Unser Vormarsch dauerte nicht lange an. Anscheinend warfen die Germanen ihre Reserven in den Kampf, zumindest hoffte ich das es die Reserven waren. Ansonsten hätten wir so gut wie keine Chance die Linie zu halten. Aber auch so brachten uns die Germanen in arge Bedrängnis. Zudem war der Boden nicht mehr geeignet einen Berg hinauf zu marschieren. Die nachrückenden Barbaren drückten uns einfach den Hügel hinunter. Alle versuchten dagegenzuhalten, rutschten aber immer wieder weg.
Ich schrie zu Oktavianus der zwei Mann neben mir stand:
"Verdammt noch mal. Jetzt haben wir es gerade noch geschafft den Reiterangriff zu überleben und jetzt das hier"
Es sah im Moment wirklich nicht gut aus. Wieder war die rechte Flanke gefärdet. Für uns Probati war es eine unmöglich erscheinende Aufgabe diesen Ansturm aufzuhalten. Viele verließen zudem die Kräfte. Andere wiederum wollten sich bereits in ihr Schicksal ergeben.
"Kommt schon, wir schaffen das. Wir haben bis jetzt überlebt und werden auch weiterhin überleben!" brüllte ich zu den letzten 10 Probati die noch in meinem Abschnitt übrig war. Immer noch kein Zeichen von einem Offizier. Centurio Industrius war durch das ganze Durcheinander mit den restlichen Probati weiter in die Mitte abgedrängt worden. Deshalb beschloss ich einen Probatus auf die Suche nach einem Offizier zu schicken:
"Maxentius, such einen Offizier und erstatte ihm Bericht. Wenn möglich geh zum Komandostab. Sag ihm das wir hier nicht mehr lange aushalten und auf der rechten Flanke auf beinahe verlorenem Posten stehen. Mach dir keine Sorgen. Ich übernehme die Verantwortung."
Den letzten Satz sprach ich mit einem gequältem Lächeln und machte mich innerlich schon auf Probleme gefasst. Probleme dafür, dass ich hier einfach Befehle erteilte. Maxentius nickte aber nur kurz und machte sich dann auf.