Officium Scribarum - Arbeitszimmer der Stadtschreiber

  • Nachdem keine Antwort kam, öffnete sie langsam die Türe zum Officium und blickte sich im Raum um - es war niemand anwesend, aber das Fenster war halb geöffnet, um frische Luft hinein zu lassen. Alles in allem wirkte das Officium ordentlich und benutzt, wahrscheinlich war Marcus Decius nur ausgegangen und würde bald zurückkehren, zumindest hoffte sie das.
    Die Iulierin betrat das Officium nun gänzlich, schloss die Türe hinter sich und betrachtete den Schreibtisch, auf dem einige Schriftrollen lagerten - einige lagen auch auf dem Boden, sodass sie diese aufhob und ordentlich wieder auf eine Seite des Schreibtischs zurück legte.


    Die Vorhänge könnten mal wieder gewaschen werden, dachte sie sinnierend, als sie das Fenster betrachtete. Auf einem Regal befand sich auch eine Staubschicht, die auf männliches wirtschaften der letzten Wochen ziemlich direkt hinwies - für solche Details hatten Männer einfach keinen Blick. Sie schüttelte etwas den Kopf, bemerkte einen Topf, in der eine Pflanze ohne Wasser vor sich hin kümmerte, und beschloss, zumindest an diesem Zustand etwas zu verändern. Vor dem Gebäude hatte sie einen Sklaven den Boden kehren sehen, der würde nun herhalten müssen, um ihren Wunsch nach Ordnung und Sauberkeit am Arbeitsplatz zu befriedigen ...

  • Sie bog um eine Ecke des Korridors, den Arm voll mit Schriftrollen, die sie in Richtung ihres Officiums trug, als ihr auffiel, dass der Platz vor der Tür belegt war - durch einen Mann in Uniform.
    "Salve!" sagte die Iulierin mit dem hochgesteckten, schwarzen Haar fröhlich und schenkte ihm ein offenes und freundliches Lächeln. "Ich fürchte, ich muss Dich vertrösten, denn weder der Duumvir noch ein Vertreter des Duumvirs sind gerade in der Stadt. Wenn Du mir sagst, was Du möchtest, kann ich Dir vielleicht weiterhelfen - ich bin die Scriba hier in Ostia."

  • Als er von der Seite angesprochen wurde, drehte Herius sich überrascht um.


    "Oh salve, das hört sich nicht sehr vielversprechend an. Wann ist denn mit einer Rückkehr zu rechnen? Ich kam um mit dem Stadtvertreter über ein Officium für meine Behörde zu sprechen. Doch ich hab mich noch garnicht vorgestellt. Herius Hadrianus Subdolus, Regionarius von Italia."


    Er blickte die Scriba fragend an und überlegte, ob es nicht genug Sklaven in der Verwaltung gab, die beim Tragen halfen...


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • "Oh, hoher Besuch gleich ..." sagte sie lächelnd und zwinkerte dem Regionarius zu. "Ich bin Iulia Helena, und ich fürchte, vorerst wirst Du mit mir vorlieb nehmen müssen, denn ich eiss nicht, wann der Duumvir zurückkehren wird. Er war schon nicht in der Stadt, als ich mein Amt antrat, und ich fand keine Nachrichten über seine geplante Rückkehr vor. Komm doch mit in das Officium, ich könnte Dir einen gewässerten Wein anbieten ... an einem so warmen Tag kann doch jeder eine kleine Erfrischung gebrauchen!"

  • "Ja warum nicht, danke."


    Er öffnete die Türe und ließ die Stadtschreiberin als Erstes durchtreten. Immerhin hatte sie soviele Rollen in der Hand, das sie niemals selbst hätte öffnen können. ;)


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Sie lächelte dem Regionarius dankend zu und betrat ihr kleines Officium mit schnellen Schritten, um dann die vielen Schriftrollen auf ihrem Schreibtisch abzulegen. Dem sauberen Raum war durchaus anzumerken, dass hier eine Frau herrschte, gab es doch eine bunte Tonvase, die mit süss duftenden Blüten gefüllt war, auch die Vorhänge am Fenster schienen ersetzt worden zu sein, die alten, verblichenen hatten neuen mit einem bunten Bauernmuster Platz gemacht.


