Die Räucherkohle glühte bereits als ich die Opferschale auf den Altar stellte. Ich legte wie so oft Wachskugeln des Olibanum und getrockneten Wacholder, Myrrhe und Salbei hinein. Schon bald erfüllte ein angenehmer Duft den Raum und Rauch stieg auf.
Während der Duft nach gewisser Zeit schwächer wurde und die getrockneten Pflanzenteile zusammenschrumpften, gedachte ich unserer Hausgötter. Ich erhoffte mir Kraft von ihnen für all unsere Vorhaben, doch nicht nur für mich allein, sondern für meine gesamte Familie.
Nach dem Versiegen des Rauches lächelte ich meinen Bruder an.
„Ich habe seit jenem Vorfall im Frühjahr keinen Tag mehr ausgelassen und an unsere Hausgötter gedacht. Sicher war es auch eine Strafe für mich, dass der Bruch durch unsere Gens ging, denn ich hatte die Manen und Laren lange vernachlässigt. Nun geht es aufwärts in der Familie und das zeigt mir, dass mein Bemühen der letzten Monate nicht vergeblich war.“