[Officium] Kommandantur der Palastwache

  • "Das gehört zu meinen Aufgaben." sagte er. "Wenn du etwas brauchst oder weitere Fragen hast, weisst du ja, wo du mich finden kannst."


    Dann verabschiedete er sich und verliess die Kommandantur um zum Haus der Aelier zu gehen.

  • Valerian betrat die Kommandantur und grüßte militärisch. "Centurio Lucius Quintilius Valerian von den Cohortes Urbanae. Diese Männer gehören zu mir." Er wies auf seine drei Begleiter. "Ich wünsche den diensthabenden Offizier zu sprechen." Er hätte jetzt zu gerne gewußt, was seine Männer so dachten. Für sie mußte es neu sein, sich in den Gefilden der Praetorianer zu bewegen. Gerade die jüngeren, Octavius oder gar der Tiro Annaeus.

  • Lebte der Kaiser noch, wäre Ofella sehr stolz gewesen hier zu sein. Für jeden Römer war es etwas besonderes hier eintreten zu dürfen.
    Er hatte es aber schon sehr merkwürdig gefunden welch ein Aufhebens um die Sicherheit hier gemacht wurde.
    Das der routinemäßige Ablauf sich jetzt nicht ändern konnte, verstand er ja. Doch er hatte das Gefühl die Sicherheitsmaßnahmen waren jetzt größer als zu den Lebzeiten des Kaisers.
    Wessen Leben konnte denn noch in Gefahr sein, wenn der Kaiser und sein Sohn Tod waren?
    Der PU war der immer, soviel er wusste von seinen skythischen Leibwachen oder gar von den Liktoren umgeben. Dies war doch schon bei Lebzeiten des Kaisers so gewesen.
    Der Mörder des Kaisers würde doch nicht hierher zurückkommen. Warum auch?
    Vielleicht kam er auch nicht von außen, vielleicht war er schon immer hier gewesen.
    Trotz all seiner Überlegungen, behielt er alles aufmerksam im Auge.

  • Antoninus war von den letzten Tagen doch gezeichnet. Er sah Jahre älter aus auch wenn auch er nicht mehr der Jüngste war. Immerhin war er nun schon fast dreißig und knapp 12 Jahre Soldat. Er stand abgewandt zur Tür über einen Tisch gebeugt vertieft in eine Wachstafel und sah so seinen alten Centurio nicht reinkommen. Er hatte auch den Namen nicht voll regestiert. Nur Urbanii hatte er verstanden. Also war es für ihn wie übrigens für die meisten Prätorianer nicht so wichtig. „Das bin ich.“ Sagte er, während er sich mit der Tabula in der Hand umdrehte ohne seinen Blick davon ab zu wenden. Er wollte noch schnell zu Ende lesen und fuhr sich mit der Linken über das Stoppelige Kinn. Aber als er auf sah erschrak er sich beinahe. Einen Augenblick später hatte er schon die Tabula auf den Tisch geworfen und den Arm des Freundes ergriffen. „Valerian schön dich zu sehen. Aber was machst du denn hier?“

  • „Das bin ich“ Die Stimme kannte er doch? Breit grinsend wartete Valerian, bis der alte Freund seine Augen von der offenbar ausgesprochen spannenden Wachstafel erhob und ihn erkannte. Dann ergriff er seinen Arm. „Ich bin auch sehr froh, Dich zu sehen. Diese Männer gehören zu meiner Centuria. Miles Hosidius Voranus, Miles Octavius Ofella und Tiro Annaeus Milo“, stellte er die drei Männer vor, die ihn begleiteten. „Wir müssen zum Domus Aeliana, um mit Consular Aelius Quarto zu sprechen. Die Palastwache will uns nur mit Deiner Genehmigung hereinlassen. - Da ich nicht bereit war, den schriftlichen Befehl jemand anderem als dem diensthabenden Offizier zu zeigen.“ Noch zog er den Befehl nicht hervor, sondern wollte zunächst abwarten, wie Antoninus reagieren würde. Bevor seine Worte aber falsch verstanden wurden, setzte Valerian noch hinzu: „Ich kenne Aelius Quarto gut, auch wenn er sich kaum an mich erinnern wird. Ich kenne niemanden, absolut niemanden, der treuer zu Kaiser Valerianus gestanden hat.“ Diese letzten Sätze hatte er leise gesprochen. Doch neben Antoninus mochten auch seine Männer verstanden haben, was er gesagt hatte. Valerian behielt sie im Auge. Dies war ein kritischer Moment.

