[Officium] Manius Horatius Toxis

Xeones blieb stehen, die Arme hinter dem Rücken verschränkt. Er wusste nicht recht, wie er anfangen sollte und brauchte deshalb einen Moment, ehe er sprach, was ihn womöglich etwas unsicher aussehen ließ. "Mehrere Dinge sind es, Magister, die mich herführen. Zum einen ist da der Schaukampf, der uns immer noch bevorsteht, nehme ich an. Du selbst sagtest, wir sollten vorher zusammen trainieren, um unsere Bewegungen besser aufeinander abzustimmen" er machte eine kurze Pause. "Daher wollte ich fragen, ob das immer noch gilt..."

Dann ging er im Raum auf und ab. "Doch da ist noch was, Magister" sagte er. "Es geht um den Vertrag. Ich habe immer noch nichts signieren müssen, obwohl ich längst mit den anderen zusammen trainiere. Wenn je einer auf die Idee kommt, einen Nachweis zu verlangen, der meine Zugehörigkeit zur Gloria et Honor belegt, habe ich nichts. Auch über die einzelnen Bedingungen - von denen ich freilich nur eine gestellt hatte bei meiner Ankunft und dabei bleibt es auch - weiß ich noch nichts. Ich habe mich unter die Klientel der Pontifex von Hispania begeben und weiß nict einmal, ob ich die Schule verlassen darf, um ihr hin und wieder meine Achtung zu erweisen" wieder folgte eine kurze Pause.

"Und nun zum Wichtigsten" sagte er dann mit ernster Stimme. "Das tägliche Training lässt viele Männer abstumpfen und gleichmütig werden, zumindest hier" er tippte sich auf die Schläfe. "Sie trainieren hart. Nicht hart genug, meiner bescheidenen Meinung nach, aber hart. Doch langsam vergessen sie, warum sie all dies tun, zumindest einige von ihnen. Sie verlieren das ziel aus den Augen, so scheint es" er sah den Magister an. Die Ernsthaftigkeit dieses Anliegens war ihm durchaus bewusst. "Ich finde, Magister, dass man die Angehörigen der Schule durch einen Eid an diese binden müsste, zumindest diejenigen, die freiwillig herkommen. Sie müssen an die Schule glauben, ihr verbunden sein. Ich weiß, dass man Treue nicht erzwingen kann... aber ein Eid macht sie zu Mitgliedern dieser Familia. Ein Eid gibt ihnen vielleicht ein Ziel oder zumindest das gefühl für Ehre und Loyalität..." er machte eine Pause, denn er wollte nicht in der Darstellung ausschweifen. Xeones schaute zum Toxis und wartete gespannt auf dessen Antworten...

Ich überlegte und nickte danach.
"Ich muss sagen, dass ich dir in einigen Punkten Recht gebe. Einen Vertrag werden wir später aufsetzen, nachdem ich die Einzelheiten mit Callidus besprochen habe, der glücklicherweise wieder anwesend ist.
Ebens mit dem Eid, aber das führen wir ein.
Grundsätzlich ist es für Nicht-Sklaven erlaubt, die Schule zu verlassen. Allerdings darf dabei das Training nicht zu kurz kommen.
Und was wir beim Schaukampf bieten, ich werde das gleich in die Wege leiten."

Xeones nickte. "Danke, Magister, das wäre dann alles von meiner Seite" sagte er. Dass der Lanista zurückgekehrt zu sein schien, überraschte ihn etwas, und er war gespannt, wie dieser Mann wohl sein musste...

"Gut. Wie es aussieht, muss sich Callidus erst noch eine Zeit lang erholen, aber dann wird er wieder die Hauptverwaltungsarbeit übernehmen."

"Hm... ich verstehe. Nun denn, Magister..." Xeones machte Anstalten zu gehen "...ich geh dann wieder" er nickte zum Abschluss und machte sich wieder an die Arbeit. Bald stand das nächste Training auf dem Programm und er wollte vorher noch einige Sachen erledigen. Er hatte Durst, Hunger, er musste mal und wär ausserdem einer schöne Massage durch die erfahrenen Hände eines der Mädels der Schule nicht gänzlich abgeneigt...

Auf der Suche nach ihrem 'kleinen' Liebeling, kam Aine zu seinem Büro und klopfte an.

*klopf* *klopf*

Eigentlich hatte ich nie vorgehabt, in meinem Officium ein Mittagsschläfchen abzuhalten, doch vor etwa einer Stunde hatte mich die Müdigkeit übermannt.
Ich träumte gerade von meiner geliebten Aine, wie sie als Matrona in der Küche stand und Pfannen nach mir warf, als ich aus dem Schlaf gerissen wurde.
Ich erhob mich, versuchte einen wachen Eindruck zu machen und sagte: "Ja, herein bitte..."

Aine schob den Kopf durch die Tür und lächelte breit. Manius awar es anzusehen, dass er anscheinend ein geschlafen hatte.

"Salve, Liebster!"

Meine verschlafene neutrale Miene verwandelte sich in ein Lächeln, als ich sah, wer da in der Tüpr stand.
Ich sprang auf und ging auf sie zu.
"Salve Liebste", sagte ich und gab ihr einen Begrüssungskuss.
"Was führt dich hierher?"

Aine erwiederte seinen Kuss.

"Ich wollt dich überraschen! Calpurnia und ich haben ein kleines Picknick geplannt!"

"Wirklich? Das ist eine gute Idee.
Und, bin ich auch eingeladen?", fragte ich schmunzelnd.

"Wie kommst du denn darauf?? Ich wollte dir nur Bescheid geben, dass ich mich amüsieren werde!" witzelte sie.

"Ah, so ist das..." Ich versuchte, eine enttäuschte Miene zu machen und wandte mich zum Fenster.
"Nun denn, dann wünsche ich dir mal viel Spass...", sagte ich mit gespielt zittriger Stimme.

So schnell viel Aine auf seinen Schauspielkünste nicht herein.

"Den werd ich sicher haben!" meinte sie gelassen. "Du kannst ja während dessen weiter schlafen!"

"Gute Nacht.", sagte ich kurz angebunden und liess mich dann wieder auf meine Pritsche sinken.
Calpurnia? War die nicht mit jemandem verliebt, verlobt, verheiratet?
Durchaus möglich, schloss ich, und beschloss, vor Aines Augen einzuschlafen.

Aine beobachtete ihn schmunzelnd, trat an die Pritsche heran und küsste ihn kurz.

"Ich lass dich dann wieder allein!" flüsterte sie ihm ins Ohr.

"Ja, ja...", gab ich von mir, musste gleich darauf jedoch loslachen. Ich drehte mich um und stand auf.
"Ach komm schon, ich habe Calpurnia schon lange nicht mehr gesehen, lass mich doch bitte mitkommen, hm?", fragte ich mit einem Grinsen.

Aine kicherte, sie hatte gewusst, dass er nicht lange durchhalten würde.

"Na gut! Aber schön artig sein!" sagte sie grinsend.

Ich drückte sie kurz an mich.
"Na hör mal, wann war ich denn schon unartig, he?"

"In den Thermen!" Aine lächelte anzüglich.