[OFFICIA CIVILIA] Officium Praefectus Annonae

  • Der Praefectus Annonae verlor zwar nicht die Geduld, betrachtete den Fall aber dennoch schon wieder als erledigt.


    "Du wohnst gar nicht in Rom? Dann kann ich nichts für dich tun. Die Lex Flavia de frumentationibus gilt nur für die Stadt Rom."


    Der herbeigerufene Schreiber blieb derweil schweigend im Hintergrund stehen und wartete auf weitere Anweisungen.





  • Nun gut...zuckte Aculeo mit den Schultern. Er überlegte.... Sollte er sich nun nach Rom melden lassen nur um ein wenig Brot zu bekommen? Natürlich würde es ihm zustehen aber der Aufwand für die Bürohengste war dann doch nicht die Mühe wert. Er war ja kein Unmensch und ließ jedem die Ruhe die er benötigte.


    Aber eine kleine Bitte hätte ich trotzdem...wäre es im Bereich des möglichen eine Liste derer zu bekommen die Anspruch auf diese Spenden zu haben? Es ist nur die Neugierde, mehr nicht.

  • Bereits am Frühen morgen war er, Gaius Verginius Tricostus, aufgebrochen um im Officium für Zivile Angelegenheiten, sein Anrecht auf Zehn Einheiten Brot wöchentlich geltend zu machen. Er stellte sich vor die Türe und pochte zweimal


    *poch poch*


    in der Hoffnung das man sofort Zeit für ihn hatte und er nicht lange warten müsse.

    „Menschen von Wert arbeiten hart, bringen Opfer und werden zum Opfer, und zwar aus eigenem Willen; sie werden nicht vom Schicksal geleitet, sondern sie folgen ihm und halten gleichen Schritt; hätten sie es gekannt, wären sie ihm vorausgegangen.

  • Gaius musterte den Mann der ihn öffnete. Wie der Präfekt sah er wahrlich nicht aus. Schon wegen seiner Kleidung, viel zu normal und schlicht.


    Salve, ich komme im mich in die Liste für die Getreidespenden einzutragen. Kann ich das auch bei dir machen oder muss ich da zum Präfekten persönlich?

    „Menschen von Wert arbeiten hart, bringen Opfer und werden zum Opfer, und zwar aus eigenem Willen; sie werden nicht vom Schicksal geleitet, sondern sie folgen ihm und halten gleichen Schritt; hätten sie es gekannt, wären sie ihm vorausgegangen.

  • "Klar, das geht bei mir. Der Chef würde ja gar nicht zu seiner Arbeit kommen, wenn das jeder bei ihm machen würde."


    Der Mann grinste ein wenig schief, aber freundlich.


    "Du bist Bürger und wohnst in Rom? Sonst gibt's nämlich nix. Wie ist dein Name? Welcher Stadtbezirk?"

  • Ja, ich besitze das Bürgerrecht und lebe in Rom in der Casa Iulia auf der Nordwestseite des Esquilin. Wenn ich den Wohnort innerhalb Rom wechsele muss ich das hier melden, oder? Mein Name ist Gaius Verginius Tricostus.

    „Menschen von Wert arbeiten hart, bringen Opfer und werden zum Opfer, und zwar aus eigenem Willen; sie werden nicht vom Schicksal geleitet, sondern sie folgen ihm und halten gleichen Schritt; hätten sie es gekannt, wären sie ihm vorausgegangen.

  • Wär es damit erledigt oder muss ich noch wo unterschreiben oder etc.?, fragte Gaius der schon wieder mit seiner schlechten Angewohnheit hin und her zu maschieren anfing (Dadurch konnte er besser nachdenken).

    „Menschen von Wert arbeiten hart, bringen Opfer und werden zum Opfer, und zwar aus eigenem Willen; sie werden nicht vom Schicksal geleitet, sondern sie folgen ihm und halten gleichen Schritt; hätten sie es gekannt, wären sie ihm vorausgegangen.

  • Ich danke dir. Vale bis zum nächsten mal.


    Gaius verließ das Officium.


