In Britannien hatte er zur Genüge mit ihnen zu tun gehabt. Einzig und alleine ihre Frauen waren toll. Zumindest die meisten. Bei diesen Gedanken ließ er seinen Blick noch einmal über Alaina streifen, die sich mittlerweile zu ihm auf Augenhöhe niedergelassen hatte. Ihr außergewöhnlich rotes Haar war ihm bereits in der Küche aufgefallen, doch das sie auch sonst jede Menge zu bieten hatte, viel ihm erst jetzt so richtig auf. Sie war nicht wie die anderen Frauen, die Marcus kannte. Ihre keltische Abstammung ließ sie etwas exotischer wirken, was bei dem jungen Mann durchaus Anklang fand. Ein verschmitztes Lächeln trat in sein Gesicht.


    "Du kannst gerne zugreifen wenn du möchtest…… Oder dir auch ein Bad gönnen. Als Scriba meines Vaters steht auch dir eine solche Annehmlichkeit zu."


    Er glaubte zwar nicht, dass sie sich darauf einlassen würde, doch war es ihm eine Freude, mit der neuen Frau im Haus seine Spielchen zu treiben oder sie dadurch vielleicht sogar aus der Fassung zu bringen.

  • Leicht legte sie den Kopf schräg und musterte ihn ohne scheu. Im Gegensatz zu einigen römischen Frauen, hatte sie sich schon auf einige Männer eingelassen, aber sie hatte sich nie etwas aufzwingen lassen. In der Hinsicht war sie ziemlich eigen. Wenn sie etwas nicht wollte dann wollte sie es nicht. Flavus war gut gebaut und sie musste sich eingestehen, nicht gerade jemand, den sie von der Bettkante stoßen würde. Es war offensichtlich worauf er hinaus wollte, in seinen Augen funkelte eine Gier, ein Hunger, der ihn wohl oft genug Gedankenlos werden ließ. Aus diesem Grund war sie auf der Hut. Mit einem dankbaren Lächeln schnappte sie sich einige Trauben, ehe sie das gesrpäch, schon fast naiv in andere Bahnen lenkte.


    "Dein Angebot ist sehr großzügig!" meinte sie und ließ eine Traube leicht anzüglich verschwinden. was er konnte, beherrschte sie schon lange. "Aber... ich würde gern etwas über dich wissen... die kleine Sklavin hat etwas erwähnt, was mich Neugierig gemacht hat!" meinte sie. Mit einem leicht unschuldigen Blick griff sie nach ihrer roten Mähen und teilte diese in drei Stränge auf. Flink flocht sie ihr Haar zu einem festen Zopf und selbst deiser reichte ihr noch weit über die Ansätze ihrer Brust hinaus. Wenn sie auf etwas stolz war, dann war das ihr rotes Haar.


    "Sie erwähnt du bist in Britanien aufgewachsen?" fragte sie vorsichtig nach. Noch wollte sie sich nicht zu weit vorwagen.

  • Sie machte keine Anstallten sich auszuziehen und ging auch nicht näher auf die Frage ein, ob sie zu ihm ins Bad steigen wollte, doch Marcus wachen Augen entging nicht, wie anregend die Traube in ihrem Mund verschwand. Schade. Er hätte gerne mehr von ihr gesehen. Stattdessen griff er ebenfalls erneut zum Essen und hörte ihr Aufmerksam zu. Das die kleine Sklavin in der Küche derart Gesprächsbereit war, gefiel dem jungen Mann überhaupt nicht, doch darum wollte er sich später noch kümmern. Die Frage selbst war nicht besonders aufregend und er hatte daher kein Problem damit, ihr darauf zu antworten.


    "Ja das bin ich. Gemeinsam mit meiner Schwester. Bei meinen Großeltern. Warum fragst du?"

