• “Ein prominentes Mitglied der christianischen Sekte. Ich hatte bereits ermittelt, dass er verschwunden war. Dieser Regulus hat jetzt ausgesagt, dass sie ihn entführt, dann aber wieder auf freien Fuß gesetzt haben.
    Ich habe vor einiger Zeit den Pater Familias der Gens Didia zu Angelus befragt und er versicherte mir, er würde mir mitteilen wenn der Verschwundene wieder auftaucht. Das hat er jedoch nicht getan. Es ist der amtierende Consul… Didius Falco.“

    Corvus verschwieg, dass jenes Gespräch damals wegen eines anderen Themas im Eklat geendet war.

  • “Vielleicht könnten die Cohortes Urbanae ja herausfinden, wo sich Didius Angelus jetzt aufhält und warum der Consul so ein Geheimnis um seinen Verwandten macht.
    Man könnte ja irgendwas Marktrechtliches als Vorwand nehmen, denn soweit ich weiß besitzt dieser Angelus einen kleinen Betrieb. Eine Tongrube, oder so etwas.“

  • Minor, der Fremde und die Patrouille erreichten den Verhörraum.


    Darin befand sich ein Tisch mit zwei Hockern.


    Minor setzte sich auf den einen und bedeutete dem Fremden sich auf den anderen zu setzen.


    Er wandte sich an die Milites.


    "Milites, abite!"


    Es gab ja genug Wachen hier, falls sein Gegenüber durchdrehen sollte.

  • Der Mann machte zwar keine Anstände sich zu setzen, aber das war Minor auch egal - dann würde er eben stehenbleiben.


    "So Lucius Aurel, dann verrate mir doch bitte mal, wie du dazu kommst mit einem Schwert bewaffnet in Rom umher zu laufen? Wo doch algemein bekannt ist, daß dieses Privileg allein den Cohortes Praetoriae und Urbanae zusteht."


    Er lehnte sich zurück und blickte sein Gegenüber an. Nun müsste sich ja bald zeigen, ob der Mann verrückt oder ein gewöhlicher Gesetzesbrecher war. Aber so oder so würde er wohl kaum um eine Geld- oder Haftstrafe herumkommen. Er machte sich zwar keine Illusionen, daß viele Bürger - besonders des nachts - nicht ohne eine Waffe aus dem Haus gingen, aber so offen mit einem Schwert vor der Castra Praetoria zu stehen, das war gelinde gesagt doch sehr überraschend.


    "Also?"

  • So kam Tacitus in den Verhörraum II. Er setzte sich auf einen der beiden Hocker und bedeutete der Gefangenen, sich auf den anderen zu setzen während ein weiterer Miles sich etwas abseits hinter sie stellte. Der Terentier faltete seine Hände auf dem Tisch und sah die Frau an. Kurz musste er seine Gedanken ordnen...er wusste nicht einmal sehr genau warum sie nun festgenommen werden sollte aber er konnte sicherlich ein wenig die Zeit vertreiben bis Bibulus nachkommen würde.


    "Du weißt warum Du hier bist?"

  • Wie ein Häufchen Elend, saß Valentina auf dem ihr zugewisenen Stuhl. Sie sah zu Boden und hatte ihre Hände in den Schoß gelegt. Ihre blonden Haare fielen ihr ins Gesicht und verbargen so größtenteils die Tränen, die sie leise weinte.
    Sie wollte auch nicht aufsehen. Eigentlich verstand Valentina gar nicht warum sie hier war. Sie hatte doch gar nichts verbotenes getan. Nur einer Sklavin einen guten Dienst erwiesen. War es denn nun schon verboten nett zu sein? So antwortete sie auch auf die Frage mit einem schweigenden aber deutlich erkennbaren Kopfschütteln.

  • Tacitus seufzte und verschrenkte seine Arme bevor er sich zu der Frau vorbeugte um sie etwas mehr begutachten zu können. Entweder schien sie wirklich nicht zu wissen was sie getan hatte beziehungsweise dass sie etwas getan hatte, oder sie war eine verdammt gute Schauspielerin aber das glaubte der Miles wiederum nicht weswegen er auf ersteres tippte.


