[Forum Iulium] Templum Veneris Genetricis

  • Nachdem das Opfer vorbei war machte man sich daran die weltlichen Überreste gemäß der Tradition zu verwerten. Zwei Gehilfen hatten dazu extra auf ein Zeichen von Caesoninus einen großen Kessel herangeschleppt, der abseits solange auf seinen Einsatz gewartet hatte. In ihm wurden jetzt alle wichtigen Organe, Leber, Lunge, Bauchfell, Herz, usw. gekocht, anschließend mit Mola Salsa überzogen und für Venus am Altar verbrannt.


    Nachdem Venus zur Genüge gespeist war kam nun auch das Volk an die Reihe. Das übrige Schaf war ebenfalls gekocht worden und nachdem das Fleisch gar war, wurde es in Teilen an die anwesende Menge verkauft. Nachdem der letzte Brocken Fleisch unter die Leute gegen klimpernde Münze verschachert worden war gab es nun wirklich nichts mehr was Caesoninus noch tun konnte. Das Opfer wie auch das Bankett waren abgeschlossen und das weitere Urteil lag nun bei seinen Prüfern.

  • Aufmerksam begutachtete Gracchus den Ablauf der Opferung und wie der junge Iulier dabei seinen Opferstab routiniert dirigierte durch die Weihung des Tieres, die Schlachtung, wiewohl die Eingeweideschau. Die Litatio war gegeben - tatsächlich oder aber auch vorgeblich, doch die vollständige Güte der Organe war an diesem Tage ohnehin nicht vonnöten, die Geheimnisse der Divination über die alltägliche Kunst eines jeden Opferherren hinaus nichts, was ein Aedituus musste beherrschen. Kurz wurde der Abschluss der Zeremonie unterbrochen durch das Flattern einer Taube, welche sich die Schulter Caesonius' als Landeplatz auswählte. Gracchus' linke Braue hob sich empor, denn wäre dies ein Stück Dichtung so wäre eine derartige Szene ein Kunstgriff nach Kitsch, welcher nach dem flavischen Geschmacke jeglichem gutem Stil abträglich wäre. Da dies indes keine Fiktion, sondern Realität war, ging der Pontifex davon aus, dass Iulius dies hatte inszeniert - was gleichwohl aus flavischer Sicht dem guten Stil einer Opferung zwar nicht abträglich, indes auch nicht zuträglich war, gleichsam jedoch ebenfalls irrelevant. Caesonius schloss seine Aufgaben weiterhin routiniert ab, und während die Fleischportionen unter das Volk gebracht wurden kamen die Prüfer wieder zusammen und tauschten ihre Ansichten aus. Schlussendlich traten sie zu dem Opferherrn hin und Flavius Gracchus ergriff mit einem schmalen Lächeln auf den Lippen das Wort.
    "Gaius Iulius Caesoninus, wir gratulieren dir"
    , hielt er sich nicht weiter damit auf einen Spannungsbogen aufzubauen.
    "Die Durchführung deines Opfers war tadellos, es gibt von unserer Seite aus nichts zu be..anstanden. Wir werden darob dem Collegium deine Ernennung zum Aedituus empfehlen."
    Üblicherweise war die Ernennung damit beschlossen, doch Gracchus mochte keine falschen Erwartungen nähren, konnte doch in Ausnahmefällen einer der Pontifices - oder gar der Maximus selbst - noch ein Veto vorbringen.

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Caesoninus war über die Maßen glücklich und auch stolz darauf, dass ein so verdienter Pontifex wie Flavius Gracchus sein Opfer als "tadellos" bezeichnet hatte. "Ich danke dir vielmals für dieses positive Urteil meines Werks." sagte er. "Wann darf ich damit rechnen vom entgültigen Entschluss Kenntnis zu erhalten?"


    Die letzte Frage war auch immerhin nicht ohne Belang. Zumindest für ihn selbst.

  • "Nie nächste Sitzung des Collegiums findet ..."
    Gracchus stockte als er bemerkte, dass er nicht wusste, wann genau die nächste Sitzung würde stattfinden. Er wusste um seine regelmäßigen Termine allenfalls einen Tag im voraus, da sein Leibsklave Sciurus für jegliche Planung und Organisation seines Tagesablaufes verantwortlich zeichnete, in diesem Augenblicke jedoch nicht greifbar war.
    "In zwei Tagen", sprang Cornelius Scapula ein, welcher um die temporale Planlosigkeit seines Collegiums-Kollegen und Freundes wusste.
    "Richtig. Die nä'hste Sitzung findet in zwei Tagen statt, hernach wird man dich zeitnah informieren."*



    Sim-Off:

    *Der CD-Moderator ist informiert.

    cdcopo-pontifex.png flavia.png

    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Ein Gefühl der Aufregung machte sich in ihm breit. In zwei Tagen spätestens würde es sich entscheiden! Caesoninus bedankte sich noch einmal. Das hielt er für nötig, würde ihm doch eine große Ehre zuteil werden, falls dem wirklich so wäre. Urplötzlich jedoch, kaum hatte sein Verstand die Mitteilungen des Pontifex ordentlich verarbeitet, stellte sich ihm selbst die Frage, ob er der kommenden Aufgabe gewachsen wäre? Natürlich, er hatte sich vieles angelesen und selbst herausgefunden bei Gesprächen mit Priestern und in den letzten Jahren hatte er auch immer wieder versucht Centho -ob dieser es wollte oder nicht- bei dessen Kulthandlungen über die Schulter zu schauen, doch war die Summe all dieses Wissens jedoch mehr oder weniger "Cowboy-Diplomatie".
    Jetzt wollte er den Pontifex nicht damit überfallen, doch vielleicht würde er eines Tages noch einmal an dessen Tür klopfen, um noch mehr über den Dienst an die Götter zu lernen.