  • Nachdenklich nickte sie, dass sie ihre Heimat vermisste würde sie nicht erwähnen. "Warum ich Frage? Nur so..... ich war seit...." sie machte eine Pause, sie musste tatsächlich überlegen, wann sie damals fortgegangen war, in die Lehre eines Händlers. Neun Jahre waren es bestimmt. "Neun jahren nicht mehr dort. Ich hab mehr eine romanische Erziehung genossen, als eine keltische!" meinte sie. Mit geschickten Fingern steckte sie sich schließlich den Zopf. "Ein Händler hat mich als seine Schülerin aufgenommen, aber nie adoptiert!" sie zog eine Grimasse. "Wäre ich nicht gegangen, hätt er mich mit seinem Partner verheiratet!" sie schauderte, denn der Kerl war wirklich wiederlich gewesen.


    Alaina kam wieder auf die Beine, ohne mit der Wimper zu zucken, löste sie die Spangen, welche ihre Tunika an den Schultern hielten. Der Stoff glitt ihren Körper hinab und landete unordentlich zu ihren Füßen. Spange und auch Kleidung legte sie dann gelassen in einer Nische ab. das sie ihm so einen rundum Blick auf ihren Körper bot war ihr bewusst, aber scheinbar völlig egal. und wer genau hinsah, konnte erkennen, dass sie tatsächlich rothaarig war, auch wenn sie sich ganz der römischen Mode entsprechend, alle Haare am Körper entfernen hat lassen.

  • Marcus beobachtete, wie sie mit geschickten Handgriffen ihre Haare zu einem Zopf zusammenflocht und hörte dabei ihren Erzählungen zu. Er wusste nicht so recht, ob ihn diese Geschichte überhaupt interessierte und wer weiß, ob sie überhaupt wahr war. Bei diesen Perigrini konnte man nie wissen, was sie einen für Lügen auftischten. Doch irgendwie machte sie einen netten Eindruck, daher glaubte er ihr, auch wenn er nur mit einem halben Ohr zuhörte und sich dann wieder aufs Essen konzentrierte. Als sie sich jedoch plötzlich erhob, sah er wieder auf. Ohne etwas zu sagen und ohne jede Vorwarnung öffnete sie plötzlich die Spange ihres Kleides und ließ es wie einen Vorhang zu Boden gleiten. Marcus, der nicht darauf vorbereitete war, konnte seinen Blick nun nicht mehr von ihr lösen, selbst wenn es unschicklich war, sie in dieser Situation derart anzustarren. Selbst als sie einige Schritte ging und ihre Kleidung beiseite legte, klebte sein Blick förmlich an ihrem Körper und ihren wohlgeformten Rundungen. Ihr Anblick erregte den jungen Mann. Sie war wahrlich eine Schönheit, dass konnte man nicht bezweifeln. Schade, dass sie Frei auf die Welt gekommen war. Langsam ließ sich Marcus etwas in die Mitte des Beckens gleiten, um Alaina so bei den Stufen die ins Becken führte mehr Platz zu machen.


    "Seit wann arbeitest du eigentlich schon für meinen Vater?"

  • Auch wenn man es ihr nicht ansah, sie wusste dass er sie beobachtete, dass er jede ihrer geschmeidigen Bewegungen folgte und ihren Anblick in sich aufnah, ein kurzer verstohlener Blick über die Schulter verriet ihr, dass er scheinbar alles vergessen hatte, was soeben noch war. Ein katzenhaftes Lächeln trat auf ihre Züge, er schien es fast gar nicht zu bemerken, dass sie das Spiel übernommen hatte und ihn fast wie einen Hund an der Leine herum führen konnte. Mit wenigen Schritten hatte sie das Bad durchquert und testete erst einmal mit dem großen Zeh die temperatur des Wassers. Es war angenehm, regelrecht eine Einladung sich in die Fluten abzutauchen.


    "Offiziel? Erst ab Morgen, ich hab mich heute um die Stelle beworben und mir dann gedacht, ich kann mich gleich mit den Gepflogenheiten des Hauses vertraut machen!" meinte sie leicht hin. Fast etwas scheu ließ sie sich ins Wasser sinken und genoß die warmen Liebkosungen des Elementes.


