"Ehrenwerte Senatoren,
unlängst ging ich auf den Mercati Traiani einkaufen, wie es Römer nachmittags zu tun pflegen. Und wie können wir dankbar sein, dass wir diese wunderbaren Märkte erhalten haben.
Jedoch ereignete sich ein Vorfall, welcher mich zutiefst erschütterte. Und nicht nur mich, sondern auch alle Grundlagen unsere Gerichtsbarkeit..."
Meridius hielt kurz inne.
"Mitten unter der Menschemasse war es unbekannten Subjekten gelungen einen Menschen willkürlich und vorsätzlich an ein Kreuz zu schlagen und auf den Märkten aufzustellen.
Nach Zeugenaussagen riefen die Täter noch etwas von Christen, und dass alle so enden würden, oder so ähnlich... Wer genaueres wissen will, die Cohortes Urbanae haben mit den Ermittlungen begonnen.
Ich war zutiefst schockiert. Schockiert darüber, dass es Menschen gibt, welche das Recht selbst in die Hand nahmen.
Man kann über die Christen denken wie man will. Und was unser erhabener Imperator über sie denkt ist uns allen bekannt. Man kann jedoch über diesen Mord nicht denken wie man will, man muss ihn verurteilen.
Ehrenwerte Senatoren, mit Kritzeleien an der Palastwand hat es vor Urzeiten angefangen. In der Zwischenzeit werden römische Bürger mitten im Herzen von Rom ohne Verfahren gekreuzigt. Was kommt morgen?
Und die alles entscheidene Frage: Wo waren die Cohortes Urbanae, oder die Cohortes Praetoriae? Sehen sie unter Umständen gar absichtlich weg?
Als Aedil, welcher für die Märkte verantwortlich ist, verlange ich eine lückenlose Aufklärung dieser Vorgänge, und zwar von allen Organen, welche dafür zuständig sind. Ich will, dass soetwas nie wieder geschieht, und ich will die Köpfe derer, welche sich anmaßen, die Rechte des Imperators selbst ausüben zu dürfen.
Wer immer es zu verantworten hat, er ist der Gerechtigkeit zuzuführen. Wer immer es duldet oder deckt, ebenso!"