Der Senator wirkte ein wenig blass, als Seiana ihn begrüßte, aber das lag womöglich nur am beginnenden Herbst, der das Wetter schon recht kühl sein ließ. Ihr Blick glitt flüchtig über ihre Sklaven, die in Begleitung des Flavius gekommen waren, bevor sie den Senator wieder ansah. Sie bemühte sich um ein Lächeln, als er auf ihre Inhaftierung zu sprechen kam, etwas, woran sie lieber nicht dachte... wie sie eigentlich so ziemlich alle unangenehmen Erinnerungen gerne verdrängte, so lange sie sich nicht damit beschäftigen musste.
Allerdings, immerhin eines sagten ihr seine Worte: ihre Hoffnung hatte sich erfüllt. Der Flavius fühlte sich ein wenig verantwortlich und hatte sich für sie einsetzen wollen... auch wenn Seiana für sich sowieso nichts erwartet hätte, sondern nur gehofft hatte, sein Wort könnte für Faustus etwas bewirken. „Hab Dank für deine Anteilnahme, Senator“, erwiderte sie, nur um im Anschluss an seine folgenden Worte zu versichern: „Es gibt keinen Grund sich zu entschuldigen. Im Gegenteil, ich muss mich bedanken, dass du dich einsetzen wolltest für mich. Derzeit ist es nicht unbedingt risikolos, sich offen auf die Seite meiner Familie zu stellen. Umso wichtiger sind diejenigen, die es dennoch tun.“ Diesmal gelang ihr das Lächeln schon ein bisschen besser. „Ich wurde verhältnismäßig gut untergebracht in der Castra, insofern kann ich mich sicher nicht beklagen. Die Eintönigkeit war mein größtes Problem dort.“ Was so nicht ganz zutraf, vor allem nicht für die Anfangszeit dort, aber das war nun nicht gerade das richtige Gesprächsthema.
tablinum
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Original von Decima Seiana
„Das ist das mindeste, was ich tun kann. Wie hoch war dein Monatslohn? Ich werde nachher gleich veranlassen, dass du ihn bekommst.“ Seiana wäre es fast lieber gewesen, wenn sie ihr auch etwas für die Schwierigkeiten hätte zahlen können, in die Celeste offenbar aufgrund eines Auftrags von Faustus geraten war. Aber nachdem sie gemeint hatte, dass das erledigt war, wollte Seiana auch nicht weiter nachbohren.Als es dann allerdings um Aquila ging, konnte Seiana sich ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen. „Er mit dir zufrieden?“ wiederholte sie, leicht amüsiert, und realisierte erst einen Augenblick später, dass das Gespräch sie tatsächlich abzulenken begann. „Er steht noch ganz am Anfang seiner Karriere, er absolviert gerade ein Tirocinium fori bei einem Senator. Er kann froh sein, für seinen ersten Wahlkampf schon eine persönliche Hilfe zu bekommen... Faustus war mit dir zufrieden, das ist alles, was ich wissen muss. Und er auch.“ Sie lehnte sich etwas zurück, erfreut, dass Celeste tatsächlich Interesse zeigte. Es war vielleicht etwas übertrieben, einem Jungspund wie Aquila schon eine Scriba zur Seite zu stellen... irgendwas sollte der Junge schließlich auch selbst machen. Aber was sie derzeit für die Familie tun konnte, war ohnehin schon wenig genug. Wenn sie so einfach einen Verwandten bei seinen ersten Schritten in der Politik unterstützen konnte und zugleich einer Bekannten ihres Bruders dadurch half... würde sie es tun. Selbst wenn es den Jungen etwas verwöhnte. „Nun, zunächst mal wird er Hilfe beim Wahlkampf brauchen können. Sollte er gewählt werden, stehen später die Verpflichtungen an, die ihn im Amt erwarten. Möglicherweise muss ihm ab und zu der Kopf zurecht gerückt werden, falls du dir das zutraust.“ Seiana war nicht entgangen, dass Aquila vor einigen Wochen ein paar Tage lang mit deutlichen Anzeichen einer Prügelei durchs Haus gegangen war. „Sein Name ist übrigens Marcus Aquila.“
"Es waren 100 Sz im Monat. Das war der vereinbarte Lohn."
Dann hörte sie aufmerksam ihrer neuen Arbeitsbeschreibung zu. Sie sollte einem aufstrebenden jungen Mann zur Seite stehen. Das würde sie hinbekommen und es würde auch nicht viel Mühe machen. Für ehrlich verdientes Geld war nicht viel zu tun. Das konnte ja nicht so anstrengend sein einem Jungspunt ein wenig den Kopf zurecht zu rücken und zu zeigen wo es lang ging und man konnte es sicher auch hier und da ein wenig ausnutzen. Auch der Name klang ganz gut. Es sollte sich also machen lassen.
"Es würde mich freuen wenn ich eurer Familie weiter behilflich sein kann und wenn dein Verwandter Hilfe benötigt, bin ich gern bereit ihn zu unterstützen."
Kurz dachte sie über die Aufgabe nach Aquila den Kopf zurecht zu rücken. Da würde sie wohl ein paar Anweisungen benötigen wann sie einschreiten sollte.
"Du musst mir dann bei Gelegenheit nur noch sagen was er so machen soll und darf und was er nicht machen sollte und nicht darf. Es sollte mir möglich sein ein wenig darauf zu achten, dass er keinen all zu großen Blödsinn macht." -
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Original von Decima Seiana
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Allerdings, immerhin eines sagten ihr seine Worte: ihre Hoffnung hatte sich erfüllt. Der Flavius fühlte sich ein wenig verantwortlich und hatte sich für sie einsetzen wollen... auch wenn Seiana für sich sowieso nichts erwartet hätte, sondern nur gehofft hatte, sein Wort könnte für Faustus etwas bewirken. „Hab Dank für deine Anteilnahme, Senator“, erwiderte sie, nur um im Anschluss an seine folgenden Worte zu versichern: „Es gibt keinen Grund sich zu entschuldigen. Im Gegenteil, ich muss mich bedanken, dass du dich einsetzen wolltest für mich. Derzeit ist es nicht unbedingt risikolos, sich offen auf die Seite meiner Familie zu stellen. Umso wichtiger sind diejenigen, die es dennoch tun.“ Diesmal gelang ihr das Lächeln schon ein bisschen besser. „Ich wurde verhältnismäßig gut untergebracht in der Castra, insofern kann ich mich sicher nicht beklagen. Die Eintönigkeit war mein größtes Problem dort.“ Was so nicht ganz zutraf, vor allem nicht für die Anfangszeit dort, aber das war nun nicht gerade das richtige Gesprächsthema.