    Kurz schloß sie die Augen, ehe sie sie wieder öffnete und Flavus aus grünen tiefen Seen fixierte.


    "Ich brauch Geld und da ich schon seit Jahren mich als Scriba verdinge, dacht ich mir kann ich auch einen Posten als Scriba personalis annehmen!"

  • Sie war also erst seit Heute angestellt. Frischfleisch sozusagen. Innerlich rieb Marcus sich die Hände. Selbst als sie wieder zurück kam zum Becken und nach und nach in das Wasser eintauchte, beobachtete der junge Decimus, wie zuerst ihre schlanken Beine, ihre runden Hüften und schließlich ihre wohlgeformten Brüste vom Wasser aufgenommen wurden. Zu seinem Verdruss war ab dann nicht mehr viel vor dieser schönen Frau zu sehen, da das Wasser durch die Öle und Duftzusätze alles andere als Klar war. Marcus kam im Becken langsam direkt auf sie zu, lenkte sich jedoch im letzten Moment an den Beckenrand, direkt neben ihr und lehnte sich dort an.


    "Dann bist du bei meinem Vater genau an der richtigen Adresse. Geld gibt’s hier genug abzuholen. Und du wirst nun dauerhaft hier wohnen oder uns mit deiner Anwesenheit beehren?"

  • Wenn er glaubte ein kleines naives Ding vor sich zu haben, so würde sie ihn lehren, dass dem nicht so war. Dieses kleine, scheinbar, naive Kätzchen hatte Krallen und gefährliche Fangzähne, wenn es denn von Nöten war. Auch wenn er es nicht sah, sie war innerlich angespannt und beobachtete jede seiner Bewegungen mit Wachsamkeit. Sie mochte wehrhaft sein, doch hatte er einen entscheidenden Vorteil, er war ihr an Kraft und Kröpergröße überlegen und er war Soldat. Wenn sie sich gegen ihn behaupten musste, dann nur in dem sie ihn Überraschte. Was hoffentlich nicht notwendig sein würde.


    "Es geht mir nicht nur allein um Geld... ich Karriere machen und dafür brauch ich einen reichen einflußreichen Gönner, der seine schützende Hand über mich hält!" meinte sie nachdenklich. "Er scheint ja ganz nett zu sein und nachdem was man sich auf den Straßen erzählt, auch auf der Suche nach einer Braut!" meinte sie fast beiläufig. Er kam immer näher und lehnte sich direkt neben ihr an den Beckenrand an.


    "Wie sieht es mit dir aus...?" fragte sie ihn. "Oder suchst du derzeit nur nach einem kleinen Nervenkitzel!" bei dem letzten Wort verwandelte sich ihre Stimme in ein Art schnurren. Tief aus der Kehle kam es, verlockend und gleichzeitig ermahnend.

  • Der junge Decimer versuchte nicht lauthals loszulachen, als die Peregrini davon sprach, dass der Alte womöglich ein Mann zum Heiraten wäre. War das der eigentliche Grund, warum sie diese Stelle angenommen hatte? Fast hätte er damit begonnen ihr zu erklären, dass es ein Ding der Unmöglichkeit war, dass ein Senator und noch dazu ein Prätor eine Peregrini heiratete. Doch soweit sollte sie das selbst wissen. Als sie schließlich vollkommen unverblühmt nachfragte, ob er auf der Suche nach einer Frau war oder nur seine Lust befriedigen wollte, verschluckte er sich fast. Sie meinte doch nicht etwa sich selbst? Eine so offen gestellte Frage hörte der Decimer zum ersten Mal aus dem Munde einer Frau. Doch es gefiel ihm. Sie war ganz nach seinem Geschmack. Er grinste daher breit. Ihre Aussagen davor waren mit einem Mal vergessen.


    "Gegen einen Nervenkitzel habe ich nie etwas einzuwenden. Noch dazu wenn er in Form einer solch verführerischen Versuchung zu mir kommt."

