Decimus Livianus

  • "Schon gut. Du trägst nicht alleine die Schuld daran Serapio. Ich habe mich damals weder informiert, noch richtig dafür interessiert, was du eigentlich getan hast, um in diese Lage zu kommen. Doch nun ist es so wie es ist und wir müssen auf unseren Ruf achten. Ich glaube nicht, dass es dir sonderlich schaden wird, da deine Verfehlungen bereits verjährt sind. Jedoch möchte ich diese Anschuldigungen keinesfalls auf sich beruhen lassen. Diese Demütigung kann ich einfach nicht hinnehmen. Mattiacus wird mich vor Gericht vertreten. Wir haben also den besten Anwalt, der in Rom zu finden ist."


    Livianus nickte seinen Bruder anerkennend zu.

  • Trotz der Worte meines Onkels – meine Schuldgefühle waren überwältigend, noch immer. Fast so stark wie meine Angst vor der Bloßstellung.
    Er glaubte nicht, dass es mir sonderlich schaden würde? Ich musste an mich halten um nicht aufzufahren, und ihm ins Wort zu fallen - was sich gar nicht geziemen würde. Nervös biss ich auf meiner Unterlippe herum, bis er geendet hatte, sah zu Mattiacus, blickte wieder zu Boden, wieder zu Livianus…
    “Ja… es ist empörend, dass er es gewagt hat Dich zu beleidigen! Nach allem was Du für Rom geleistet hast! Und Du hast Dir ja damals wirklich absolut nichts zu Schulden kommen lassen!“
    Livianus war offenbar fest entschlossen. Ich stand in einer Biga, die Pferde waren durchgegangen, rasten kopflos immer schneller auf die Tribüne zu… Wenn darüber verhandelt würde, ob er damals falsch gehandelt haben könnte, als er mich aus dem Carcer holte, dann würde zwangsläufig die Frage aufkommen, warum ich denn da drin gesessen hatte.
    “Bedeutet dass, dass ich dann auch… vor Gericht müsste?! – Ich… bitte entschuldige wenn ich Dir widerspreche, aber selbst wenn man mich juristisch nicht mehr belangen kann… wenn ich das alles bei einer Gerichtsverhandlung ausbreiten muss, wird das für immer wie Pech an meinem Namen kleben!! - Ich werde in der Gesellschaft, und ganz besonders bei den CU, keinen Fuß mehr auf den Boden bekommen… ich weiss doch wie die Kameraden das sehen: ‘Einmal Verbrecher, immer Verbrecher!‘
    Als ich noch Princeps Prior war, hat mir dieser Germanicer schon einmal damit große Probleme gemacht! Er hat mich bei Princeps Prior Peltrasius angeschwärzt, und der hat mir gedroht, mich beim Stadtpräfekten anzuzeigen. Weil doch Verbrecher gar nicht erst zum Militär gehen dürften!
    Onkel, seitdem Du mir damals eine Chance gegeben hast, habe ich alles getan, um diese Sache hinter mir zu lassen und der Familie Ehre zu machen, ich habe immer versucht korrekt und korrekter als korrekt zu sein. Ich… ich will ja helfen, natürlich, und es ist vor allem meine Schuld, aber bitte… bitte verlange nicht von mir meine uralten Verfehlungen öffentlich aufzuwärmen...“

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    Klient - Decima Lucilla

  • "Beruhige dich erstmal Serapio. Wir müssen in dieser Angelegenheit einen kühlen Kopf bewahren. Fakt ist, dass die alten Geschichten bereits aufgewärmt wurden. Auch der Praefectus Urbi hat an der Senatssitzung teilgenommen und sie gehört. Sollte er also ein Problem mit deiner Vergangenheit haben, dann wäre es ohnehin bereits zu spät für falsche Verschwiegenheit. In wie weit wir die Sache aus der Verhandlung heraus lassen können kann Mattiacus wohl besser beurteilen."


    Fragend sah der Senator zu seinem Bruder.

