• "Nun es mag bessere geben aber du bist eine Person der Öffentlichkeit, man kennt dich und deine Familie. Ob ihr Ruhm verblasst ist oder nicht spielt keine Rolle, sie steht für etwas. Daneben ist es gerade gut eine Frau zu nehmen, es zeigt dem Volk daß man nicht zimperlich. und Decima du kennst den Römer besser als ich, so Blut fließt ist es im recht egal ob Mann oder Frau. Hauptsache er hat was zum anschauen. Du bist hübsch, da wird es den Männern sicherlich erst recht gefallen..." Er wollte weiter ausholen als er ihre Worte vernahm. Wieder tauchte sein Haifischgrinsen auf.
    "Du als verbündete soso, ich soll dir helfen? Was hätte ich davon?! Aber ich muß zugeben der Gedanke hat was."
    Zumal die Decima immer noch Einfluss hatte egal was die Frau sagte und für ein gutes Sümmchen oder anderem bließ er dies hier auch gerne ab. Schuldig war sie so oder so, wie jeder den er dazu machte. von daher war dies hier eher eine Machtdemonstration als alles andere."Ich gebe dir zwei Tage zeit, wo du dir überlegen kannst was du aufbringst um mich zu gewinnen. Sollte nichts kommen wirst du verhaftet. Habe ich mich soweit klar ausgedrückt Decima Seiana?"

  • Mit einem zunehmenden Gefühl der Hilflosigkeit starrte Seiana den Praefecten an, als er ihre Hinweise einfach beiseite wischte. Und als er schließlich darauf anspielte, was im schlimmsten Fall passieren könnte, wich ihr schlagartig jegliches Blut aus dem Gesicht. Sie glaubte das nicht. Wohl weil sie es nicht glauben wollte, aber sie glaubte einfach nicht, dass es dazu kommen würde. Eine Anklage, ja. Auch eine Verurteilung, wenn er es wirklich darauf anlegte und die Anklage gut genug war. Zu einer Geldstrafe. Im Extremfall Gefängnisstrafe. Vielleicht. Aber ein Todesurteil? Das konnte er einfach nicht ernst meinen. Selbst wenn gab es immer noch die Möglichkeit des Exils, die man jemandem wie ihr doch kaum verwehren würde, und auch daran glaubte sie nicht. Dafür gab das Material, das er bei ihr finden würde, einfach nicht genug her, da würde er doch ziemlich... nachhelfen müssen. Nein – er wollte ihr Angst machen, so einfach war das. Es musste so sein. Er hatte es ja selbst gesagt: es ging um Angst.
    Und trotzdem... trotzdem hatte sie das Gefühl, sie hätte gerade einen Schlag auf den Brustkorb bekommen, der die Luft aus ihren Lungen getrieben hatte. Das Wissen, dass er ihr Angst machen wollte, hatte keinen Einfluss auf den Erfolg, den er damit hatte. Sie hatte Angst. Wenn er es auf ein Todesurteil anlegte, einfach um eine abschreckende Wirkung zu erzielen, wenn er das wirklich erreichen wollte... würde er das dann tatsächlich durchsetzen können? Und das war der Punkt, in dem sie sich nicht sicher war, obwohl sie sich einredete, dass er das eben nicht konnte. Sie war sich ganz und gar nicht sicher. Und was er sagte... wie er es sagte... ließ sie frösteln. Sie hatte das Bedürfnis, ihre Arme um den Oberkörper zu schlingen, aber so gut unter Kontrolle hatte sie sich dann doch, dass sie das nicht tat, dass sie einfach sitzen blieb, ohne sich zu rühren, das Gesicht zu einer Maske erstarrt – nur gegen die unnatürliche Blässe und der Ausdruck in ihren Augen, die Aufschluss darüber gaben wie es in ihr aussah gerade, dagegen konnte sie nichts tun, konnte es nicht ändern, so sehr sie sich auch wünschte, ihre übliche, kühle Selbstsicherheit ausstrahlen zu können.