  • Beim Anblick des Praetoriaener Centurios flammte bei Ofella kurz die Erinnerung von der Begegnung an der Porta auf, doch dies war im Augenblick Nebensache.
    Vielmehr ärgerte er sich wie schon sooft, über die Art wie sie mal wieder behandelt wurden. Dabei hieß es immer sie sollten mehr Kontakt pflegen. Doch auch damit wollte er sich jetzt nicht abgeben.
    Vorschriftsmäßig grüßte er.
    Aufmerksam hörte er zu und beobachtet jede Regung.
    Er bemerkte mit welcher Vorsicht sein Centurio an die Sache heranging. Bis vor wenigen Augenblicken hatte Ofella nicht gewusst, warum sie hier waren.
    Ofella merkte wie er sein rechtes Auge leicht zusammenkniff, was er immer dann machte, wenn er etwas oder jemanden scharf beobachtete. Er bemerkte darum auch schnell, dass sein Centurio ebenfalls alle genau beobachtet und konnte deshalb ein leichtes Zucken, in einem Mundwinkel nicht verhindern.

  • Nun waren die Mitglieder der Cohortes Urbanae in der Kommandatur angekommen. Milko kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Es war das erste Mal, dass er bei den Prätorianern war. Auf dem Weg zu der Kommandatur bewunderte er den Prunk, mit dem hier alles ausgestattet war. Es war so ganz anderes als das, was er gewöhnt war. Aber schließlich befand er sich im Palast des Kaisers. Er fühlte eine Ehrfurcht in sich aufsteigen, doch zugleich war er betrübt, als er darüber nachdachte, dass der Kaiser ermordet worden war. Er bemerkte, dass er eine gewisse Wut darüber empfand, obwohl der Kaiser sich in den letzten Jahren rar in Rom gemacht hatte und sicherlich damit einige Bürger und Senatoren in Rage versetzt hatte. Doch dies war noch lange kein Grund, ihn gleich mitsamt seinem Nachkommen zu ermorden.
    Während er so seinen Gedanken nachging, hatte bereits sein Centurio anscheinend jemand Bekanntes entdeckt. Er schien sich lebhaft zu unterhalten. Milo schenkte, nachdem er vorschriftsmäßig gegrüßt hatte, dem Gespräch zunächst kaum Beachtung. Doch als der Quintilier auf Aelius Quarto zu sprechen kam, spitzte Milo die Ohren. Der Aelier war demnach dem Kaiser treu ergeben, was Milo sehr billigte. Doch warum erging dann ein Befehl des Praefectus Urbi diesen abzuholen und einem Verhör zu unterziehen? Da stimmte doch etwas nicht. Milo war schon gespannt, was sich weiter ergeben würde. Auf jeden Fall war seine Neugierde geweckt, was ihm sicherlich auch der Centurio ansah.

  • Antoninus musterte kurz die Männer die sein Freund mit gebracht hatte. Diesmal sah er sie durchaus gewogener an. „Nun sie müssen gut sein wenn sie deine sind. Ich bin sicher aus ihnen wird mal was. Sie mich an.“ Sagte er scherzend denn auch er war mal Miles unter Valerians Kommando gewesen. Dann aber stutzte er kurz den warum sollten die Urbanii mit dem Aelius sprechen wollen. Er war nicht auf den Kopf gefallen. Er wusste das Salinator fleißig Senatoren verhaften ließ. Der Aelius war doch aber über jeden verdacht erhaben. Er war der Bruder des Kaisers gewesen er hätte sich niemals an einer Verschwörung beteiligt. Er zog skeptisch die Augenbraue nach oben und hielt Valerian die Hand hin, um den Befehl entgegenzunehmen. „Der Aelius ist doch über jeden Zweifel erhaben oder etwa nicht?“ Fragte er mit düsterer Stimme. Auch wenn ihm die leise Stimme Valerians schon verriet das hier was im Busch war.