    "Setz Dich doch ... mehr Wein oder mehr Wasser?" Damit trat sie an ein kleines Tischchen an der Seite, auf dem Becher und zwei Krüge standen.

  • "Lieber einen Becher Wasser. Ich trinke nicht zu oft verdünnten Wein"


    Er schaute sich in dem ordentlichen Arbeitsraum um und machte sich seine Gedanken darüber. Wenig später erspähte er einen Holzstuhl und nahm Platz. Den Umhang, welchen er trug, schlug er dabei zur Seite, um sich nicht zwangsläufig darauf zu setzen.


    "Wie heißt der amtierende Dumviir und weißt du zu welcher Aufgabe er die Stadt verließ"


    Herius wunderte sich da schon, denn er hatte eben jenen Mann nicht in Rom angetroffen. Wo hatte sich ein Stadtvorsteher sonst aufzuhalten, als in der jeweiligen Ansiedlung oder bei seinen Vorgesetzten in der Curia. Was jedoch nicht sein Problem war und es doch sein würde....


    "Hm ich möchte hier in dem Verwaltungstrakt ein Officium beziehen. Es sollte räumlich groß angelegt sein und zwei Vorzimmer haben. Außerdem einen Raum im Anschluß, wo ich Schriftrollen und Wachstafeln lagern kann und einen etwas kleineren Saal für Besprechungen. Ist so etwas vorhanden?"


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • "Der amtierende Duumvir ist meines Wissens Quintus Sabbatius Aurelianus, aber .. wie gesagt .. ich kenne ihn leider nicht persönlich. Ich hatte gehofft, ihn kennenzulernen, aber er scheint eine Weile schon nicht mehr in seinem Officium gewesen zu sein, die Sklaven putzen dort nur und machen ansonsten einen Bogen darum. Warum er die Stadt verließ - keine Ahnung, das scheint hier niemand zu wissen." Sie schenkte mit ruhiger Hand einen Becher Wasser für den Regionarius ein und reichte ihm diesen mit einem Lächeln, bevor sie sich zu ihm setzte und die Füße etwas ausstreckte.


    "Das sollte keine Schwierigkeit geben, drei Türen weiter befindet sich ein momentan ungenutzter Raum, der Deinen Bedürfnissen entgegen kommen sollte, und bei allen anderen Zimmern ... es ist niemand sonst da, und die Scribae könnte man auch umquartieren."

  • "Das klingt ja sehr vielversprechend." Er hatte den Becher mit einem dankenden Kopfnicken angenommen und sogleich einen Schluck verzehrt.


    "Weißt du ob es sonst irgendwelche Stadteinheiten gibt, an die ich mich wenden kann? Vigiles zum Beispiel... oder Stadtcohorten."


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • "Ostia wird von den römischen Vigiles mit betreut, aber ob es Stadtcohorten gibt, weiss ich nicht, ich denke eher nicht - bisher hat sich auch kein sonstiger Amtsträger hier eingefunden, auch bei den Vigiles scheint ...sagen wir .. ähm geschäftige Ruhe zu herrschen," sagte sie etwas unsicher, wie sollte man einem Mann wie ihrem Gegenüber schon erklären, dass in Ostia ungefähr soviel los war wie an einem Sonnentag in der Wüste?
    "Hast Du denn Pläne für Ostia? Ich würde mich freuen, Dich unterstützen zu können, soweit ich das vermag."


    Sim-Off:

    Edit wegen fehlenden Infos :)

  • "Hm ja...." sprach er nachdenkend und fügte rasch hinzu: "Ich darf meine Kernaufgabengebiete nicht vernachlässigen, um aus Ostia etwas zu machen. Ich habe die Aufgabe bekommen für Ordnung und Sicherheit in der Region Italia zu sorgen und dies sind mehrere hundert Quadratkilometer. Natürlich hat Ostia als wichtigster Hafen der Region dabei eine Sonderstellung und da werde ich besonders Acht geben müssen. Doch vorerst möchte ich hier nur ein Officium beziehen, von wo ich die Sicherheitssoldaten und Helfer managen kann.