  • Zu hören, dass der Stadtpräfekt bereits Bescheid wusste, das gab mir den Rest. Ich wurde noch etwas bleicher, saß da wie vom Donner gerührt. Mich beruhigen?! Mein Magen krampfte sich zusammen. Es ging hier um meine Existenz! Sah das denn keiner?
    “Was…“, fragte ich tonlos, “was hat der Germanicer über mich gesagt? ...Alles?“
    Auch mein Blick ging zu Mattiacus. Er kannte sich aus! Er war eingeweiht in die Mysterien des Gesetzes. Flehend sah ich ihn an, hoffte inständig dass er doch irgendeinen Weg wüsste, auf dem Livianus sein Recht bekam ohne dass ich mich der unvorstellbar grauenvollen öffentlichen Blamage aussetzen musste.

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  • Der Senator sah kurz zu seinem Bruder und dann wieder zurück zu Serapio, der alles andere als Glücklich über die Geschehnisse wirkte. Vorwürfe hatte sich Livianus jedoch nicht zu machen, schließlich war es Serapios eigene Vergangenheit, die ihm nun einzuholen schien. Er konnte jedoch nur zu gut verstehen, wie sich sein Neffe in diesem Moment fühlen musste.


    "Nicht ausführlich und nicht im Detail, aber die wichtigsten Punkte hat er angesprochen, ja."

  • “Bitte Onkel. Was genau hat er über mich gesagt?“, hakte ich verzweifelt nach, denn die Worte Livianus‘ hatten den Nebel in dem ich hier herumirrte keineswegs gelichtet. Wahrscheinlich hielt mein Onkel es so vage, weil es ihm unangenehm war, diese Dinge beim Namen zu nennen. (Über so etwas spricht man ja auch nicht. Denn wir Decimer, wir sind erfolgreiche Aufsteiger: Überflieger mit reiner Toga, unglaublichen Karrieren und sprichwörtlicher Potenz. So soll es sein, und der Rest ist Schweigen.)
    Tief atmen. Ruhig Blut. Unangenehm war kein Ausdruck für meinen Gemütszustand. Aber ich musste wissen was der Germanicer über mich in Umlauf gebracht hatte.

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  • Der Senator versuchte sich so gut wie möglich an die Senatssitzung zurück zu erinnern und berichtete seinem Neffen ausführlich die für ihn wichtig erscheinenden Geschehnisse.


    "Mach dir also keine Sorgen Serapio. Wir werden bestimmt für alles eine Lösung finden und ich bin mir sicher, dass dieser Auftritt im Senat keine weiteren Folgen für dich haben wird. Aber du musst verstehen, dass ich eine solche Beleidigung nicht auf mir sitzen lassen kann. Er hat mich entehrt."


    Sollte es doch Wirbel um Serapios Vergangenheit geben, so würde Livianus schon dafür sorgen, dass der Junge aus der Schusslinie kam. Es gab bestimmt jemanden, der ihm einen Gefallen schuldete oder der umgekehrt froh war, wenn Livianus ihm einen Gefallen schuldig blieb und Serapio zu einem senatorischen Tribunat weitab von Rom verhelfen konnte. Nach einem Jahr in einer anderen Provinz würde bestimmt niemand mehr an diese Geschichte denken. Rom war zu schnelllebig für solche Geschichten und ebenso schnell wie Euphorie oder Aufregung losbrach, war auch alles wieder vergessen. Dann wandte sich Livianus an seinen Bruder Mattiacus.


    "Wenn das vorerst alles wäre Mattiacus und dir diese Informationen für den Anfang genügen, dann möchte ich mich nun alleine mit Serapio unterhalten."

  • Zitat

    Original von Titus Decimus Verus
    Der Sklave trat vorsichtig ein und schaute sich um. Er fand den Herren und sagte dezent:


    "Herr, ein Gast fürdich befindet sich im Atrium. Senator Flavius Furianus erwartet dich."


    Livianus arbeitete sich gerade durch einige Schriftrollen, als der Sklave eintrat und ihm über einen Besucher informierte. Senator Flavius Furianus - ein Mann mit dem er nicht gerechnet hätte. Neugierig legte der die Schriftrollen beiseite und erhob sich.


    "Ich komme sofort."