In seinem gesamten Leben hatte Gracchus noch keinen Fuß in den Carcer der Castra Praetoria gesetzt, darob war er nicht sicher, ob verhältnismäßig gut untergebracht tatsächlich einem Zustand entsprach, welcher einer unbescholtenen, römischen Bürgerin zustand, gleichwohl war dies in seiner Vorstellung zweifelsohne nicht der Fall, galt ihm doch der Carcer als noch grauenvoller als der flavische Keller. Allfällig hätte er darüber oder die erwähnte Eintönigkeit noch einige Worte verloren, doch der vorangehende Satz der Decima beschäftigte ihn weit mehr.
"Ich kann noch immer nicht gänzlich na'hvollziehen, was deiner Familie zum Vorwurfe gemacht wird, ob dessen mir auch nicht begreiflich ist, weshalb es ein Risiko sollte dar..stellen, sich für dich oder Fau…"
Er stockte. Es war Gracchus eine Gewohnheit, nur Männer seiner Familie und Liebhaber mit ihrem Praenomen zu nennen, selbst enge Freunde sprach er stets nur mit Cognomen an, und da Faustus nicht Teil seiner Familie war, wurde sein Status durch Nennung seines Namens unbeirrbar festgelegt. Indes würde Seiana dies nicht erkennen, war diese Art der Vertrautheit in der römischen Gesellschaft allgemeinhin doch durchaus auch unter Freunden nicht ungewöhnlich, und dass Serapio und ihn eine enge Beziehung - welcher Art im Detail auch immer – verband, verbunden hatte, würde die Decima ohnehin ob der vergangenen Ereignisse erahnen können.
"Oder … für Faustus einzusetzen"
, schloss er darob. -
„Ich werde dafür sorgen, dass du den noch ausstehenden Lohn heute noch erhältst“, lächelte Seiana ihr zu und gab dem Sklaven, der im Hintergrund auf etwaige Wünsche wartete, einen Wink sich schon mal darum zu kümmern.
„Es freut mich, dass du uns weiterhin treu bleiben möchtest. Ich werde Aquila Bescheid geben und einen Termin arrangieren, bei dem ihr euch treffen könnt... derzeit ist er nicht im Haus, sonst würde ich ihn gleich holen. Hättest du in zwei Tagen Zeit, am späten Nachmittag?“ Nicht dass sie Aquilas Zeitplan kannte, aber in zwei Tagen sollte er zumindest Gelegenheit haben es möglich zu machen hier aufzutauchen. Bei der anschließenden Frage strich Seiana sich kurz über das Kinn. „Nun... er sollte einfach nicht zu sehr über die Stränge schlagen in seiner Freizeit. Vor allem nicht, wenn er gewählt werden sollte. Er muss sich einen guten Ruf erst noch erarbeiten, Minuspunkte gleich welcher Art wären wenig dienlich.“ -
„Nun... Mein Bruder ist nicht irgendjemand. Er war Praefectus Praetorio... das allein dürfte Grund genug sein“, erwiderte Seiana. Es wunderte sie ein wenig, dass dem Flavius das nicht ausreichend schien dafür, dass die Decimi nun einen schwereren Stand hatten. Männer in weniger hohen Militärpositionen hatten es ja schon nicht einfach, nachdem sie in einem Bürgerkrieg auf der falschen Seite gestanden waren – und ihr Bruder hatte den höchsten Posten des Reichs bekleidet. Es wäre wohl eher verwunderlich gewesen, wenn dies zu keinerlei Reaktion geführt hätte.
Darüber, dass der Flavier ihren Bruder beim Praenomen nannte, wunderte sie sich hingegen kaum. Zwar begann sich ein kleiner Teil von ihr zu fragen, welcher Art die Freundschaft zwischen den beiden wirklich war, aber wirklich wichtig war ihr nur, dass die beiden befreundet waren – gut genug, dass Faustus trotz aller Inbrunst, mit der er sich für Vescularius eingesetzt hatte, sich dazu entschlossen hatte ihn hier aufzunehmen. „Und er ist nicht der einzige, der sich in den letzten Monaten... sagen wir unglücklich positioniert hat. Dass wir dafür den Preis zahlen, ist wohl Politik.“ Seiana unterdrückte ein Seufzen und versuchte stattdessen zu lächeln. „Aber es freut mich sehr zu hören, dass du es anders siehst.“ -
Zitat
Original von Decima Seiana
„Ich werde dafür sorgen, dass du den noch ausstehenden Lohn heute noch erhältst“, lächelte Seiana ihr zu und gab dem Sklaven, der im Hintergrund auf etwaige Wünsche wartete, einen Wink sich schon mal darum zu kümmern.
„Es freut mich, dass du uns weiterhin treu bleiben möchtest. Ich werde Aquila Bescheid geben und einen Termin arrangieren, bei dem ihr euch treffen könnt... derzeit ist er nicht im Haus, sonst würde ich ihn gleich holen. Hättest du in zwei Tagen Zeit, am späten Nachmittag?“ Nicht dass sie Aquilas Zeitplan kannte, aber in zwei Tagen sollte er zumindest Gelegenheit haben es möglich zu machen hier aufzutauchen. Bei der anschließenden Frage strich Seiana sich kurz über das Kinn. „Nun... er sollte einfach nicht zu sehr über die Stränge schlagen in seiner Freizeit. Vor allem nicht, wenn er gewählt werden sollte. Er muss sich einen guten Ruf erst noch erarbeiten, Minuspunkte gleich welcher Art wären wenig dienlich.“Es war schade, dass sie den jungen Mann nicht würde gleich kennen lernen können, aber zwei Tage waren auch nicht so schlimm. Das würde etwaige Zeitpläne des Griechen nicht stören. Also konnte sie getrost zusagen.
