Casa Prudentia ~Mogontiacum~

  • "Ich denke es geht ihm gut, ich habe ihn nur einmal getroffen und wir haben uns etwas über Germania und im besonderen über Mogontiacum unterhalten. Mein Onkel, Prudentius Balbus, wollte, dass ich mir selbst schon mal einen kleinen Eindruck verschaffen kann und hatte deswegen Valerian zu uns eingeladen." Erklärte Callista bereitwillig. "Er war sehr zufrieden mit sich und seinem Leben bei den Praetorianern."


    Auch sie trank noch etwas Wein und erzählte dann weiter.


    "Für meine Reise gibt es zwei Gründe, zum einen werde ich hier meine Ausbildung zur Priesterin erhalten und zum anderen soll ich in wenigen Wochen heiraten."


    Heiraten. Heiraten. Heiraten. Einerseits konnte sie es kaum abwarten, andererseits kam es ihr jetzt schon so vor, als gäbe es nur noch dieses eine Thema. Jedenfalls bei den anderen Frauen hier im Haus, deren täglichen Gespräche sich nur noch darum drehten.

  • Arbjon, wer war denn Arbjon? Sein Bruder? Aber der hieß doch Eburnus! Verwirrt blickte Callista ihren Verlobten an, der sich selbst korrigierte, aber nicht weiter darauf einging, warum er das getan hatte. Und dann tat er etwas, dass Callista zuerst nicht richtig verstand. Sie hörte seine Worte und begriff ihre Bedeutung, allerdings realisierte sie den ironischen Unterton nicht wirklich. War es wirklich so wichtig Met zu trinken? Sie hoffte sofort, nichts falsches gemacht zu haben und ärgerte sich, dass sie den Sklaven nicht aufgetragen hatte, auch Met zu besorgen. Sie servierte ihm schließlich Wein! Nun ja, Carcia tat dies, aber sie hätte doch daran denken müssen, dass er als Germane wohl viel lieber Met haben wollte! Innerlich sauer auf sich selbst, bekam Callista erst mit, dass er einen Scherz gemacht hatte, als er sie angrinste. Ihr Gesicht wechselte also innerhalb von wenigen Sekunden von erschrocken, zu besorgt, zu verschlossen und verwandelte sich dann in ein fröhliches Gesicht. Marsus grinste sie ja regelrecht an und Callista tat es ihm gleich, erleichtert, einen Bogen um ein Fettmäpfchen gemacht zu haben.


    "Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn du mir die Stadt zeigst." Sagte sie sehr höflich und trank noch einen großen Schluck Wein. Das hier lief viel besser, als sie gedacht hatte. Das wissende Lächeln von Carcia im Hintergrund übersah Callista, die dann sowieso nur wieder rot angelaufen wäre.

  • Callistas verwirrtes Mienenspiel amüsierte Witjon. "Nun, warum sitzen wir dann noch länger hier? Das Wetter ist gut und ein Stadtrundgang lohnt sich in jedem Fall." Er leerte seinen Becher und rutschte mit seinem Hinterteil auf die Kante der Kline. "...außer du würdest gern noch etwas hier bleiben," fügte er dann etwas vorsichtiger hinzu. "Ich möchte immerhin deine Gastfreundschaft nicht gering schätzen."

  • Callista sah das amüsierte gesicht des braunhaarigen Mannes und dachte wieder einmal darüber nach, ob sie etwas dummes gesagt hatte. Oder war er tatsächlich so ein fröhlicher Mensch? Sie konnte ihn nicht wirklich einschätzen, lachte er nur so, lachte er über sie, amüsierte er sich bloß, fand er sie dümmlich? Woher sollte sie denn wissen, wann er sie aufziehen wollte und wann er etwas ernst meinte? Seine Ironie hatte sie ja vorhin auch nicht verstanden. Die junge Prudentia seufzte und wünschte sich, Verus hätte auch für seinen Vetter eine Schriftrolle fertig gemacht, damit sie ihn besser verstand. In ihrer Ausbildung waren diese Pergamente sehr hilfreich, nur leider schien es kein Handbuch für Menschen zu geben.