    Sim-Off:

    Ich beende jetzt einmal. Falls sie wollen können natürlich ein paar der Zuschauer nochmal was schreiben, doch dann wäre dieses Thema für mich erledigt.

  • Licinus war froh, als das Opfer vorbei war. Aller heiligkeit zum trotze klebte das Blut auf seinen Händen und Unterarmen doch reichlich unangenehm, vor allem wenn es sich bei dieser Hitze mit seinem eigenen Schweiße vermischte.
    So war er froh, als er nach der Zeremonie dazu kommen konnte, sich die Arme zu schrubben. Seinem Neffen legte er die Hand auf die Schulter, als dieser seine Unterredung mti dem Pontifex beendet hatte, was für diesen unter Umständen etwas scherzhaft war. "Gut gemacht, Junge! Der Pontifex sah zufrieden aus."
    Auch seine Nichte bedachte er mit einem kurzen Lob, denn auch diese hatten ihre Rolle hervorragend gespielt.


    Dann wandte er sich selbst ab, um etwas zu essen und vielleicht noch ein paar worte mit dem ein oder anderen bekannten zu wechseln.

  • Nach dem Opfer sah ich mich um, ob ich irgendwo vielleicht die schöne Unbekannte zu sehen bekäme, doch sie war auf einmal wie vom Erdboden verschwunden.


    Mit gemischten Gefühlen, froh für meinen neuen jungen Kameraden, dem das Opfer gut gelungen zu sein schien, aber traurig, dass ich die Schöne nicht kennenlernen konnte, hielt ich mich noch eine Weile bei den nun feiernden Menschen auf.

  • Einige Tage nach dem Opfer an Venus Genetrix erschien Caesoninus erneut an ihrem Tempel. Dieses Mal jedoch nicht (nur) als bloßer Zivilist, sondern als frischgebackener offizieller Aedituus! Nachdem er es erfahren hatte und jetzt wieder vor den ehrwürdigen Stufen stand, die hinauf zum Portikus führten, schwebte Caesoninus immer noch vor Glück. Oben angekommen erwartete ihn schon der bisherige alte Tempelmeister, der ebenfalls ehrwürdige Faustus Digitius Felix.



    Faustus Digitius Felix


    Als Caesoninus in Rufweite war begann Felix zu schnarren: "Na, da hast du dir ja ganz schön Zeit gelassen, Junge! Mein bart ist bestimmt eine gute hand breit gewachsen, seit ich hier auf dich gewartet habe." Caesoninus stoppte vor dem Alten. "Entschuldige bitte, Digitius Felix, es war nicht meine Absicht so spät erst kommen zu wollen. Doch ich bin ja jetzt hier." Felix brummte. "Das sehe ich, doch gut,hrmm.. ich will mal nicht so sein. Folge mir."


    Gemeinsam schlenderte er mit Caesoninus wieder die Treppen hinunter und dann nach rechts, wo im Tempelsockel das kleine Gewölbe war, in dem sich Räume für den Aedituus und die Lagerbereiche für Tempel- und Kultutensilien befanden. Vor dem Gewölbe waren alle fest angestellten Tempeldiener versammelt, die die beiden Aedituui schon erwarteten.


    Als die Beiden bei den anderen angelangt waren sprach Felix: "Ich habe Venus viele Jahre treu und ehrlich gedient, doch jetzt ist diese Ära für mich vorbei. Das Alter und der Cultus Deorum weisen mir andere Aufgaben zu, weshalb ich den Tempel der Venus mit heutigem Tage verlasse." Er sah die Tempeldiener an. "Der neue Tempelwächter an meiner Statt soll Gaius Iulius Caesoninus hier sein. Ich bitte euch meine Freunde, dient ihm genauso gut wie ihr mir gedient habt, zum Wohle der großen Göttin. Gaius Iulius Caesoninus, der Tempel gehört dir." schnarrte er und drehte sich um, um das Forum Iulium zu verlassen. Caesoninus sah ihm nachdenklich hinterher. Er war jetzt der neue Aedituus der Venus.