"Es ist mir bei euch nicht schlecht gegangen, warum sollte ich euch dann den Rücken kehren? Ich werde dann in zwei Tagen zum Nachmittag wieder hier sein. Es freut mich schon sehr den jungen Decimus kennen zu lernen und werde mein Möglichstes tun, dass er sich einigermaßen benimmt. Natürlich nur soweit ich es beeinflussen kann. Ich werde nicht rund um die Uhr ein Auge auf ihn haben können."
Das überstieg jede Vereinbarung und Cleonymus wäre ganz sicher nicht begeistert davon wenn sie sich ständig um einen Römer kümmern musste, der quasi gerade erst den Windeln entschlüpft war. Das konnte ja auch keiner von ihr verlangen, oder? Nein, konnte keiner. Einen "rund um die Uhr"-Service hatte sie schon Serapio nicht angeboten und das würde sie hier nicht ändern. Wenn dieser Aquila die Dummheiten verzapfte wenn sie nicht da war, war es auch ein Problem. Mit dieser Abmachung mit sich selbst war sie zufrieden. Es war ein guter Deal. Später würde sie sich selbst auf die Schulter klopfen.
"Ich kenne ihn ja noch nicht, aber es hört sich alles machbar an,"
bestätigte sie ihre Hoffnung, dass es leichte Arbeit war. Dann erhob sie sich.
"Ich muss dann langsam wieder los. Es hat mich gefreut auf dich getroffen zu sein und halbwegs gute Nachrichten zu erhalten. Wir sehen uns dann in zwei Tagen."
Es war nicht gerade der anständigste Weg das Gespräch zu beenden, aber die Zeit gab es ja auch nicht unbegrenzt. Für sie beide nicht. -
„Das ist nur natürlich, dass du das nicht kannst. Ich hoffe ja, dass es gar nicht nötig sein wird, aber bei jungen Männern weiß man nie...“ Seianas Lippen zuckten leicht in einem angedeuteten Schmunzeln, bevor sie sich ebenfalls erhob, als Celeste das tat. „Mich ebenso“, erwiderte sie. „Wenn es etwas gibt, wenn du Probleme hast oder mit Aquila nicht zurecht kommen solltest, kannst du jederzeit zu mir kommen. Vale bene, Celeste.“
Sim-Off: Ihr könnt ja dann gleich hier weiter machen, wenn ihr wollt. Spart dir den Weg über die Porta
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Original von Decima Seiana
„Nun... Mein Bruder ist nicht irgendjemand. Er war Praefectus Praetorio... das allein dürfte Grund genug sein“, erwiderte Seiana. Es wunderte sie ein wenig, dass dem Flavius das nicht ausreichend schien dafür, dass die Decimi nun einen schwereren Stand hatten. Männer in weniger hohen Militärpositionen hatten es ja schon nicht einfach, nachdem sie in einem Bürgerkrieg auf der falschen Seite gestanden waren – und ihr Bruder hatte den höchsten Posten des Reichs bekleidet. Es wäre wohl eher verwunderlich gewesen, wenn dies zu keinerlei Reaktion geführt hätte.
Darüber, dass der Flavier ihren Bruder beim Praenomen nannte, wunderte sie sich hingegen kaum. Zwar begann sich ein kleiner Teil von ihr zu fragen, welcher Art die Freundschaft zwischen den beiden wirklich war, aber wirklich wichtig war ihr nur, dass die beiden befreundet waren – gut genug, dass Faustus trotz aller Inbrunst, mit der er sich für Vescularius eingesetzt hatte, sich dazu entschlossen hatte ihn hier aufzunehmen. „Und er ist nicht der einzige, der sich in den letzten Monaten... sagen wir unglücklich positioniert hat. Dass wir dafür den Preis zahlen, ist wohl Politik.“ Seiana unterdrückte ein Seufzen und versuchte stattdessen zu lächeln. „Aber es freut mich sehr zu hören, dass du es anders siehst.“
"Letztli'h ist es alles nur Politik, nur ... fade Politik, und die Verantwortung tragen einzig jene Männer, welche diese Politik realisieren."
Was ihn selbst deplorablerweise in diesem Falle mehr als nur inkludierte.
"Faustus ist ein Soldat Roms, nicht mehr und nicht weniger. Er war Praefectus Praetorio und war bemüht exakt das zu tun, was dessen Aufgabe ist - den Im..perator Caesar Augustus zu schützen. Darin mag er versagt haben, im Schutze des Kaisers, doch niemand kann ihm vorwerfen dem Vescularier gedient zu haben, denn es ist eben dies, was von der kaiserlichen Garde erwartet wird! Er hat den Vescularier nicht zum Kaiser erhoben, er hat dessen Ma'htergreifung nicht protegiert, dies war eine Angelegenheit der Politik, respektive des Senates. Keinem Soldaten, keinem Bürger kann zum Vorwurfe gemacht werden in diesem Orlog sich falsch positioniert, die falsche Seite er..koren zu haben, denn es gab keine richtige Seite, es gab einzig Rom. Alles andere war nur Politik."
Resigniert schüttelte Gracchus den Kopf.
"Früher einmal habe ich geglaubt, Politik sei ein Weg Rom zu seinem Ideal zu führen, dass eben aus diesem Grunde mein Stand für dies prä..destiniert ist, da uns die Independenz vergönnt ist, unseren Verstand in profunden Studien mit Idealen anzufüllen. Doch das Gegenteil ist der Fall, wir haben den Bezug zur Realität verloren, denn die Politik steht längst nicht mehr in Ver..bindung mit Idealen, so dass all unsere Strategien, welche auf diesen Idealen fußen, von Beginn an zum Scheitern verurteilt sind."
Er senkte seine Stimme ein wenig.