    Es blieb nur noch das verzweifelte Angebot, das sie machte, und das irgendwo im Raum zu hängen schien... und ein Grinsen bei ihm auslöste. Das und seine ersten Worte brachten Seiana innerlich schon beinahe zum Aufgeben, als der Terentius doch noch weiter sprach. Und plötzlich hatte sie wieder das Gefühl atmen zu können, und sie sog tief die Luft ein. „Zwei Tage“, wiederholte sie tonlos. „Ja, hast du.“ Zwei Tage. Sie hatte keine Ahnung, ob er nur mit ihr spielte oder es ernst meinte, und sie hatte erst recht keine Ahnung, was sie ihm anbieten sollte, wenn nicht reichte, was sie gerade gesagt hatte – aber immerhin: zwei Tage. Er verhaftete sie nicht, nicht sofort, das war alles, was im Augenblick zählte. „Danke“, fügte sie noch an, und obwohl sie erleichtert war und tatsächlich dankbar, fiel es ihr zugleich auch unglaublich schwer, das zu sagen. Er hatte sie überhaupt erst in diese Lage gebracht, hatte sie dazu gebracht, ihren Stolz beiseite zu schieben, zu bitten... und das war bitter für sie.

  • Das gefiel ihm. Das hier war wahre Macht, nicht die macht Legionen zu befehlen, nicht die macht des Geldes. Sondern die Macht zu haben, einen Menschen so vollständig zu vernichten, daß er als vorher noch stolze Person nun darum bettelte verschont zu werden. Die Macht zu haben Menschen zu brechen, sie seinem Willen zu unterwerfen und ihr Leben in der Hand zu halten.
    Das war die Macht der Prätorianer, sie waren Richter und Henker im einem und sie wußten es.
    Ein berauschendes Gefühl, was dazu führte daß sie Spitznamen bekamen und die meisten davon waren nicht sehr schmeichelhaft. Aber das war Appius egal. Er hatte vor sich den leibhaftigen Beweis seiner Macht, was scherte ihn da, ob er einen schlechten Ruf hatte. Ruf war für diejenigen die sonst nichts hatte. Er hatte viel mehr: Er hatte die Macht über Leben zu bestimmen.
    "Gut ich sehe du hast verstanden. Ich wünsche dir noch einen guten Tag Decima Seiana. Vale Bene." zu seinem Soldaten meinte er:"Sag den anderen Bescheid. Sie sollen alles einpacken. Wir rücken ab."

  • Sie begegnete seinem Blick auch weiterhin, obwohl es ihr schwer fiel, obwohl sie am liebsten weggesehen hätte. Das hier war… erniedrigend, und das musste ihm so bewusst sein wie ihr. Sie musste es nicht noch deutlicher machen als es ohnehin schon war. Und auch wenn die Tatsache, dass sie ihm nach wie vor in die Augen sehen konnte, nicht viel war – es war immerhin ein kleiner Rest an Stolz und Würde, den sie sich damit bewahrte.


    Seiana nickte, als er sich nun verabschiedete, und setzte zu einer Erwiderung an – schaffte aber nicht mehr als ein: „Vale.“ Sie brachte es nicht fertig, die Maske der Höflichkeit so sehr anzunehmen, um ihm ebenso einen guten Tag zu wünschen, egal wie unehrlich es gemeint war. Es ging nicht, nicht in diesem Moment, nicht nach dem was war. Sie wäre an den Worten erstickt, hätte sie es auch nur versucht, und so beließ sie es einfach bei dem kurzen Abschiedsgruß, um sich dann gemeinsam mit ihm zu erheben und, was dies betraf nun wieder in der Maske der höflich-kühlen Gastgeberin, die Prätorianer hinaus zu geleiten, bevor sie sich zurückzog.

  • Seiana wartete gar nicht erst auf eine Antwort, sondern ging voran ins Tablinum, wo sie sich auf einem Korbstuhl niederließ. Ein Wink bedeutete den Sklaven, ihnen etwas zu bringen, während Seiana darauf wartete, dass Pinus sich zu ihr gesellte. „Ich habe gar keinen Brief erhalten, der deine Ankunft ankündigt.“ Ihr Tonfall war unschuldig genug, aber ihr Lächeln bekam eine leicht schneidende Note, als sie ihn auf dieses Versäumnis ansprach. „Was führt dich nach Rom?“

  • Gerade als sich Pinus etwas entspannte schwirrte Seiana hinein. Ein wunder das sie nicht tausende Verehrer hatte, bei ihrer warmen und liebenswürdigen Art. Er nahm seinen Becher mit Wein und folgte ihr ins tablinum, aber nicht ohne sich vorher eine Fusel von der Tunika zu zupfen.


    "Ich freue mich auch dich zu sehen Seiana."


    Auch er ließ sich in einem der deutlich bequemeren Korbstühle nieder wobei er den nächsten Satz erst einmal ignorierte. Er stellte seinen Becher auf einem kleinen Beistelltisch ab. Das Lächeln erwiderte er kurz und nahm sich eine Dattel von einer kleinen Obstschale.