  • Valerian warf nun wieder einen Blick auf seine Männer. Bei Hosidius konnte er sich völlig sicher sein, dass er ihm folgen würde, auch wenn er gegen den Befehl handelte. Bei Octavius war er sich fast sicher. Und Annaeus? Etwas lag im Blick des jungen Mannes, das ihn hoffen ließ, die richtige Wahl getroffen zu haben. Es war natürlich immer noch ein Risiko.


    „Sie sind gut, alle drei“, bestätigte Valerian und lächelte leicht, als Antoninus andeutete, dass er schließlich auch einmal zu seinen Männern gehört hatte. „Ein uralter Fluch lautet: Mögest Du in interessanten Zeiten leben. Ich fürchte, wir leben in überaus interessanten Zeiten. Über jeden Zweifel erhaben ist niemand mehr, zumindest von offizieller Seite.“ Er reichte Antoninus den Befehl.

    „Antoninus, die ganze Sache stinkt. Ganz gewaltig sogar. Ich persönlich fürchte, wir stehen ausgerechnet unter dem Befehl des Mannes, der den Tod des Kaisers zu verantworten hat. Du bist der erste, dem gegenüber ich das so deutlich ausspreche. Doch alles spricht dafür. Sieh Dir an, wer alles im Carcer sitzt. Sieh Dir an, wer verfolgt wird. Und nun sieh Dir an, wen ich heute verhaften soll. Unauffällig, denn an Aelius Quarto wagt nicht mal er sich so ohne Weiteres ran. Würde er ihn nicht verdächtigen, sondern nur ein paar Informationen haben wollen, könnte der Aelier auch hier befragt werden, er müßte nicht in die Castra gebracht werden. Wirst Du mir helfen, wenn ich versuche, ihm zur Flucht zu verhelfen?“ Natürlich wußte er nicht, ob der Aelier überhaupt zu fliehen wünschte. Aber anbieten wollte er es ihm immerhin.


    Sein Blick lag auf seinen Männern. Prüfend. Fragend. Würden sie ihm helfen oder ihn verraten?

  • Antoninus sah die Männer nun freundlich an. Wenn Valerian sie für gut hielt dann mussten sie etwas taugen. Er nahm den Befehl entgegen und lies seinen Blick über die Tabula gleiten. Das war doch nicht möglich! Eine ausgemachte Frechheit! Wenn der Schreiber wenigstens geschrieben hätte zur Befragung. Auch wenn es auf das selbe hinaus lief war das in der Argumentation ein kleiner nicht unerheblicher Unterschied. Antoninus grummelte etwas unverständliches doch der Ton verriet sein Missfallen zu der Sache.


    Nun war die Katze also aus dem Sack.Valerian glaubte das Salinaor den Kaiser hatte ermorden lassen. Das war aus Antoninus zwar eher unwahrscheinlich doch der Dicke hätte die Möglichkeiten dazu. Zumindest gefiel Antoninus der Gedanke das der Dicke dahinter steckte besser, als das jemand von außerhalb an der Garde vorbei einen Mordanschlag auf den Kaiser verüben konnte. „Ich könnte so tun als hätte ich das Schreiben nie gesehen. Und auch die Männer meiner Centuria werden auf meinen Befehl vergessen das Du hier warst bevor der Aelius den Palast verlassen hat. Die Ausgangssperre ist ja vorbei. Wenn Du das meinst. Aber hast du die Möglichkeiten ihn aus der Stadt zu schaffen oder innerhalb an einen Sicheren Ort zu bringen?“ Antoninus hätte da die entsprechenden Verbindungen und auch den richtigen Ort. Aber das wollte er auch Valerian nur im Notfall erzählen schließlich würde er damit einige Leute in Gefahr bringen.

