Der Anfang vom Ende

  • Fortsetzung: In einer nah gelegenen Gasse


    Die Straße war relativ leer, dennoch hörte man den ein oder anderen erschrockenen Aufschrei einiger vereinzelter Bürger, die den stark blutenden Christen mit ansehen mussten. Wie paralysiert starrten einige nur hinterher und blieben auf der Stelle stehen, während die Brüder immer wieder ein und dasselbe Wort wiederholten. Nach einer kurzen Zeit kamen sie dann letztlich am Marktplatz an, die CU oder dergleichen war auf den ersten Blick nicht auszumachen. Also versuchten sie sich zu beeilen und stellten auf der Stelle das Kreuz auf, schließlich könnte sich diese Lage jeden Moment wandeln. Langsam wurde es aufgerichtet und der Christ war nun gut sichtbar für alle Bürger. Während sich einige schon langsam aus dem staub machten und sich in alle Winde verstreuten blieb einer von ihnen noch für einen kurzen Augenblick und sprach zu den umherstehenden Römern.


    "Seht ihn euch an! Ihn und seinen Gott!! Seid gewarnt Bürger Roms, schützt euch vor der Christenpest!!!"




    Und so ging auch er hinfort. Langsam näherten sich die immer noch ängstlichen Bürger, während der Christ mit seiner letzten verbleibenden Kraft noch einmal seinen Kopf nach oben richtete und ein Wort sagte.....Ein Wort das seine Peiniger ständig wiederholten....Ein Wort das auf seinen Mördern einen Namen gab...
    "Doryphoros!" Er schnappte noch einmal nach ein wenig Luft und wiederholte es weinend und mit schmerzverzerrtem Gesicht "Doryphoros!!!"




  • Aus der Taverne kommend, rannte Margarita über den Marktplatz. Doch weit kam sie nicht, bis sie in einer Menschenmasse stecken blieb. Sie hob ihren Blick um zu sehen, was zu diesem Auflauf geführt hatte, als sie den Mann am Kreuz sah. Und sie war froh, dass sie nichts von dem Wein getrunken hatte, den Commodus bestellt hatte, denn dieser wäre ihr nun nur wieder zu Kopf gestiegen. Sie hörte neben sich das Gemurmel der Menschen, immer wieder fielen die Worte 'verdammte Christen'.

  • Ich rannte Margarita hinterher und bemerkte eine große Masse an Menschen. Was war da los? Als ich es sah, konnte ich es nicht glauben. Ein Kreuz! Mit einen..... einen Menschen daran... mitten in Rom auf dem Markt. Was hatte das zu bedeuten? Ich blieb stehen und starrte auf den verwesenden Leichnam...
    Viele der Leute blickten weg oder übergaben sich gleich an Ort und stelle. Ich hatte schon vieles gesehen, aber das war einfach nur grausam. Das Frische Blut tropfe vom Toten auf die Steine des Marktes.

  • Crassus spazierte noch etwas nach dem Gespräch mit Lucianus durch Rom, wollte sich Gedanken über die nächsten Schritte machen. Zufällig kam er hier vorbei... es dauerte zwar etwas bis er herausgefunden hatte was hier los war, allerdings konnte er sich ein grinsen nicht verkneiffen, als er wusste, dass es ein Christ war.
    Er mischte sich unter die Menschenmenge und wartete gespannt auf das, was kommen mag.... mit einem Grinsen auf den Lippen.

  • Meridius hatte zusammen mit Lucilla auf dem Markt Einkäufe erledigt, als er den Aufruhr bemerkte. Seine Liktoren bahnten ihm einen Weg durch die Menge und unmittelbar vor dem Kreuz blieb der Quaestor stehen. Bilder aus Numantia kamen ihm in den Sinn und er blickte sich nach Männern der Cohortes Urbanae oder der Praetorianer um.


    "Nehmt diesen Mann da vom Kreuz. Sofort.
    Wer hat das zu verantworten?
    Wer hat hier die Gerichtsbarkeit an sich gerissen?"


    Er war erregt und blickte befehlsgewohnt um sich.

  • Marcellus und ein Trupp der Cohortes Urbanae trafen am Platz ein. Marcellus lies seinen Blick über den Platz schweifen und erfasst kurz die Lage. Dann befahl er seinen Männern den Platz abzuriegeln und die Menschenmassen zurückzudrängen.


    "SOFORT DEN PLATZ ABRIEGELN!"


    Drei weiteren Miles deutete er, den Mann vom Kreuz zu nehmen. Er sah Quaestor Meridius in der Menge, ging auf ihn zu und salutierte.


    „Quaestor! Was ist hier vorgefallen?“

  • Meridius erblickte zu seiner Erleichterung einen Trupp der Cohortes Urbanae.


    "Centurio!"


    Er nickte ihm zu.


    "Ich weiß es nicht genau. Ich kam hier vorbei uns sah diesen Menschenauflauf um dieses Kreuz herum. Keine Wachmannschaften, keine Bekanntmachung, es handelt sich also um keine offizielle Hinrichtung. Das Volk murmelt von "Christen", ich denke hier wurde gegen das Gesetz Selbstjustiz verübt, von Volksverhetzung ganz zu schweigen. Es ist eine Barbarei, eine Unverschämtheit. Die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden. Ich erwarte schnelles und entschiedenes Vorgehen. Ich werde das ganze vor dem Senat ansprechen und dort zur Priorität erklären. Keiner darf sich anmaßen die Gerichtsbarkeit an sich zu reißen. Darauf steht der Tod!"