    Als sie sah wie enthusiastisch er sich zum Aufbruch bereit machte, schluckte auch Callista ihren restlichen Wein hinunter. Nur zur Sicherheit. Beschwipst war sie nicht, auch wenn sie schon eine gewisse Schwere spürte. Wein, unverdünnten, trank sie so selten, dass sie ihn immer sofort spüren konnte. Da man ihr das aber im Normalfall nciht anmerkte, machte sie sich dazu keine weiteren Gedanken. Auf jeden Fall hatte es geholfen, das erste Eis zu brechen und sie war Carcia dafür sehr dankbar. Vodafonis hatte bereits die Stola von Callista in der Hand, noch bevor diese aufgestanden war und reichte sie der Herrin. Woraufhin diese auch direkt aufstand.


    "Nein, lass uns ruhig gehen. Ich bin schon ziemlich gespannt, wenn ich ehrlich sein soll. Man hat mir gesagt, dass es hier eine Therme, ein Bühnentheater und einen Circus gibt. Wenn du mir einfach die Gebäude zeigst, dann finde ich den Weg beim nächsten Mal vielleicht sogar selber."

  • Zitat

    Original von Prudentia Callista
    .......


    "Aha", kommentierte Drusus Callistas Ausführungen über Valerian. Dass ihm der Dienst bei den Prätorianern gefiel konnte er sich vorstellen. Immerhin befand man sich als solcher in der Nähe des Kaisers, am Nabel der Welt und wurde zudem noch überdurchschnittlich gut bezahlt. Eigentlich ein Traumberuf. Natürlich freute es den Iulier auch zu hören, dass es Valerian gut ging, immerhin hatte er schon lange nichts mehr von dem Freund gehört, auch wenn das wohl eher an ihm selbst lag.


    Heiraten? Drusus horchte auf. Das war mal was Anderes. Auch wenn es wohl eher keine Heirat aus Liebe war, sonst hätten sich doch beide schon am selben Ort gefunden, oder? "Darf man fragen wen du heiraten wirst?", fragte er munter und neugierig weiter. Konnte ja sein, dass er den jenigen welchen, den glücklichen Brätuigam ja kannte...

  • "Ja, natürlich. Sein Name ist Numerius Duccius Marsus, vielleicht kennst du ihn ja sogar. Allerdings ist er kein Soldat." meinte Callista und blickte dann ihr Gegenüber etwas genau an. "Und wie lebt es sich als Centurio hier in Germania?"

  • Duccius Marsus! Ha, den kannte Drusus tatsächlich! Wie klein Mogontiacum doch war... "Was für ein Zufall, den kenn' ich wirklich...", schmunzelte der Iulier und trank einen Schluck Wein. "Meinen Glückwunsch." Er lächelte schon wieder. Sagte man das so? Naja, war ja auch egal. "Wann findet die Hochzeit denn statt?" Marsus kannte er ja ein wenig, vielleicht würde er ja sogar eingeladen werden? Nun ja, man würde sehen.


    "Hm", brummte Drusus nachdenklich. "Naja, es geht so. Ein sehr angenehmes Leben ist es sicher nicht, aber schon um einiges als als Probatus. Gut bezahlt ist's auch. Dafür halt recht gefährlich, andererseits braucht man sich um nichts zu sorgen und abenteuerlich ist's auch." Der Iulier grinste. "Naja, hat halt alles seine Vor- und Nachteile."

  • "Danke sehr." erwiderte Callista höflich. "Die Hochzeit wird am VIII ID MAI DCCCLIX A.U.C. (8.5.2009/106 n.Chr.) stattfinden. Hier in Mogontiacum." Sie war, je näher dieser Termin rückte, immer aufgeregter. Allerdings war viel von der Aufregung verflogen, seit sie Marsus persönlich kennengelernt hatte. "Hattest du schon persönlich mit meinem Verlobten zu tun?"


