Die ist das Zimmer von Lucius Decimus Maximian während seiner Aufenthalte in Rom.
Decimus Maximian
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- Cubiculum
- Quintus Decimus Mercator
- Geschlossen
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Maximian betrat sein Cubiculum, gefolgt von einem Sklaven, der sein Gepäck trug. Während er sich in seinen vier Wänden umsah, deutete er dem Bediensteten an, das Gepäck einfach vor das Bett zu stellen und sich dann fortzumachen. Da sein Vater wohl auch gerade beschäftigt war, öffnete der junge Mann die Truhe und holte verschiedene Gegenstände raus. Zum einen Valerias Brief, den er unter einen leeren Tiegel auf dem Dreifuß legte, und dann noch anderen Krims, wie ein Buch und so weiter.
Sein Magen war noch immer ganz flau und überhaupt war er glücklich, dass der Boden unter seinen Füßen jetzt nicht mehr schaukelte, als er sich rücklings auf das Bett fallen ließ. Seereisen waren einfach nicht sein Ding.
Rom. Er war endlich wieder hier. Da, wo Valeria war und ihre Mutter. Max rappelte sich auf und trat ans Fenster, um einen Blick auf das trotz der Hitze rege Treiben auf den Straßen zu werfen. Zahlreiche Häuserdächer funkelten im Sonnenschein und die Menschen wuselten geschäftig zwischendurch.
Irgendwo da war sie und ahnte nicht einmal, dass er ihr nahe war. Das würde sich bald ändern. Bald. Wenn er erst einmal herausgefunden hatte, wie die Zeit hier für ihn werden würde.
Ein Blick in den Himmel, ein Lächeln.
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Meridius klopfte an die Türe und trat ein. Sein Sohn lag auf dem Bett und blickte zum Fenster hinaus in den Himmel. Lächelnd trat er näher.
"Na, Tagträumer... Ich wollte Dir nur sagen, dass Du mich morgen nach dem ientaculum auf die Märkte begleiten darfst, wenn Du möchtest. Danach besuchen wir Vinicius Hungaricus, Du kennst ihn doch sicher noch und vielleicht auch noch die Thermen, mal sehen..."
Er blickte ihn an.
"Bist Du dabei?"
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Als sein Vater eingetreten war, hatte Max sich umständlich aufgerappelt, sodass er auf de Bett saß.
Die Märkte? Thermen? Vinicius Hungaricus? Das hörte sich doc nicht übel an.
"Natürlich, gerne. Hatte ich mir auch schon vorgenommen."
Er überlegte einen Moment.
"Kann ich mich hier vielleicht irgendwie nützlich machen, wenn du mich nicht gerade irgendwohin mitnimmst?"
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"Sicher. Aber da frag am Besten Onkel Proximus. Es ist sein Haus hier."
Er ging ans Fenster und blickte hinaus.
"Ich würde es gut finden, wenn Du zu Vinicius in die juristische Schule gehen würdest. Und ich werde Dich in der Schola anmelden... Vorausgesetzt Du siehst Dich gewappnet das Leben eines verantwortungsvollen Mannes anzutreten. Du weißt, dass nicht mehr viele Tage fehlen, bis Du die Toga..."
Er hielt an und drehte sich zu ihm.
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"... bis ich die Toga Virilis tragen darf, ja."
Maximian lächelte voller Vorfreude, während er den Satz vollendete, den sein Vater begonnen hatte. Dann stand er auf und sah ernst drein - verantwortungsvoll, erwachsen.
"Ich wäre ein Dummkopf, wenn ich ausschlagen würde, was du mir zuteil werden zu lassen gedenkst. Und auch wenn ich zuletzt nicht immer den Eindruck eines beinahe Erwachsenen hinterlassen habe, sehe ich mich der Herausforderungen gewachsen."
Er nickte einmal knapp und sah Meridius gespannt an.
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"Sehr gut."
Meridius ging auf seinen Sohn zu und legte ihm die Hand auf die Schulter.
"Deine Mutter wird stolz auf Dich sein und ich bin es auch. Wir sehen uns dann morgen."
Er nickte mit dem Kopf und ging dann aus dem Zimmer.