"Allfällig war Politik auch niemals den Idealen verpfli'htet, allfällig war dies stets nur ein Irrglaube meinerseits, allfällig ging es schon immer nur um das eigene Wohl, um Macht und Besitz."
Dieser Politik war er längst überdrüssig, doch erwähnte er dies nicht. Ohnehin wusste er nicht genau, weshalb er Seiana gegenüber derart offen war. Womöglich da sie seine einzige Verbindung zu Faustus darstellte, womöglich da es ihn nach einer Abbitte drängte, einer Entschuldigung, welche er niemandem gegenüber konnte aussprechen, welche stets nur irgendwo zwischen seinen Worten würde verborgen liegen können.
"Faustus und du ..., ihr habt beschlossen, über diese Politik hinwegzusehen, als ich auf der falschen Seite stand. Dies ebenfalls zu tun ist darob das mindeste, was ich tun kann." -
Gemächlich ging ich ins Tablinum und setzte mich. Die Anstrengungen der vergangenen Stunden machte sich bemerkbar. Die Beine ausstrecken und zurücklehnen. Ein Bad wäre nehmen. Ich war müde und nicht gewillt eine Entscheidung zu treffen. Sitzen bleiben und ein bisschen Dösen bis die gewünschten Kleinigkeiten gebracht wurden. Das war also mein letzter Besuch in Casa in diesem Jahr. Im Frühjahr wäre es erst wieder möglich. Überwintern in Alexandria. Einen entsprechenden Zeitvertreib suchen. Vielleicht ließen sich Geschäftsbeziehungen knüpfen.
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Original von Decima Seiana
„Das ist nur natürlich, dass du das nicht kannst. Ich hoffe ja, dass es gar nicht nötig sein wird, aber bei jungen Männern weiß man nie...“ Seianas Lippen zuckten leicht in einem angedeuteten Schmunzeln, bevor sie sich ebenfalls erhob, als Celeste das tat. „Mich ebenso“, erwiderte sie. „Wenn es etwas gibt, wenn du Probleme hast oder mit Aquila nicht zurecht kommen solltest, kannst du jederzeit zu mir kommen. Vale bene, Celeste.“Sim-Off: Ihr könnt ja dann gleich hier weiter machen, wenn ihr wollt. Spart dir den Weg über die Porta
"Sollte es wirklich zu Problemen kommen, werde ich mich melden. Aber ich denke, dass ich schon mit ihm klarkommen werde. Er kommt aus einer guten Familie. Da bin ich wirklich guter Dinge."
Etwas loben und rühmen war nie wirklich schlecht.
"Vale bene und bis bald," verabschiedete sich die Keltin dann. In einigen Tagen wäre sie wieder hier. Noch immer war sie mit ihrer Übereinkunft mehr als zufrieden. Nach einer langen Pechsträhne musste es auch einfach mal wieder ein wenig Glück geben und scheinbar hatte sie jetzt genau diese Phase erwischt. Auskosten und sie nutzen war jetzt die Devise, so lang es noch ging.~~~~
Zwei Tage später und am späten Nachmittag war sie wiedergekommen. Sie hatte sich ihre gute hellgrüne Tunika angezogen und ihr Haar züchtig hochgesteckt. Als Scriba musste man doch am ersten Arbeitstag gut aussehen. Sogar an einige tabulae und Schriftrollen hatte sie gedacht. Dazu die entsprechenden Schreibutensilien. An der Tür hatte sie sich angemeldet, dem freundlichen Sklaven dort berichtet, dass se sich allein zurecht findet und war ins tablinum marschiert. Was sie gemacht hätte wenn jemand dort gewesen wäre, wusste sie nicht. Zum Glück musste sie aber auch nicht darüber nachdenken. Es war leer. Auf einem Stuhl nahm sie Platz und wartete darauf, dass man ihr den jungen Decimus vorbeischicken würde. Oh weh...die Arbeitsutensilien...diese schichtete sie noch schnell ordentlich auf dem Tisch auf. Vielleicht schaffte sie es ja ehe dieser Aquila den Raum betreten würde...
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Original von Manius Flavius Gracchus
"Letztli'h ist es alles nur Politik, nur ... fade Politik, und die Verantwortung tragen einzig jene Männer, welche diese Politik realisieren."
Was ihn selbst deplorablerweise in diesem Falle mehr als nur inkludierte.
"Faustus ist ein Soldat Roms, nicht mehr und nicht weniger. Er war Praefectus Praetorio und war bemüht exakt das zu tun, was dessen Aufgabe ist - den Im..perator Caesar Augustus zu schützen. Darin mag er versagt haben, im Schutze des Kaisers, doch niemand kann ihm vorwerfen dem Vescularier gedient zu haben, denn es ist eben dies, was von der kaiserlichen Garde erwartet wird! Er hat den Vescularier nicht zum Kaiser erhoben, er hat dessen Ma'htergreifung nicht protegiert, dies war eine Angelegenheit der Politik, respektive des Senates. Keinem Soldaten, keinem Bürger kann zum Vorwurfe gemacht werden in diesem Orlog sich falsch positioniert, die falsche Seite er..koren zu haben, denn es gab keine richtige Seite, es gab einzig Rom. Alles andere war nur Politik."
Resigniert schüttelte Gracchus den Kopf.
"Früher einmal habe ich geglaubt, Politik sei ein Weg Rom zu seinem Ideal zu führen, dass eben aus diesem Grunde mein Stand für dies prä..destiniert ist, da uns die Independenz vergönnt ist, unseren Verstand in profunden Studien mit Idealen anzufüllen. Doch das Gegenteil ist der Fall, wir haben den Bezug zur Realität verloren, denn die Politik steht längst nicht mehr in Ver..bindung mit Idealen, so dass all unsere Strategien, welche auf diesen Idealen fußen, von Beginn an zum Scheitern verurteilt sind."
Er senkte seine Stimme ein wenig.
"Allfällig war Politik auch niemals den Idealen verpfli'htet, allfällig war dies stets nur ein Irrglaube meinerseits, allfällig ging es schon immer nur um das eigene Wohl, um Macht und Besitz."
