• Nachdem die Sklavin ihr den Weg gezeigt hatte und ihre Ankuft angekündigt hatte betrat Paulina recht zaghaft das Zimmer ihres Cousins.


    "Salve, Detritus!" grüßte sie in mit einem freundlichen Lächeln.
    "Ich freu mich dich nach so langer Zeit wiederzusehen."
    Sie blickte ihn an und war auf seine Reaktion gespannt. Immerhin hatte sie es nicht einmal geschafft ihren Besuch vorher anzukündigen. Er musste überrascht sein, vor allem nach so langer Zeit.

  • Detritus gab Syria die letzten Anweisungen...


    "Syria bring uns bitte Wein und Oliven."


    ...und begrüßte dann seine Cousine.


    "Welch eine Überraschung dich zu sehen, dreh dich mal und lass dich anschauen."


    Der Octavier konnte es kaum glauben wie rasch sie eine Frau geworden war.


    "Wann bist du angekommen...aber bitte nimm doch Platz."
    Mit einer freundlichen Geste forderte er sie auf sich eine Kline auszusuchen..

  • Sie war froh über die anscheinde Freude über ihren Besuch und nahm, nachdem sie sich scherzhaft wirklich einmal um die eigene Achse gedreht hatte, lachend auf einer der Klinen Platz.


    "Ich bin gerade eben in Ostia eingetroffen, mein Gefolge steht vermutlich noch planlos vor dem Haus rum.", grinste sie ihren Cousin an. Es war so lange her, dass sie ihn das letzte Mal gesehen hatte. Es musste vor dem Tod ihrer Eltern gewesen sein, sie war damals höchstens 14 oder 15 Jahre alt.
    Und dennoch hatte sie ihn sofort wiedererkannt. Sie hatte ihn damals schon gemocht, und das würde sich jetzt nach all den Jahren vermutlich auch nicht ändern.


    "Es ist so lange her, dass wir uns gesehen haben. Verzeih diesen Überfall. Aber meine Abreise in Germanien war so kurzfristig, dass ich vermutlich noch vor dem Brief hier gewesen wäre."


    Das war die Wahrheit, doch bewusst verschwieg sie den Grund ihrer Abreise. Sie hatte sich auch noch nicht überlegt, was sie als Erklärung hätte sagen können. Von QUintus zu sprechen wäre wohl kaum möglich.


    "Aber sag, lieber Cousin, wie geht es dir?"

  • "Um dein Gefolge kümmern wir uns später." Erst als sie Platz genommen hatte setzte er sich auch hin.


    "Der Familie und mir geht's gut. Wenn du's noch nicht erfahren hast zwei Octavier sind Senatoren, einer ist in der Legion und die anderen sind in der Verwaltung tätig." Er wollte sie nicht mit Informationen überfluten und fasste sich sehr kurz, nachfragen konnte sie ja immer noch.


    "Wie alt bist du jetzt eigentlich?" Bestimmt war sie schon verheiratet so schön und klug wie sie war, zumindest war Detritus dieser Meinung.

  • "Nein, im fernen Germanien habe ich davon nichts mitbekommen."gab sie ehrlich zu. Aber es hatte sie auch nicht sonderlich interessiert.Nicht umsonst hatte sie damals Rom verlassen.


    "Aber das sind ja wirklich sehr gute Neuigkeiten.Es freut mich, dass es zur Zeit so gut um die Familie steht.Anscheinend hat sich einiges geändert."


    Sie war froh, dass er nicht zu sehr ins Detail gegangen war. Genaueres würde sie später ohnehin noch erfahren. Sie saß ihm nun gegenüber und musterte ihn eingehend. Er war immer noch der gleiche wie damals, nur erwachsener und reifer eben. Diese Erkenntnis freute sie. Nicht wenige wurden durch das Leben doch sehr verändert. Sie selbst wusste das mit am Besten.


    "Ich habe gerade das 25. Lebensjahr begonnen. Als du mich das letzte Mal gesehen hast war ich ja beinahe noch ein Kind.", lächelte sie ihn freundlich an.