  • Prätorianer in einfacher Aufmachung, in Bürgertoga, und mit schweren schwarzen Holzknüppeln verfolgten einen Mann, der sich panisch in den Tempel flüchtete, um sich dort zu verstecken. Die Prätorianer unter Führung des trecenarius, der keinerlei Standeszeichen trug, und in eine ähnliche Toga gewickelt war, blickte sich wütend und zürnend um. Er deutete mit seinem Knüppel in Richtung des Tempels. "Dort ist er hin," brüllte Verus und die Männer mit den kräftigen Schultern stürmten mit schnellen Schritten durch die Menge, wobei sie unsanft die Bevölkerung zur Seite stießen, so dass einige Bürger sogar stürzten. Verus folgte in ruhigen aber festen Schritten, während man den Flüchtigen verfolgte, der todesängstlich die wenigen Stufen zum Tempeleingang hinaufkroch, weil seine Beine versagt hatten. Sein Gesicht trug Spuren von Schlägen und Schnitten. Blut tropfte über seine Lippen. Die Tunika war halb eingerissen und im Gesamtbild schien er bereits eine übliche Behandlung durch die Prätorianer erhalten zu haben.

  • Caesoninus war gerade dabei mit einem Jungen zu sprechen, der Tempeldiener unter ihm werden wollte, als es geschah. Im Hintergrund fegten einige andere Ministri den Marmorboden unter dem luftigen Dach des Portikus. Ein anderer nahm eine junge Frau in Empfang, die gekommen war, um Venus Genetrix ein Opfer darzubringen. "Du gefällst mir. Weist du was, du kannst ab morgen anfangen." sprach Caesoninus gerade zu seinem Bewerber. Dieser grinste erfreut "Danke, Herr!", als da plötzlich am Forum Iulium ein kleiner Tumult ausbrach.
    Caesoninus blickte auf. Von weitem erkannte er einen Mann, der auf den Tempel zurannte, hinter ihm weitere Männer. Sie schienen den Ersten zu verfolgen. Mit Stirnrunzeln beobachtete Caesoninus einen Moment die Szenerie unten am Platz, ehe er zu dem Bewerber sagte: "Warte, hier.", seine Toga straffte und an die Stufen des Tempels vortrat. Jetzt konnte er schon mehr Details erkennen. Der Flüchtende war offensichtlich verletzt. Geschnitten und geschlagen bahnte er sich seinen Weg durch die Menge. Die Meute hinter ihm war mit Knüppeln bewaffnet. Angespannt verfolgte Caesoninus die Verfolgungsjagd. Wenn eine Schlägerbande (oder gar Organe der Obrigkeit? Doch nein, wohl eher grobschlächtige Dumpfbacken, Geldeintreiber, oder sonstiges niedere Gesindel) jemanden verfolgte, ging ihn persönlich das normalerweise ja nichts an, doch der arme Irre steuerte mitsamt seiner "lieben" Kollegen hinter sich direkt auf den Venustempel zu, offensichtlich in der Hoffnung ihn vor seinen Verfolgern zu erreichen und somit machte er es durchaus zu Caesoninus' Angelegenheit.


    Mit ernstem Gesicht folgte er dem Flüchtenden mit einem Blick, wie er direkt am oberen Absatz der Tempelstufen an ihm vorbeihechtete, und wandte sich dann gleich wieder dessen Verfolgern zu, die dicht hinter ihm waren. Caesoninus machte einen Schritt in ihre Richtung und mit donnernder Stimme gebot er ihnen: "Halt, im Namen der großen Göttin Venus Genetrix! Was geht hier vor?" Als Aedituus der Venus oblag es ihm die Würde und die Heiligkeit ihres Tempels zu behüten und zu beschützen und Caesoninus würde dafür keinen Fuß zurückweichen.

  • War es Verus egal? Nicht wirklich aber ein Leben unter den Waffen hatte längst seinen Tribut gefordert. Gewalt und deren Anwendung erschütterten die traurige Seele nicht einmal mehr. Verus, nicht nur als Chef der geheimen Meuchler, war längst verroht und abgestumpft gegenüber solcherlei Handlungsweisen. Eisherzig näherte er sich weiter, als ein Mann in Aufmachung eines Tempeldieners das Unterfangen der Prätorianer unterbrach. Eine frevelhafte Tat gegenüber einem ominipotenten Machtanspruch eines schwarzen Machtapparates, der sich selbst am nächsten war. Der geschundene Delinquent kroch weiter, in der einzigen Hoffnung, dass dieser Tempel ihn erretten konnte. Augenscheinlich griff dieser Tempeldiener ein und gebot dem Treiber der grausamen Häscher Einhalt. Das Opfer der Staatsgewalt blickte mitleidig zu Caesoninus hinauf, wobei sich seine Augen mit hilfesuchenden Tränen füllten. Verus selbst ließ seine Männer mit einer Handbewegung ausschwärmen, so dass sie einen schützenden Kreis um die betroffenen Darsteller bildeten. Der trecenarius höchstselbst trat dem kriechenden mit seinem festen Soldatenstiefel in den Rücken, um diesen an einer weiteren Bewegung zu hindern. Dann ließ er seinen Stiefel dort verweilen, um den keuchenden Mann nieder zu halten. Er würde nicht mehr fliehen. Dessen Atmung brach immer wieder ein, als er Speichel und ein wenig Blut spuckte. Die Tropfen verweilten sich auf den Stufen des Tempels. Verus blickte nun diesen Tempelverwalter an, sofern er ihn richtig identifiziert hatte. "Bürger, das geht dich garnichts an," donnerte der Prätorianeroffizier müde und rabiat. Er hatte keinerlei Interesse daran, hier eine Erklärung abzugeben und war dazu auch nicht verpflichtet. Die Tyrannei der Statores galt allen Staatsfeinden und Irrlichtern der politischen Landschaft. "Ich denke, dass du deiner Arbeit nachgehen solltest. Hier gibt es nichts zu sehen oder für dich zutun," erklärte Verus finster und zeigte keinerlei Gefühlsregung in seinen Augen. "Ich empfehle dir dich von uns zu entfernen," zischte der trecenarius und deutete mit seinem schwarzen Holzknüppel (einem Zeichen der Obrigkeit in Rom und vorallem der Prätorianer mit ihren Statores) auf den Iulius. Noch einmal trat Verus nach dem am Boden liegenden Mann, der sich kaum noch rührte. "Männer, nehmt den Gefangenen mit," befahl Verus und aus dem Kreis lösten sich zwei kräftige Prätorianer und zogen den Mann in einem Haltegriff hinauf, nachdem Verus seinen Fuß von dessen Rücken genommen hatte. "Keine Sorge, dieses Problem ist nun beseitigt, Bürger," leistete sich der Tiberius einen zynischen Kommentar. "Der Tempel ist nicht mehr durch diesen Schmutz bedroht," ergänzte Verus bitterböse.