Dieser Politik war er längst überdrüssig, doch erwähnte er dies nicht. Ohnehin wusste er nicht genau, weshalb er Seiana gegenüber derart offen war. Womöglich da sie seine einzige Verbindung zu Faustus darstellte, womöglich da es ihn nach einer Abbitte drängte, einer Entschuldigung, welche er niemandem gegenüber konnte aussprechen, welche stets nur irgendwo zwischen seinen Worten würde verborgen liegen können.
"Faustus und du ..., ihr habt beschlossen, über diese Politik hinwegzusehen, als ich auf der falschen Seite stand. Dies ebenfalls zu tun ist darob das mindeste, was ich tun kann."Seiana hörte den Worten des Flavius zu – hatte er überhaupt in ihrer Gegenwart jemals schon so viel am Stück geredet? Sie konnte sich nicht daran erinnern, aber andererseits war sie ihm bislang auch nicht wirklich oft begegnet. Und sie dachte auch nicht wirklich lange darüber nach... zu sehr fesselte sie, was er sagte und wie. In diesem Moment begriff sie, mehr denn je, was den Flavier zu seinem Ruf verholfen hatte, warum er so angesehen war, obwohl er sich eine Zeitlang zurückgezogen hatte, auch schon vor dem Bürgerkrieg. Es war nicht nur sein ganzer Habitus, seine Ausstrahlung. In diesem Moment bewies der Senator, wie gut er reden, wie überzeugend er sein konnte. „Ich wünschte, andere würden das genauso sehen wie du. Dass mein Bruder nur seine Pflicht getan hat...“ Als einer der wenigen in diesem ganzen Wahnsinn, wie Seiana glaubte. Faustus hatte wirklich daran geglaubt, dass er das Richtige getan hatte, das, was seine Pflicht gewesen war, was ehrbar gewesen war. Er glaubte bis heute daran. Sie hingegen konnte nicht einmal ansatzweise dasselbe von sich behaupten. Sie... hatte nur versucht, irgendwie heil aus dem Ganzen heraus zu kommen. Sich und ihre Familie zu schützen, das war es gewesen, wonach sie gestrebt hatte, und deswegen hatte sie sich immer tiefer hinein ziehen lassen. Und genau das war es doch, was der Flavier zum Schluss sagte: es geht um das eigene Wohl. In ihrem Fall nicht notwendigerweise um Macht und Besitz, aber dennoch: um das eigene Wohl. Und trotzdem hatte sie plötzlich irgendwie das Bedürfnis, ihn trösten zu wollen, ihm zu versichern, dass es nicht stimmte, dass er den Glauben nicht verlieren sollte. „Ich glaube dennoch, dass die Politik Idealen verpflichtet ist. Auch wenn es nicht alle Politiker sind, aber es gibt immer wieder die, die wie du denken. Wie du siehst, bin ich wohlbehalten nach Hause gekommen, und auch mein Bruder...“ Sie stockte ganz kurz. Wohlbehalten war etwas anderes. „... durfte heimkehren, auch wenn die Geschichte zeigt, dass Männer wie er schon ein ganz anderes Ende erfahren mussten.“ Seiana deutete ein zaghaftes Lächeln an. „Meine Verwandten verlieren auch nicht den Mut. Mein Onkel Livianus ist aus Hispania zurückgekehrt, und er stellt sich den Untiefen der römischen Politik, all denen, die meiner Familie einen Strick aus dem drehen wollen, was in der jüngsten Vergangenheit passiert ist. Er wird für das Consulat kandidieren... und einer meiner jüngeren Verwandten, Marcus Aquila, hat beschlossen sich für das Vigintivirat aufstellen zu lassen. Sie tun das beide in vollem Wissen über den Gegenwind, der sie wohl erwarten wird.“
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Original von Appius Decimus Massa
Gemächlich ging ich ins Tablinum und setzte mich. Die Anstrengungen der vergangenen Stunden machte sich bemerkbar. Die Beine ausstrecken und zurücklehnen. Ein Bad wäre nehmen. Ich war müde und nicht gewillt eine Entscheidung zu treffen. Sitzen bleiben und ein bisschen Dösen bis die gewünschten Kleinigkeiten gebracht wurden. Das war also mein letzter Besuch in Casa in diesem Jahr. Im Frühjahr wäre es erst wieder möglich. Überwintern in Alexandria. Einen entsprechenden Zeitvertreib suchen. Vielleicht ließen sich Geschäftsbeziehungen knüpfen.Ein Sklave hatte ihr Bescheid gegeben, dass Massa gekommen war. So früh am Morgen waren wenige schon wach, aber in diesen Tagen, in denen sie kaum von Faustus' Seite wich, war Schlaf etwas, den sie sich nur unregelmäßig gönnte, und das zu den unterschiedlichsten Zeiten. Die Sklaven wussten das, und deswegen hatten sie auch ihr als erstes Bescheid gegeben, dass Massa gekommen war. Und trotz allem, was zuletzt vorgefallen war: Seiana war unglaublich erleichtert, dass er da war. Dass auch er überlebt hatte, dass es ihm gut ging, dass er seine Familie besuchen konnte. Er hätte sterben können in diesem Bürgerkrieg, genauso wie Faustus – was waren dagegen schon diese kleinlichen Streitereien?