  • Also war doch irgendetwas faul an der Sache. Wenn selbst der Centurio der Praetorianer sich nicht vorstellen konnte, warum Aelius Quarto zu der Castra gebracht werden sollte und Centurio Quintilius Zweifel hatte, musste schon etwas gewaltig stinken an der Sache. Auißerdem war das ganze noch unverständlicher, da der Aelier mit dem Kaiser verwandt war. Von der Verwandtschaft hörte Milo jetzt zum ersten Mal. Da stimmte doch etwas nicht. Welchen Grund sollte Aelius Quarto haben, seine eigene Verwandtschaft aus dem Wege zu räumen. Das war alles sehr seltsam. Und anscheinend schien der Quintilier dem Umstand auf den Grund gehen zu wollen, was genau an dieser Sache faul war. Er konnte mit der vollen Unterstützung Milos rechnen, auch wenn ihn das vielleicht in Teufels Küche brachte. Ein Blick seines Centurios verriet ihm, dass dieser immer noch nicht recht wusste, ob er auf ihn zählen konnte, deshalb sagte Milo bestimmt: "Centurio Quintilius, du kannst auf mich zählen und ich werde dich uneingeschränkt bei deinen Handlungen unterstützen!!!" Dann nickte er seinem Centurio zu und hoffte, dass das deutlich genug war. Auch der Prätorianer schien helfen zu wollen, und Milo nickte ebenfalls diesem zu.

  • Eigentlich hätte sich der Centurio den fragend, prüfenden Blick in seine Richtung sparen können. Er muss doch wissen, dass er sich vollkommen auf mich verlassen kann und ich hinter ihm stehe, dachte Ofella. Wozu noch etwas beteuern, was doch feststeht. Deshalb nickte er in Richtung seines und des Praetoriaener Centurio.
    Was ihn weit mehr beschäftigte war diese Hinterhältigkeit. Natürlich würden genau wie er selber, noch andere zu der Überzeugung gekommen sein, der Kaisermörder käme nur von innerhalb. Was war da naheliegender als den Salinator zu verdächtigen, der nun die absolute Macht wollte.
    In dem er nun den Verwandten verdächtigte, wollte er es auf eine Familiensache reduzieren, Familienstreit, Erbschaftssache oder sonstiges. Dem Spielchen würde Ofella mit Freuden ein Ende bereiten. Nochmals nickte er, dieses Mal zur selbst Bestätigung

  • „Wenn er darauf eingeht, könntest Du dafür sorgen, daß im Wachbericht der Vermerk auftaucht, daß Quarto den Palast verlassen hat, bevor ich ihn antreffen konnte, selbst wenn wir gemeinsam hinausgehen. Ihn aus der Stadt zu kriegen, sollte kein unüberwindliches Problem sein. Aber einen sicheren Ort weiß ich für ihn nicht. Das ist ja kein ausgereifter Plan, Antoninus. Ich bekam eben den Befehl und konnte einfach nicht glauben... Naja, ich weiß ganz sicher, daß er an der Ermordung des Kaisers keinerlei Anteil hat. Und ich werde ihm anbieten, ihm rauszuhelfen. Keine Ahnung, ob er darauf überhaupt eingeht, vielleicht will er es gar nicht.“


    Die Bestätigungen seiner Männer waren eine große Erleichterung. Sicher, er hatte damit gerechnet, nicht umsonst hatte er diese Männer ausgesucht. Doch es nochmal bestätigt zu hören und auch das Nicken von Ofella beruhigten ihn doch sehr. „Meine Männer werden voll und ganz hinter mir stehen, wie Du hörst. Wie gesagt, ich muß überhaupt erst einmal mit Aelius sprechen. Ich nehme doch an, daß Du mich einläßt?“ Er lächelte leicht, sicher, daß Antoninus ihn zum Domus vorließ.

