[Officium] Aedilis Curulis

  • Keine Unterschrift, die sie zu tätigen hatte? Keinen lästigen Papyruskrieg? Sie war beeindruckt. Eigentlich hatte sie von der Bürokratie Roms Schlimmeres erwartet. Viel Schlimmeres. Aber das war ja wirklich recht entspannt abgegangen. Von dem Hahnenkampf der Männer einmal abgesehen. "Gestattest Du mir noch eine Frage, Senator? Wie lauten die Regelungen Betriebe zu besitzen. Gibt es für Peregrini Einschränkungen? Wie ist es mit Handelsgenehmigungen und deren Reichweiten? Gibt es Bereiche, die besonders benötigt aber selten zu finden sind oder welche, die eigentlich hoffnungslos überlaufen sind somit die Nachfrage die Angebotspalette monetarisch vernichtet? Wie sieht es mit Konzessionen aus? Sind diese langfristig angelegt oder müssen sie regelmäßig - zum Beispiel jährlich - erneuert werden? Wie ist die Situation der Zwischenhändler im Imperium. Welche Grundbedingungen müssen diese erfüllen?" Ja, da war sie wieder: die unstillbare Neugierde der Roxane E. Ja, da war SIE wieder: Roxane. Völlig erholt von den vielen Schocks - durchaus Positiven - die ihr Aculeo in Ostia zugeführt hatte und die sie tatsächlich zwischendurch ein bisschen mundtot gemacht hatten.

  • Eigentlich hatte sich Menecrates bereits auf eine Verabschiedung eingerichtet, als die Besucherin ihn plötzlich mit Fragen überschüttete. Witziger Weise hatte sie nur eine angekündigt. Vor Überraschung erstarrte das Schreibgerät in seiner Hand, aber er fasste sich schnell und reagierte.


    "Ich würde vorschlagen, wir gehen einmal der Reihe nach vor. Zunächst: Für Peregrini gibt es aktuell keine Einschränkungen. Sie dürfen jeden Betrieb, den sie sich leisten und bewirtschaften können, auch führen. Deine weiteren Fragen bitte ich zu spezifizieren. Es macht wenig Sinn, auf allgemeine Fragen allgemeine Antworten zu finden, denn ich gehe davon aus, das wirkliches Interesse dahintersteht und nicht nur der Spaß an rhetorischen Fragen."


    Menbecrates wies auf einen Platz, denn er erwartete nunmehr ein längeres Gespräch.

  • Hach ja, da war das Mädchen, nein, mittlerweile war sie doch in den drei Jahren, die sie bereits auf Reisen war, zu einer jungen Frau herangewachsen, ganz ohne Frage, wieder voll in ihrem Element. Gelobt sei der Großvater. Sie lächelte Aculeo kurz an und hoffte, er würde ihr den längeren Aufenthalt nicht übel nehmen und nahm dankend den Platz ein. "Nun, Du hast Recht. Es ist folgendermaßen." Sie fasste sich einen Moment um die richtigen Worte zu finden und konzentrierte sich voll auf ihre Ausführungen, wodurch sogar bei manchen Worten nur noch wenig des Akzentes zu hören war. Allerdings verschwindend gering. Ansonsten war ihr Latein zwar sauber, aber eben doch recht akzentuiert. "Ich habe familiär bedingt sehr gute Kontakte zu einer großen Händlerfamilie im Osten, gerade so ausserhalb des Imperiums. Diese Familie," sie wollte noch nicht gleich damit rausrücken, dass sie hier gerade eigentlich von ihrem Großvater, ihrem Onkel und ihren Cousins sprachen. "Hat beste Verbindungen in diverse Regionen der Welt, die auch dem Imperium nicht unbedingt so zugänglich sind, vor Allem noch weiter im Osten. Sicherlich auch in welche, wo," fast hätte sie wir gesagt, konnte sich aber noch rechtzeitig bremsen, "man sich in Konkurrenz steht. "Ich bin mir sicher, dass ich, ein entsprechendes Interesse auf dem Markt natürlich vorausgesetzt, einige Kontakte vermitteln und vielleicht sogar weitergehend handeln kann. Ich versuche nun heraus zu finden, wie weit ein solches Interesse überhaupt besteht und vor Allem, viel wichtiger und doch Hand in Hand gehend, ob ein Markt dafür erst einmal prinzipiell und de facto vorhanden ist. Denn es bringt nichts in ein solches Unternehmen zu investieren, wenn dann der Kosten-Nutzen-Faktor nicht stimmt."