  • Alaina hatte eiegtnlich mit ihrer Aussage gemeint, dass sie es auf Livianus abgesehen hatte, dazu war er ihr... ein wenig zu konservativ. Sie war doch eine Frau des alten Glaubens und daher in einer Welt aufgewachsen, in der Sexualität eine andere Rolle spielte als bei den Römmern. Die Römmer waren prüde, zumindest in der Öffentlichkeit, aber hinter verschlossenen Türen ein verdammter Sauhaufen. Kelten waren da etwas anders, sie waren offener und nicht ganz so verklemmt.


    Sie ließ sich etwas tiefer ins Wasser sinken, nun schaute nur noch ein Stück ihres Hales und der rotgoldene Kopf heraus. Ein verschmitztes Lächeln zeigte sich auf ihren Zügen. "Versuchung?" hackte sie unschuldig nach und kam nun wieder etwas höher, die etwas kühlere Luft auf den Spitzen ihrer Brüste sorgte für ein angenehmes kribbelnde Gefühl. Sie spielte so offensichtlich mit ihm, dass es ein Wunder war, das er sich nicht sofort auf sie stürzte.


    "Du hast mich doch eingeladen!" fügte sie immer noch unschuldig klingend hinzu. "Ich glaub, ich hab dich missverstanden!" meinte sie und seufzte theatralisch.

  • Was? Wo? Marcus konnte sich nicht mehr konzentrieren, als ihre wohlgeformten Brüste erneut zum Vorschein kamen und verführerisch aus dem Wasser ragten. Nun regte sich bei ihm eindeutig etwas unter der Wasseroberfläche und der junge Mann hatte Mühe, sich wieder auf das Gesicht seiner Gesprächspartnerin zu konzentrieren. Hin und wieder musste er der Versuchung nachgeben und nach unten sehen.


    "Natürlich habe ich dich eingeladen. Warum solltest du das missverstanden haben. Ich meine…. Ähm….. du hast mich doch gefragt ob ich auf der Suche nach einen Nervenkitzel bin und ich wollte damit sagen, ja."

  • Innerlich jubilierte ihre weibliche Seite über den Triumph, denn in diesem Augenblick hätte sie wohl Flavus einen Dolch ins Herz stoßen können und er würde es nicht mitbekommen. Er versuchte so sehr nicht auf ihre Brüste zu starren, dass es schon auffällig war. Immer wieder glitt der Blick über ihren Körper und sie war sich ziemlich sicher, dass ihm gerade das Blut im Kopf zum Denken fehlte, weil es an anderer Stelle benötigt wurde. Äußerlich verzog sie jedoch fast keine Miene, sondern lächelte nur erleichtert auf, als er beteuerte, seine Einladung sei völlig ohne Hintergedanken gewesen. Wahrscheinlich hätte sie ihm jetzt etwas vom Pferd erzählen können, er würde es nicht mitbekommen.


    "Achso... das meinst du!" lachte sie leise. Sie griff nach ihrem langen Zopf und zog ihn aus dem Wasser, dabei verirrte sich ein Tropfen auf ihre Haut und lief langsam zwischen ihren weiblichen Rundungen herab. Eine leicht schimmernder Film blieb auf dem Schlüsselbein zurück und verdeutlichte nur, den Irrweg des Wassers. All dies schien einfach so zu passieren.


    "Für einen Moment, dachte ich da an etwas anderes...." meinte sie leichthin und ließ den roten Zopf nun auf ihrer Schulter liegen. Immer wieder lösten sich aus den Haarspitzen kleine unschuldige Tropfen und folgten der Schwerkraft, direkt ihren Körper hinab.