  • Antoninuns nickte bei der Frage. Klar konnte er das. Es war ja nur Wachs das ausgekratzt und neu beschrieben werden konnte. Solange der Zeitraum des Gehens des Aelius in seiner Wachzeit lag ging im Wachbuch alles was er wollte. Antoninuns grinste. „Ich sehe wir verstehen uns mein Freund. Es wird so sein das Du ihn nicht hättest treffen können.“ Dann brauchte er nicht lang zu überlegen. „Ich kenne da Leute die ihn auf eine Schiff bringen können das ihn dorthin fährt wo er will. Es gibt Ehemalige Geheimdienstler die sich noch treffen alles Ex Prätorianer wir haben zwei Schnellsegler am Emporium die innerhalb von einer Stunde in See stechen können. Aber wir haben auch sichere Häuser in der Stadt die nicht im Tabularium der Garde stehen.“ Erklärte er nicht wenig stolz das er solche Möglichkeiten aufzeigen konnte.


    Natürlich würde er ihn einlassen. Er musste nur dann schnell wissen was er in den Wachbericht ritzen sollte. „Ja du kannst durch aber so weit du mehr weist schick mir einen deiner Männer. Ich werde meinen jungen los schicken der wird bescheid geben das man einen der Schnellsegler schon mal bereit machen soll für den Fall das wir ihn brauchen. Nicht das wir dann Zeit verlieren.“

  • Was für ein Glück, Antoninus hier getroffen zu haben. „Ich werde Consular Aelius diese Möglichkeiten aufzeigen. Soll er entscheiden ob und wie er fliehen will. In Ordnung, ich schicke Dir dann einen meiner Männer. Dürfen wir jetzt einfach zum Domus Aelianus gehen oder mußt Du uns begleiten lassen?“ Er kannte sich ja aus, aber die Vorschriften waren streng, was den Aufenthalt im Palast anging. Wobei es eigentlich albern war, den Urbanern da Einschränkungen aufzuerlegen. Zumindest zur Zeit.

  • Antoninus nickte und hoffte das der Aelius seine Lage erkannte und die Möglichkeit wahrnahm. Im Gefängnis der Prätorianer war es nicht so lustig. „Nein du kannst allein gehen. Wenn dann einer was sagt verweise ich auf deinen Befehl. Der ja vom Stadtpräfekten kam.“ Es war nicht so einfach jemanden einfach in den Palast zu lassen der nicht zur Garde gehörte. Aber erstens hatte er einen Befehl der ihn legitimierte und zweitens war es Valerian.

  • „Wunderbar. Ich danke Dir, Antoninus.“ Sie hatten eine Chance. Es war nur die Frage, ob Quarto sie nutzen wollen würde.


    „Folgt mir, Männer“, forderte er seine drei Soldaten auf und führte sie nun aus der Kommandantur heraus in Richtung Domus Aeliana. Jahrelang hatte er hier im Palast Dienst getan. Er kannte jedes Gebäude, jeden Gang, jede Tür. Nunja, abgesehen vom Wohnhaus der Aelier natürlich. Das würde er heute zum ersten Mal betreten.

  • Nach dem Valerian die Kommandantur verlassen hatten musste sich Antoninus überlegen wie er jetzt Turbo hier herbekam. Einen Seiner Männer konnte er nicht in die Bäckerei schicken und Turbo war in der Castra. Es half nichts er musste eine seiner Männer losschicken um Turbo zu hohlen. Und so machte er es auch.


