[Forum Holitorium] Templum Fortunae


  • Sacerdos Atia Fortunina:
    Sie musste sich eingestehen, dass sie den jungen Decimer ob seiner Frage nach Gesängen falsch eingeschätzt hatte, er machte seine Sache als Opferherr gut. Jedenfalls hatte sie schon deutlich schlimmere Opferzeremonien mit ansehen müssen. So war sie sich fast sicher, dass alles gut gehen würde, als die Victimaria ihm das Opfermesser gab.

  • Mattiacus nahm das Opfermesser entgegen. Seine Fiinger waren noch etwas klebrig von der mola salsa. So....jetzt wurde es ernst für den Kleinen, dachte sich Mattiacus.


    Liebevoll und ein wenig traurig strich Mattiacus dem Hasen vom Kopf bis zum Schwänzchen über den Rücken.


    Dann erhob wer wieder in seinem feierlichen Ton seine Stimme:


    "O Fortuna Redux, dieses Opfer, das ich Dir bringe, sei Dir geweiht, es erfreue Dich und neige Dein Ohr meinem Wunsch zu, dass Meridius und ich eine sichere Überfahrt nach Syrien haben, dort einen geschulten Führer finden, Spuren unseres Verwandten Livianus finden, Geschick bei der Verhandlung mit den Parthern haben und ihn letzlich sicher nach Hause führen werden."


    Er wiederholte genau die Worte, die er auch beim Vorgebet gesprochen hatte.


    Mattiacus schluckte kurz und mit einem kleinen, aber präzisen Schnitt an der richtigen Stelle, wie sollte man es von einem medicus auch anders erwarten, beendete er das Leben des Opferhasens.


    Das Blut lief über den Altar. Er hatte nun alles getan was er zu tun hatte.


    Das war nun das Vertragsangebot für die Götter, Meridius und Mattiacus hatten ihren Teil des contractus erfüllt, jetzt war die Göttin dran.


  • Sacerdos Atia Fortunina:
    Die junge Priesterin staunte, selten hatte sie einen so guten Schnitt gesehen - als ob er genau wusste, wo sich die Blutgefäße des Hasen befanden. Sie nahm sich vor die nächsten Male nicht allzu schnell zu urteilen, man täuschte sich nur allzu oft. Die Victimaria nahm Mattiacus das Opfermesser ab und entnahm dem Hasen die Vitalia. Atia Fortunina betrachtete diese eingehend, sie konnte aber keinen Fehler entdecken. Daher sagte sie klar und deutlich: "Litatio"


    Dann lächelte sie den Decimer an, er hatte es wirklich sehr gut hinbekommen.


  • Mattiacus war erleichtert, als ihm das Opfermesser abgenommen wurde. Dem Lächeln der Priesterin nach zu urteilen hatte er wohl alles richtig gemacht, dennoch war es für ihn kein Vergnügen.


    Es war eine nötige Vertragsverhandlung mit den Göttern. Als er dann "Litatio" hörte, nickte Mattiacus und ein zufriedener Ausdruck kam auf sein Gesicht.


  • Sacerdos Atia Fortunina:
    Die restlichen Prozeduren wurden von den zahlreichen Helferinnen wie immer zuverlässig und gut durchgeführt. Viel war es ja nicht was nach dem Brandopfer übrig blieb - und da es ja meistens Hasen waren die geopfert wurden, war der Atierin auch nicht viel daran gelegen, das übrige Fleisch für den Tempel einzustreichen, daher fragte sie nachdem alles notwendige geschehen war und das Zeichen zur Aufhebung des heiligen Schweigens gegeben worden war, sehr offen: "Wollt Ihr das übrige Fleisch mitnehmen, oder es den Armen spenden?"


  • Nachdem sie sich durchgefragt hatten, standen die zwei großen und zwei kleinen Duccii vor dem eindrucksvollen Tempel der Fortuna.


    "Ich glaube, hier sind wir richtig.", murmelte Vala, und sah sich nach einem Priester um, der sie bei ihrem Opfer begleiten würde.


    Sim-Off:

    Hallo!!! Priester!!!! Bitte!!!! :D

  • Da waren die Vier nun angekommen und sahen sich etwas Hilfe suchend um. Bisher hatte Venusia nur kleine Opfer selbst durchgeführt und das meist bei den hausaltären. Hiervon ausgenommen natürlich die Opfer in ihrer Heimat oder in Germania. Aber hier war sie zum opfern noch nicht gewesen und hätte sich über etwas Hilfe wirklich sehr gefreut.
    "Es sieht gut aus, ja. Ketzt müssen wir nur noch einen Priester finden."
    Sicher würde bald einer auf sie zu gestürmt kommt.