  • Die Ausführungen waren lang und irgendwie auch wieder sehr unspezifisch, trotzdem folgte Menecrates ihnen, ohne die Besucherin zu unterbrechen. Er glaubte zwar nicht, dass es dem Imperium nicht möglich war, an die entferntesten Regionen der Welt heranzukommen, aber das spielte momentan keine Rolle. Er musste dem eigentlichen Anliegen der Besucherin zunächst auf den Grund gehen.


    "Verstehe ich dich richtig, du möchtest tatsächlich von mir diejenigen Branchen benannt haben, die aktuell nicht überlaufen sind, um möglichst wenig Konkurrenz bei der Eröffnung eines neuen Betriebes zu haben."


    Sein Blick weilte auf Roxane, während er ihre Reaktion erwartete.

  • Sie schmunzelte leicht und schüttelte den Kopf. "Bedauere," meinte sie dann mit einem warmen Lächeln in der Stimme. "Diese Fragen hatten tatsächlich nur bedingt bis gar nichts mit dem spezifischeren Anliegen zu tun." In ihren Augen blitzte ihr typischer Schalk auf, gepaart mit einer leichten Entschuldigung. "Eine Schwäche von mir, wie Dir sicherlich Germanicus Aculeo wird bestätigen können," sie nickte diesen sanft anlächelnd zu. "Ich habe eine unstillbare Neugierde und wenn diese einmal zuschlägt, dann sprudeln die Fragen, leider nicht immer zu 100% in der richtigen Reihenfolge nur so aus mir hervor. Tatsächlich waren das eher Fragen in Richtung des Verstehens des Marktes an sich. Ich bin keine Römerin, wie Dir unschwer klar ist, und auch wenn ich bereits 3 Jahre durch Italia reise und auch schon einige Zeit nun in Rom lebe, so sind mir doch immer noch viele Dinge fremd oder von den Zusammenhängen nicht ganz klar. Manchmal bin ich auch eben einfach nur neugierig und ich lerne gerne und gerne viel dazu. Ich hatte das große Glück in einer angesehenen Kaufmannsfamilie aufzuwachsen und dort auf eine Lehre zurückgreifen zu können, die sehr intensiv und ausführlich war, doch gerade diese hat wohl meine unstillbare Neugierde erst zu Tage gebracht." Ihr Schmunzeln wuchs noch ein wenig in die Breite, so das ein ehrliches Lächeln daraus wurde, ehe sie wieder ernst wurde. "Welche Waren aus dem Osten kommen, die entweder von der Qualität her so hochwertig sind, dass Produkte aus anderen Gebieten nicht mithalten können oder aber die es in anderen Gebieten nicht gibt, sind wohl letztlich vom Markt an sich unabhängig. Ausser eben in besagten Branchen, zu denen diese Warenprodukte zählen."

  • Die Besucherin irritierte Menecrates. Glaubte er eben noch, ihr Anliegen erkannt zu haben, verneinte sie das im nächsten Augenblick. Und anschließend erhielt der Aedil eine ausführliche Schilderung über ihre Familienverhältnisse. Er grinste kurz, dann wurde er wieder ernst. Die muntere Frau besaß jedoch auch eine ermüdende Seite - sie sprach viel und schnell. Ihr Begleiter blieb die ganze Zeit still, er ergab sich in sein Schicksal.


    "Tja", begann Menecrates. "Mir ist noch immer nicht klar, was ich für dich tun kann. Eine Unterhaltung ohne Ergebnis werde ich aber nicht weiterführen können." Er wies auf die Tür zum Vorraum, wo Gemurmel zu hören war. "Es warten weitere Besucher", erklärte der Aedil.