    "Tja, da war ich wohl schneller als der Cursus Publicus."


    Entgegnete er mit ellenbreitem Grinsen. Nicht das es einen Brief gegeben hätte...


    "Nun du wirst dich freuen, denn ich bleibe hier in Rom, vorerst zumindest. Ich denke es ist Zeit das ich mich aktiv am Geschehen hier in Roma beteilige. Ich werde mir in nächster Zeit hier eine Arbeitsstelle suchen, und daher wohne ich ab jetzt hier bei dir und den anderen. Und wo wir gerade dabei sind, wer ist eigentlich gerade noch alles in Rom von der Familie?"


    Defakto war es eher so, das ihn seine Mutter zu Hause rausgeworfen hatte, aber das gehörte hier nicht her, und Seiana war die Letzte die das wissen musste.

  • Impertinent. Der Junge war einfach nur impertinent, daran schien sich nichts geändert zu haben seit seinem letzten Besuch. Man hätte ja hoffen können, dass sich das mit der Zeit änderte, aber noch schien Pinus nicht erwachsen geworden zu sein. Dass er die Frechheit besaß, ihr mit seiner Bemerkung implizit unter die Nase zu reiben, sie sei unhöflich gewesen, machte es nicht besser, und ließ sie sogar ganz flüchtig die Stirn runzeln – allerdings machte sie sich nicht die Mühe, darauf zu antworten. „Das warst du offensichtlich“, lächelte sie zurück, und auch hier machte sie sich nicht die Mühe darauf hinzuweisen, was sie von dieser Aussage hielt. Sie war sich ziemlich sicher, dass Pinus sie verstanden hatte, und mehr war im Grunde nicht nötig.


    Was Pinus allerdings im Anschluss von sich gab, brachte sie dann doch beinahe dazu, kurz die Fassung zu verlieren. Er wollte hier bleiben? In Rom? In dieser Casa? Na hervorragend. Sie hatte sich zum Glück gut genug im Griff, um sich nichts von ihren Gedanken anmerken zu lassen, sondern setzte nur ein weiteres kühles Lächeln auf. „Hervorragend. Alt genug bist du, um deinen Teil beizutragen.“ Sie ließ sich einen Becher mit verdünntem Wein reichen und nippte daran. „Mein Bruder Serapio ist vor kurzem in Rom eingetroffen. Mattiacus ist auch hier, aber man bekommt ihn selten zu Gesicht. Und Venusia und die beiden Kinder sind ebenfalls hier... sie solltest du allerdings am besten in Ruhe lassen.“ Bei den letzten Worten wurde Seianas Tonfall ein wenig schärfer. Sie war sich immer noch nicht sicher, ob Venusia über Magnus' Tod hinweg war, und sie hatte auch noch die Kinder, um die sie sich kümmerte. Es fehlte gerade noch, dass Pinus ankam und ihr irgendwie auf die Nerven ging. „Wie geht es deiner Mutter?“

  • Ja Pinus hatte Seiana auch lieb. Kurz verblasste ihr Lächeln und er ging voll und ganz in sich auf. Es war ja nicht so, als ob es ihm Vergnügen bereitet die Leute alle auf die Palme zu bringen. Es war eigentlich nur die Hälfte. Und ein Großteil der Verwandtschaft…
    Und gerade bei Seiana, mit ihrem eingebildeten zickigen auftreten, machte es besonders Spaß. Und das hatte nichts mit dem Alter zu tun. Es gibt einfach Sachen, die sind unbezahlbar. Dann wurde er allerdings hellhörig. Serapio? Na wenigstens einer der etwas normal im Kopf war, auch wenn er seit seiner Militärzeit weniger Kontakt zu ihm hatte.


    "Serapio, das ist ja prima, wie geht’s ihm? Was verschlägt ihn hierher? Ich dachte er wäre in Ägypten.
    Ja, ich lasse sie in Ruhe, ich weiß, dass nicht jeder meine liebreizende Ader versteht. Und wahrscheinlich braucht sie auch die Ruhe."


    Wie gesagt, er musste nicht jeden auf die Palme bringen. Das war wohl weil er langsam doch erwachsen wurde. :D
    Doch dann kam es, die Mutter-Frage. Das wovor er sich schon innerlich gefürchtet hatte, weil die Konsequenzen durchaus nervtötend sein konnten. Das übliche was man seinen Eltern eben so zu verdanken hatte.


    "Ja ihr geht es gut, sie lässt dich lieb grüßen und …"


    Kurz stoppte Pinus und verzog etwas leidvoll das Gesicht, aber er hatte es ihr nun mal vor der Abreise versprechen müssen.