  • Matt nickte ich Onkel Mattiacus zu, als er sich zurückzog, und ich mit Onkel Livianus alleine blieb. Niedergeschmettert von dem eben Gehörten starrte ich auf meine Hände, die ich fest verschränkt hatte, und ebenso krampfhaft klammerte ich mich an die beruhigenden Worte meines Onkels. Wenn er sagte, dass alles gut würde, dann würde auch alles gut werden… hoffentlich. Aber was er mir aus dem Senat berichtet hatte, war unglaublich. Kein Wunder, dass der Princeps Prior Peltrasius, nach dem Auftauchen des Germanicers in der Castra, derart gegen mich eingenommen war.
    “Onkel, dieser Germanicer verbreitet Lügen über mich. Blanke Lügen! Ein Mordversuch?! Er behauptet, ich wäre wegen eines Mordversuchs verhaftet worden?! Atroz!! Das ist ungeheuerlich! Ich habe niemanden angegriffen, damals, ich habe auch keine Waffe gezogen, ich weiß nicht wie der überhaupt darauf kommt! Es ist eine bodenlose Gemeinheit sowas dem Senat vorzulügen.“
    Ich konnte nur noch den Kopf schütteln. Das war so niederträchtig!


    “Bevor ich sub aquila gegangen bin, habe ich nie, wirklich nie, jemanden angegriffen oder verletzt!“ , verteidigte ich mich aufgewühlt, dabei hatte Livianus mich ja gar nicht beschuldigt. Aber was mein Onkel von mir dachte war mir sehr, sehr wichtig. Und mich regte dieser absurde Vorwurf um so mehr auf, als ich damals doch echt noch ein harmloser Junge gewesen war, ein Lämmchen geradezu, erst später in der Legion hatte ich gelernt, meine Hemmung davor, anderen wehzutun, zu überwinden. Ach, ich hatte diese blöde alte Geschichte so satt!
    “Ausser mal eine Balgerei, oder so, aber ich habe vor der Legion nie jemanden ernsthaft angegriffen um ihm wirklich zu schaden! Gut, einmal habe ich einem Mann einen Tonkrug an den Kopf geworfen, einen schweren, aber das war ein Messerstecher, ein Handlanger von einem üblen Bandenführer, der mich mit der Sica aufschlitzen wollte!“, präzisierte ich, um hier nur ja nicht die Unwahrheit zu sagen. Und zum wiederholten Male versuchte ich mich zu beruhigen, trotz meiner Empörung. Ich wusste ja genau, dass Onkel Livianus es nicht gerne sah, wenn man so die Beherrschung verlor.
    “Glaubst Du mir?“

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  • "Ja Serapio. Natürlich glaube ich dir. Aber nun beruhige dich endlich"


    Livianus hob Einhalt gebietend seine Hand und deutete seinem Neffen damit, dass dieser sich nun endlich wieder fassen sollte. Er konnte sich nur noch einmal wiederholen.


    "Ich bin mir sicher, dass wir zu einer Lösung kommen werden, die deinem Ruf nicht weiter schaden wird. Und glaube mir. Solche Geschichten sind genauso schnell wieder vergessen, wie sie entstanden sind. Noch dazu wird man es nicht wagen meinen…….."


    Livianus unterbrach diesen Satz. Seine Gedanken waren wohl schon weiter gewesen als seine Worte und er hatte seinen Neffen noch nicht über sein geplantes Vorhaben informiert. Er seufzte kurz und suchte nach den passenden Worten.


    "Serapio…… Ich hatte während meiner Gefangenschaft sehr viel Zeit mir über vieles Gedanken zu machen und……… Ich denke es wäre im Sinne deines Vaters und es ist auch mein großer Wunsch……. Ähm."


    Dem großen Feldherrn und Senator, der sonst allem gewachsen schien, fehlten die Worte. Man konnte deutlich merken, dass er mit einem Mal sehr ergriffen wurde und versuchte dies zu unterdrücken. Er räusperte sich und versuchte einen neuen Anlauf.


    "Das ich nun plötzlich Vater von gleich zwei Kindern bin, wie überraschend diese Neuigkeit auch war, soll nichts an meiner bereits vor längerer Zeit getroffenen Entscheidung ändern. Es wäre mir eine Ehre dich als meinen Sohn anzunehmen."