  • Marcellus nickte Meridius bestätigend und sah sich um. In dieser, immer größer werdenden Menschentraube, die gerade von seinen Miles zurückgedrängt wurde, war es unmöglich den Täter herauszufiltern. Er könnte mitten unter ihnen stehen und war dennoch für die Augen der Soldaten unsichtbar. Marcellus lies seinen Blick durch die ersten Menschenreihen schweifen, aber es war zwecklos. Sklaven, Bürger, Soldaten,…. Alles war bereits zusammengelaufen und beobachtete die Vorgänge rund um das Kreuz.


    „Gut Quaestor! Ich werde Meldung am meine Vorgesetzten machen.“


    Er drehte sich um und sah zu den Miles, die gerade das Opfer vom Kreuz nahmen. Einer der Miles sah zu Marcellus und schüttelte mit dem Kopf. Für den Mann kam also jede Hilfe zu spät. Er wandte sich wieder an Meridius.


    „Hast du Verdächtige gesehen?“

  • Lucilla war immer ihrem Bruder hinterher, steht nun etwas hinter ihm und bemüht sich darum, nicht zu dem Kreuz zu sehen. Doch immer wieder zieht es ihren Blick wie magisch an. Selten sieht man ihn Rom etwas derart Grausames außerhalb des Kolloseums, des Circus und der übrigen Amphitheater.


    Auch sie hat mittlerweile mitbekommen, dass es um wohl um die Christen geht. Sie muss ihrem Bruder zustimmen, dass niemand Selbstjustiz üben darf, doch andererseits sind die Christen auch nicht gerade tolerant. Viele Religionen und Götter hatten mit der Zeit im Imperium Fuß gefasst, waren anerkannt neben den römischen Gottheiten. Doch den Christen reichte dies nicht, sie wollten nur ihren eigenen Gott zuslassen.


    Um sich vom Anblick des Gekreuzigten abzulenken schaut Lucilla die Menschen an, die um sie herum drängen. Sie stell sich etwas näher an Meridius heran um ihn nicht zu verlieren und ist in diesem Augenblick froh über die Liktoren, die ihn begleiten, auch wenn sie sonst eher störend sind.

  • Zitat

    Original von Gaius Vinicius Marcellus
    „Hast du Verdächtige gesehen?“


    Meridius schüttelte den Kopf.


    "Ich war nicht der erste hier, stieß erst zu diesem Tumult, als sich schon der halbe Markt hier versammelt hatte..."


    Er blickte zu dem Mann, welcher tot am Boden lag.


    "Man kann über die Christen denken, wie man will - wenn es denn einer war, der hier gekreuzigt wurde - doch in Rom wird ohne Befehl des Imperators niemand hingerichtet. Ich werde vor Gericht Anzeige gegen Unbekannt einreichen müssen..."

  • Lucilla steht noch immer hinter Meridius und schaut den Centurio der Stadtwache ein wenig unruhig an. Hoffentlich könnten sie bald gehen, sie möchte nicht viel länger an diesem Ort bleiben. Selbst die Lust auf weitere Einkäufe auf dem Markt ist ihr vorerst vergangen.

  • Meridius nickte mit dem Kopf, blickte noch einmal zu der Leiche und spuckte dann verächtlich aus. Heimtückischer Mord war ihm schon immer zuwider, Barabarei und Selbstjustiz Zeichen von Führungslosigkeit, Disziplinlosigkeit und Zerfall der Kultur. Wer auch immer hier gewütet hatte, man musste ihm Einhalt gebieten, bevor es weitere Opfer geben und ganz Rom über eine Minderheit herfallen würde.


    "Komm, Lucilla..."


    sprach er, sah sich auch nach seinem Sohn um und verließ mit seinen Liktoren den Platz.


    "... nach Einkaufen steht mir nicht mehr der Sinn, machen wir einen Besuch bei Senator Vinicius..."

  • "Ja." antwortet Lucilla nur knapp und folgt ihrem Bruder.


    Ein Besuch bei Hungi ist jetzt ganu das Richtige, um sie auf andere Gedanken zu bringen...

  • Crassus der sich unauffällig in der Menschenmenge verbarg war es nicht entgangen, dass die CU anrückte. Er sah wie ein Centurio der CU mit Meridus, seinem alten Vorgesetzten geredet hatten. Nachdem Meridus sich von dem Centurio entfernte ging Crassus auf ihn zu:


    Centurio.... lebt dieser Chri.. Mensch noch der eben noch am Kreuz hing?

  • Crassus verkniff sich ein "sehr gut" laut auszusprechen und versuchte eine möglichst betroffene Mine zu machen.


    Jeder der sich noch hier


    Crassus deutete mit einer Handbewegung auf die Menschentraube um das Kreuz herum


    ist, wird befragt und auf Blutflecken untersucht... aber nur die Sklaven und Peregrini. Von den Römern lasst ihr selbstverständlich die Hände! Sollte einer euch verdächtig vorkommen so bringt ihn zu mir.. Ich werde ihn mir dann persönlich vorknüpfen..

  • "Jawohl Princeps!"


    Marcellus salutierte und gab seinen Männern Anweisung, die Befehle auszuführen. Die Menschenmenge wurde weiter zurückgedrängt und der Platz weitgehenst geräumt. An allen Ausgängen des Platzes wurden Soldaten aufgestellt, die jeden Sklaven und Peregrinus untersuchten und befragten.

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