    "…und sie möchte das du etwas nachsichtig mit mir bist."


    Seine Augen wurden zu Schlitzen und seine Lippen schmal, denn er wusste genau, dass das gut der Stoff für einige Tage lange Sticheleien war. Und er sollte das jeden Verwandten, den er traf, mitteilen.


    "Außerdem hat sie gesagt, dass du dir jeglichen Kommentar verkneifen sollst."


    Log er noch hinterher. Einen Versuch war es Wert, auch wenn er nicht viel Hoffnung rein setzte.


    "Aber nun zu etwas völlig Anderen. Wie geht es bei dir vorran? Langsam mal ein Eheman in Sicht? Noch hast du ähm Chancen dafür."

  • „Es geht ihm gut“, antwortete Seiana regungslos. Kein Grund, dem Jungen jetzt schon die Verletzung auf die Nase zu binden. Es war besser, fand sie, wenn ihr Bruder das selbst tat, zumal sie keine Lust hatte, von Pinus mit Fragen gelöchert zu werden, die sie ihm ohnehin nicht beantworten würde – weil das dann ganz sicher nicht an ihr war, zu erzählen was passiert war, sondern ihrem Bruder vorbehalten. Aber sie bezweifelte, dass Pinus das auch verstehen würde. „Er wurde abberufen.“ Dann runzelte sie flüchtig die Stirn, als die Sprache auf Venusia kam. „Es geht nicht um dich, deine Art oder darum, wer sie versteht. Oder besser, wer damit klar kommt. Magnus' Tod liegt noch nicht so lange zurück, und ich möchte, dass du dich mit deiner liebreizenden Ader zurückhältst, wenn du seiner Witwe begegnest.“ Venusia würde sich schon zu wehren wissen, aber vielleicht zeigte sich Pinus wenigstens einmal vernünftig.


    Seiana nickte leicht, als er ihr den Gruß seiner Mutter überbrachte, und hörte – nun wieder mit regloser Miene – zu, was Pinus noch erzählte. Nachsichtig sollte sie also sein... und dem Jungen war anzusehen, dass ihm nicht gefiel, dass er ihr das sagen sollte – umso höher war ihm wohl anzurechnen, dass er es dennoch tat. Aber gut, er war ein Decimus. Es wäre schlimm, wenn bei ihm tatsächlich alles verloren wäre.
    Oh, und sie sollte sich auch jeglichen Kommentar verkneifen? Nun lächelte sie kühl. „Vermutlich liegt es in der Natur einer Mutter, ihre Kinder schützen zu wollen“ – obwohl sie sich beim besten Willen nicht vorstellen konnte, was an einem solchen Bengel schützenswert sein sollte –, „aber Nachsicht wird dir nicht helfen, in Rom Fuß zu fassen. Du wirst Steine in den Weg gelegt bekommen, und du wirst sie kaum beiseite räumen können, wenn du verhätschelt wirst.“ Womit sie klar stellte, dass sie nicht vorhatte der Bitte seiner Mutter Folge zu leisten. Es war eine Sache, Verwandten zu helfen und sie nach besten Kräften zu unterstützen, aber eine völlig andere, sie in Samt und Seide zu packen und ihnen – gerade den Jüngeren – alles durchgehen zu lassen.


    Und dann, plötzlich, war er da. Für einen winzigen Augenblick versuchte Seiana sich zu erinnern, ob Pinus damit immer schon so schnell gewesen war, ob es immer schon bei ihrem ersten Gespräch dazu gekommen war... aber es war wohl müßig darüber zu grübeln. Er war da, dieser eine, spezielle Moment, in dem sie zum ersten Mal – bei diesem Besuch Pinus' – das Bedürfnis verspürte, ihm eine Ohrfeige zu verpassen. Oder mehrere. Was erdreistete der Bengel sich? Der Junge war noch grün hinter den Ohren und sprach sie darauf an, dass sie noch unverheiratet war? „Ich denke nicht, dass dich das etwas angeht“, antwortete sie, und ihre Stimme war so eisig wie ihre Miene. „Und bevor du einen unqualifizierten Kommentar von dir gibst: was ich denke, zählt. Sollte es eine Heirat in diesem Haus geben, wirst du rechtzeitig informiert werden.“

  • Sim-Off:

    schöner Beitrag :dafuer:


    "Also bleibt er länger hier? Das ist doch schön zu hören."