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Leise öffnete er die Tür zu seinem Cubiculum. Wie lange es leer gestanden hatte, vermochte er gar nicht zu sagen und dennoch lag ein angenehmer Duft darin. Er schloss die Tür hinter sich, stellte die Kerze auf einen Schemel nahe dem Lager und stieg hinein. Und bevor er den kopf ablegte, pustete er die kleine Lichtquelle aus und überließ sich der Dunkelheit.
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Valeria stand nun vor der Tür zu seinem Cubiculum und grinste. Ohne anzuklopfen schob sie langsam die Tür auf und schlüpfte hinein. Drinnen angekommen, sah sie sich kurz um; das Cubiculum war ähnlich ihrem eigenen eingerichtet. Schnell fand sie den Weg zum Bett, auf dem Maximian noch schnarchte. Sie grinste schadenfroh, setzte sich auf die Bettkante und kitzelte sein Ohr. Danach war das andere dran.....dann seine Oberlippe....und schließlich hauchte sie ihm einen Kuss auf die Lippen.
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Der schlafende Schnarchsack dachte, ein Fliege würde ihn belästigen und wandte so zuerst den Kopf nach links, dann nach rechts. Als das fiese Ding sich dann an seiner Oberlippe zu schaffen machte, zuckte diese mehrmals, wie es ein weltweit sehr angesehener Rock'n Roll - Musiker einige Jahrhunderte später zu Love Me Tender oder Blue Sueds Shoes mit seiner Oberlippe halten würde. Da das nichts nützte, hob Maximian schließlich im halbschalf angelangt eine Hand und versuchte die Fliege damit wegzudrücken. Das gelang ihm und als belohnung wurde er geküsst. Es war eine wunderbare Fortsetzung seines Traumes, aus dem die Fliege ihn hatte zerren wollen. Nein, nun hielt er sich daran fest weiterträumen zu wollen. Er grunzte einmal leise und sah dann wieder scharf auf den Traum...
Sie waren in einer wunderschönen, riesengroßen Villa. Die Einrichtung eines der unzähligen, ausladenden Cubiculas, in dem sie sich befanden, war eines hohen militärischen Ranges würdig. Und tatsächlich hörte er sie verführerisch immerzu wieder "mein Held, mein Beschützers Roms" flüstern, was ihm ein genugtuerisches Lächeln aufs Gesicht lockte, während er sich an einer Schüssel praller, roter Trauben bediente. Und dann küsste sie ihn, wie sie es in so vielen Nächten schon getan hatte - schließlich war sie seine, ganz allein seine wunderschöne Frau und alle achteten sie und ihn und hatten an dem Hochzeitszug teilgenommen, der die beiden durch die Straßen geleitet hatte.
Dann sah er sich und Valeria Seite an Seite durch Rom schreiten, doch diesmal waren es keine Hochzeitsgäste, die sie verfolgten, sondern eine ganze Schar starker und zäher Buben und enebso vielen zierlichen, blonden und wunderschönen Mädchen.Er grinste.
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Nach dem zaghaften Kuss betrachtete die Decima ihn eine Weile. Warum war er nur so schwer wach zu bekommen? Sie überlegte eine Weile, wie sie ihn noch ärgern konnte, als sie sein breites Grinsen sah. Valeria runzelte die Stirn und legte den Kopf schief. Woran dachte er da gerade? Sie zuckte mit den Schultern; sicher träumte er auch.
Dann lehnte sich die junge Decima vor und flüsterte Befehle in Maximians Ohr.
"Lucius Decimus Maximian! Antreten, habe ich gesagt!"Sie wartete gespannt auf eine Reaktion und musste das Kichern ziemlich unterdrücken.
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Gerade befanden sich Valeria und Maximian Zuhause, damit beschäftigt einen Haufen laut gröhlender und aufeinander einschlagender Jungs auseiananderzuknoten und eine Gruppe Mädchen, die in de höchsten Tönen kreischten und sich gegenseitig an den Haaren zogen von einander zu trennen, als er eine Stimme hörte, die ihn antreten ließ.
Antreten? Wer war das? Er war doch der, der das immer schreieb durfte.... Dennoch aber trat Maximian, ganz der Soldat, an und stand Schramm.
"Decimus Maximian angetreten!"