    Sim-Off:

    Vergaß glatt mich abzumelden :D

    „Menschen von Wert arbeiten hart, bringen Opfer und werden zum Opfer, und zwar aus eigenem Willen; sie werden nicht vom Schicksal geleitet, sondern sie folgen ihm und halten gleichen Schritt; hätten sie es gekannt, wären sie ihm vorausgegangen.

  • Der Tag war alles andere als schön, es strömte in Regen. Die Wochen des reinen Sonnenscheins waren wohl vorbei? Zum Glück konnte sich Titus jede fünf Meter irgendwo unterstellen und sein zugeteilter Servus Publicus trocknete bei jeder Pause das Gesicht von ihm. Einer musste es tun, denn er hielt einige Wachstafeln in seinen Händen, die er lieber selbst trug anstatt von einem Sklaven, weil diese für ihn viel zu wichtig waren. Geheime Informationen, die nicht jeder lesen sollte und wem könnte man besser vertrauen als sich selbst? Die Bürger Roms sollen nämlich nicht erfahren, dass Getreideknappheit herrschte, das könnte die Stimmung dermaßen beeinflussen und zu guter Letzt dem Imperator schaden. Auch wenn Titus den Kaiser nicht kannte, war er wer, der ihn zu Ruhm verhelfen könnte. Von daher, alles für den Imperator! Nun gut, man konnte es auch übertreiben, wohl eher alles für sich selber!


    Durch den Niederschlag dauerte der Weg zum Officium Praefectus Annonae dreimal so lange, gut dass keine genaue Zeit verabredet wurde, sondern er sich zu den Sprechzeiten zum Praefectus begab. Angekommen klopfte er an.

  • Der Regen war stark, aber dass es so laut tröpfelte, das nicht einmal der Praefectus Annonae, das Klopfen an der Tür, in seinem Officium hörte, verwunderte Titus. War der Praefectus so sehr beschäftigt? Oder doch nur zu alt und litt bereits an Alterstaubheit. Also klopfte Titus kräftiger an die Tür.


    *poch* *poch* "Im Auftrag des Imperators!"

  • "Herein!"
    kam eine dünne Stimme von drinnen. Dann wartete der Praefectus Annonae Caius Persius Lusianus neugierig, wer ihn besuchte. Er war ein dicklicher, älterer Herr, der die Getreideversorgung offensichtlich als Altersruhesitz bekommen hatte.




  • Von drinnen ertönte eine Stimme, die Titus hereinbat, somit war sein stärkeres Klopfen eine gute Wahl gewesen. Als er dann die Tür öffnete und einen viel älteren, zu mindestens äußerlich sehend, und dicklichen Eques sitzend sah, war ihm sofort klar gewesen …Alterstaubheit, sagte ich doch…


    "Salve, Praefectus Persius. Die kaiserliche Administration schickt mich, um mit dir über den Getreidemangel zu sprechen und zu planen, wie wir am besten vorgehen, um Getreide aus den nördlichen Provinzen Afrikas einzuschiffen.


    Meiner Meinung nach, sollten zivile Handelsschiffe der westlichen Seite der Provinz Italia Übergangsweise beschlagnahmt werden, um anschließend von Ostia aus sich im Verband nach Nordafrika aufzumachen. Ich denke, die Classis selbst hat andere Befehle oder?", schaute er fragend. "Der Procurator Annonae sollte deshalb mit einbezogen werden. Die Verantwortlichen in den Provinzen werden vorab informiert. Vorzugsweise durch die Prätorianer! Sicher ist Sicher!" Machte nur kurz eine Pause. Sein Misstrauen gegenüber der kaiserlichen Poststelle kommt nicht von ungefähr. Er fuhr nach dem Gedanken geschwind fort. "Ich selbst habe jahrelang im nördlichen Teil Italiens gewohnt, daher weiß ich, dass sich dort Getreide befindet. Deshalb sollten wir möglichst schnell, die dort vorhandenen Mengen nach Rom schaffen, nicht dass das Korn an den Feind fällt!" Er ballte seine beiden Hände zu Fäusten und schlug auf den Tisch. "Bei den Göttern, wir müssen handeln! Oder soll der Imperator im eigenem Hause kämpfen müssen?" Verleitete somit das Ganze nochmals Nachdruck. Hungrige Menschen waren weit gefährlicher als irgendeine Legion.

