"Weise Worte." meinte sie mit ernster Stimme, doch ihre Augen schimmerten verdächtig. Er schien sie durchschaut zu haben. Hatte sie so offensichtlich von ihrem Vater und ihrem Wunsch, ihn glücklich zu machen, erzählt? Waren ihre Züge so leicht zu durchschauen? Auffälligerweise hatte sie ihren Blick nun in eine gänzlich andere Richtung gewendet und versuchte, um ihre Fassung zu kämpfen. Tränen, so hatte Claudia ihr beigebracht, waren in Gegenwart anderer Leute katastrophal. Und so unterdrückte Minervina den Drang, zu weinen. Stattdessen wandte sie sich wieder zu ihm um. Hätte er nun kein neues Thema gewählt, wäre sie tapfer auf seine Worte eingegangen - wie es sich für patrizisches Blut gehörte.
"Gegen Abenddämmerung pflegt sie zurückzukehren. Es wird heut gewiss auch nicht anders sein. Also werden wir noch eine beträchtliche Zeit zu warten haben. Wenn du möchtest, können wir also noch ein wenig über das Gut spazieren." bot sie freundlicher Stimme an, doch ihr Gesicht wirkte noch immer wie versteinert.