Das castellum von Vetoriana

  • Ein Bote aus Mogontiacum traf im Lager Vetoriana ein.


    Salve! Ich muß zum Praefectus Florus und dem Legaten der VIII. Augusta. Wo kann ich sie finden? Fragte der Reiter die Wachen.

    Pater Familias der Gens Germanica


    Academicus Milititaris Cursus Numero II

  • Ich schaute die beiden an:


    "Ich bin ein Flavier, für mich ist es selbstverständlich sich für das Imperium aufzuopfern. Wir Patrizier haben schon immer für Rom gefochten."


    Die meisten jedenfalls, dachte ich mir und dachte an meine dekadente Familie.


    "Mein Name ist Gaius Flavius Maximus.", sagte ich noch, als mir auffiel, dass ich mich gar nicht vorgestellt hatte.

  • Zitat

    Original von Traianus Germanicus Sedulus
    Ein Bote aus Mogontiacum traf im Lager Vetoriana ein.


    Salve! Ich muß zum Praefectus Florus und dem Legaten der VIII. Augusta. Wo kann ich sie finden? Fragte der Reiter die Wachen.



    Die Wache am Tor


    "Sie sind im Kommandozelt" und deutete in die entsprechende Richtung....



  • "Nun, es ist immer schön zu sehen, das auch andere Patrizier zu den Pflichten ihres Standes stehen."


    Ich sehe ihn freundlich an, eine leicht warnender Ton liegt in meiner Stimme.

    "Doch hier in der Legion bist du zunächst nur ein einfacher Probatus, der Stand zählt nicht, es zählen unsere Taten...Wir Patrizier müssen die gleiche Leistung erbringen, wie jeder andere auch."


    Dann lächele ich:

    " Manchmal vielleicht etwas mehr, um dem Gerücht entgegen zu wirken, wir sind faule, dekadente Menschen...."

  • Cotta stapfte durch das Lager. Nachdem er sich eine Sonderration Brot abgeholt und sich seiner Rüstung entledigt hatte, begab er sich zu den Männern seiner Centurie. Da er sich für die Männer verantwortlich fühlte, wollte er nach den Verwundeten sehen und ihnen Mut zusprechen. Als er die Unterkünfte erreichte, traf er auf den Legionsarzt, der gerade dabei war Verbände zu wechseln. Zwei Männer seiner Centurie waren gefallen, einer wurde noch immer vermisst, die meisten waren nur leicht verwundet worden. Trotzdem gab es auch schwerere Fälle: Ein Legionär hatte durch eine Barbarenaxt den Schwertarm verloren, bei einem anderen hatte der Wundbrand eingesetzt. Wenn er Glück hatte würde er nur das Bein verlieren. Der Arzt hatte Cotta bei Seite genommen, vermutlich würden sie noch in den nächsten Tagen amputieren müssen. Cotta kannte die Prozedur. Während drei Kameraden den Mann festhielten, würde der Arzt das Bein mit der Knochensäge entfernen und anschließend die Wunde mit heißem Eisen kautarisieren. Die Operation würde bei vollem Bewusstsein stattfinden, ein Stück Leder zwischen den Zähnen würde jeglichen Schrei ersticken.
    Die jungen Kerle konnten einem Leid tun. In einer Woche würde ein Wagen die Krüppel aufladen und Richtung Heimat bringen. Untauglich zum Kämpfen und ohne familiäre Bindung, fristeten sie schon bald das Dasein von Bettlern...

  • Numerianuns entspannte sich ein wenig, nach den Schlachten war es Balsam für die Seele mal wieder etwas zu entspannen, mit seiner Ration legte er sich ein wenig hin und dachte an die Heimat, und wie sehr er sich freuen wird, wenn er wieder durch Tarraco schlendern kann.

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'


  • "VIele unserer Standesgenossen verfügen aber auch nur über zwei Charakterzüge: Faulheit und Dekadenz. Trotzdem waren wir die Patrizier es, die Rom zu dem gemacht haben, was es heute ist und deshalb bin ich mir sicher, dass wenn es einmal wirklich heikel wird, wir Patrizier die sind, die am verbissesten für Rom streiten werden."