  • "Was hast du die ganze Zeit in Germanien getan?" Detritus war nun mal ein wunderlicher Mensch und fragte sie nach ihrem bisherigen Leben.


    Syria ließ sich anscheinend dabei sehr viel Zeit den Wein und die Oliven zu holen mehrmals sah er zur porta des Zimmers.


    "25 Jahre?...dann bist du doch sicher verlobt..."

  • "Nunja,ich habe dort bei entfernten Verwandten mütterlicherseits gelebt.Zunächst habe ich lange gebraucht um über den Tod meiner Eltern hinweg zu kommen. Ich war jung und verwirrt. Später habe ich mich hauptsächlich mit der Bildung beschäftigt und meine Aufmerksamkeit den großen Schriftstellern Roms gewidmet.", als sie hier gerade so saß, fragte sie sich selbst was sie in dieser langen Zeit dort wirklich sinnvolles getan hatte. Zu ihrem eigenen Entsetzen war es wirklich nicht viel gewesen.


    "Aber, " und einen Moment stand ihr der ganze Schmerz über ihre unglückliche Liebe zu Quintus wieder vor Augen," ich muss dich enttäuschen. Ich bin noch nicht verlobt."

  • Interessiert hörte er der jungen Frau zu und nickte hin und wieder, doch dann als sie sagte sie wär noch nicht verlobt grinste der Octavier.


    "Du warst anscheinend so mit deinem Studium beschäftigt dass du das versäumt hast. Entschuldige mich kurz."


    Detritus ging zur porta und rief seine Sklavin.


    "Syria wo bleibt der Wein und die Oliven?"

  • Während sie an ihre traurige Vergangenheit denken musste, löste ihre Aussage bei ihm anscheinend Erheiterung aus. Doch da sie das leidliche Thema ohnehin nicht weiter ausführen wollte, sagte sie nur lächelnd " Da magst du wohl recht haben."


    Währenddessen beobachtete sie ihn, als er aufstand und erneut nach seiner Sklavin rief.

  • Detritus kam wieder zurück und setzte sich wieder hin.


    "Ach diese Dienerschaft...meine Kehle ist so trocken. Wo bleibt die nur?"


    Nachdem er ein wenig rumgemeckert hatte widmete er sich wieder seiner Cousine.


    "Mach dir da mal keine Sorgen." Einen geeigneten Ehemann würde er ihr schon besorgen.

  • "Ach, an sich mach ich mir da auch keine Sorgen." Ihr Cousin sollte bloß nicht auf doofe Gedanken kommen. Sie wollte erstmal Abstand von Quintus gewinnen. An eine baldige Hochzeit war garnicht zu denken. Der wollte sie wohl verkuppeln... Das passte zu ihm. Aber nicht mit mir, dachte sich Paulina.


    "Ich habe nicht vor allzu bald diesem Zustand abhilfe zu verschaffen, tut mir leid, dich da enttäuschen zu müssen." antwortete sie wahrheitsgemäß.

  • Anscheinend schien sie darüber ihre eigene Meinung zu haben und Detritus ließ es bleiben.


    "Was wirst du jetzt machen?" Wunderlich war der Octavier auf alle Fälle und die Fragen gingen ihm auch nie aus. :P


    "Cultus Deorum? Verwaltung?"

  • Syria zuckte zusammen,sie hatte die Cousine ihres Herrn still bewundert und ihr gelauscht und bekam die Worte ihres Herrn kaum mit.


    Sie zuckt zusammen


    "Ich eile Herr"


    Stotternd und völlig nervös eilte sie zur Küche, um auf silber Tabletts Trauben anzurichten und Wein in Kelche zu giessen.


    Flink eilt sie zurück und kniet sich gewissenhaft vor beiden hin und stellt die Getränke mit den Trauben ab.


    Um nicht zu stören geht sie etwas abseits und wartet falls ihr Herr was benötigt.