    Sagte er erfreut. Doch schnell schlug Seiana wieder um und bremste seine besser werdende Laune aus. Der Tod eines Familienmitgliedes war immer ein schwerer Schlag, das war ihm noch sehr gut im Gedächtnis.


    "Das ist schon klar. Für meinen Teil, kann ich mich noch sehr gut an Caia’s Tod erinnern und weiß wie es einem da geht. Insofern, mach dir da mal keine Sorgen Seiana. Ich benehme mich schon Venusia und den Kindern gegenüber."


    Entgegnete er deutlich gereizter. Er konnte mit dem Thema Tod nicht umgehen, das gab er gern zu, und er wusste auch, dass seine Art Humor manchmal unangebracht war, aber er war kein Idiot. Und er wollte auch nicht, dass er wie einer behandelt wurde. Und ihre Belehrung machte es auch nicht unbedingt besser. Pinus gönnte sich einen größeren Zug Wein, bevor er auf das einging, was er hatte von Anfang an kommen sehen. Sein Geschichts-Lehrer hätte es nicht besser ausdrücken können und so rollte er leicht mit den Augen, bei Seiana’s kleinem – Das Leben ist hart – Vortrag. Als ob er darum gebeten hätte… Weiber.
    Die Temperatur fiel deutlich spürbar ab, und mit Seiana’s Blick hätte man ohne Probleme alle Eisfässer Rom’s kühlen können. Gut, das Thema war gestrichen, zumindest für die nächsten Tage. Ihre Antwort jetzt genauer zu interpretieren, darauf verzichtete er erst mal. Das konnte er auch noch später aus Serapio heraus kitzeln. Der war sowieso umgänglicher und gesprächiger. Jetzt hieß es erstmal Themenwechsel um seine physische Unversehrtheit zu garantieren.


    "In Ordnung, tut mir leid, ich Frag nicht mehr nach. Darf man fragen wie es bei der Acta vorwärts geht? Wir bekommen die bei uns leider erschreckend selten in letzter Zeit und daher bin ich nicht gerade auf dem neuesten Stand."


    Versuchte er es entschieden freundlicher. Man musste ja nicht übertreiben, am ersten Tag. Und die Luft konnte man mittlerweile auch in Scheiben schneiden. Außerdem konnte Pinus so auch lgeich mal guten Willen beweisen, was sich auch mal was war, womit Seiana nicht rechnete.

  • Sim-Off:

    Schöne Vorlage :D


    „Das weiß ich noch nicht“, antwortete Seiana. „Er ist lediglich abberufen worden, hat aber noch keinen neuen Posten erhalten. Das erfährt er erst noch. Aber voraussichtlich wird er in Rom stationiert werden.“ Jedenfalls hatte es danach geklungen, was Faustus erzählt hatte.


    Einigermaßen zufrieden nahm sie dann mit einem Nicken zur Kenntnis, dass er nun offenbar begriffen hatte, worum es ihr in Hinsicht auf Venusia ging. Was nicht unbedingt hieß, dass er sich auch immer entsprechend verhalten würde, aber immerhin. Wenigstens tat er nicht so, als sei er schwer von Begriff – oder alberte weiter herum, wurde frech oder ähnliches. Und gleich darauf überraschte er sie dann tatsächlich. Anstatt weiter darauf herumzureiten, dass sie immer noch nicht verheiratet war, und wie das mittlerweile wirkte in ihrem Alter, ruderte er zurück. Sie hätte wenigstens noch einen Konter von ihm erwartet, irgendeinen Spruch – immerhin, er hatte zielgerichtet einen Finger in eine Wunde gelegt, dass er nun darauf verzichtete, noch herum zu bohren oder Salz hinein zu streuen... wie auch immer. Er unterließ es, und Seiana entspannte sich ein wenig. Nur: sein nächstes Thema war ähnlich schwierig, auch wenn er das bei diesem nicht wissen konnte. „Derzeit schleppend“, antwortete sie, innerlich ein wenig vorsichtig, überlegend, was sie wie sagen sollte. „Uns fehlen Mitarbeiter.“ Kein Wunder – nach der Durchsuchung durch die Prätorianer, die nach allem, was sie wusste, in der Acta noch weniger zimperlich gewesen waren als hier in der Casa, hatten einige beschlossen dass es besser war, nicht mehr wieder zu kommen. „Aber ich gehe davon aus, dass es wieder besser wird, wenn die kühlere Jahreszeit wieder kommt.“
    Und da kam nun das nächste Problem. Was sollte sie ihm sagen, über die Prätorianer? Unter den Sklaven im Haus war es kein Geheimnis, dass sie hier gewesen waren, und das sogar zwei Mal. Allerdings: Pinus war noch jung. Er war nach Rom gekommen, um hier mit seiner beruflichen Laufbahn zu beginnen. In der Familie hatte er noch so gut wie nichts zu sagen. Seiana zögerte noch einen Moment, beschloss dann aber, dass sie erst mal abwarten würde. Wenn Pinus Geschwätz von den Sklaven hörte und sie dann damit konfrontierte, konnte sie ihm immer noch antworten, und spätestens wenn ihre Verlobung mit dem Praefectus Praetorio offiziell wurde, würde Pinus das ein oder andere Detail erfahren. Aber Höflichkeit noch familieninterne Hierarchie geboten bei ihm, dass sie in Vorleistung trat mit solchen Informationen. „Hast du schon eine Idee, wo du dir deine erste Arbeitsstelle suchen möchtest? Und wie sind deine langfristigen Planungen?“ Sofern er solche überhaupt schon hatte.