Und als er das nächste mal hinsah, stand Meridius vor ihm. Ein wenig gealtert, aber ehrfurchtseinfllößend und scheinbar gar nicht begeistert von dem, was er da sah."Ah!", schlug Maximian die Augen auf. Sein Vater hatte ihn böse gemustert, als hätte Maximian ihm nie davon erzählt, dass er Valeria geheiratet hätte und eine böse Strafe würde ihn deshalb ereilen.
Aber er sah nicht Meridius und er hörte auch nicht mehr das Gezeter von Kindern, die sich ineinander verfleischt hatten. Nein, er sah nur Valeria.
Ein Traum. Die Anspannung fiel von ihm ab und er merkte, dass er im Schlaf tatsächlich stramm gelegen hatte. -
Valeria kicherte nun doch schadenfroh. Sie beugte sich zu ihm herunter und pflanzte ihm einen Kuss auf die Stirn.
"Wusste ich doch, dass ich dich so wach bekomme", feixte sie und sah liebevoll auf Maximian herunter.
"Was hast du geträumt?" erkundigte sie sich interessiert und voller Neugierde.
"Und warum bist du gegangen heute nacht und was machen wir heute und....willst du mit mir frühstücken?"
Sie grinste ihn an, war er doch gerade erst wach geworden und verstand sicher eh nur die Hälfte von dem, was sie ihn gerade gefragt hatte. Valeria beugte sich herunter und umarmte Maximian so gut es ging von der Bettkante aus. -
Das Kichern, der Kuss und Valerias schadensfrohe Miene ließen Maximian auch ganz leicht grinsen. Man, hatte er vielleicht einen Stuss zusammengeträumt... Im Kopf verarbeitete er noch die Hälfte des Gesehenen und bekam so nur die Hälfte von dem mit, was Valeria da auf ihn abschoss. Dann umarmte sie ihn und das war Anlass genug sie einfach neben sich zu ziehen.
"Frühstücken? Jetzt schon?", er gähnte und rutschte seinen Kopf ganz dicht an ihren Hals, sodass ihre Haare ihn versteckten. Dann gähnte er.
"Das ist doch noch viel zu früh dafür...", brummte er anschließend und schrabbte bei jedem Wort mit seinem gaaanz leicht stopeligen Kinn an ihrem Hals lang. Absicht oder keine? Dem kaum merklichen Grinsen nach zumindest nicht ganz unbeabsichtigt.
"Ich habe gerade so schön geträumt... von riesengroßen Villen, wunderschönen Frauen und einem wahrhaftigen Legaten...", brubbelte er weiterhin, mit inzwischen schon wieder geschlossenen Augen und gaaaaanz schläfriger, nuschelnder Stimme. -
Valeria ließ sich zu ihm ziehen und blinzelte. Wie, 'jetzt schon'? Es war schon viel zu spät am Morgen! Dann kratzte er sie mit seinen Stoppeln am Hals. Und....was meinte er überhaupt mit vielen Frauen? Sie sinnierte noch eine Weile vor sich hin, dann bemerkte sie, dass Maximian fast schon wieder im Land der Träume war. Sie setzte ein fieses Grinsen auf und piekste ihn in die Seite.
"Maximian! Los, aufstehen, sofort! Weißt du eigentlich wie spät es ist? Und außerdem...außerdem will ich wissen, wie du das mit den Frauen gemeint hast. Muss ich etwa eifersüchtig werden?"
Sie hatte sich natürlich wieder aufgerichtet und grinste ihn nun schelmisch an. Geklungen hatte sie wie eine Furie, doch ihr Ausdruck verriet üure Schadenfreude.
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Am Morgen träumte er immer besonders gut und gerade wäre er beinahe wieder in eine dieser Geschichten eingetaucht, als sich ihm irgendetwas bedrohlich in die Seite bohrte. Unterstützend dazu dann Valerias helle Stimme, die nun wirklich nicht mehr zuließ, dass er noch einen Gedanken ans Schlafen verschwendete. Sie rappelte sich auf und hörte anscheinend gar nicht mehr auf zu reden...
Der junge Mann legte sich den Arm über die Augen und seufzte theatralisch.
"Du bist gemein. Du bist nicht nur gemein, sondern auch noch fies", brubbelte er und schmulte mit dem Anflug eines schelmischen Grinsens unter dem Arm hervor. -
"...und wenn du nicht gleich aufstehst, werde ich auch noch ungemütlich", prophezeite sie ihm mit einem diabolischen Grinsen und wiederholte das In-die-Seite-pieksen noch einmal, um ihren Worten auch den nötigen Ausdruck zu verleihen. Dann kicherte sie kurz und schwärmte ihm vor...