  • Sie verstand sowohl seine Andeutungen als auch wohl das hier und jetzt nicht der rechte Zeitpunkt sein mochte. "Nun, ich möchte Dich natürlich nicht unnötig aufhalten." Wollte sie schon, aber die Höflichkeit, ja die Höflichkeit... "Vielleicht wird es Dir irgendwann einmal möglich sein etwas Zeit für all meine Fragen zu opfern," fügte sie freundlich an. "Dann könnten wir uns eventuell auch noch mal über die Angelegenheit bezüglich des Zwischenhändlers unterhalten. Es eilt nicht," meinte sie aber noch höflich und sah dann fragend zu den beiden Männern, ob diese noch etwas zu besprechen hatten. So sehr sie ihre Neugierde trieb, so sehr konnte sie sie -manchmal - auch im Zaum halten.

  • Verus klopfte an die Tür des Aedils. Er hatte heute wichtige Dinge zu erledigen. Er wollte eine Tatsache klarstellen, die der Aedil scheinbar vergessen hatte. Gut gerichtet und in Begleitung von zwei Schreibern stand er nun vor der Tür.

  • Ich traute meinen Augen nicht als ich ins Officium kam. Da stand doch schon wieder einer ohne Anmeldung und klopfte an die Türe zu Menecrates Raum.


    "Wen darf ich bitte melden?" Fragte ich und schaute demonstrativ auf meine Liste. "Ich sehe gerade für diese Zeit habe ich keinen Eintrag. Ich will aber gerne Nachfragen, ob der Aedil noch jemanden dazwischen schieben kann."

  • Menecrates nickte zu den Worten Roxanas. Er ließ dabei offen, ob er so seine Freude äußerte, dass sie so nett war, ihn nicht unnötig aufzuhalten. Oder ob er zusagte, zu anderer Zeit und Gelegenheit einmal ihrem Fragenschwall entgegenzutreten.
    "Dann danke ich für euer Kommen. Ich kann nun die Betriebsumschreibung endgültig zu den Akten legen. Valete."


    Auf jeden Fall sah er den Besuch positiv. Wieder ein Haken hinter einer unerledigten Angelegenheit.

  • Verus schob seine Schreiber zur Seite, die beide fast simultan mit Verus Titeln geantwortet hätten. Verus übernahm dies jedoch lieber selbst. "Den Procurator a Memoria. Ich bin im Auftrag der Kanzlei hier. Ich muss den Ädil sprechen." Ein kleines selbstgerechtes Schmunzeln huschte über seine Lippen. Der Dienst an Salinators Seite verdarb immer mehr seine Seele. Der Machthunger war in Verus erwacht. Er wollte mehr, immer mehr. Doch ein wenig Gutes blieb zurück, so dass Verus nicht gänzlich der Gier nach Macht und Ruhm verfiel. Doch es war einfach zu schön, Macht auszuspielen.

  • Wieder legte Menecrates einen Brief auf den Postausgangsstapel. Er würde direkt eingeworfen werden können, ohne den Kurierdienst.




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    Tiberia Septima
    Casa Tiberia, Roma
    Provincia Italia




    EDICTUM AEDILIS CURULIS



    Bei der Kontrolle der Marktpreise fiel ein Verstoß gegen § 4 Codex Universalis - Lex Mercatus, Abs. 3 auf. Gemäß diesem Absatz ist es nicht gestattet, Waren zu einem Preis unterhalb der Herstellungskosten anzubieten, weil damit Mitbewerbern der Zutritt zum Markt erschwert wird.
    Den Unterlagen zufolge bietest du seit dem KAL FEB DCCCLXI A.U.C. (1.2.2011/108 n.Chr.) Mehl zu einem Preis von 0,01 Sesterzen an. Der zulässige Mindestpreis für Mehl liegt jedoch bei 0,42 Sesterzen.


    Unter Anrechnung der Tatsache, dass dies dein erster Konflikt mit dem Gesetz ist und du erst wenige Tage Betriebsbesitzerin des Getreidehofes bist, lasse ich Milde walten und setze gegen dich ein Strafgeld von nur 250 Sesterzen fest. Zu deiner Information: Die Mindeststrafe hätte bei 5% vom Umlaufvermögen und damit 1.086.41 Sesterzen betragen.