    Mit einer leisen Abneigung hörte sie sich seine Ausführungen an, sie lächelte zwar, aber sie musste immer daran denken, dass ihr Vater als Soldat gestorben war. Sie sah natürlich ein, dass es Soldaten geben musste und sie konnte einen gewissen Grad von Ehre und Ruhm erkennen - aber sie dachte eher an die Familien, die zu Hause warteten und sich sorgten. Nein, sie war schon froh, dass Marsus keine militärische Laufbahn einschlug.

  • "Ja", erwiderte Drusus auf die Frage der Prudentierin. "Wir haben beide den gleichen Patron, den Legatus Augusti Pro Praetore und haben uns bei dessen Salutatio das eine oder andere Mal getroffen." Der Iulier nippte ein wenig an seinem Becher. "Einmal haben wir uns auch so mal getroffen, aber das ist schon lange her." Damals war Valerian noch bei der Legion gewesen, es war also schon sehr lange her.


    Dem Militär schien Callista nicht sehr zugeneigt zu sein. Naja, war ja eigentlich verständlich. Im Grunde war Drusus ja auch nicht unglücklich darüber, den Gefahren und Unahnnehmlichkeiten bald, und zwar durch seine Berufung in den Stab der Legion als Praefectus Castrorum entfliehen zu können.

  • Callista nickte, so als hätte sie eine Ahnung wer der Patron war, aber den Namen hörte sie eigentlich zum ersten Mal. Sie nippte ebenfalls an ihrem Wein und schaute einen Moment lang in der Gegend rum, sie wußte nicht recht was sagen. Ihren Auftrag hatte sie erfüllt, das Geld war sicher in den richtigen Händen angekommen. Aber dann fiel ihr plötzlich etwas anderes ein.


    "Kennst du eigentlich die Schwester von Valerian? Er meinte sie lebt hier in Mogontiacum und würde sich über Gesellschaft freuen. Leider weiß ich nicht, ob er sie über meine Ankunft informiert hat. Vielleicht hast du ja die Möglichkeit uns einander vorzustellen?"

  • Drusus nickte. Natürlich kannte er Valentina, immerhin hatte er ihr damals die zweihundert Sesterzen geliehen. "Ja, ich kenne sie", sagte der Iulier daher. "Natürlich, wenn du willst kann ich sie dir vorstellen..." Er trank einen Schluck Wein. "Die Casa Quintilia ist ohnehin nicht sehr weit von hier entfernt..."

  • "Öhm, ja, wenn du glaubst dass sie damit einverstanden ist? Ich meine, ich will sie nicht einfach überrumpeln. Vielleicht fragst du sie erst einmal, ob sie überhaupt Interesse hat mich kennenzulernen?"


    Callista wäre sich reichlich plump vorgekommen, wenn sie sich einfach selbst in das Leben von Valerians Schwester eingeladen hätte, das war nun wirklich nicht ihre Art. Sie wußte ja noch nicht mal deren Namen!? Obwohl die Aussicht darauf, bald eine andere Römerin zu kennen natürlich verlockend war. Bisher hatte Callista niemanden in ihrem Alter hier, denn Thalna war in Rom zurückgeblieben und wurde schrecklich vermisst. Daher war es ja keien schlechte Idee. Obwohl Callista auch daran dachte, dass sie bald genug andere Frauen in der Casa Duccia kennen würde. Wenn sie sich dann mit allen verstand, war das sicher hiflreich, um sich etwas an das germanische Leben zu gewöhnen. Aber eine römische Freundin zu haben wäre irgendwie auch schön...