    "Ich werde überigens nicht in der Casa wohnen, ich habe eine eigene Insula! Aber ich werd dennoch wohl täglich hier anzutreffen sein!" beantwortete sie seine wohl vollkommen vergessene Frage. "Ich brauch etwas Freiraum und will nicht auf Schritt und Tritt beobachtet werden... außerdem scheint mir eine gewisse Respektlosigkeit hier zu herrschen. Ohne anzuklopfen maschieren einfach Familienangehörige ins Zimmer!" leichte zuckte sie mit den Schultern, was einen ganzen Schauer von Tropfen löste, einem Wasserfall gleich.

  • Nun war Marcus völlig verwirrt. Die ständigen Themenwechsel und merkwürdigen Aussagen der Rothaarigen, verbunden mit dem Anblick dem sie ihm bot, hatten den jungen Decimer vollkommen aus der Fassung gebracht. Er brauchte dringend einmal abstand, um den Kopf wieder klar zu bekommen. Er rappelte sich daher wieder aus seiner angenehmen Position neben Alaina auf und ließ sich auf die andere Seite des Beckens, genau gegenüber der jungen Frau, auf der im Marmor eingefassten Bank nieder. Am Anblick, der sich ihm bereits die ganze Zeit über bot, änderte das nicht viel, jedoch hoffte er, so nicht derart in Versuchung zu kommen, als es zuvor der Fall war.


    "Freiraum… ja. Der ist auch mir sehr wichtig. Ich kann deine Entscheidung daher verstehen, auch wenn mein Vater dir hier bestimmt ein geräumiges und gut eingerichtetes Zimmer zur Verfügung gestellt hätte. Und was meinst du mit Respektlosigkeit? Du bist doch vorhin selbst ohne anzuklopfen herein gekommen."


    Marcus grinste breit und hatte nun das Gefühl, den Gesprächsfaden wieder halbwegs aufgenommen zu haben.

  • Etwas hektisch brachte er nun zwischen sie Abstand. Nun konnte auch Alaina sich etwas entspannen, denn er war ihr nicht mehr ganz so bedrohlich nahe. Er mochte im Augenblick sich zusammenreißen zu können, aber sie reizte ihn bewusst. Er konnte unvorhergesehen reagieren und sich einfach auf sie stürzen. Was konnte sie dann schon groß unternehmen, nicht viel. Schließlich nahm er den Faden auf.


    Leise lachte sie. „Wie hätte ich anklopfen sollen… ich hatte die Hände voll!“ meinte sie. „Naja, einer deiner Verwandten ist mitten in das Vorstellungsgespräch rein geplatzt und verschwand dann auch mehr oder weniger ohne Kommentar!“ erzählte sie ihm. „Er machte einen leicht verwirrten Eindruck, hatte ich das Gefühl!“ dass sie Decimus Verus bereits kennen gelernt hatte, musste sie ja an dieser Stelle nicht erwähnen.


    Entspannt ließ sie sich nun wieder ins Wasser sinken und verbarg somit wieder ein wenig ihre Rundungen.

  • Mit einer Mischung aus Erleichterung und Enttäuschung nahm der junge Mann zur Kenntnis, dass sich Alaina wieder ein wenig tiefer ins Wasser sinken ließ. Wäre sie eine Sklavin, dann hätte sich Marcus bei weitem nicht zurück gehalten. Sklaven waren nichts weiter als der Besitz ihrer Herren. Als Peregrini war sie für den Decimer zwar auch nicht wesentlich mehr wert, doch wollte er Probleme mit dem Alten vermeiden. Noch vor Dienstantritt über seine neue Scriba herzufallen, hätte bestimmt nur Probleme mit sich gebracht. Wobei er doch ziemlich große Lust darauf verspürte, als er sich näher mit Alainas Gesichtszügen beschäftigte und erneut ihre roten Haare bewundernd ansah.


    "Einen verwirrten Eindruck. Nun, den machen hier viele. Daran kannst du dich gleich gewöhnen. Ich ziehe es daher auch meistens vor in der Castra Praetoria zu bleiben und nur selten hier zu sein."