  • Es war ungeheuerlich, was diese Barbaren hier veranstalteten! Quälten einen offensichtlich Schutzsuchenden, der das göttliche Recht des Tempelasyls in Anspruch nahm und sich somit jeder irdischen Rechtsprechung entzog!
    JEDER hatte dieses heilige Gebot zu beachten, wollte man nicht den Zorn der jeweiligen Gottheit erregen, wenn man ihren Tempel mit Missachtung von derlei Dingen entweihte und diese Rüpel traten die Ehre von Venus' Tempel gerade mit Füßen!
    Mochte das Tempelasyl auch kein irdisches Recht sein, so hatten es Sterbliche doch zu beachten aus Ehrfucht vor den Göttern und der Heiligkeit ihrer Häuser. Sogar die Cäsarenmörder waren vom wütenden Volk widerwillig geschont worden, nachdem sie sich in die Tempel flüchten konnten und dieselben Regeln galten noch heute wie damals. Sie galten ewig.


    Caesoninus konnte einen Moment lang nicht glauben was da vor ihm passierte, doch als zwei der Rüpel den Geschlagenen abführen wollten, ergriff er des Gefangenen Schulter und hielt ihn zurück. An den Rädelsführer gewandt sprach er: "Ihr habt kein Recht diesen Mann von diesem Orte zu entfernen, lasst von ihm ab! Er hat sich in diesen Tempel geflüchtet und steht demgemäß jetzt unter dem Schutz von Venus und niemandem ist es gestattet ihm hier im heiligen Hause der Göttin ein Haar zu krümmen, solange er hier Schutz sucht! Weichet zurück und respektiert die Heiligkeit ihres Tempels! Wartet und nehmt ihn dann fest, wenn er den Tempel von sich aus wieder verlässt und den irdischen Boden hier vor uns am Forum Iulium betritt, doch im Hause der Göttin nicht! Frevelt nicht an den Göttern!" beschwor er die Rüpel. Vor den Göttern mussten alle weichen, selbst hochnäsige Prätorianer.
    Sollten die Rüpel jedoch das Tempelasyl nicht beachten, so schwor sich Caesoninus jetzt schon Venus so lange zu opfern (falls nötig auch sein eigenes Blut), bis der Zorn der Göttin auf diesen Rädelsführer niederfahren würde.


    Sim-Off:

    Ich kann mir Verus' Reaktion schon denken....du liebst es wohl meine ID ein weiteres Mal in Schwierigkeiten zu bringen und sie zu quälen. :P