    "Du scheinst es wirklich nicht zu wissen...aber ich habe auch nicht alles gesehen weshalb ich es auch nicht so genau weiß...denkst Du denn etwas verbotenes getan zu haben? Anscheinend hast Du für Aufsehen gesorgt und es hat ein paar Leute gestört...warten wir einfach auf den Princeps Prior, aber sag' mir wenigstens ob Du einen Verdacht hast, was Du getan haben könntest um hier zu sein..."

  • Wieder bekam der Soldat ein Kopfschütteln als Antwort. Dann schniefte Valentina leise und hob den Kopf. In ihren Augen glitzerten immer noch Tränen, doch sie hatte sich jetzt wieder soweit unter Kontrolle. Der Mann kannte sie nicht, sonst wüsste er, dass sie keine Schauspielerin war. Valentina konnte es sich in den seltensten Fällen erlauben witzig zu sein.


    Auf seine Fragen hin schluckte sie einmal und versuchte etwas von ihrer verloren gegangenen Haltung wieder zu gewinnen. "Alles was ich getan habe war dieser Sklavin einen Apfel in die Hand zu drücken. Sie wäre da oben fast zusammengebrochen. Und dann habe ich den Sklavenhändler auf die Umstände aufmerksam gemacht. Dieser hat mir gedroht und ich bin gegangen. Das war alles. Nichts, was nicht erlaubt war. Und dann stand da plötzlich der Princeps und hat mich angestarrt als hätte ich gerade versucht jemanden zu erdolchen. Das war alles."

  • Tacitus seufzte und lehnte sich wieder leicht zurück als die Frau ihren Kopf hob. Dann setzte er wieder zum Sprechen an...seine Stimme war leicht trocken und kratzig, er brauchte mal wieder etwas Wein. :D


    "Wieso gibst Du einer Sklavin einen Apfel? Was soll das bringen? Dann kriegst Du nur Probleme wie Du gemerkt hast..."


    Der Miles sah kurz zu seinem Kollegen der vor sich hingrinste und anscheinend ganz woanders hinstarrte...dann wandte er sich wieder der Frau zu und sah sie fragend an, er versuchte freundlich und ruhig zu wirken, jedenfalls solange bis Bibulus wieder kommen würde.

  • Valentina verstand nicht warum sie hier war und genausowenig verstand sie die Frage des Soldaten. "Warum ich ihr den Apfel gegeben habe? Das habe ich doch erklärt. Sie sah aus als würde sie gleich zusammenbrechen. Ich wollte ihr damit einen Gefallen tun damit sie den Apfel essen konnte und wieder etwas zu Kräften kommt."


    Valentina sah ihren Gegenüber mit festen aber unterwürfigem Blick an. "Selbst wenn es Probleme gibt, von denen ich immer noch nicht verstehe warum, ich fühle mich besser. Denn ich weiß ich habe dieser armen Kreatur geholfen. Sklavenmärkte gehörten eigentlich verboten. Alles was ich tun wollte ist jemandem zu helfen. Ist das denn nun schon verboten?"

  • "Das ist sicherlich nicht verboten aber es hat wohl einige Leute gestört und diese Leute scheinen sehr viel mächtiger als Du..deswegen haben sie uns gerufen, um Dich zu beseitigen...was das Verbieten von Sklavenmärkten angeht...da halte ich mich raus, und Du solltest das lieber auch nie wieder ansprechen sonst landest Du wieder hier weil soetwas wieder mächtige Leute stören könnte. Aber ist es das wirklich wert, einer Sklavin zu helfen und Leute zu stören um dann hier zu landen? Ich hoffe nur für Dich dass Du nicht in den Carcer kommen wirst....das denke ich, hast Du Dir doch nicht verdient."


    Tacitus sah sie an und merkte so langsam wie sein Verhör doch eher zu einer Diskussion wurde...oder eher, wie dies ganze nur noch dazu diente der Frau Sachen einzureden, die ihr helfen würden aber das würde Bibulus sicher nicht gefallen..wo blieb der nur wieder?

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