    Adora quod incendisti, incende quod adorasti!!

    Einmal editiert, zuletzt von Syria ()

  • Nachdem die Sklavin sich aus ihrer scheinbaren mentalen Abwesenheit gelöst hatte und den Wein endlich gebracht hatte, widmete sich Paulina endlich wieder ihrem Cousin.
    "Um ehrlich zu sein, bin ich mir da noch garnicht so sicher." Bei Jupiter, wie hatte sie sich das ganze überhaupt vorgestellt? Sie hatte keine Ahnung und sich noch keinerlei Gedanken dazu gemacht.
    "Ich denke aber, dass mir der cultus deorum wesentlich eher liegen würde als die Verwaltung."

  • Eigentlich hatte er Oliven bestellt doch er wollte Syria nicht vor seiner Cousine ermahnen und sagte nichts.


    "Danke Syria."


    Nun bot er seiner Cousine eine Erfrischung an.


    "Möchtest du etwas Wein? Es handelt sich dabei..." Er probierte den Wein. "...um einen Falerner."

  • Albina pflückte eine der Weintrauben und steckte sie sich in den Mund.


    "Ja, das wäre nett. Aber nur stark vedünnten Wein bitte."


    "Sag ,Detritus. Du hast mir berichtet, wie weit es unsere Familie anscheinend gebracht hat. Welches Amt bekleidest du denn mittlerweile?" fragte sie interessiert und schenkte ihm einen freundlichen Blick.

  • Syria war so in ihren Gedanken und abwesend, das ihr erst jetzt auffiel das die Oliven fehlten und auch der Wein nicht verdünnt war. Leise erhob sich das junge Mädchen um die fehlenden Dinge nachträglich zu holen.


    In der Küche machte sie einen silbernden Teller fertig mit Oliven und Käsestückchen. Nahm einen Krug mit klaren und frischen Wasser um beides zu ihrem Herrn und dessen Cousine zu bringen.


    Still kniet sich Syria neben den Tisch, stellt den silber Teller ab und füllt den Becher der Lady zur hälfte mit dem klaren Wasser und den rest des Bechers mit Wein bis auf zwei Fingerbreit ein.


    Ohne ein Wort kniet Syria sich, im gebührenden Abstand, neben ihrem Herrn nieder.

    Adora quod incendisti, incende quod adorasti!!

  • Noch während sie auf Detritus Antwort wartete, beobachtete Paulina interessiert und verwundert die Sklavin ihres Cousins. Sie schien in Gedanken völlig abwesend zu sein. Dann ging sie noch einmal los und mit Oliven und Wasser zurück.


    Warum kniete sie sich denn bloß dauernd hin? Das war mehr als unüblich und Paulina versuchte den Grund dafür herauszufinden. Aber sie konnte sich das ganze nicht erklären. Die Sklavin schien einfach merkwürdig zu sein. Solche Sklaven waren nun einmal so.


    Dann wandte sie ihren Blick wieder ihrem Cousin zu, der gerade anfangen wollte zu sprechen.

  • "Ich bin quaestor urbanus doch bald ist meine Amtszeit vorüber und dann bin ich vielleicht Tribun bei der cohortes urbanae."


    Nachdem er die Frage beantwortet hatte trank er seinen Becher aus und füllte ihn erneut.


    "Doch dies hängt vom Kaiser ab."

  • "Hmm....quaestor urbanus...das ist doch gut." sagte sie.


    "Ich denke der Kaiser wird sicher eine gute neue Position für dich finden." sprach sie dann. Der Kaiser galt als weise und sprach ihm die Entscheidungsfähigkeit beim besten Willen nicht ab.


    "Entschuldige, Detritus. Aber ich merke langsam wie sehr mich die Reise ermüdet hat. Wäre es möglich wenn ich ein paar Tage in der Villa verweile? Und wenn ja, dann würde ich mich gerne langsam zurückführen. Wir können uns gerne ein anderes Mal weiter unterhalten." lächelte sie ihn an.

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