  • Plautius stand auf und fühlte sich noch immer wie gerädert. Er orientierte sich am Stand der Sonne. Aber Optio Tiberius Germanus schien wohl doch nicht so ein Arsch und Schleifer zu sein. Zumindest nach einer Schlacht durfte man als Probatus richtig ausschlafen.


    Zuerst schälte er sich einmal aus der Rüstung. Nach einer Rasur und einer gründlichen Reinigung waren der Dreck und das Blut verschwunden. Unzählige blaue Flecke, Abschürfungen und der ramponierte linke Arm blieben erst einmal. Die Platzwunde am Kopf von dem Stein schien gut zu verheilen. Die Stimme war zumindest krächzend wieder da und der linke Arm ließ sich auch schon wieder ganz gut bewegen.


    Dann ging es weiter zur Materialausgabe und zum Lagerschmied. Beim Helm und der verschrammten Rüstung schüttelte der zuständige Mann von der Materialausgabe den Kopf, aber ein neues Scutum und ein neues Gladius waren kein Problem. Er sah ein, dass das Gladius von Plautius nur noch als Säge taugte. Offensichtlich gab es nach den beiden Schlachten ausreichend Nachschub. Leider.


    Weiter ging es zum Lagerschmied. Dieser seufzte, denn Plautius war offensichtlich nicht der erste Probati, der vorbei schaute. Vom Schmied gab es einige Tipps, wie eine verschrammte Rüstung wieder auf Vordermann gebracht werden konnte. Er überprüfte die Rüstung und kam zu dem Schluss, dass sie noch voll funktionstüchtig war. Den Helm beulte er mit ein paar gezielten Schlägen wieder aus. Das gehörte wohl zu seinen Routineaufgaben, so fix wie das ging.


    Generalüberholt machte sich Plautius auf zum Kommandozelt, wo Centurio Iulius Seneca sein sollte. Mal schauen, ob man eine Ausgangsberechtigung bekommen konnte, damit man mal die Trosshändler vor dem Lager aufsuchen konnte.

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Zitat

    Original von Gaius Flavius Maximus


    "Das hoffe ich, und je mehr junge Patrizier bereit sind ihre Pflicht zu tun, desto besser. Denn wir haben doch auch Vorbildfunktion, wenn wir nicht mehr Dienst in der Legion tun, warum sollte der Pleb es tun ?"


    "Was viele unsere Standesgenossen, " leichte Abfälligkeit liegt in meiner Stimme, als ich das Wort ausspreche ,"ich kenne viele von Ihnen nicht, doch ich weis, mein Grossvater liess selten ein gutes Wort an ihnen...."


    "Was dir noch an Ausrüstung fehlt, solltest dir noch holen..." Ich zeige in Richtung der Rüstkammer...

    "Und wenn ich dir sonst behilflich sein kann, lass es mich wissen."

  • Plautius biegt um die Ecke und hört den letzten Teil des Gesprächs.
    Er sieht Vitamalacus.


    "Hallo! Na, noch in die Kanalisation hinab gestiegen? Ich bekam vom Ende der Schlacht im Palast nicht mehr viel mit. Ein Barbar hatte mich am Wickel und begrub mich unter seiner Leiche." krächzte Plautius.

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • "Nun, deiner Stimme hat es sja abscheinend nicht geschadet...", grinse ich ihn an.

    "Und was die Kanalisation angeht...So bin ich mit einigen Kameraden in den Keller des Statthalterpalastes gekommen. Du hättest die Gesichter der Germanen sehen sollen, als wir in ihrem Rücken auftauchten..."

  • (Krächz) "Laut Medicus wird sowohl meine Stimme wieder, wie auch mein Arm. Habe noch einmal richtig Glück gehabt. Gibt es eigentlich schon Verlustlisten? Also den Häuserkampf und die vielen Dachschützen fand ich schlimmer als die Steinewerfer im Wald.


    Na ja, jetzt suche ich mal Centurio Seneca für eine Ausgeherlaubnis. Ich will mal aus dem Lager raus und zu den Trosshändlern. Kommt ihr mit?"