  • | Cassia Fabulla


    An der Tempelpforte hielt sich Cassia Fabulla auf, eine Matrone mittleren Alters. Sie erblickte die beiden verloren wirkenden Personen und die zwei Kinder, wartete einen Moment ab und schritt dann grazil auf sie zu. "Salvete." Ein Nicken den beiden Erwachsenen zu. "Salve auch euch." Die Kinder erntete ein Lächeln und ein sanftes Über-den-Kopf-streichen. "Kann ich euch helfen?"

  • "Das kannst du..", antwortete Vala sogleich, nachdem er die Matrone respektvoll mit einem knappen Nicken gegrüßt hatte, "..wir sind hier, um Fortuna ein Opfer darzubringen. Wir wären dir sehr dankbar, wenn du uns erklären könntest, ob Fortuna gewisse Vorlieben hat, was Prozedur und Art des Opfers angeht. Und wenn du uns bei dem Opfer selbst helfen könntest.."

  • | Cassia Fabulla


    Cassia Fabulla schmunzelte. Sie meisten Leute kamen her, um Fortuna ein Opfer darzubringen, gleich welcher Art es auch war. Sie hatte sich auch gedacht, dass die vier Hilfe benötigen würden. So richtig römisch sahen sie nicht aus. Gütig lächelte sie nochmals die beiden Kinder an. Ihre eigenen waren schon groß, und sie selbst war nun weit jenseits der Jahre, in denen man selbst noch Kinder haben konnte. "Das werde ich gern. Da müsste ich zunächst einmal wissen, was der Grund eures Opfers ist. Danach wählt man die Größe des Opfers aus, ob ein Tier- oder Geldopfer, beispielsweise. Und Fortuna liebt natürlich Kekse, ebenso wie ihr beiden bestimmt", fügte sie lächelnd mit Blick auf die Zwillinge hinzu.

  • "Hmhmhm...", murmelte Vala, als er verarbeitete, was ihm die Priesterin gerade gesagt hatte, "...wir wollen Fortuna um ein günstiges Schicksal unserer Familie in einer ihr noch neuen Stadt bitten. Was für ein Opfer wäre da angebracht? Wir wollen der Göttin nicht zu knauserig gegenüber erscheinen, zu dick aufzutragen wäre allerdings auch nicht unsere Art."
    Was weniger an den finanziellen Mitteln der Duccii lag, als tatsächlich an ihrer Art: Wohlstand war immernoch etwas, dem man mit Misstrauen gegenüberstand, da nichts flüchtiger war. Und jeder Sohn und jede Tochter Wolfriks, der zu ihnen stieß, erinnerte die Familie daran.

  • "Ich habe mir vorhin erlaubt einige Kleinigkeiten schon vorher zu erwerben. Allerdings weiß ich nicht ob sie Fortuna auch entsprechen. Ein Tieropfer möchte ich jedoch vermeiden wenn es möglich ist."
    Sie würde ganz sicher nicht vor den Augen der beiden Kinder ein Tier opfern. Noch nicht. Als Kind hat sie selbst zu viel Blut gesehen und ihre Kinder sollten doch länger davon unberührt bleiben als sie. Vielleicht war es in dieser Beziehung ein falscher Weg, aber da war die Duccia eigen.
    "Es befindet sich Obst darin, etwas Kuchen."
    Im Grunde konnte man den "Kuchen" auch als Plätzchen betiteln, war er doch etwas länger im Ofen geblieben und daher etwas sehr knusprig geworden.


    Die beiden Kleinen bekamen natürlich leuchtetende Augen als sie das Wort Keks hörten und nickten der Priesterin eifrig zu als sie diese fragten. Sofort plapperten Sevilla und Secundus drauf los um deutlich zu machen wie sehr sie Kekse mochten. Manchmal waren die beiden wirklich sehr lebhaft und ihre Mutter fragte sich ob dies wirklich so gut war. Hier schienen die Beiden die Eigenschaften ihrer Eltern in dieser Beziehung einfach addiert zu haben.