  • Jetzt war es eindeutig genug. Ich zügelte mich, wischte mir heftig über das Gesicht, als könne ich damit auch die ganze Aufregung wegwischen, dann lehnte ich mich bewusst zurück und atmete ganz ruhig. Wenn Onkel Livianus mir glaubt, sagte ich mir, dann kann mir doch der Rest von Rom gestohlen bleiben!
    Und sowie ich nicht mehr so sehr mit mir selbst beschäftig war, erkannte ich voll Erstaunen, wie bewegt Livianus auf einmal war. Es war das erste Mal, dass überhaupt ein Wort über seine Gefangenschaft fiel. Ich hätte es nie gewagt, die Sprache darauf zu bringen, und ich glaubte auch nicht, dass Livianus davon sprechen wollte. Nein, mein Onkel war ein wahrer Decimer, der sich wirklich nie unterkriegen liess, einfach eine härtere Natur als meine Generation, und vor allem als ich, der ich manchmal so ein Bedürfnis hatte mich auszusprechen, dass ich nachts Fremde in Tavernen mit meinen Parthiengeschichten belästigte. Mein Onkel dagegen…. – Moment. Was hatte er eben gesagt?!


    Meine Augen wurden weit.


    ".....W...wirklich?“, brachte ich mit bebender Stimme hervor.
    Mein erster Gedanke war: Wenn Mutter das noch erleben könnte. Sie wäre so stolz.
    Dann zog sich ein Leuchten über mein Gesicht. Ich war komplett überwältigt, wusste nicht was ich sagen sollte, strahlte meinen Onkel einfach nur an. An meinen Vater konnte ich mich kaum erinnern... und die ganze Zeit hatte ich gedacht, dass es aussichtslos war, vor den Augen meines Onkels zu bestehen, dass ich dazu verdammt war ihn, sogar wenn ich es gut meinte, immerzu nur zu enttäuschen. Und dann war auch noch Flavus aufgetaucht, den ich so heftig beneidet hatte – ich Tor. Das schönste war, dass mein Onkel wirklich sagte: ‚und es ist auch mein großer Wunsch‘.


    “Das... das ist.... Ich habe diese Ehre nicht verdient!“, stammelte ich schließlich, aber dann stand ich schnell auf, umrundete den Tisch, und fiel Livianus um den Hals. “Aber es ist das Schönste was ich mir vorstellen kann.“
    Und so war es auch. Ich drückte Livianus stürmisch, ich konnte mein Glück noch nicht verstehen und noch lange nicht fassen. (Und Flavus, der würde Augen machen!)
    Aber sollte ich nicht ganz ehrlich zu meinem Onkel sein? Sollte ich ihm nicht vor diesem großen und bedeutsamen Schritt offenbaren, wie es um mich stand? Ich zögerte, ich holte schon Luft, aber dann verließ mich der Mut und ich schwieg. Nicht weil ich Angst gehabt hätte, er könne seine Entscheidung ändern – ich wollte ihn einfach nicht enttäuschen.

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    Klient - Decima Lucilla

  • "Das freut mich Faustus."


    Livianus erwiderte die überschwängliche Umarmung seines Neffen. Es war schön zu sehen, dass er sich über diesen Vorschlag ebenso freute wie es der Senator tat. Wieder eine Bestätigung dafür, dass er die richtige Entscheidung getroffen und in Serapio einen wunderbaren Adoptivsohn gefunden hatte. Schließlich ließ er wieder von dem jungen Mann ab.


    "Da ich selbst der Praetor bin, werde ich die Adoption wohl auch selbst vollziehen. Ich möchte, dass du diesbezüglich die Familie zusammenrufst. Sie sollen sich am ANTE DIEM XV KAL SEP DCCCLIX A.U.C. (18.8.2009/106 n.Chr.) in der Basilica Ulpia zu einer öffentlichen Zeremonie einfinden. Ich hoffe das ist dir so recht?"

  • “Ja!“ bestätigte ich, eifrig nickend, und blieb vor meinem Onkel stehen, mit einer Hand auf seinem großen Schreibtisch abgestützt.
    Sicher würde es merkwürdig sein, ihn „Vater“ zu nennen... und natürlich auch, wieder unter einer Patria Potestas zu stehen. Mir gingen massenhaft Gedanken durch den Kopf, und eine Menge Worte lag mir auf der Zunge - Beteuerungen, noch mehr Entschuldigungen, Schwüre unverbrüchlicher Treue...
    Schlicht, jedoch von ganzer Seele kommend, sagte ich dann aber nur: “Danke!“

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    Klient - Decima Lucilla

  • Livianus nickte zufrieden, wurde jedoch kurz darauf auch wieder ernster - väterlicher.