  • Der Mann, der eintrat, hatte wohl noch nie etwas von Anstand und Respekt gehört. Er ratterte sofort los und redete ohne Punkt und Komma, schien dazu noch sehr aufgebracht zu sein, sodass der Persier anfangs nicht recht wusste, was er tun sollte.


    Dann endlich war Varenus am Ende und der Präfekt sagte langsam
    "Ehm, nein. Aber eines nach dem anderen:
    1. Wer bist du? Schickt dich das Officium a rationibus?
    2. Die Classes sind mit dem aufziehenden Krieg beschäftigt, in der Tat. Allerdings hatten sie zuletzt sowieso keine Getreideflotten zu begleiten, da Aegyptus ja seine Lieferungen eingestellt hat. Das bedeutet auch, dass unsere privaten Schiffseigner derzeit in Misenum und Ostia herumdümpeln und auf Aufträge warten.
    3. Italia ist keine Provinz. Aber dennoch können wir die Städte dort um Lieferungen bitten.
    4. Hat die Kanzlei bereits Kontakt mit den Provinzen aufgenommen?"

    Er schnaufte tief durch und sah seinen "Gast" dann erwartungsvoll an.




  • Dass Titus weiterhin nicht das Feingefühl besaß und immer noch damit Schwierigkeiten hatte, sich an den großstädtischen Gepflogenheiten zu halten, kümmerte ihm recht wenig. Wieso sollte man auch einem älteren Herrn dazu bewegen sich zu ändern? Der viele Jahre in einem kleinen Ort gewohnt hatte und jeder sich kannte.


    Verwundert sah er den Präfekt an. War das gut geraten oder gewusst? Dass er vom Officium a rationibus entsendet wurde, wenn gewusst, hätte er nicht nach seinem Namen fragen müssen, wobei, die Kanzlei war ja nicht bekannt dafür, mit Namen um sich zu werfen, besonders wenn es sich nur um einen Notarius handelte. Trotzdem fand er die Reaktion vom Präfekten alles andere als angemessen. Der den Anschein machte als interessiere ihm das Ganze nicht, kein Wunder bei seinem vollgenährten Körper. Er hatte wohl den Getreidemange selbst verursacht, indem er all das Getreide wegputzt hatte.


    "Ich bin Decimus Varenus." Die Nennung seines Amtes erschien ihn als nicht wichtig. "Genau, mich schickt das Officium a rationibus, direkt auf Befehl des Imperators.", fügte er hinzu. Hörte sich besser an und viele der Beamten waren dann besonders hellhörig.


    Hatte er tatsächlich Provinz gesagt? Wohl mit Hispania verwechselt, das war wirklich ein Fauxpas. Götter habt mich gnädig, dass ich Euch damit erzürnt habe… Welche Ironie steckte dahinter, viel wichtiger war es doch, die Getreideversorgung aufrecht zu erhalten, anstatt sich mit so unwichtigen Dinge aufzuhalten.


    "Die Städte bitten? Das Getreide muss vor den Verrätern geschützt werden!" Bitten? Als ob wer auf eine Bitte hörte, besonders jetzt, wo die Seiten ungeklärt waren, wer von den beiden als Sieger hervorging. "Bisher hat die Kanzlei kein Kontakt aufgenommen. Es wäre unklug die Provinzen…" Es handelte sich doch nun um Provinzen? "… zu informieren. Wenn doch nicht klar ist wie fortgefahren wird. Daher möchte ich deine Empfehlung einholen." Ein wenig Schleim an der richtigen Stelle, um den Präfekten wieder gutzustellen. Weil eigentlich war es mehr oder weniger ein Befehl, den verantwortlichen Präfekten aufzusuchen und miteinzubeziehen.