    Du wirst hiermit aufgefordert, die Strafsumme von 250 Sesterzen unverzüglich an die Staatskasse zu entrichten. Sollte die Strafe nicht bis zum ANTE DIEM III ID FEB DCCCLXI A.U.C. (11.2.2011/108 n.Chr.) beglichen sein, wird die oben erwähnte Mindeststrafe von 1.086,41 Sesterzen wirksam und gerichtlich eingetrieben.
    .
    Beschwerde oder Einspruch kann an den amtierenden Consul gerichtet werden.



    Gezeichnet und verfügt:


    [Blockierte Grafik: http://img259.imageshack.us/img259/4645/siegel.gif]

    gez. H. Claudius Menecrates



    PRIDIE NON FEB DCCCLXI A.U.C. (4.2.2011/108 n.Chr.)

  • Zumindest war die Angelegenheit für Roxane erledigt. Dass Aculeo hier ins Fettnäpchen getreten war hatte glücklicherweise keine Auswirkungen gehabt.


    Kurz und bündig verabschiedete er sich nun auch von Claudius Menecrates und verließ dessen Officium.

  • Zitat

    Original von Titus Decimus Verus
    Verus schob seine Schreiber zur Seite, die beide fast simultan mit Verus Titeln geantwortet hätten. Verus übernahm dies jedoch lieber selbst. "Den Procurator a Memoria. Ich bin im Auftrag der Kanzlei hier. Ich muss den Ädil sprechen." Ein kleines selbstgerechtes Schmunzeln huschte über seine Lippen. Der Dienst an Salinators Seite verdarb immer mehr seine Seele. Der Machthunger war in Verus erwacht. Er wollte mehr, immer mehr. Doch ein wenig Gutes blieb zurück, so dass Verus nicht gänzlich der Gier nach Macht und Ruhm verfiel. Doch es war einfach zu schön, Macht auszuspielen.


    Meine Güte was nimmt der sich wichtig
    Die beiden die aus Menecrates Raum traten ignorierend, betrat ich gleich darauf Menecrates Raum und meldete ihm: "Der Procurator a Memoria möchte den Aedil sprechen".

  • Zitat

    Original von Linos
    Meine Güte was nimmt der sich wichtig
    Die beiden die aus Menecrates Raum traten ignorierend, betrat ich gleich darauf Menecrates Raum und meldete ihm: "Der Procurator a Memoria möchte den Aedil sprechen".


    Ein Wink signalisierte, dass Menecrates für den nächsten Besucher Zeit hatte.


    "Kann eintreten", fügte er trotzdem zur Bekräftigung an. Inzwischen überlegte der Aedil, mit welchem Gesprächsbedarf der Procurator dieses Mal wohl gekommen war. Die letzte Unterhaltung musste Menecrates - wie bei vielen anderen Besuchern auch - irgendwann abbrechen, weil er sonst zu den Verwaltungsarbeiten nicht mehr gekommen wäre.

  • Ich ging zurück zur Türe und bemerkte obwohl ich wusste, dass dies ziemlich unverfroen war: "Der Aedil erwartet dich, doch bedenke sein Terminplan ist sehr voll.
    In der Zwischenzeit wollte ich mich um die Post kümmern.

  • ... und so trat Verus ein, gefolgt von seinen Schreibern. "Salve," grüßte er und lächelte breit. "Es geht um eine Kleinigkeit, die ich im Auftrage der Kanzlei erledigen muss. Da durch den Kaiser erklärt wurde, dass er nicht wegen des Lex Mercatus zu belangen ist, muss ich nun von dir eine Erklärung erhalten, dass du dies zur Kenntnis genommen hast und von deiner Anklage zurücktrittst. Eine schriftliche Erklärung reicht." Dann nickte er und deutete auf seine beiden Schreiber. "Ich habe hier auch gleich zwei amtliche Schreiber mitgebracht, die deine Erklärung, auch als Zeugen, aufzeichnen werden. Es ist schlicht für Archive. Dies wird an deinen Epistel angehängt, damit nicht ein späterer Procurator daran Beanstandung findet."