„Massa“, grüßte sie ihn, als sie das Tablinum betrat und auf ihn zuging. Sie lächelte leicht dabei, auch wenn sie nicht wirklich fröhlich dabei wirkte, sondern eher ein Hauch Melancholie durchschimmerte. „Ich bin so froh, dass du den Krieg auch heil überstanden hast.“*Sim-Off: *Nachdem das schon eine ganze Weile her ist, geh ich mal davon aus, dass aus dem Besuch nichts geworden ist – kann ja sein, dass sie in der Castra nicht vorgelassen wurden oder so. Ich hoff das ist okay
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Original von Decima Seiana
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„Ich glaube dennoch, dass die Politik Idealen verpflichtet ist. Auch wenn es nicht alle Politiker sind, aber es gibt immer wieder die, die wie du denken. Wie du siehst, bin ich wohlbehalten nach Hause gekommen, und auch mein Bruder...“ Sie stockte ganz kurz. Wohlbehalten war etwas anderes. „... durfte heimkehren, auch wenn die Geschichte zeigt, dass Männer wie er schon ein ganz anderes Ende erfahren mussten.“ Seiana deutete ein zaghaftes Lächeln an. „Meine Verwandten verlieren auch nicht den Mut. Mein Onkel Livianus ist aus Hispania zurückgekehrt, und er stellt sich den Untiefen der römischen Politik, all denen, die meiner Familie einen Strick aus dem drehen wollen, was in der jüngsten Vergangenheit passiert ist. Er wird für das Consulat kandidieren... und einer meiner jüngeren Verwandten, Marcus Aquila, hat beschlossen sich für das Vigintivirat aufstellen zu lassen. Sie tun das beide in vollem Wissen über den Gegenwind, der sie wohl erwarten wird.“
Letztlich würde es immer so weitergehen - Lücken wurden geschlagen, Lücken wurden gefüllt, die Politik nahm niemals ein Ende, gleich welcher Art. Dennoch beunruhigte Gracchus, dass alsbald schon wieder eine Wahl anstand, dass schlichtweg Normalität einkehrte in Roms Kreislauf, obgleich seine eigene Welt noch immer derart war aufgewühlt, noch immer augenscheinlich in Trümmern lag. Doch womöglich würde er sich an diesen Zustand gewöhnen müssen.
"Faustus … ist er … ist er hier?"
Die Gewissheit war ebenso unerträglich wie die Ungewissheit, die Nähe, sofern Serapio in die Casa Decima war zurück gekehrt, war ebenso unerträglich wie die Ferne, so er sich auf einem Landgut außerhalb der Stadt befand.
"Wie … geht es ihm?"
Er wollte nichts mehr wissen als dies, und doch mochte er es nicht wissen, denn all diese Antworten würden unweigerlich nur zu einem Ende führen.
"Ist er … kann er ... Besuch empfangen?"
Würde er ihn empfangen? Mehr als alles andere fürchtete Gracchus Serapios Hass, welchen Cornelius Palma hatte erwähnt. -
Zitat
Original von Celeste
Zwei Tage später und am späten Nachmittag war sie wiedergekommen. Sie hatte sich ihre gute hellgrüne Tunika angezogen und ihr Haar züchtig hochgesteckt. Als Scriba musste man doch am ersten Arbeitstag gut aussehen. Sogar an einige tabulae und Schriftrollen hatte sie gedacht. Dazu die entsprechenden Schreibutensilien. An der Tür hatte sie sich angemeldet, dem freundlichen Sklaven dort berichtet, dass se sich allein zurecht findet und war ins tablinum marschiert. Was sie gemacht hätte wenn jemand dort gewesen wäre, wusste sie nicht. Zum Glück musste sie aber auch nicht darüber nachdenken. Es war leer. Auf einem Stuhl nahm sie Platz und wartete darauf, dass man ihr den jungen Decimus vorbeischicken würde. Oh weh...die Arbeitsutensilien...diese schichtete sie noch schnell ordentlich auf dem Tisch auf. Vielleicht schaffte sie es ja ehe dieser Aquila den Raum betreten würde...Als Aquila von einem Sklaven Bescheid bekam, dass Celeste, die Scriba, eingetroffen war, konnte er es immer noch nicht so recht fassen, was seine Base... oder Tante... wie auch immer, ihm zwei Tage vorher mitgeteilt hatte. Er bekam eine Scriba. Ganz für sich allein. Er musste keine Sklaven mehr ausleihen oder Zeug selbst erledigen. Nicht dass er fand, er hätte das nicht verdient, das schon – nur: andere sahen das in der Regel etwas anders als er, was er so verdient hatte und was nicht. Auch seine Verwandten. Gerade jemand wie Seiana. Deswegen war er doch ziemlich überrascht, als er gehört hatte, dass er jetzt eine Scriba haben sollte... Aber wer war er schon, zu so was nein zu sagen?
Im Tablinum angekommen, betrachtete er die Frau erst mal, als er auf sie zukam. Hübsch war sie. Brav sah sie aus. Und ziemlich strebsam, mit den ganzen Tafeln und Schriftrollen und so, die sie gerade auf dem Tisch zu sortieren schien. „Salve“, grüßte er sie dann locker. „Celeste, richtig? Ich bin Aquila“, stellte er sich vor, obwohl sie sich vermutlich denken konnte, wer er war. Dass er sich vielleicht besser als Decimus vorgestellt hätte, um eine gewisse Distanz zu wahren, kam ihm gar nicht in den Sinn.
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"Salve Aquila. Du hast recht. Mein Name ist Celeste. Ich soll dir zur Seite stehen und Seiana fand, dass heute ein guter Tag wäre um sich bekannt zu machen."
Dann lächelte sie ihn an. Es war ja nun alles fertig. Celeste stand auf und strich den Stoff des Kleides glatt.
"Ich habe schon Aufgaben für deinen Verwandten Serapio erledigt. Im Moment bedarf er meiner Dienste nicht und daher stehe ich dir zur Verfügung. Hast du sonst noch weitere Fragen an mich?"
Schon jetzt versuchte sie ihn einordnen zu können. Bisher hatte sie noch keine Schublade gefunden in die er passen könnte. Vielleicht würden seine Fragen ihr helfen? Es würde es für sie einfacher machen herauszubekommen wie er tickte und worauf sie so achten musste. Schließlich sollte sie ja auch aufpassen, dass er keine Dummheiten anstellte und dazu war es wichtig abschätzen zu können zu welchen er fähig wäre. So konnte sie Dinge verhindern ehe sie passierten. -
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Original von Manius Flavius Gracchus
Letztlich würde es immer so weitergehen - Lücken wurden geschlagen, Lücken wurden gefüllt, die Politik nahm niemals ein Ende, gleich welcher Art. Dennoch beunruhigte Gracchus, dass alsbald schon wieder eine Wahl anstand, dass schlichtweg Normalität einkehrte in Roms Kreislauf, obgleich seine eigene Welt noch immer derart war aufgewühlt, noch immer augenscheinlich in Trümmern lag. Doch womöglich würde er sich an diesen Zustand gewöhnen müssen.