    "Ich bin der Auffassung, wir sollten die Schiffe von Misenum und Ostia in jeweils vier Verbände aufteilen, damit alle vier Provinzen gleichzeitig angesteuert werden können. Wobei ich anmerken muss, dass die direkte Fahrt zur Provincia Creta et Cyrene ungünstig sein könnte. Da auf dem Weg dorthin, eventuell feindliche Schiffe aus Provincia Alexandria et Aegyptus angetroffen werden könnten. Daher wäre zu überlegen, dass die Schiffe aus der Provincia Creta et Cyrene der Küste entlang, dann oberhalb von Sicilia schiffen. Die schnellen Schiffe zu den weitentfernten Provinzen und die etwas langsamen zu den näheren Provinzen." Titus hatte wenig Ahnung von Militärstrategie, konnte sich somit total irren, aber für ihn war das Ganze rein logisch basierend.


    "Wenn das geklärt ist, werden die benötigten Schreiben in den Provinzen entsendet und gleichzeitig die zivilen Schiffe in Misenum und Ostia informiert.


    Was meinst du, Präfekt Persius?"


    Sim-Off:

    Danke, wegen dem Hinweis. =)

  • Wieder runzelte der Präfekt die Stirn. Das ging ihm alles ein wenig schnell - aber immerhin hatte er jetzt einen Namen, über den er sich beschweren konnte. Er gab seinem Sekretär ein Zeichen, der sofort eine Notiz machte.
    "Die Städte Italias sind unsere Verbündeten. Ich gehe nicht davon aus, dass sie unseren Bitten nicht nachkommen werden... wenn wir sie nachdrücklich formulieren. Oder ist die Legio I auch schon zu den Rebellen übergelaufen?"
    Wenn sie nicht freiwillig lieferten, hatte Lusianus eigentlich auf diese Einheit spekuliert, die alle norditalischen Städte bequem erreichen konnte.


    "Und, äh, welche vier Provinzen? Hispania, Sicilia, Creta und?"
    Offensichtlich war da gedanklich etwas mit dem eifrigen Notarius durchgegangen. Aber ein alter Mann war kein Gedankenleser und der Persier erst recht nicht. So würde Varenus doch in den sauren Apfel beißen und seine Pläne und Ideen etwas detaillierter erklären müssen.




  • Hispania? Wer hatte Hispania gesagt? Titus drehte sich um, konnte niemanden entdecken, außer sich und dem Dicken da. Und gescheit schien der Präfekt nicht sonderlich zu sein, er konnte nämlich nicht eins und eins zusammenzählen. Titus sagte doch, Getreide aus den nördlichen Provinzen Afrikas. Somit war doch logisch, welche Provinzen gemeint waren. Musste man dem alles vorkauen? Nicht nur am Kaiserhof waren teils unfähige Beamte, - nein... auch unter dem Führungspersonal, der anderen Verwaltungen, entpuppten sich mehr und mehr Däumchen Dreher, ohne Sinn und Verstand.


    "Provincia Creta et Cyrene, Provincia Africa Proconsularis, Provincia Mauretania Caesariensis und Provincia Mauretania Tingitana.", sagte er auf und war kurz davor dem Präfekten eine Wachstafel zu überreichen, damit er die Provinzen nicht innerhalb der nächsten zehn Minuten wieder vergaß. "Aber nicht Provincia Alexandria et Aegyptus.", meinte er anschließend vorsichtshalber.


    Ebenso schien der Präfekt in einer Traumwelt zu leben. Wenn doch alle auch Verbündeten wären, hätte der Kaiser doch niemanden zu fürchten. - nachdrücklich formulieren? - Ist das nicht eine Drohung selbst? Also den Präfekten konnte Titus gar nicht verstehen, hoffentlich wird er nicht mal sein Vorgesetzter.


    "Wie auch schon? Sind loyal geglaubte Legionen übergelaufen?", frage er neugierig, wenn auch zugleich beängstigend war. "Ich werde die Städte somit freundlich bitten.", ob er das wirklich tat, stand in den Wolken, denn er würde beim Misslingen eine auf Rübe kriegen.

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