    "Eines sollte dir jedoch auch klar sein Faustus. Ich werde dich von nun an vermehrt unterstützen, setze dadurch aber auch gewisse Erwartungen in dich. Du bist Eques und nach der Adoption auch im Ordo Senatorius. Freunde dich also mit dem Gedanken an eine Ritter- oder eine Senatorenlaufbahn einzuschlagen. Es stehen dir alle Türen offen und ich überlasse dir die freie Wahl."

  • Ab jetzt würde ich mich wirklich ins Zeug legen müssen, um mich der Ehre auch würdig zu erweisen. Nicht dass Livianus seine Entscheidung irgendwann bereute! Die Aussichten waren, genauer betrachtet, schwindelerregend… Mit Livianus‘ Protektion kam man, wenn man sich geschickt anstellte, ganz sicher hoch hinaus. Andererseits war es dann natürlich umso undenkbarer, den Ansprüchen nicht Genüge zu tun… zu versagen… Ich verspürte den altbekannten Druck in der Magengrube. Hoffentlich hielt Livianus mich nicht für un-ehrgeizig, weil ich mich bis jetzt mit dem Centurionenrang begnügt hatte.
    “Ja, das ist mir klar. Ich möchte die Militia Equestris beschreiten.“ antwortete ich entschlossen, “Deshalb hat Lucilla auch meine Erhebung zum Eques in die Wege geleitet. - Dass ich noch bei den CU bin, naja, das liegt daran dass mir die Arbeit dort sehr gut gefällt, und dass es Ermittlungen gibt, die ich noch zu Ende bringen möchte, bevor ich weiterstrebe.“ Das klang jetzt ein wenig nach Rechtfertigung.
    “Was die Politik angeht… so glaube ich nicht, dass ich dafür geeignet bin. Ich kann es mir jedenfalls im Moment beim besten Willen nicht vorstellen.“ Ich wollte ja nichts falsches sagen, aber ich hielt Politiker – den Anwesenden selbstverständlich ausgeschlossen – im Allgemeinen für populistische Heuchler.
    “Da fällt mir ein…“ - und zwar siedend heiß! – “…Ich bin ja während Deiner Abwesenheit Klient von Lucilla geworden, und sie hat sehr viel für mich getan. Es ist mir wichtig, dieses Verhältnis…“ Das gehörte sich ja auch so. Es wäre mehr als undankbar, es einfach zu lösen.
    Äußerst respektvoll bat ich meinen Onkel: “Erlaubst Du mir, es beizubehalten, auch wenn ich dann unter Deiner Patria Potestas stehe?“

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    Klient - Decima Lucilla

  • "Die Militia Equetaris also. Eine gute Entscheidung die ich sehr begrüße und natürlich unterstützen werde. Bei deinen bisherigen Erfahrungen als Soldat könnte ich mir sogar vorstellen, dass du die ersten Posten überspringen und direkt als Tribun einer Legion oder vielleicht sogar als Subpräfekt bei der Vigiles eingesetzt werden kannst.


    Beende deine Ermittlungen und suche baldigst das Gespräch mit deinem Vorgesetzten. Bei Vescularius Salinator bist du im Moment ohnehin gleich an der richtigen Adresse, was deine Versetzung auf einen Ritterposten betrifft. Sollte es die Vigiles werden, so kannst du deine Ermittlungen dort vielleicht sogar fortführen. Wenn du dich für die Legio entscheidest, so hoffe ich, dass ein Tribunat bei der Legio I möglich ist. Ich hätte dich gerne hier in Italia."


    Der Senator hatte seine Gründe, warum er Serapio in seiner Nähe wünschte, doch wollte diese vorerst noch für sich behalten und abwarten, was die Zukunft brachte. Sowohl ein hoher Posten bei einer Stadteinheit, als auch ein Stabsoffizier bei der Legio I wäre sehr hilfreich für Livianus Pläne und konnten einen beachtlichen Vorteil mit sich bringen. Als Serapio schließlich seine Klientenschaft bei Lucilla ansprach, dachte Livianus einen Moment lang nach und strich sich durch den Bart, ehe er eine Antwort auf die Frage des jungen Mannes gab.