  • | Cassia Fabulla


    Geduldig lauschte Fabulla erst dem jungen Mann, dann der Frau, die vielleicht seine Schwester war. Beim überschwänglichen Nicken der Kinder ging ihr das Herz auf, was man deutlich an einem warmen Lächeln erkennen konnte. Dann widmete sie sich wieder dem eigentlichen Anliegen der Familie, auch wenn sie sich dazu ein wenig vom Anblick der Kleinen losreißen musste. "Ich würde das vom bisherigen Glück eurer Familie abmachen", begann sie. "Seid ihr bisher eher verhalten von Fortuna bedacht worden, wäre wohl ein Hase oder eine Taube das richtige Opfer. Allerdings sind Früchte und Kuchen auch eine gute Wahl, wenn Fortuna eurer Familie bereits gnädig gesonnen ist." Fabulla hatte keinerlei Bedenken, was ein Tieropfer im Beisein der Kinder anbelangte. Es gehörte nicht nur zur römischen Tradition und damit zur Erziehung, die Opferriten und Abläufe zu kennen, es war auch die Pflicht eines jeden Römers, regelmäßig zu opfern. Je früher man damit begann, desto besser.

  • Das war eine gute Frage, und so mussten Vala und Venusia kurz überlegen. Selbstverständlich kam es darauf an, auf welchen Zeitraum man das festlegte. Wenn man die letzten vier Menschenalter einrechnete, konnte man es mit viel Mühe auf ein Patt festlegen. Allerdings hatte das Familienglück seit der Leistung Landogars einen neuen Kurs genommen, auch wenn die Abkömmlinge Wolfriks stets weniger wurden. Die Ereignisse der letzten Zeit, Hochzeiten, Geburten, Rückkehren sprachen eigentlich eine deutliche Sprache.


    "Ich denke, wir können uns glücklich schätzen, das Fortuna uns seit einiger Zeit wohlgesonnen ist.", zog er schließlich das Resumé.

  • Auch Venusia grübelte eine Zeit lang und kam zum selben Schluß. Fortuna war ihnen in letzter Zeit äußerst gewogen gewesen wenn man die Sitatution mit der früheren verglich. Beschweren konnten sie sich nicht. Es war ihnen hier im Reich fast immer gut ergangen. Nun ja, es gab einige Rückschläge hier und dort, aber es betraf selten die ganze Familie.
    Da stimme ich meinem Verwandten zu. Fortuna war wirklich sehr gnädig in letzter Zeit."

  • | Cassia Fabulla


    Fabulla nickte. Damit war alles geklärt, zumindest, was die Art des Opfers anbelangte. "Dann habt ihr die nötigen Opfergaben mitgebracht", resümierte sie. Ein Tier war also nicht nötig. Weihrauch und Räuchermischungen hatte man in den Tempeln stets vorrätig. "Benötigt ihr Hilfe bei der Opferung an sich? Sonst könnte ich euch eine freie Nische zuweisen und mich dann zurückziehen." Oder sie half, wobei es da mehrere Arten gab, behilflich zu sein. Entweder führend oder lenkend, also mehr oder weniger.

  • "Eh... wir sind mit den für Rom und die Göttin angemessenen Opferriten nicht vertraut, daher wären wir schon dankbar dafür, wenn du uns dabei helfen könntest.", gab Vala ziemlich zerknirscht zu. Allerdings würde er die Augen dabei offenhalten, schließlich wollte er den Status, sich nichtmehr von Könnern an der Hand nehmen lassen zu müssen so schnell wie möglich überwinden. Was auch notwendig war, wollte er sein Ziel erreichen.

  • "Ich habe mich bisher nur in den kleinen Opferriten zu Hause versucht und möchte mir daher nicht anmaßen zu entscheiden was richtig und falsch ist. Wie mein Verwandter schon sagte, wären wir für die Hilfe sehr dankbar. Eine kleine Spende soll dir natürlich den Aufwand entschädigen."
    Venusia hatte gehört, dass Priester sich sehr über solche Gefälligkeiten freuten und Venusia war in diesem Fall natürlich auch gewillt diese zu entrichten. Unter den ganzen Opfergaben war nämlich auch ein kleiner Münzbeutel verstaut. Es war nicht viel, sollte aber hoffentlich genügen die investierte Zeit der Frau auch zu entlohnen. So galt es nun also auf die weitere Vorgehensweise zu warten.

  • | Cassia Fabulla


    "Gut. Dann schlage ich vor, wir gehen gleich hier drüben in die freie Nische", sagte Fabulla und deutete nach rechts zu einem kleinen Altar hin. Beherzt ging sie voran. "Habt ihr ein Gebet vorbereitet? Ansonsten hat die Göttin gewiss auch nichts dagegen, wenn ihr spontan ein paar Worte an sie richtet, sobald es an der Zeit ist." Fabulla lächelte kurz, dann griff sie an den Beutel an ihrem Gürtel und streute schon einmal einige Weihrauchkügelchen über die frisch geschürte Glut.

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