    Sim-Off:

    Das Sklavengeschwätz kannst du übrigens gern mal mitkriegen und Seiana darauf ansprechen, wenn du möchtest.

  • Der Themenwechsel hatte seine Wirkung, denn immerhin kühlte Seiana etwas ab und Pinus hatte nicht mehr das Gefühl, dass sie ihn mittels Blickkontakt erwürgen wollte. Auch wenn das nächste Thema nicht unbedingt besser zu sein schien. Dass der Mitarbeitermangel nicht das einzige Problem war, merkte er schon am Zögern, aber er fand es nicht allzu klug jetzt nach zu haken wo genau das Problem lag.


    "Nun wenn euch Leute fehlen, könnte ich ja vielleicht aushelfen. Lesen und Schreiben kann ich und den Rest der dazugehört lerne ich bestimmt auch noch."


    Da Pinus von den Ermittlungen der Praetorianergarde nichts wusste und man bei der Acta bestimmt gut erste Kontakte knüpfen konnte, fand er den Gedanken gar nicht so schlecht. Und so schwer konnte das ja auch nicht sein, ein paar Artikel zusammen zu schreiben. Immerhin war er jung, maskulin, gebildet und von sich selbst voll und ganz überzeugt. :D
    Das Nächste war dann schon eher ein ungefährliches Thema. Über seinen beruflichen Werdegang hatte er sich zumindest schon einige Gedanken gemacht.


    "Eine Idee habe ich durchaus schon. Zuerst hatte ich gedacht als Primicerius ab epistulis hier in Rom anzufangen. Da hat man einen sehr guten Lohn für den Anfang und man lernt einige Leute aus der Verwaltung und dem Militär kennen. Das ist ein guter Ausgangspunkt für den Start. Ich muss mich nur noch beim Procurator vorstellen und mich bewerben. Und natürlich werde ich auch noch einige Kurse an der Schola absolvieren müssen. Aber das sollte kein zu großes Problem darstellen. Und wenn die Götter so wollen, dann vielleicht ein Posten als Procurator, aber das wird sicherlich noch etwas dauern."


    Sim-Off:

    Sorry wegen der Wartezeit, ich hatte leider Probleme mit dem Internet

  • Sim-Off:

    Kein Thema :)


    Seiana musterte ihn einen Moment lang. Er und mithelfen? Sie bezweifelte, ob das eine wirklich gute Idee war, aber immerhin war Pinus dann doch Familie. „Wenn du möchtest, kannst du gerne ausprobieren, ob dir die Arbeit bei der Acta liegt. Meine Mitarbeiter sind in der Regel recht frei in ihrer Zeiteinteilung… wenn du es also versuchen möchtest, such dir ein Thema, das dich interessiert, schreib etwas darüber und bring mir den Artikel.“ Das war in etwa das, was sie jedem Interessenten erzählte. „Dann können wir darüber reden.“


    Sie lehnte sich zurück und nippte an ihrem Weingemisch. Wie er hier in Rom Fuß fassen wollte, darüber hatte er sich also schon Gedanken gemacht, das war sehr gut – und nicht unbedingt zu erwarten gewesen bei ihm. Seiana wertete das als Zeichen, dass es ihm tatsächlich ernst war mit seinem Vorhaben. Sie nickte leicht. „Du strebst also eine Ritterkarriere an. Guter Plan.“ Sie hatte ganz sicher nichts gegen einen gesunden Ehrgeiz einzuwenden. „Ich kenne den jetzigen Procurator a memoria flüchtig. Möglicherweise kann er bei seinem Kollegen ein positives Wort für dich einlegen – vorausgesetzt du möchtest eine entsprechende Empfehlung von mir.“ Seiana formulierte diese Worte neutral. Nachdem es Pinus scheinbar wirklich ernst war, konnte sie schwer abschätzen, ob er auf ihre Hilfe dennoch verzichten – oder über seinen Schatten springen und sie annehmen würde. „Kurse bei der Schola dürften kein Problem darstellen.“ Jetzt lächelte sie fein. „Weißt du schon, für welche du dich interessierst?“