  • Dieses Mal ging es dem Decimer nicht um Angelegenheiten privater Natur, sondern um die der kaiserlichen Verwaltung. Zunächst erwartete Menecrates eine wichtige oder wenigstens nennenswerte Mitteilung. "Salve", grüßte er zwischendurch zurück, auch wenn er nicht vorhatte, dem Besucher ins Wort zu fallen. Als er aber das Anliegen des Besuchers durchschaute, konnte er nicht umhin, sich die Stirn zu reiben. Nach seiner Erziehung verbot es sich, unhöflich zu sein, daher versteckte er sein Unverständnis über die effizienzarme Verwaltungsarbeit am kaiserlichen Hof hinter dieser unverfänglichen Geste. Würde er seiner inneren Eingebung folgen, wäre ein Klatschen vor die Stirn die passendere Reaktion gewesen.


    "Diese Angelegenheit habe ich bereits mit dem Procurator ab Epistulis geklärt“, erwiderte der Aedil dann auch knapp, entschloss sich aber nach einem Moment des Besinnens, eine weitere Erklärung anzufügen. "Mein Edict beinhaltete eine Rechtsbehelfsbelehrung. Der zuständige Procurator hat mich wissen lassen, dass der Kaiser dieses Rechtsmittel in Anspruch zu nehmen gedenkt, weswegen ich bereits in meinen Unterlagen vermerkt habe, dass ein Decretum Imperatoris auf den Weg gebracht werden soll. Dieses Recht steht dem Kaiser zu, allerdings ist es die Aufgabe des Aedilats jede Kollision mit dem Gesetz so lange im Auge zu behalten bis sie - in welcher Form auch immer - aus der Welt geschaffen sind." Menecrates schaute erwartungsvoll zu Verus. "Bist du gekommen, um mir den Entwurf des neuen Decretum Imperatoris vorzulegen?"

  • Verus nickte und schnippte mit dem Finger, so dass einer der beiden Schreiber ein Dekret hervorzog. "Hier," sagte der Schreiber und reichte dem Aedil das kaiserliche Dekret. Verus würde sich auf keine große Diskussion einlassen. Fakt war, dass er hier war, um den Aedil an die natürliche Ordnung der Dinge zu erinnern: Der Kaiser(oder auch sein Stellvertreter) stand über allem. Allein die Anmaßung sich über den Kaiser zu stellen, ihn direkt wegen einer solchen Banalität zu belästigen, was noch nie ein Aedil vor ihm getan hatte, bedurfte einer Präsens der Kanzlei, um weiteren Nachahmern die Luft abzudrehen. Was wäre, wenn der Kaiser plötzlich für Schäden aufkommen müsste, die seine Prätorianer mit ihren schweren Stiefeln und "rauhen Sitten" anrichteten? Undenkbar!


    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI
    DECRETUM IMPERATORIS


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM XIII KAL FEB DCCCLXI A.U.C. (20.1.2011/108 n.Chr.)


    stelle ich fest und gebe bekannt, dass der Besitz und Betrieb von Minen und Steinbrüchen durch den Imperator Caesar Augustus oder Mitglieder seiner Familie nicht gegen die Lex Mercatus verstößt, da Bergbau zu den kaiserlichen Domänen gehört. Anderslautende Edikte der Aedilen verlieren damit ihre Gültigkeit.


    - DCCCLXI A.U.C. -


  • Tatsächlich, der Mann war nicht nur mit großen Worten, sondern mit einem Dokument gekommen. Nun wurde es für den Aedil interessant, denn er liebte es, offene Angelegenheiten abzuschließen. Und das Edict gegen den Kaiser war eine offene Angelegenheit. Menecrates nahm das Schriftstück entgegen und las. Der Kopf qualifizierte das Schreiben als Decretum Imperatoris. Als nächstes war die Gültigkeit von Interesse. Es wirkte bereits ab Januar. Menecrates nickte zufrieden, weil er damit bereits heute die Angelegenheit des Kaisers abschließen konnte.
    Scitum per Signum stand unter dem Schreiben, aber eine Signatur konnte Menecrates nicht finden. Nur die allgemeine Bezeichnung 'per Procura'. Menecrates war ein genau, manchmal fast pingelig arbeitender Mensch, und er beugte gerne vor, daher blickte er auf.


    "Welche Personen am kaiserlichen Hof sind Procuristen? Und von wessen Schreibtisch stammt dieses Dokument? Von deinem?“


    Den Griffel bereits gezückt, wartete er auf die Antwort.

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