  • Immer dieser Widerstand. Verus rollte mit den Augen und schubste den leidigen Tempeldiener mit einer halbherzigen Bewegung seines Schlaginstrumentes der Authorität zur Seite. Es kostete ihn nicht viel Kraft, da er diese Bewegung in ihrer Technik lange erprobt und trainiert hatte. "Ich erkläre dir jetzt mal einen einfachen Fakt, Bürger. Der Gefangene befand sich nicht im Tempel, sondern davor, also kann mich dein Asyl gepflegt mal ...," schimpfte Verus im Tonfall der patzigen Obrigkeit. Diese Scheinheiligkeit dieser selbstgerechten Burschen, die sich im Tempel ihre Lorbeeren verdienten, störte Verus ungemein. Sollte er sich doch lieber auf einem gerechten Schlachtfeld beweisen. "Männer, führt das Subjekt ab und bringt ihn in den carcer," befahl Verus mit fester Stimme und seine Soldaten entrissen gleichsam mit militärischer Macht den Gefangenen aus dem Zugriffsbereich des Iulius. Die Soldaten rückten ab und nur zwei Soldaten blieben in Verus Rücken zurück, um als seine Garde und Absicherung zu dienen. "Du solltest deine heiligen Regeln kennen, Tempeldiener. Du solltest wissen, wessen Grund unter welcher Macht steht," erklärte Verus in einem belehrenden Tonfall, während er gelangweilgt die Schlagwaffe in seinen Händen hielt und diese sinken ließ. Er ging nicht davon aus, dass er heute noch einen weiteren Widerstand brechen musste. "Ich habe den Göttern schon mehr gedient, als du in deinem ganzen Leben und ich sage dir eines, sie antworten nie," leistete sich Verus in der Tat nun einen Frevel. "Manchmal leisten sich die Götter sogar einen Spaß auf deine Kosten aber wirklich verständliche Antworten bekommst du nie," erweiterte der trecenarius seine frevelhafte und ketzerische Erkenntnis. Die Schlachtfelder und seine erlebte und verlebte Gewalt ließen keinen Platz für einen überzeugten Glauben. "Das einzige, was in dieser Welt zählt, sind Regeln. Ordnung. Alles hat seine Ordnung und jeder sollte seinen Platz kennen. Gläubige und auch Ungläubige, Sklaven und Herren; alle sind wir gefangen in unseren Ketten und du vergisst gerade deine Aufgabe, Bürger. Der Gefangene hat seine Wahl getroffen und ist verloren, verliere nicht auch du, Bürger," forderte seine Stimme mit einer gewissen Melancholie, während seine Eisaugen den Iulius fixierten. Wenn er sich nur an den einen Bericht erinnern konnte, wo dessen Name genannt wurde. Zum Glück des Iulius hatte er nicht seinen Namen genannt oder war in die ermittelnden Hände der Prätorianer geraten, denn so konnte er noch entkommen. Verus konnte sich nämlich nicht sofort an diesen Iulius erinnern. Zu viele Aufgaben und Fälle forderten Vergessen ein.


    Sim-Off:

    Nicht ohne Grund ist die Signatur schwarz. :D

  • Also beachteten die Rüpel nicht die Heiligkeit des Tempels und wagten es göttliches Recht zu verletzen. Sie entrissen den Gefangenn aus Caesoninus' Griff und brachten ihn wieder die Stufen hinunter. Caesoninus wusste, dass er nichts mehr für den Armen tun konnte, doch wenigstens konnte er zu seiner eigenen Ehre behaupten, dass er redlich versucht hatte den Schutzsuchenden und auch den Tempel zu verteidigen. Nicht minder eisig sah Caesoninus in die Augen des Rädelsführers zurück, wenn Blicke töten könnten... Der Rädelsführer dachte wohl er müsste ihn belehren, ha! Zur Unterwelt mit seinen leeren Worthülsen und gleich mit ihm hintendrein! Er wusste, dass er tausend Mal besser war als dieses gebrochene Stück Abschaum, wozu also noch sich länger damit abgeben?


    Mit einer Hand am Schultersaum seiner eigenen Toga stand Caesoninus vor dem Rädelsführer und sprach ein letztes Mal zu ihm, die Stimme voll von kalter Wut: "Du hast heute wissentlich diesen Tempel entweiht mit der Missachtung des Tempelasyls. Bete darum, dass dich nicht der Zorn der Venus trifft, denn ich werde dies nicht. Wir sind fertig." und damit drehte sich Caesoninus um und schritt von dannen, direkt durch eine kleine Traube von Tempeldienern, die mit aufgeregten Mienen und offenen Mündern die Szenerie verfolgt und den Mut ihres Vorgesetzten miterlebt hatten. Jetzt scharten sie sich um den Aedituus und folgten ihm die Stufen hinunter und dann in die Tempelgewölbe an der rechten Längsseite.


    Sim-Off:

    Was die von dir grade näher erwähnte "erfreuliche" Episode vorm Kaiserpalast angeht, so habe ich für mich beschlossen, dass sie nie stattgefunden hat (außerdem ist die anschließende angedachte Story von Centho und Morrigan sowieso im Sande verlaufen). Sie hatte bzw. hätte einen unbändigen Hass und Zorn auf die kaiserliche Obrigkeit in Caesoninus hervorgerufen durch seine ungerechte Misshandlung durch die Prätorianer und das ist was, was ich bei einer ID die ich zum Senator kommen lassen will NICHT förderlich. Also wie gesagt, für Caesoninus hat seine erste Zusammenkunft mit dem kaiserlichen Geheimdienst niemals stattgefunden zum Wohle meines Spiels.

  • Nach der kürzlichen Entweihung des Venustempels durch die schmählichen Taten der Prätorianer musste Caesoninus als Aedituus handeln und die Sterblichen mit der Göttin wieder aussöhnen.