    "Es ist ungewöhnlich Klient einer Frau zu sein, auch wenn es sich um die Gemahlin eines Senators handelt und sie deine Tante ist. Hättest du den Weg in die Politik eingeschlagen, hätte ich dir dringend davon abgeraten. Doch als Eques und Offizier ist es nicht immer notwendig, auf die öffentliche Meinung zu achten und sein Handeln dementsprechend auszurichten. Du darfst ihr Klient bleiben – vorerst."

  • Hm... Livianus' Anweisungen schmeckten mir nicht so besonders. Die Vigilen waren nicht gerade die prestigeträchtigste aller Einheiten... ganz im Gegensatz zur Prima, aber ich hatte davon geträumt, mich zu einer Legion in irgendeiner exotischen Grenzprovinz versetzen zu lassen, wo die Chance bestand, sich bei abenteuerlicheren Dingen als dem Straßenbau auszuzeichnen. Wo man mit echten Barbaren in Kontakt kam, und malerische Impressionen fremder Länder mit nach Hause brachte! Syrien hatte in der Hinsicht meine Neugier angefacht. Verdammt. Ich sah nicht gerade begeistert aus, aber ich nickte, und akzeptierte den Wunsch meines Onkels.


    Seine Antwort zum Patronatsverhältnis erleichterte mich – halbwegs. Lucilla würde mir den Kopf abreissen, wenn ich ihr den Rücken kehrte, und vor allem schuldete ich ihr Treue für ihren Einsatz für mich. Nicht ganz zuletzt würde ich ungern die herrlichen Ländereien zurückgeben, die sie in meine Hände gelegt hatte.
    “Danke. - Lucilla kennt wirklich alle Welt hier in Rom, und über das Netz ihrer Freundinnen erfährt sie immer rasend schnell alles was sie wissen will. Zudem hat sie ein sehr gutes Verhältnis zu ihrem Patron, dem Konsular Vinicius Hungaricus.“, lobte ich meine Patrona noch, und hoffte, dass das 'vorerst' sich zu einem 'auf unbestimmte Zeit' auswachsen würde. Jedenfalls hatte ich den Entschluß nie bereut. Es mag daran liegen, dass ich unter so vielen Frauen aufgewachsen bin, aber ich bin davon überzeugt, dass die Macht unserer Matronen oft unterschätzt wird.


    “Wo Du gerade den Praefectus Urbi erwähntest. Als ich ihm bei Deiner Ankunft Meldung machte, sprach er den Wunsch aus, mehr über die genauen Umstände Deiner Rückkehr zu erfahren. Er schien wirklich Anteil an der ganzen Sache zu nehmen.“, berichtete ich, aufrichtig in meinem guten Eindruck von meinem Kommandanten. “Ich weiß jetzt natürlich nicht, was er schon alles im Senat erfahren hat, aber ich wollte Dich fragen, ob es vielleicht noch Dinge gibt, Hintergründe vielleicht, über die ich ihm berichten kann. Oder berichten soll. - Du musst wissen, ich habe den Eindruck, dass Praefectus Vescularius mir ein gewisses Wohlwollen entgegenbringt.“

  • Ein Sklave führte sie durch das Haus der Decima, es war bei weitem nicht ganz so Eindrucksvoll wie die Villa Flavia Felix, hatte aber durchaus auch seinen Reiz. Die Einrichtung war Geschmackvoll und nicht überladen, die Blumen in den Vasen frisch und die Sklaven freundlich, aber sehr neugierig. Denn wenn sie an einem vorbeigingen, dann wurde sie mit großen Augen gemustert. Schließlich blieb der Sklave vor einer Tür stehen und klopfte für sie an.


    „Domine, hier ist eine Alaina für euch!“ er brach sich fast die Zunge an ihrem Namen. Sie musste ein Kichern unterdrücken und setzte eilig eine ernste Miene auf. „Sie kommt wegen dem Posten als Scriba!“ erklärte er und machte ihr Platz.

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