  • Sie hörte Callistas Stimme, an die sie sich schon während der Reise gewöhnt hatte, immer mehr und immer näher. Eine Männerstimme war anwesend und sprach mit der Prudentierin. Crista hielt inne und überlegte, ob es jetzt eine gute Gelegenheit wäre, jemand Fremden kennenzulernen. Einerseits hatte sie Angst vor deren Reaktionen auf ihre Blindheit und andererseits brauchte sie Kunden, um etwas Geld zu verdienen und sie alle über Wasser zu halten. Tief atmete sie durch und sammelte ihren Mut ein. Langsam tastete sie sich an der Wand entlang und blieb abermals stehen als die Stimmen nahe genug klangen, das sie manche Wortfetzen verstehen konnte. "Hallo zusammen..." versuchte Crista den ersten Anlauf, auf sich aufmerksam zu machen und blickte in die hoffentlich richtige Richtung der beiden sich unterhaltenden Personen. "Entschuldige mich bitte, Callista. Ich möchte euch eigentlich nicht stören, aber ich hörte, dass du Besuch hast. Mir war langweilig und ich dachte, ich komme vorbei." gab Crista geradeheraus zu.

  • "Aber natürlich, Crista. Komm herein und setz dich, da steht eine Kline ziemlich genau einen Meter vor dir."


    Die Stimme der jungen Prudentia war freundlich und auch, wenn sie nicht so recht wußte, ob es Crista peinlich war so wollte sie ihr doch sagen wo die Möbelstücke standen. Schließlich war die blinde Schneiderin noch nicht lange genug in der Casa, dass sie sich hätte alleine zurechtfinden können und Nanta war gerade auch nicht in der Nähe. Nach der gemeinsamen reise hierhin, hatten Crista und Cato überlegt sich in eine Herberge einzumieten, doch Callista hatte das nicht gelten lassen und die beiden zu sich eingeladen, den kleinen Laris selbstverständlich auch. Sie hatte die junge Frau ins Herz geschlossen und wollte ihr bei ihrem Start in Mogontiacum gerne behilflich sein, außerdem war ihre Gesellschaft sehr angenehm.


    "Drusus, darf ich vorstellen, das ist Tiberiana Crista, die mich von Rom aus hierhin begleitet hat. Sie wird eine Weile hier in der Casa bleiben und mir Gesellschaft leisten." Dann blickte sie wieder zu Crista und erklärte auch für sie, mit wem sie da sprach. "Crista, mein Besuch ist Tiberius Iulius Drusus, seineszeichens Centurio der Legio II Germanica."

  • Es war soweit! Nachdem sie vor nicht ganz einer Woche ihren Zukünftigen kennengelernt hatte, dann die Hochzeit von Elfleda und Lando (mit-)gefeiert hatten, sich danach nochmal nach germanischen Sitten verlobt hatten und zu dem Schluss gekommen waren, dass sie sich wirklich und wahrhaftig heiraten wollten und würden, liefen die Vorbereitungen für Callista auf Hochtouren. Es war der letzte Tag, den sie als unverheiratetes Mädchen verbringen würde und sie hatte bereits in Anwesenheit von einigen Sklaven Blumen gepflückt. Man würde diese noch heute in ihr Haar flechten und es war Tradition, dass sie und nur sie diese Blumen pflückte. Was in dem frühlingshaften Mogontiacum aber auch kein Problem war.


    Dann, wieder in der Casa, trat Vespa zu ihr, die als Brautmutter auftreten würde, wo ja Callistas eigene Mutter gestorben war. Nun galt es zuerst ihre Spiel- und anderen typischen Mädchensachen den Göttern zu weihen. Danach würden dann die Äußerlichkeiten für morgen vorbereitet werden.