  • Die Musterung ließ Pinus geduldig über sich ergehen. Ja, er und mithelfen! Da meinte man es einmal gut und das erste was der lieben Cousine durch den Kopf ging waren Zweifel. Man(n) konnte es halt niemanden mehr recht machen. Typisch Frau … Aber Immerhin schien sie von seinen Zukunftsplänen überzeugt zu sein. Zumindest etwas, was mehr war, als er erwartet hätte. Das leichte Nicken war die größte Zustimmung Seiana’s seit er einmal gesagt hatte, dass er eine Woche früher aus Rom auf das Landgut seiner Mutter zurückkehren würde.
    Jedoch der Gedanke, dass Seiana Pinus helfen wollte den Posten in der Kanzlei zu erlangen, machte ihn stutzig um nicht zu sagen misstrauisch. Einfach so? Ohne das er irgendwo mit Blut unterzeichnen musste? Irgendwas an der ganzen Sache war ihm unangenehm.


    "Und wo ist der Haken?"


    Fragte Pinus frei heraus. Ihm war dabei einfach nicht wohl. Und das Lächeln was Seiana danach aufsetzte war auch nicht besser.


    "Nunja … Ich habe zuerst vor, den Cursus Iuris abzuschließen. Das ist zwar keine Voraussetzung für den Posten, aber es ist sicherlich nicht von Nachteil, in dem Gebiet ausreichend bewandert zu sein. Danach muss ich sehen was noch gebraucht wird. Später vielleicht noch einige Kurse an der Academia Militaris, aber nur wenn das mit dem Ritter klappt."

  • Er antwortete nichts auf ihr Angebot hin, sagte weder zu noch ab... aber nun, sie würde ja erleben, ob er es tatsächlich ernst meinte damit, für die Acta zu schreiben.


    So wie sie ihm gegenüber allerdings Zweifel zeigte, zweifelte er an ihr – und im Gegensatz zu ihr äußerte er das ziemlich direkt. Seiana erlaubte sich ein Schmunzeln, als sie seine Frage hörte. „Der Haken?“ Sie zog die Augenbrauen hoch und hob leicht die Schultern an. „Nur dass du deiner Familie keine Schande machst, wenn du in der Kanzlei arbeitest.“ Mal sehen, was er damit anfing. Natürlich würde sie ihn unterstützen, wenn er versuchte, endlich etwas Vernünftiges zu machen – aber sie würde ihm ihre Hilfe auch nicht aufdrängen, wenn er sie nicht wollte. „Den Cursus de rebus vulgaribus solltest du vielleicht belegen. Und einen oder mehrere der weiterführenden Kurse an der Schola wären sicherlich auch nicht von Nachteil“, bemerkte sie. „Mattiacus bekomme ich zwar kaum zu Gesicht, aber er kümmert sich nach wie vor um den Cursus iuris. Das sollte also kein Problem sein.“ Vorausgetzt, Pinus war fleißig und lernte.

  • Garulf eilte durch die ganze Casa, aber er konnte seinen Herrn einfach nicht finden. Nach langer langer Suche fand er endlich Serapio und war etwas abgehetzt lächelte aber.


    Herr, der praefectus praetoria ist hier. Ich habe ihn gebracht in atryium, er warten auf dich. Habe ihm auch gegeben Wein und Trauben, hoffe das war richtig.


    Erwartungsvoll sah er seinen Herrn kurz an, blickte dann aber nach unten, er wollte ja nicht unhöflich sein. Serapio war stets sehr gut zu ihm, da wollte er auch ein umso besserer Diener sein. Er war glücklich bei seinem Herrn zu sein, ja er mochte Serapio sogar etwas. Durfte ein Sklave das, seinen Herrn mögen?