  • So gern sie ihn auch etwas zappeln ließ und ihn reizte, es war doch auch etwas besser, sich in Zurückhaltung zu üben. Sie musste ja nicht zwangsläufig etwas provozieren, das ein schlimmes Ende nehmen konnte. Obwohl sie eher vermutete, dass er sich aus anderen Gründen zurück hielt. Fürchtete er seinen Vater, dessen Scriba sie war? Das konnte gut Möglich sein, denn das was ihr die Sklavin in der Küche erzählt hatte, ließ solche Schlüsse zu.


    Alaina runzelte die Stirn und legte den Kopf schief. „Wie meinst du das? Du willst mir doch nicht ernsthaft weismachen, dass du der einzig vernünftige in diesem Haus bist? Dein Vater macht einen anderen Eindruck auf mich!“ sagte sie.


    Er sollte ihr ruhig erzählen, wie er seine Familie sah, sie würde sich am Ende ihre eigene Meinung bilden. Aber es war nicht schlecht zu wissen, was die anderen von einander dachten.


    „Ihr scheint eine interessante Familie zu sein!“

  • Fast hätte sich Marcus zu aussagen über seine Gens hinreißen lassen und vor allem über den Alten hätte er da eine menge zu berichten gehabt, doch war es besser, vor dieser Frau, die dem Senator wohl treu ergeben war, den Mund zu halten und nicht all zu viel auszuplaudern.


    "Das liegt wohl immer im Auge des Betrachters. Du wirst nach einiger Zeit in diesem Haushalt schon merken, an wen du dich hältst und wem du lieber aus den Weg gehst."


    Ein Gutes hatte es jedenfalls. Die kurzen Gedanken über den Alten ließen den jungen Decimer wieder zur Besinnung kommen. Die Scheu und die Verwirrung, die Alaine zuvor gestiftet hatte, waren verflogen und der überhebliche Ausdruck in Marcus Gesicht kehrte langsam wieder zurück. Er merkte nun auch, dass ihm das ganze Gerede eine trockene Kehle beschert hatte. Suchend erhob er sich ein wenig aus dem Wasser, sah sich um und fand kurze Zeit später auch das, wonach er gesucht hatte. Alaina hatte zwar die Speisen gebracht, doch eine Amphora mit Wein hatten bereits die Sklaven gemeinsam mit dem Bad vorbereitet. Kurz überlegte er, ob er Alaina anweisen sollte, ihm einen Becher Wein zu bringen, doch dann entschloss er sich kurzer Hand, sich selbst zu bedienen.


    Gleichmäßig glitt sein gut gebauter Oberkörper aus dem Wasser und bewegte sich dann Richtung Steinstufen. Nach und nach tauchte der schlanke junge Mann aus dem Wasser auf, als er sie empor stieg. Die zuvor aufgekommene Erregung war zwar teilweise wieder abgeklungen, ließ aber dennoch Rückschlüsse darauf ziehen, dass Marcus durchaus gefallen an Alaina gefunden hatte. Das sie ihn nun ebenso unverhüllt und noch dazu in einer solchen Situation sehen konnte, schien ihn nichts auszumachen. Er nahm nicht einmal Notiz davon, ob sie zu ihm her sah, sondern hielt auf einen kleinen Beistelltisch zu, auf dem der Wein bereit stand.


    "Möchtest du auch etwas Wein?"

  • Eigentlich war sie etwas enttäuscht, denn er ließ sich zu keiner verfänglichen Aussage gegenüber seinen Verwandten bringen. Ganz im Gegenteil er dachte nach und machte dann eine Nichtssagende Aussage. Nun gut, er schien doch eine gewisse Zurückhaltung zu besitzen, auch weil er sich eben nicht auf sie stürzte. Sein leicht weggetretener Gesichtsausdruck wurde von einem süffisanten Lächeln abgelöst. Anscheinend hatte er zwar nicht das Interesse an ihr verloren, aber war zumindest etwas nüchterner geworden.


    „Sobald ich meine ersten Eindrücke gesammelt hab, wird ich dich noch mal um deine Meinung fragen!“ meinte sie leichthin.