    Callista war sehr aufgeregt und nervös, den ganzen Tag lief sie schon mit einem mulmigen Gefühl im Magen herum. Sie hatte Schwierigkeiten sich zu konzentrieren und zuzuhören, wenn ihr jemand etwas sagte, aber wirklich übel nahm ihr das niemand. Einmal hieß es noch hier zu schlafen, ab dann war die Casa Duccia ihr neues zu Hause. Heute schlief sie noch einmal allein in ihrem römischen Bett, morgen dann in den Armen von Marsus. Er hatte angedeutet, dass man in das römische Prozedere noch einige germanische Bräuche einstreuen wollte, damit beide Seiten zu ihrem Recht kam, aber sie hatte keine Ahnung woran er da genau gedacht hatte. Sie kannte natürlich nur die römischen Gepflogenheiten, auch wenn sie auf Landos Hochzeiten einen guten Einblick in die Welt ihres Ehemannes erhalten hatte. Der Gedanke, dass morgen der Rest ihres Lebens begann, erschreckte Callista etwas, ab morgen war sie eine Ehefrau und bald Mutter. Es erschreckte sie und sie war sich ganz und gar nicht sicher, ob sie diese Verantwortung tragen konnte, sie hätte gerne ihre eigene Mutter dabei gehabt, damit diese ihr beistand. Aber Vespa war ihr auch ans Herz gewachsen und sie würde auch morgen bei der eigentlichen Heirat noch den einen oder anderen Dienst übernehmen.


    Mit stoischer Gelassenheit begann Vodafonis die rotbraunen Haare ihrer Herrin zu kämmen, bis sie völlig knotenfrei waren. Die tunice recta war auch schon rausgelegt, im grunde war alles soweit vorbereitet. Jetzt galt es nur noch das junge, pochende Herz in der Mädchenbrust zu beruhigen.

  • "Danke.." Mit einem dankbaren Lächeln löste sich Crista von der Wand und tastete sich mit wenigen Schritten vor zur Kline bis sie mit den Knien an diese stiess. Langsam setzte sie sich und blickte vor sich in die immer noch hoffentlich richtige Richtung zu den anwesenden Personen. "Ja, das ist richtig. Wir bleiben bei Callista bis wir ein Dach überm Kopf gefunden haben. Oh.. ein Centurio.." rief Crista überrascht aus und staunte nicht schlecht über diesen hohen Besuch.


    "ich wusste gar nicht, dass es auch hier Militär gibt.. aber jetzt weiss ich es. Mhm.. ich bin freie Schneiderin und suche Kunden, die neue Kleidung oder Kollektion brauchen. Ich möchte ein paar Münzen zum Lohn meines Verlobten hinzu verdienen." Sie biss sich auf die Lippen. Hm, wie nannte man millitärische Kleidung bloß beim richtigen Namen?!? Oder besser noch.. wenn Cato schon als hauptamtlicher Verwalter des Legaten arbeitete.. warum konnte sie nicht dessen Kontaktpersonen, gar die militärische Verwaltung mit Kleidung ausstatten? "Verzeiht.mir geht gerade der Gedanke durch den Kopf ob ich.eure militärische Verwaltung mit Kleidung ausstatten könnte?" sprach sie ihre Gedanken frei heraus aus.

  • "Natürlich", meinte Drusus bezüglich Quintilia Valentina. "Ich werde Valentina fragen, und wenn sie einverstanden ist werde ich dich benachrichtigen." Der Iulier trank einen kleinen Schluck des verdünnten Weines. "In Ordnung?"


    Dann betrat eine junge, offenbar blinde Frau den Raum. Zugegebenermaßen konnte der Iulier nicht umhin die Freigelassene neugierig zu mustern, regelrecht anzustarren. Blinden Menschen begegnete man eben doch nicht so oft. Eigentlich sehr bewundernswert wie gut sie sich zurechtzufinden schien. "Sei mir gegrüßt, Tiberiana Crista!", begrüßte der Centurio sie höflich. Schneiderin war sie also... Auf ihre Frage hin überlegte der Iulier kurz. Ob sie Kleidungsstücke gebrauchen könnten? Als einfacher Centurio wusste er das natürlich nicht, aber so viele Männer wie die Legion zählte wurden Tuniken wahrscheinlich dringend benötigt. "Nun, da bin ich wohl nicht der richtige Ansprechpartner", meinte er freundlich lächelnd und fügte in Gedanken ein "noch nicht" hinzu. "Aber wenn du deine Waren der Legion anbieten willst, dann meld' dich am besten beim Praefectus Castrorum*, der is' dafür zuständig."