    Nach einer rituellen Reinigung des gesamten Tempels am darauffolgenden Vormittag, wurden gleichzeitig die Vorbereitungen für ein großes Opfer an Venus für den Nachmittag getroffen. Es war nicht viel los auf dem Forum vor dem Tempel und Caesoninus hielt es auch nicht für nötig extra eine Schar Leute als Zuseher herbeizurufen. Schließlich war das eine Angelegenheit die nur die Göttin selbst und ihren Tempel etwas anging. So waren beim darauffolgenden Sühneopfer nur Caesoninus und seine Tempeldiener anwesend.


    Wie schon bei seinem Prüfungsopfer kam Caesoninus barfuß und ganz in Weiß. Dieses Mal jedoch sollte kein aufgeputztes Mutterschaf für Venus Genetrix sterben, sondern zwei als besondere Ehrerbietung an die Göttin. Mit allergrößter Sorgfalt waren die beiden Schafe auf ihre Rolle vorbereitet worden. Gewaschen, gekämmt mit ausgekratzten Hufen und den üblichen Dekorierungen und Verzierungen standen sie da.
    Am Waschbecken am Tempeleingang wusch sich Caesoninus die Hände, und bedeckte seinen Kopf mit einer Falte seiner Toga. Dann schritt er mit seinen Tempeldienern und den für die Voropfer vorgesehenen Gaben in die cella und auf das Kultbild der iulischen Stammutter und dem foculus davor zu. Caesoninus entzündete den Weihrauch und rief mit den Handflächen nach oben der Tradition gemäß Ianus darum an die Tore zum Götterhimmel aufzustoßen, damit sein Opfer von Venus bemerkt werden konnte und schloss das Gebet mit einer Wendung nach rechts ab. Dann kamen Zwiebelbündel auf den Foculus und Caesoninus betete:


    "Glorreiche Venus Genetrix, du lieblichste aller Unsterblichen, wir bringen dir diese guten Zwiebeln da als erste Sühne für die begangene Schändung deines Tempels dar. Wir erflehen deine Versöhnung und dein Wohlwollen."


    Mit einer Wende nach rechts beendete Caesoninus die Ansprache. Die Voropfer waren beendet. Die Prozession formierte sich und verließ mit ihrem Aedituus an der Spitze wieder das Allerheiligste.


    Draußen wurden sie schon mit einer Ladung Weihwasser erwartet, die auf die beteiligten gesprenkt wurde, um sie erneut symbolisch zu reinigen.


    Vor dem Altar standen schon die beiden Mutterschafe in all ihrer Pracht bereit. Ein Flötenspieler sorgte mit seiner Musik nun für eine angemessene Atmosphäre, zuvor noch war der obligatorische Ruf "Favete linguis!" an die Anwesenden erschallt.
    Caesoninus wusch sich erneut die Hände und trocknete sie mit dem Mallium Latum ab.


    Den Schafen wurde der Schmuck abgenommen und sie mit Mola Salsa übergossen. Ein Opferdiener reichte Caesoninus das Opfermesser, mit dem er den Tieren nacheinander je einmal von Kopf bis Schwanz über den Rücken strich. Eines der beiden Schafe schnaubte zu Beginn überrascht vom Kontakt mit der Klinge, doch hielten sie beide brav still.


    Daraufhin sprach Caesoninus das Opfergebet:


    "Venus Genetrix, lieblichste aller Götter und Stammmutter des altehrwürdigen Geschlechts der Iulier! Mit diesem Opfer möchte ich dir gegenüber heute die Verfehlungen der Sterblichen sühnen, die sie gegen dein irdisches Haus, diesem Tempel hier begangen haben! Ich habe dich immer geehrt, und heute opfere ich dir zum Zeichen unserer Betroffenheit und aufrichtigen Bitte um Vergebung zwei Schafe, statt nur einem. Ich hoffe, es sagt dir zu und dass du mit diesem Opfer wieder mit uns versöhnt bist und dein Tempel wieder entgültig gereinigt. Ich bitte dich auch deinen Zorn über die dir erbrachte Schmach am Anführer dieser Schlägergruppe vollgewaltig zu entladen und ihm zu zeigen was es heißt sich mit dir anzulegen! Ich bitte dich um diese beiden Dinge und im Gegenzug verspreche ich dir weiterhin meine tiefste Treue und Ergebenheit und regelmäßige Opfer zu deinen Ehren"


    Eine Wendung nach rechts schloss das Gebet ab.
    Der Cultrarius blickte ihn an und fragte: "Agone?"


    Dieses Mal war Caesoninus schon geübter darin unschuldige Schäfchen ins Jenseits zu schicken. "Age!", rief er daher und der Opferdiener durchschnitt den Schafen in aller Ruhe die Kehlen. Das Blut floss aus den Tieren heraus und wurde in Schalen gesammelt.


    Nun stellte man sich die große Frage: Hatte Venus Genetrix das Sühneopfer angenommen?


    Den geopferten Schafen wurden die Eingeweide entnommen und Caesoninus machte sich daran, diese zu untersuchen.