"Faustus … ist er … ist er hier?"
Die Gewissheit war ebenso unerträglich wie die Ungewissheit, die Nähe, sofern Serapio in die Casa Decima war zurück gekehrt, war ebenso unerträglich wie die Ferne, so er sich auf einem Landgut außerhalb der Stadt befand.
"Wie … geht es ihm?"
Er wollte nichts mehr wissen als dies, und doch mochte er es nicht wissen, denn all diese Antworten würden unweigerlich nur zu einem Ende führen.
"Ist er … kann er ... Besuch empfangen?"
Würde er ihn empfangen? Mehr als alles andere fürchtete Gracchus Serapios Hass, welchen Cornelius Palma hatte erwähnt.Die plötzliche Frage nach ihrem Bruder überraschte Seiana ein wenig, obwohl sie sich ja eigentlich schon gedacht hatte, dass das Verhältnis zwischen dem Flavier und Faustus enger sein musste, eng genug, dass es den Senator lebhaft interessieren dürfte, wie es ihrem Bruder ging. Vielleicht, weil Flavius Gracchus sonst immer einen sehr zurückhaltenden, beherrschten Eindruck machte.
„Ja, er ist hier“, antwortete sie nichtsdestotrotz auf die Frage, ohne ihrer leichten Überraschung Ausdruck zu verleihen. Stattdessen huschte ein Schatten über ihr Gesicht. Sie sollte froh sein, dass er überhaupt hatte heimkommen können, das wusste sie, und sie war auch froh – aber sein Zustand machte ihr Sorgen. „Besuch kann er noch keinen empfangen. Er ist...“ Sie presste kurz die Lippen aufeinander und suchte nach Worten. „Die Zeit im Carcer hat ihm sehr zugesetzt, er leidet unter heftigen Fieberschüben. Und... wenn das Fieber niedriger ist, ist er...“, fügte sie zögerlich hinzu, stockte und setzte erneut an: „...leidet sein Geist fast noch mehr, als es sein Körper tut.“ Sie wusste nicht so genau, warum sie das sagte. Vielleicht, weil letztlich deutlich war, dass den Flavius etwas mit ihrem Bruder verband, etwas, dass dazu geführt hatte dass Faustus ihn hier versteckt hatte, etwas, dass dazu geführt hatte dass der Flavier nun hier war, nach ihrem Bruder fragte, sich Sorgen machte. Vielleicht auch, weil Seiana Tag für Tag fast nur an der Seite ihres Bruders verbrachte, weil sie versuchte ihn zu schützen, weil sie versuchte, nach wie vor und trotz der Rückkehr ihres Onkels, stark zu sein, der Familie Rückhalt zu geben – und damit mehr und mehr an ihre eigenen Grenzen kam. -
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Original von Celeste
"Salve Aquila. Du hast recht. Mein Name ist Celeste. Ich soll dir zur Seite stehen und Seiana fand, dass heute ein guter Tag wäre um sich bekannt zu machen."
Dann lächelte sie ihn an. Es war ja nun alles fertig. Celeste stand auf und strich den Stoff des Kleides glatt.
"Ich habe schon Aufgaben für deinen Verwandten Serapio erledigt. Im Moment bedarf er meiner Dienste nicht und daher stehe ich dir zur Verfügung. Hast du sonst noch weitere Fragen an mich?"
Schon jetzt versuchte sie ihn einordnen zu können. Bisher hatte sie noch keine Schublade gefunden in die er passen könnte. Vielleicht würden seine Fragen ihr helfen? Es würde es für sie einfacher machen herauszubekommen wie er tickte und worauf sie so achten musste. Schließlich sollte sie ja auch aufpassen, dass er keine Dummheiten anstellte und dazu war es wichtig abschätzen zu können zu welchen er fähig wäre. So konnte sie Dinge verhindern ehe sie passierten.Aquila war sich nicht so sicher, ob er nun gut oder schlecht finden sollte, was seine Tante für ihn tat. Natürlich war es toll, dass sie für ihn ein Tirocinium fori organisiert hatte, noch bevor er überhaupt in Rom angekommen gewesen war, und dass sie ihm nun eine Scriba zur Seite stellte... aber er hatte so ein bisschen das Gefühl, bevormundet zu werden. Als ob er so was nicht allein könnte. Trotzdem würde er natürlich nicht nein sagen, wenn ihm so was in den Schoß fiel, da wäre er ja schön blöd, also schob er die Gedanken beiseite.
„Ja, ganz sicher nicht“, brummte er mit einem ironischen Unterton, als Celeste davon sprach, dass Serapio sie im Moment nicht brauchte, und setzte dann ein Lächeln auf, als ihm auffiel, dass das vielleicht nicht so geschickt war vor ihr so zu reden. „Setz dich doch wieder“, bot er ihr an, wartete bis sie wieder Platz genommen hatte und tat es ihr dann gleich. „Und, ehm. Eigentlich...“ Fragen. Fragen wäre schon gut, wenn er schon eine persönliche Scriba bekam. Nur... ah ja doch. „Was hast du für Serapio denn so gemacht? Und stimmt das, dass du die letzten Jahre in Aegyptus warst?“
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Zitat
Original von Marcus Decimus Aquila
Aquila war sich nicht so sicher, ob er nun gut oder schlecht finden sollte, was seine Tante für ihn tat. Natürlich war es toll, dass sie für ihn ein Tirocinium fori organisiert hatte, noch bevor er überhaupt in Rom angekommen gewesen war, und dass sie ihm nun eine Scriba zur Seite stellte... aber er hatte so ein bisschen das Gefühl, bevormundet zu werden. Als ob er so was nicht allein könnte. Trotzdem würde er natürlich nicht nein sagen, wenn ihm so was in den Schoß fiel, da wäre er ja schön blöd, also schob er die Gedanken beiseite.