    Sim-Off:

    *Der widerrum mittlerweile ich bin. :D Also, schau einfach in meinem Officium vorbei. ;)

  • Vespa hatte diese Aufgabe schon einmal erledigen dürfen und empfand es als Ehre auch hier wieder die Rolle der Brautmutter einnehmen zu dürfen. Helfend hatte sie bei den Opfern zur Seite gestanden und befand sich auch jetzt wieder im Raum. Genau beobachtete sie wie die Sklavin die Haare Callistas kämmte. Danach trat Vespa zu der jungen Frau um die Haare entsprechend der Traditionen zu stecken und ihr dann beim Anlegen der Tunika und des Gürtels zu helfen. Mit der Haste teilte sie die Strähnen. Vodafonis ging ihr dabei zur Hand.


    "Du wirst sehen, dass dies Morgen alles nicht mehr so schlimm aussieht. Du glaubst nicht wie aufgeregt ich vor der Hochzeit war. Es war auch bei mir keine wirkliche Liebeshochzeit. Wenn man es so will eigentlich schon hauptsächlich auf Wunsch meines Onkels hin. Er hatte mehr oder minder die Fürsorge für mich übernommen nachdem Vater gestorben war. Zum Anfang konnte ich deinen Onkel nicht einmal leiden. Wenn du die Geschichte gern hören magst, erzähle ich sie dir."


    Durch dieses eigentlich recht belanglose Gespräch versuchte Vespa Callista etwas abzulenken und ihr die Aufregung zu nehmen. Ihr hatte es damals geholfen.


    Die Frisur nahm langsam aber sicher ihre Form an.

  • Sie nickte dem Soldaten auf seine Begrüßung höflich zu. "Uh.. oh.. beim Praefectus Castrorum?" stotterte Crista überrumpelt über die schnelle Einladung vorbei zu schauen und konnte ab dann nur noch fröhlich lächeln. "Wo ist denn das? Äh.. dieses Gebäude? Oder äh.. verzeiht meine Unkenntnis. Ist dieser Name eher eine militärische Soldatenbezeichnung?" fügte sie fragend hinzu, schämte sich sichtlich über das fehlende Wissen. Frauen und Militär.. sie sollte Cato dringend einmal darüber ausfragen. Oder diesen Soldaten der gerade zu Besuch war. Sie versuchte sich an die Kleidungsfarben der römischen Bevölkerung zu erinnern. "Meine Waren bestehen aus Nadel und Faden.. beziehungsweise aus einfarbigen oder bunten Stoffen. Aber ich glaube die Regenbogenfarben oder bunt braucht ihr nicht!? Eher sowas wie blau oder grün?"

  • Cato war wieder einmal unterwegs und sie wollte mit ihrem Jungen, ihrem Adoptivsohn sprechen. "Laris? Kommst du bitte einmal zu mir rüber?" rief Crista fragend aus und scheuchte Nantas helfende Hand zur Seite um alleine und auf eigenen Füßen von Bett zur gemütlich gepolsterten Sitzecke zu gelangen. "Nanta? Schau du nach den von der Reise übriggebliebenen Stoffen und überlege dir, was wir daraus machen können. Das wäre sehr nett wenn dir etwas einfallen würde. Wir brauchen jede Münze..." Die Sizilianerin bejahte ihre neue Aufgabe und verschwand ohne weiteren Worte im Nebenraum. Die beiden Räume waren mit einem Vorhang abgetrennt. "Falls du die Kekse vom Markteinkauf suchst, die sind bei mir, Laris. Na komm zu mir." sprach Crista schmunzelnd in den leeren Raum hinein und lauschte, ob er nun zu ihr kommen würde. Wenn sie die Augenbinde nicht trug, schloss sie gewohnheitshalber die blinden Augen. Die Binde trug sie außerhalb der privaten Räume. "Oder spielst du gerade Verstecken?"

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