    Wenig später schon muß ich die Region besuchen und die jetzigen Zustände aufnehmen. Da bleibt kaum Zeit Luft zu holen, geschweige denn eine Verwaltung aufzubauen, zumal ich Soldat lange Zeit war und die Verwaltungsaufgaben erst noch lernen muß. ;)"


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • "Na, für die Verwaltung ist immernoch die Curia Ostia zuständig, Du willst uns doch hoffentlich nicht arbeitslos machen? Ich fände es schrecklich, hätte ich keine Spinnenweben mehr, die ich hier verscheuchen müsste ..." scherzte sie vergnügt und schenkte sich ebenso einen Becher Wasser ein, von dem sie einen Schluck nahm.


    "Das Officium sollte wirklich keine Schwierigkeit darstellen, ich werde mich gleich darum kümmen ... und wann immer Du etwas hier im Haus brauchst, kannst Du mich gern fragen. Es wäre eine sehr große Beruhigung, die Sicherheit der Stadt in fähigen Händen zu wissen, ich muss gestehen, ich habe hier langsam ein ungutes Gefühl - ohne einen Duumvir, der sich der Bevölkerung annimmt, könnte es irgendwann zu gären beginnen."

  • "Hoffen wir das nicht, denn solange ich noch nicht weiß in welchem Umfang, Mannesstärke und Stationierungsorte mir Männer zur Verfügung stehen, kann auch ich nicht viel tun."


    Er leert den Becher mit einem kräftigen Zug und stellt ihn ab.


    "Kannst du mir schon sagen, wann ich in etwa mit einem Bezg rechnen kann? Ich würde mich bis dato in der näheren Umgebung etwas umsehen und später zurück kehren."


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • "Hmm .. ich werde mich gleich darum kümmern - wenn Du gegen ein bisschen Unordnung nichts hast, dann hast Du gleich schon den ersten Teil deines Officiums zur Verfügung, alles andere würde ich sagen, spätestens morgen ..." überlegte sie und stellte ihren Becher auf dem Tisch ab, bevor sie sich erhob und die Stola glatt strich. "Es schadet nichts, die Leute hier mal ein wenig auf Trab zu bringen."

  • "Ohja nun gut, dann werde ich mich mit dem kleinen Ausflug beeilen können. Ich danke dir für deine Anstrengungen und mache mich dann mal auf den Weg.


    Bis bald einmal."


    Sprach Herius und war dabei aufgestanden.


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • "Bis später ... ich hoffe, Du findest ein wenig Freude an einem Rundgang durch Ostia," verabschiedete sie ihn lächelnd, und machte sich dann daran, einige Sklaven aufzutreiben, die das neue Officium des Regionarius säubern und einrichten sollten.


    Wenn der Regionarius zurückkehrt, wird ihn ein Sklave an der Eingangshalle der Curia erwarten und ihn in sein neues Reich entführen ..

  • Nach ihrer Beförderung zum Magistraten begann sie, das Schreiberbüro zu räumen - viele Dinge gab es ohnehin nicht mitzunehmen, und so hatte sie recht bald alle ihre Siebensachen samt der Blumenvase eingepackt, um alles in das angrenzende Officium des Magistraten zu tragen. Fast ein wenig wehmütig blickte sie sich um, denn jetzt schien der Raum wieder so leer und unpersönlich wie zu dem Zeitpunkt, als sie hier ihren Dienst angetreten hatte. Hoffentlich würde sich auch dieses Zimmer bald wieder in guten Händen befinden ... leise schloss sie die Türe hinter sich und atmete tief ein. Neue Herausforderungen warteten.

  • ~* Officium des Scriba Lucius Caecilius Catilius *~


    Hier residiert der amtierende Stadtschreiber zu Ostia, Lucius Caecilius Catilius. Besucher bei der Magistrata Iulia Helena haben sich hier anzumelden.

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