    Aufmerksam folgte sie seinen raubtierhaften Bewegungen und musterte ganz entspannt seinen gut gebauten Körper. Er war athletisch und seine Muskeln zeichneten sich deutlich unter seiner strafen Haut ab. Leicht drehte sie sich im Becken um, legte die Arme auf den Rand und den Kopf darauf. Mit einem verzückten Lächeln genoss sie den Anblick des jungen nackten Mannes.


    „Gern!“ meinte sie und zeigte ein amüsiertes Lächeln. „Schade, das die wenigsten Männer so auf ihren Körper achten!“ meinte sie beiläufig, während sie ihn betrachtete.

  • Während er Alaina fragte, machte er bereits einen Becher voll. Als sie ebenfalls um Wein bat, auch einen zweiten. Ihre Aussage über seinen Körper ließen ihm aufhorchen und bestätigte zugleich, dass sie ihn wohl aufmerksam angesehen hatte. Er drehte sich lächelnd in ihre Richtung und sah an sich hinunter, wohlwissendlich, dass sie ihn nun in ganzer Pracht bewundern konnte.


    "Ich bin nicht so muskulös wie andere, aber war schon als Kind immer sehr schlank und einigermaßen sportlich. Die meisten jungen Männer, die als Soldat oder Offizier dienen, achten auf ihre Figur. Zumindest noch am Beginn ihrer Dienstzeit."


    Als er wieder zu ihr auf sah, merkte er, dass sie sich sogar zu ihm umgedreht hatte. Vermutlich um ihn so besser im Blickfeld zu haben. Marcus griff nach den gefüllten Bechern und stieg langsam zurück in das Becken. Auch wenn es im Raum nicht wirklich kalt war, so strahlte das Badewasser doch eine angenehme Wärme aus. Langsam, um möglichst nichts zu verschütten, bewegte er sich auf Alaina zu und übergab ihr schließlich einen der beiden Becher. Mit einem verführerischen Lächeln sah er ihr tief in die Augen und hielt ihr seinen Becher entgegen, um mit ihr anzustoßen.


    "Auf den Wohl."

  • Genüsslich beobachtete sie dabei, wie er den Wein einschenkte und sich dann umdrehte. Nun, selbst eine Frau war dankbar, wenn sie mal einen gut gebauten Mann zu Gesicht bekam. Und warum sollte sie sich schämen, dass sie ihn musterte, ihn schien es nicht zu stören und sie selbst war zumindest in dieser Hinsicht weder prüde noch verklemmt oder zurückhaltend. Wenn sie sogar schlecht gelaunt war, kannte ihre spitze keine Gnade und machte die Männlichkeit einiger Herren zu nichte. Sie war eben eine Frau die selten ein Blatt vor den Mund nahm und hin und wieder mehr als nur deftig fluchte. Sicher nicht gerade ein vorbildliches Verhalten, aber diejenigen die sich daran störten, redeten eh nicht mit ihr, weil sie sich für etwas Besseres hielten.


    „Zu Anfang!“ sie zog eine leichte Grimasse, „sobald einige Soldaten länger Dienst schieben und hinter dem Schreibtisch landen, achten sie nicht mehr groß auf sich, sondern werden nur feist!“ meinte sie völlig unverblümt. Ihr Blick weilte etwas länger auf ihm, als nötig gewesen wäre. Schließlich kehrte er in das mit warmem Wasser gefüllte Becken zurück. Wieder drehte sie sich um ihm besser im Blick zu haben. Wieder wurde sie etwas Aufmerksamer, als er auf sie zu kam und ihr einen Becher Wein reichte.


    „Auf mich, meine neue Stelle und neue Bekanntschaften!“ prostete sie ihm zu und nippte an dem kühlen Wein. Ein Schauer lief ihr den Rücken herab, denn der kühle Wein und das Wasser hatten ihren ganz eigenes Zusammenspiel.

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