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • "Nun, ich war mit zehn Mann in der Stadt unterwegs, im Palastr fiel Aelius Turius Dio, ich glaub nicht das Du ihn kanntest, er war ein stiller Kerl aus der Nähe von Corbuba. Titus hats am Schildarm erwischt, ist aber nicht schlimm..."

    "Sonst nur ein paar Kratzer... Wir haben glück gehabt, du aber auch, Plautius...Es ist eine Schande, was die Germanen mit den Zivilisten getan haben..."


    "Was den Ausgang angeht, bin ich spektisch. Ich muss mich eh um meine Ausrüstung kümmern, und mich etwas aufs Ohr legen bevor ich Wache schiebe...Solltest du allerdings Erfolg haben,dann könntest du schauen ob die Händler lesenswerte Schriftrollen haben und mir eine mitbringen.. "

  • So langsam fühlte ich mich wieder wie ein Mensch.
    Noch fühlte ich die Müdigkeit von den Strapazen der letzten Tage in meinen Knochen aber immerhin merkte man inzwischen eine Besserung.


    Nachdem ich mich gewaschen hatte und ordentlich gegessen hatte ging es mir gleich wieder besser.


    Auf dem Weg zurück zu meinem Zelt sah ich ein paar der Probati und Legionäre im Gespräch. Offensichtlich hatten sie auch schon angefangen sich um ihre Ausrüstung zu kümmern. Ich sollte sie vermutlich zu mehr Eile antreiben war aber im Moment noch zu erschöpft um das zu tun. Naja, vielleicht würden sie sich ja selbst um Ihre sachen tun. Wenn nicht wäre morgen auch noch Zeit für ein wenig pädagogisch wertvolles Strafexerzieren...

  • ....lag ich im Bett und konnte wieder mal nicht schlafen.
    Ich überlegte und studierte und mir kamen eigenartige Gedanken.


    Warum kämpfe ich hier eigentlich? Gegen wen eigentlich? Gegen Menschen die ihre Heimat wieder zurückwollen. Würde ich das nicht auch tun. Beschweren wir uns nicht immer das die Barbaren so böse sin und sind selbst um kein Haar besser. Für wen kämpfe ich? Für mich bestimmt nicht. Ich hasse dieses Land hier und kenne hier niemanden. Für das Imperium. Was ist das denn überhaupt. Eine Vorstellung und sonst nichts. Für den Kaiser. Wer ist das denn überhaupt. Irgendeiner dem mal das KOmmando gegeben wurde und jetzt regiert er halt. Den hab ich einmal in meinem Leben gesehehn und kämpfe für ihn. Aber warum? Eigentlich vollkommen unnätig was ich hier tue. Schlachte Menschen ab die nur ihr daheim wieder haben wollen. Für eine Sache, mit der ich nichts anfangen kann und für eine Person die ich nicht kenne.


    Wenn man das so recht überlegt, ist das doch verrückt.


    Und so studierte ich weiter...........

  • In der Nacht saß Numerianuns noch bei einigen anderen Probati, sie unterhielten sich wie so oft über die Heimat, die wunderschönen weiten Hispana's, und vorallem die Perle Hispana's, Tarraco. Lange schon wollte Numerianuns seinem Bruder Lepidus einen Brief schreiben doch nie kam er dazu, bald würde sie kommen, die große alles entscheidene Schlacht, die Probati jedenfalls, waren bereit.

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Kurz nach dem wir die Zelte verlassen haben, erreichen Titus, Numerianius und ich unseren Wachabschnitt in der Nähe der Porta Praetoria....


    Wachsam marschieren wir langsam den Abschnitt entlang, mein Blick ist in die Finsterniss vor mir gerichtet...

  • Auch Numerianuns schaute in die tiefe Nacht hinein, die Zeit schien wie eingeschlafen, nichts rührte sich, stumm schaute Numerianuns in Vitamalacus gesicht, lächelte kurz, und schaute dann wieder in die ferne, in Gedanken an die vielen Kameraden die da draußen den Kampf fürs Imperium verloren.

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

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