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    Er musste nicht lange warten bis der Miles mit seinem Burschen wieder da war. Dann schickte er seine Männer raus um mit Turbo allein zu reden. Der Junge sah ihn mit großen Augen an da er befürchtet Ärger zu bekommen. Das alles kam den kleinen doch etwas suspekt vor und der Junge hatte die Tunika gestrichen voll. „Turbo hör mir jetzt genau zu.“ Sprach Antoninus mit eindringlicher Stimme. „Du erinnerst dich doch an die Bäckerei vor der Du schon ein paar Mal auf mich warten musstest.“ Der Junge nickte verängstig. „Ich will dass Du dahin gehst und dem Bäcker unten sagst. Du bringst das Nagelgeld und es muss sehr schnell verwendet werden.“ Der Junge sah Antoninus endgeister an. Aber das verwunderte den Prätorianer nicht sonderlich. Der Begriff Nagelgeld war allen Soldaten bekannt. Das war das Geld das Miles bekamen wenn sie verlegt wurden. Da sich durch das lange Marschieren die Schuhe abnutzen. Darum bekamen die Miles Geld um die Schuhe erneuer zu lasen bevor es los ging. Das war für Antoninus und die Männer in der Bäckerei das Zeichen das sie eine Flucht vorbereiten sollten. „Hast DU mich verstanden Turbo? Es ist sehr wichtig.“ Der Junge wusste nicht warum er dies Botschaft überbringen sollte aber er würde sie überbringen. Also nickte er mit einer heftigen Kopfbewegung. „Gut denn geh jetzt und beeile dich.“ Mit diesen Worte entließe Antoninus den jungen

  • Lange war es her seitdem Seneca das letzte Mal in diesen ehrwürdigen Hallen marschierte, er hatte den Sturm auf den Palast nicht mitgemacht, es war nicht seine Einheit welche den Palast nahm, und so war er nun zum ersten Mal seit dem Tod des Imperators hier. Das Officium des wachhabenden Offiziers sah furchtbar aus, es war staubig, unaufgeräumt, überall lagen Rollen herum, scheinbar hatten diese skythischen Barbaren keinerlei Sinn für Ordnung gehabt, denn außer am Außenbereich des Palastes, hatten die Prätorianer hier in letzter Zeit wenig zu sagen gehabt, doch das war nun vorbei.


    Seneca entstaubte den alten Schreibtisch notdürftig, und packte die Rollen erst einmal alle in eine Ecke, der Dienst konnte wieder beginnen, nun hatten die Schwarzröcke hier wieder das sagen, nicht ohne stolz trug Seneca den Namen seiner Centurie in die Liste der wachhabenden Centurien ein, wenn jetzt noch die Patroullien eingeteilt werden würden, dann würden die Prätorianer wieder ganz wie in alten Zeiten durch die Gänge des Palastes laufen...

  • Nachdem er den nächsten Praetorianer vor seinem Büro nach dem Weg gefragt hatte, stand Apollodorus nun vor dem Officium des Kommandeurs der Palastwache. Er spitzte einen Moment die Ohren und als im Inneren kein Gespräch hörte, klopfte er an und trat nach einer kurzen Pause ein. "Salve, ich bin der Notarius Lucius Annaeanus Apollodorus. Die Administratio hat die Regeln für den Zugang als Aushang aufhängen lassen, damit nicht mehr so viele Leute ohne Termin zu den höheren Beamten wollen. Man hat mich geschickt, um euch eine Abschrift zukommen zu lassen, damit ihr auch im Bilde seit. Falls ihr Fragen deswegen habt, könnt ihr euch gerne an mich wenden." erklärte Apollodorus den Grund für seine Anwesenheit und überreichte eine Kopie des Aushanges.



    PROMULGATIO
    ADMINISTRATIONIS IMPERATORIS


    Aus gegebenen Anlass weißt die Administratio Imperatoris darauf hin, dass Termine bei Procuratores und Primicerii nur nach vorangehender Vereinbarung vergeben werden.


    Termine können schriftlich oder persönlich bei einem Notarius der Administratio vereinbart werden.


    Darüber hinaus können geringfügige Anliegen ebenfalls direkt mit den zuständigen Notarii besprochen werden. Hierfür ist kein Termin notwendig.


    Lucius Annaeanus Apollodorus
    ~ Notarius - Administratio Imperatoris ~


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