  • An sich war Canus schon ein religiöser Mensch, doch Venus? Mit ihr hatte er sich nie allzu sehr auseinandergesetzt, jedenfalls nicht mehr als es üblicherweise der Fall war. Sicher war dies auch für einen Junggesellen in seinem Alter noch merkwürdiger, doch das hatte schlichtweg seine Gründe. Und er war an diesem dienstfreien Tag auch nicht aus eigenen Beweggründen zum Tempel gekommen, viel mehr ging es ihm um seine Schwester. Eigentlich war es auch eher ein Zufall gewesen, dass er hierher gekommen war. Doch durch einen kleinen Schlenker auf seinem eigentlichen Weg, hatte er den Tempel erreicht. Ein wahrlich beeindruckender Bau, nach wie vor, war er doch schon seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr hier gewesen geschweige denn das Gebäude überhaupt betreten. Doch eben jenes war nun der Fall.


    Im Tempel angekommen ließ er seinen Blick schweifen, wahrlich prachtvoll, doch deswegen war er gar nicht hier zumal er nicht unbedingt ein Interesse an Architektur hatte. Sein Blick traf die ein oder andere Person und als jemand sich ihm näherte, holte der Quintilier Luft um denjenigen anzusprechen... doch er erkannte, dass es sich auch nur um einen Besucher handelte und dieser auch nur an ihm vorbeilief. Also ließ er wieder seinen Blick schweifen um jemanden auszumachen, der hier im Tempel eine gewisse Zuständigkeit hatte und ihm weiterhelfen konnte. Dabei sah Canus irgendwie verloren in diesem Gebäude aus.

  • Gerade war Caesoninus dabei mit einem Tempeldiener eine kleine Bestandsaufnahme im Tempel vorzunehmen. Der Tempel war gewiss groß, alt und ehrwürdig und damit das auch so blieb musste regelmäßig etwas getan werden, um dies zu gewährleisten. Einige kleinere Punkte hatten sie schon entdeckt und registriert, bald schon hätten sie den ganzen Komplex durch und dann ginge es daran die gefundenen Mängel zu beheben. Ein, zwei Risse in der Wand, zersprungene Mosaike, die eine, oder andere gebrochene Fließe, nichts weltbewegendes und gewiss schnell repariert. Dann wäre wieder Ruhe für eine Weile, was Renovierungen angeht.


    Als sie gerade von der Cella aus in Richtung Vordertreppe durch die Säulenhalle liefen, einige Besucher waren im Tempel, als Caesoninus zufällig ein Mann besonders auffiel. Es war nicht sofort zu sagen wieso, vielleicht war es sein suchender Gesichtsausdruck, oder einfach, weil er gerade in Caesoninus' Blickfeld lag, jedenfalls beschloss er wieder einmal seinen Pflichten als Aedituus nachzukommen und ihm weiterzuhelfen, falls dies in seiner Macht stehen sollte. So kam er zu ihm und grüßte ihn freundlich: "Salve Freund! Ich bin Iulius Caesoninus, Aedituus dieses Tempels. Kann ich dir helfen?"


  • Venus war stinksauer. Was hatte dieser Tiberius sich nur dabei gedacht, auf derartige Weise in ihr Heiligtum einzudringen und ihren Aedituus anzugehen? Ihren neuen, jungen Aedituus, der im Übrigen auch ganz ansehnlich war. Straffe Muskeln, maskuline Züge, ein wahrer Prachtkerl. Venus schüttelte den Kopf. Lass dich jetzt nicht ablenken! Zorn war die Emotion der Stunde! Ihrer Gemütslage entsprechend hatte seit der Tat des Praetorianers ein Schleier über dem Tempel gelegen, eine gewisse unerklärliche Düsternis. Kerzen hatten weniger Hell geschienen und flackerten ständig, der Weihrauch duftete nicht mehr so intensiv und das Tageslicht schien nicht mehr so hell in das Tempelinnere zu fallen wie zuvor.


    Mit großem Wohlwollen nahm die Göttin nunmehr zur Kenntnis, dass der ansehnliche Aedituus Gaius Iulius Caesoninus die Reinigung des Tempels durchführte und ein Sühneopfer organisierte. Der Bursche war offensichtlich nicht bloß wegen guter Beziehungen in diese Position gekommen, sondern kannte seine Pflichten. Und war es nicht wunderbar, dass ein Iulius diesem Tempel vorstand, der ihr ja gerade als Stammmutter der Iulier gewidmet war? Zwar machte er leider das Sühneopfer nicht der breiten Öffentlichkeit bekannt - es hätten ruhig alle wissen können, wer sich derart schändlich auf ihrem heilig Grund und Boden verhalten hatte - aber das nahm Venus dem jungen Mann nicht weiter übel. Sie nahm vielmehr milde gestimmt zur Kenntnis, dass Iulius seine Vorbereitungen sehr penibel getroffen hatte und mit äußerster Genauigkeit vorging.


    Das fing bereits damit an, dass er ihr als Voropfer Zwiebeln darbrachte. Der Gute! Sie liebte Zwiebeln! Und die beiden Opfertiere waren auch prächtig herausgeputzt. Ganz zu schweigen von Iulius selbst, den Venus nun prüfend betrachtete. Sie hoffte sehr für ihn, dass er dieses Opfer fehlerfrei ausführte. Und so machte es auch den Anschein, als dann die Musiker ihre klangvollen Melodien über den Tempelplatz tönen ließen und Iulius die weiteren Opferhandlungen vollführte. Venus konnte keine Fehler erkennen. So lauschte sie anschließend deutlich wohlgestimmt dem Opfergebet.