„Ja, ganz sicher nicht“, brummte er mit einem ironischen Unterton, als Celeste davon sprach, dass Serapio sie im Moment nicht brauchte, und setzte dann ein Lächeln auf, als ihm auffiel, dass das vielleicht nicht so geschickt war vor ihr so zu reden. „Setz dich doch wieder“, bot er ihr an, wartete bis sie wieder Platz genommen hatte und tat es ihr dann gleich. „Und, ehm. Eigentlich...“ Fragen. Fragen wäre schon gut, wenn er schon eine persönliche Scriba bekam. Nur... ah ja doch. „Was hast du für Serapio denn so gemacht? Und stimmt das, dass du die letzten Jahre in Aegyptus warst?“
Brav nahm sie Platz als Aquila sie darum bat. Irgendwie wirkte er ein wenig überrascht von ihrer Anwesenheit. hatte Seiana ihm das nicht richtig erzählt? Nun gut diese Frage war als erste Frage ungewöhnlich.
"Ich habe die Buchhaltung für seine Betriebe übernommen. Außerdem die Aufgaben, die er mir so übertrug. Es war sehr interessant gewesen und die Arbeit hat Spaß gemacht."
Die sonstigen Aufgaben...bis auf Seiana wollte sie keinem erzählen, dass die eher in einem Bereich tätig war in dem man nicht so ohne weiteres auf viele freundliche Menschen traf. Nein, das musste sonst keiner wissen. Das tat weder Serapio noch ihr wirklich gut. Sie fand die sonstigen Aufgaben eine gute Umschreibung.
"Es stimmt. Ich war in Aegyptus. Einige Jahre sogar. Aber ich bin froh wieder hier zu sein. Und? Weitere Fragen?"
Wenn er nichts mehr wusste, hätte sie ganz sicher welche. Um ihren Auftrag erfüllen zu können, musste sie doch mehr von ihm wissen. -
Buchhaltung also. Und weitere Aufgaben, auf die Celeste aber nicht genauer einging. Und viel mehr hatte seine Tante ihm auch nicht gesagt... Aquila kratzte sich nachdenklich am Kinn. „Musst mir beizeiten mal von Aegyptus erzählen, ich war da noch nie“, grinste er erst mal flüchtig, bevor er weiter redete. „Also, Buchhaltung gibt's bei mir wohl eher weniger. Aber... naja, Schreibkram halt, und... was für andere Aufgaben hast du denn noch so gemacht? Und wie alt bist du eigentlich?“ Dass man Frauen so was vielleicht besser nicht fragte, war bei Aquila noch nicht so ganz angekommen. Und er wusste auch nicht so genau, wie er dieses Gespräch nun führen sollte... war das doch das erste Mal, dass er so was überhaupt machte. Bisher war es immer nur so gewesen, dass er irgendeinem Sklaven eine Aufgabe gegeben hatte, wenn er denn etwas Konkretes hatte. „Willst du was wissen?“
-
Über Aegyptus etwas erzählen. Eigentlich wollte sie dieses Land vergessen und nicht noch jemandem vorschwärmen müssen wie schön es dort war. Alles andere als Schwärmen würde sie aber verraten und so blieb nur das Land in schillernden Farben zu beschreiben. "Ja, gern erzähle ich dir davon," log sie daher das Blaue vom Himmel. "Es ist ein wunderbares Land und so ganz anders als Italia." Diese Aussage war nicht gelogen. Es war wirklich anders. Vieles dort und zum Glück war sie eben dort nicht mehr. "Ich nehme an, dass du Hilfe beim Schriftverkehr haben möchtest und Gesprächsnotizen oder Protokolle angefertigt haben möchtest. Gegebenenfalls auch wichtige Botengänge erledigt wissen möchtest. All das vermag ich zu tun. Ich kann mich dezent im Hintergrund aufhalten oder auch etwas offener agieren. Außerdem habe ich gelernt Augen und Ohren offen zu halten wenn das gewünscht ist oder sie zu verschließen."
Sie grinste viel- und auch wieder nichtssagend. Das ging nicht und widersprach sich? Nein, Celeste konnte das. "Das waren im Grunde auch schon die weiteren Aufträge, die ich für deinen Verwandten erledigt habe. Informationen sind ein wichtiges Gut im politischen Leben und ich kann sie besorgen wenn man es möchte." Seine nächste Frage ließ ihr die Augenbrauen nach oben wandern. Erst die Rechte und dann die Linke. Sie musterte den jungen Mann von oben bis unten nachdem sie aufgestanden war und auf ihn zuging. "Junger Decimus. DAS fragt man eine Frau nicht. Du kannst dir vermutlicha usrechnen, dass ich etwas älter bin als du da ich Serapio schon einige Zeit kenne. Schon allein aus dieser Vermutung heraus, schickt es sich nicht zu fragen. Dann und das solltest du dir wirklich merken, schätzt man eine Frau immer jünger ein als sie vermutlich ist. Lernst du das nicht recht bald gut einzuschätzen, wirst du es vermutlich unter Schmerzen lernen müssen weil dir eine Dame ihren Unmut durch direkte Berührung der Hand mit deinem Gesicht deutlich macht, dass du daneben lagst."
Celeste entfernte sich und ließ ihr ernstes Gesicht einem Freundlicheren weichen. "Damit wären wir wohl bei einer weiteren Aufgabe, die mir zu Teil wird. Dir zu zeigen was man tunlichst nicht tun sollte."
Dann setzte sich Celeste wieder, allerdings auf die Kante des Tisches. "Ich würde gern von dir wissen was du für deine Zukunft planst und was du nach der Wahl gern tun möchtest. Außerdem wäre es gut zu wissen was du von mir erwartest. Wir können nur gut zusammenarbeiten wenn ich das weiß. Nur dann kann alles zu deiner Zufriedenheit geschehen." Kurz spielte die Keltin mit einer Tabula ehe sie Aquila wieder ansah und auf seine Antwort wartete.
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