"Mmmh....riechst du das herrlich frische Brot? Und siehst du die saftigen Früchte? Honig, Datteln, Feigen...."
Sie schloss genießerisch die Augen, wohlwissend, dass er sie beobachten würde. Dann grinste sie breit und sagte gespielt bestürzt:
".....aber wenn du dir das alles entgehen lassen willst....." -
Sie piekte wieder und Max schnappte sich diese verräterische Hand und hielt sie fest, auf dass Valeria ihn nicht weiter würde maltretieren können, während er sich noch krümmte und ein Lachen von sich gab, das einem mittelschwerem Hustenanfall glich.
Zeit zum Beruhigen hatte er, als Valeria ihm vom Essen vorschwärmte und wenn er ehrlich war, weckte das in ihm einen ordentlichen Appetit. Natürlich würde er sich das Frühstück nicht entgehen lassen, aber vorerst... zog er Valeria keine Widerrede duldend nochmal zu sich herunter und küsste sie, wobei er mehr darauf war ihr alles heimzuzahlen und sie mit Nase und dem Stoppelkinn zu kitzeln.
Nach einer Weile erst ließ er sie wieder los. Sie lag auf seiner Brust und er lächelte sie glückseelig an.
"Na gut, du hast gewonnen. Ich stehe auf. Hmmm, gehst du schon vor?", fragte er aus dem Grund, dass es vielleicht nicht schlecht sein würde, wenn sie nicht Hand in Hand zum Frühstück kämen sondern nacheinander. -
Valeria keuchte erschrocken, als er sie plötzlich nach unten zog und sie küsste. Dennoch verwehrte sie ihm den Kuss nicht, sondern gab ihn ihm liebevoll zurück - und das, obwohl er kratzte wie...
"...wie ein Stachelschweinchen", grinste sie ihn an, als er sie los ließ. Doch einen Moment lang blieb sie noch auf seiner Brust liegen und genoss es, Maximian um sich zu haben. Sie hatte gewonnen, das wusste sie schon bevor er es ihr bestätigte. Maximians letzte Worte allerdings machten Valeria leicht traurig und ließen sie frustriert schnauben.
"Ach nein..... Können wir nicht doch heiraten? Morgen oder so? Dann kann ich die Cubiculi mit dir zusammen verlassen, Hand in Hand mit dir durch die Welt schlendern und dich küssen, wann ich will."
Sie zog eine Schnute und musste an Livianus denken.
"Uhmm....sag mal...hast du Livianus gesehen, nachdem du angekommen bist? Ich hab noch nicht mit ihm geredet, seitdem ich hier bin. Ich komme mir unhöflich vor."
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Ein Stachelschweinchen? Er nannte sie Augenstern, Liebste und was ihm nicht alles sonst noch einfiel, doch sie nannte ihn einfach ein Stachelschwein, immerhin mit dem verniedlichenden Zusatz -chen hintendran. An diese Kosewörter musste er sich erst noch gewöhnen...
Er räusperte sich und während sie einfach still liegen blieb, blinzelte er sie noch ein klein wenig müde an, ehe sie diese zuckersüße Schnute zog. Dann musste er schmunzeln.
"Vielleicht übermorgen, hm? Bis dahin hätte ich sicherlich die Hälfte der derzeit in Roma weilenden Familie informiert und sie sowieso ununterbrochen an meinen Fersen heften und Meridius zumindest einen Brief losgeschickt, sodass er mit viel Glück gar nicht mal allzu spät nach der Eheschließung davon erfahren würde...", sponn er einfach auch und fuhr Valeria durchs Haar.
Dann sah er nachdenklich drein, als sie auf Livianus zu sprechen kam. Mit ihm gesprochen hatte er seither nicht so wirklich, was daran liegen mochte, dass er gerade erst aus Tarraco angekommen war.
"Nein, bislang bin ich ihm nicht begegnet. Ist er überhaupt hier? Aber wenn du dir so unhöflich vorkommst, überlasse ich es gerne dir, ihn einmal aufzusuchen. Oder wir treffen beim Frühstück vielleicht auf ihn..."
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