    Lieblichste aller Götter, das ließ sich hören. Stammmutter der Iulier, recht hatte er. Man erahnte bisweilen an den weiteren Worten, dass Iulius noch nicht ganz die langjährige Routine eines Aedituus hatte. Dennoch fand Venus, dass er seine Worte wohl gewählt hatte und den richtigen Ton traf. Der Sterbliche erflehte ihre Gnade für das menschliche Versagen und Venus war gewillt, sie ihm zu gewähren. Auch seine Bitte, den Übeltäter hart zu strafen, wollte sie ihm gerne gewähren. Da würde sie sich schon etwas feines einfallen lassen! Iulius schloss in tiefster Treue und Ergebenheit und kündigte weitere regelmäßige Opfer an. Na, die konnte Venus von ihrem Aedituus ja wohl auch erwarten.


    Das "Age" erklang und die beiden Opfertiere ließen ihr Leben. Der iulische Aedituus würde auf den Eingeweiden keine Mängel entdecken. Gleichzeitig sandte Venus ihm ein wohlig-warmes Gefühl ums Herz und nahm dem Tempel den bedrückenden Schleier. Ihre treuen Diener sollten wieder mit Zuversicht und Liebe erfüllt sein! Und mit einem letzten Lünkern auf die ansehnlichen Züge des Iulius entschwand Venus in die göttlichen Welten, um sich anderer Sterblicher anzunehmen.

  • Sollte Canus es vielleicht doch lieber für heute lassen? Eigentlich war er immer ein Mann gewesen, der seine Ziele klar verfolgte - doch vielleicht war es einfach besser, ein anderes Mal wiederzukommen. Vorbereitet, mit klaren Gedanken und klaren Wünschen, was er sich hier eigentlich genau erhoffte. Doch gerade als er sich in Bewegung setzen wollte, hörte er eine Stimme und ordnete dieser der Bewegung zu, die er im Augenwinkel erkannte.


    Und tatsächlich! Genau eine der Personen, an die er sich hätte wenden können, hatte das Wort an den Quintilier gerichtet. Eine Erleichterung, jedenfalls für den Moment. "Salve, Iulius Caesoninus. Ich bin Quintilius Canus und..." er stoppte für den Moment, atmete durch und wandte sich erstmal vernünftig seinem Gesprächspartner zu. "Ich.. muss gestehen, dass ich Venus bisher weder übermaßen gedient, noch sie jemals um etwas gebeten habe. Ebenso muss ich gestehen, dass ich eher durch eine kurzfristige Entscheidung hierher gekommen und somit unvorbereitet bin, aber ich hoffe, dass du mir trotzdem Rat und vielleicht auch Anweisungen mit auf den Weg geben kannst." Vermutlich war dies nicht die beste Einleitung, doch Canus hoffte um das Verständnis seines Gegenübers.


    "Um noch etwas konkreter zu werden: Es geht hierbei auch gar nicht um mich. Zwar... bräuchte mein Leben in Bezug auf das andere Geschlecht sicherlich auch eine geordnetere Richtung, doch ich bin hier, um meiner Schwester zu helfen," fügte der Soldat, wenngleich in zivil, aber trotzdem mit disziplinierter Ausstrahlung, schließlich an. "Vorausgesetzt, dass ich dich gerade nicht bei der Ausübung deiner Pflichten störe."

  • "Litatio!" rief Caesoninus erleichtert. Die Eingeweide waren ohne Mängel! Jeder spürte es im gleichen Moment, als Venus die bis dahin auf dem Tempel lastende angerichtete Schande des Tiberius Verus von ihrem irdischen Hause wegnahm. Jedem war, als ob ein zentnerschweres Gewicht von ihnen genommen wäre und alle Anwesenden fühlten sich plötzlich wieder wohl in ihrer Haut und verpürten ein gutes Gefühl. Venus war wieder mit Rom versöhnt, genauso gehörte es sich. Auch Caesoninus lächelte glückselig. Die Göttin hatte sein Opfer angenommen, sie würde sich nun um den Missetäter kümmern und für Caesoninus war die Sache erledigt.


    Um auch die letzten erforderlichen Schritte eines Opfers zu absolvieren wurde der Teil von den Opfertieren die für die Göttin waren zusammen mit Mola Salsa verbrannt, während der Anteil für die Sterblichen in handliche kleine Stücke zerlegt und in Krüge gelegt wurden. Danach schickte Caesoninus alle Mitarbeiter des Tempels mit diesen kleinen Krügen beladen auf den Platz hinaus, damit sie jedem Passanten, dem sie begegneten je ein Krüglein mit Fleisch in die Hand drückten und ihm zumurmelten: "Ein Geschenk der Göttin Venus. Gehe hin in Liebe, sie ist wieder mit uns versöhnt."

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