  • Den Ellbogen auf den Tisch gestemmt, den Kopf in die Hand gestützt, saß ich im Tablinum, vertieft in eine lange Liste winzig geschriebener Zahlen. Es war eine Aufstellung von Mieteinnahmen einer Insula am Argiletum. Ein Freund, der sich auskannte, hatte mir gesagt, dass man mit der guten alten Landwirtschaft niemals auch nur annähernd auf den Gewinn kam, den man als Mietshausbesitzer mühelos erwirtschaften konnte, und diese Insula stand anscheinend günstig zum Verkauf, darum überlegte ich mir, da schnell zuzuschlagen, bevor es ein anderer tat... Oder gleich Anteile an einem Bauunternehmen zu erwerben, das in Trans Tiberim die Häuser hochzog. Trans Tiberim war ja groß im Kommen, und Bauland gab es dort auch noch, ein nicht zu unterschätzender Vorteil gegenüber der Innenstadt.
    Theseus riss mich aus meinen Überlegungen. Oha! Der Praefectus Praetorio! Nervös sprang ich auf, zog meine Synthesis glatt, ordnete meine Haare mit den Fingern.
    "Ja, ja, genau richtig! - Wie seh' ich aus? Und sag schnell, was hat er für einen Eindruck auf dich gemacht, eher gut gestimmt oder eher schlecht?"

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    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Garulf war verwundert über die Frage seines Herrn, sehr skeptisch betrachtete er den Decimer lange.
    Du schauen gut aus, etwas gestresst, vielleicht tut etwas Wasser ins Gesicht helfen. Und Toga sitzt nicht richtig, ziemlich zerfaltet die Toga ist sogar.


    Er überlegte kurz wie er den Terentier einschätzen sollte, es war ja nicht so einfach hier was zu sagen. Er dachte lange nach, verglich Cyprianus Art mit der anderer Römer die er kennen gelernt hatte und konnte sich nicht reicht einigen was er denken sollte, was er sagen sollte.
    Er wirkte nicht böse, aber richtig freundlich er nicht war. Ich aber nur Sklave, vielleicht er nur zu mir so sein, wer weiß. Er wirkte aber eilig, denke du nicht warten lassen soll ihn Herr.


    Nein, es war wirklich nicht einfach. er wusste ja das Römer sich auch oft anders gaben als sie wirklich waren nur um einen falschen Eindruck zu erwecken, etwas das ihm fremd war. In seiner Heimat kannte man so etwas nicht.
    Ich würde sagen er machen auf eilig weil er haben wichtiges Thema. Würde nicht lange warten lassen ihn.

  • Kein Wunder, dass ich gestresst war! Wo doch der Prätorianerpräfekt persönlich im Atrium wartete!
    "Synthesis" verbesserte ich meinen Germanen zerstreut, ordnete die Falten, rückte meinen Gürtel mittig, und atmete tief durch. Nicht böse, nicht freundlich, eilig. Der Rat meines Sklaven wäre nicht nötig gewesen, ich sputete mich – zügelte dann meinen Schritt, um einen würdevolleren Eindruck zu machen.
    "Theseus, komm bitte mit, falls wir noch was brauchen."
    Dazu kam: ich fühlte mich in Gegenwart meines großen verlässlichen Wächters irgendwie auch... moralisch unterstützt. Also los.


    >>

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    Klient - Decima Lucilla

  • Sim-Off:

    Sorry war das letzte Mal ... man muss halt doch erst mit dem Anbieter-Wechsel drohen bevor was klappt


    Der Familie keine Schande machen, das lag ja mal im Bereich des Machbaren. Pinus gönnte sich einen Schluck vom Wein und dachte kurz über die Sache nach. Einerseits war es gut zu wissen, dass sein Name schon mal vorab erwähnt wurde, aber andererseits konnte Seiana jederzeit ihren Finger darauf setzen, dass sie ihm damals ja geholfen hatte. Und er war sich nicht sicher, wie und ob sie das ausnutzen würde. Jedoch würde es schon nicht so schlimm werden, redete sich Pinus den Gedanken innerlich schön.


    "Gut, in dem Fall nehme ich deine Hilfe gerne an. Und keine Angst, ich werde mich schon zu benehmen wissen. :)
    Der Cursus de rebus vulgaribus ist selbstverständlich, soweit ich weiß ist er doch sogar Voraussetzung für den Cursus Iuris, oder irre ich? Und was die weiterführenden Kurse angeht, da werde ich mir erst einmal das Programm der Schola ansehen, zusammen mit meiner zukünftigen Tätigkeit werden sich dann sicher einige Kurse ergeben."


    Schon wegen der recht üppigen Anmeldegebühren musste er warten, bis er ein geregeltes Einkommen hatte. Davor konnte er die Kosten für die weiterführenden Kurse kaum finanzieren. Und er war nicht von der Sorte Mensch, die sich Geld lieh. Familie hin oder her.

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