[Forum Boarium] Templum Mercuri

  • Mit leuchtenden Augen tritt Victor an die Antilope heran. Sein Messer funkelt bereits in seiner rechten Hand, mit der Linken packt er eines der Hörner. Ein Blick zu Aemilia bedeuted der Sacerdos, dass sie das Tier ruhig halten soll.


    "Mercurius, nimm dies unser Opfer an als Dank für deine vergangene Gunst und als Bitte für dein zunkünftiges Wohlwollen."


    Noch immer lächelt die Antilope. Victor ritzt ihr mit einem schnellen Schnitt die Kehle auf, das Blut spritzt unvermittelt daraus hervor. Vic greift zur Seite und nimmt die Opferschale auf, mit welcher er das Blut des Tieres auffängt. Die Antilope kippt zur Seite während sich die Schale Tropfen um Tropfen mit Blut füllt.


    Victor kniet sich neben das tote Tier und öffnet dessen Leib. Faschmännisch zieht er die Eingeweide hervor und betrachtet sie eingehend.

  • Dieses Tier lenkte schon eher Mercurius' Interesse auf das Geschehen. Die Eingeweide des Tieres waren makellos, ein sicheres Zeichen der Zufriedenheit Merkurs.

  • "Hrhr." Grinsend blickt Victor zu Aemilia und verkündet feierlich: "Mercurius hat das Opfer angenommen."


    Er schneidet noch ein Stück besonders guten Fleisches aus dem Tier, steht auf auf und reicht der Sacerdos die Schale mit den Opfergaben. Er selbst wäscht seine Hände notdürftig ein einer Schüssel Wasser ab und tritt dann wieder zu ihr an den Altar. In stiller Eintracht bringen sie die Eingeweide dem Mercurius dar. Zischend brutzeln die Opfergaben vor sich hin und einen Augenblick steigt der Geruch von frisch gebratener Leber im Tempel auf, bevor er vom Geruch verbrannten Fleisches überlagert wird.


    Nachdem die Opfergaben langsam verschmort sind, treten Aemilia und Victor vom Altar und Vic holt den Käfig mit den Tauben hervor. Er packt eines der Tiere und reicht es zwinkernd Aemilia.

  • Aemilia seufzt. Wenigstens dieses Mal ist alles gutgegangen. Sie nimmt die Taube entgegen, zückt ihr Opfermesser und tritt wieder vor den Altar. Ehrfürchtig blickt sie an der Merkur-Statue empor und spricht ein stilles Gebet. Dann legt sie die Taube auf den Altar, hält sie gut fest, holt mit dem Messer aus und hackt dem Tier mit einem Schlag den ganzen Kopf ab. Das Blut splitzt und fließt über den kalten Stein. Der Kopf fliegt währenddessen in einem hohen Bogen zur Seite, rollt über den Boden des Tempels und kommt schließlich direkt vor Victors Füßen zum liegen.
    "Ups..."
    Sie lächelt ihm entschuldigend zu und schnappt sich, nachdem die erste ausgeblutet ist, die nächste Taube. So opfert sie alle drei in gleicher Weise, während die jeweiligen Köpfe sich in breitem Radius um den Altar herum auf dem Boden verteilen. Als alle drei Tauben tot und in ihrem eigenen Blut auf dem Altar liegen, setzt sie jeweils einen weiteren Schnitt an. Die Tauben werden geöffnet und die Eingeweide sorgsam herausgezogen. Skeptisch sieht Aemilia sie sich von nahem an und dreht sich schließlich über und über blutbespritzt und blutverschmiert lächelnd zu Victor um.
    "Litatio..." =)

  • Vic grinst bis über beide Ohren und schaut Aemilia dabei zu, wie sie die ganzen Einzelteile wieder aufsammelt und in die Schale mit der Kohle gibt. Dann legt er die Taubenköpfe, die er mittlerweile aufgesammelt hat ebenfalls in Schale. Andächtig stehen sie vor dem Altar und schauen dabei zu, wie das Opfer verbrennt.


    Sie schließen die Zeremonie ab und schauen sich zufrieden an. "Fertig. Das war doch jetzt noch richtig gut, was? So ein Doppelopfer steint, dat muss man sagen." Vic mustert Aemilia einmal von oben nach unten und wieder nach oben und fragt sich, ob er ebenfalls so wild aussieht. Normalerweise hat er bei einem Opfer eine saubere Tunika in der Hinterhand, doch hier im Mercurius-Tempel ist er darauf nicht vorbereitet. Er schaut an sich selbst herab und stellt fest, dass er ebenso mit Blut eingesaut ist, wie die Sacerdos.


    "Hoffentlich halten uns die Stadtwachen aufm Heimweg nicht an. Wir sehen ja aus wie frisch vom Schlachter." Jetzt oder nie. "Sag, wenn du wieder ne weiße Tunika anhast, hättst du dann vielleicht Lust aufn Glas Wein oder so. Ich mein, du hast ja das ganze Opfertier allein bezahlt, da würd ich mich gern für revanchieren." 8)

  • Auch Aemilia sieht kritisch an sich herab und blickt dann wieder grinsend zu Victor auf.
    "Du hast recht. Oh, aber das ist noch garnichts... Du hättest mich sehen müssen, nachdem ich Diana an ihrem Feiertag die Kuh geopfert habe... Ohje... Ich war über und über rot vor Blut." :D
    Sie putzt sich die Hände notdürftig an einer noch halbwegs sauberen Stelle ihrer Tunika ab.
    "Ein Glas Wein? =) Hmm... Ja, warum nicht? Gerne. Wie machen wir das? Ich würde mich schon gerne etwas waschen vorher..."
    Aemilia überlegt eine Weile.
    "Ohja, und ich weiß auch schon, wo wir hingehen. Ich kenne da eine wunderbare, kleine Taverne auf den Trajansmärkten. Die wird dir sicher gefallen. Unheimlich leckeres Essen haben sie dort. Vor allem die Oliven..."
    Sie lächelt schwärmerisch.
    "Also? Abgemacht? Wir treffen uns in... einer Stunde, würde ich sagen, auf den Trajansmärkten. Am besten bei dem Stand, wo wir die Ziege gekauft haben. :] Den findest du doch noch wieder, oder?" :D

  • Mit Oliven kann Vic zwar nicht so viel anfangen, aber so wie sie lächelt würde es ihm da sicher auch gefallen. 8)


    "Jo, klar, den find ich blind wieder." 'Wenn ich erstmal auf dem Markt bin nur noch dem Geruch folgen.'


    Das Problem wäre nur, erstmal wieder nachhause zu finden. Von hier aus müsste er sich zum Tempel des Mars Ultor durchfragen und von da kennt er den Weg mittlerweile. Anschließend würde er sich dann nochmal von den Oppas den Weg zum Markt erklären lassen. Zum Glück brauchen Frauen immer länger zum Umziehen und Aemilia hat ja schon freiwillig eine Stunde angesetz. Da bleibt für Vic genügend Spielraum, sich nach dem Verlaufen notfalls nochmal durchzufragen.


    Aemilia und Vic verlassen den Tempel.


    "Bis in einer Stunde." Sobald die Sacerdos um eine Ecke gebogen ist, fragt Victor den ersten Passanten nach dem Weg zum Mars-Tempel, und schlägt diesen dann ein.

  • Früh am Morgen begibt sich Imperiosus in den Tempel des Mercurius.
    Nachdem er die gewaltigen Treppen empor estiegen ist und in der großen hellen Halle steht hält er ausschau nach dem Sacerdos...


    "Er müsste hier irgendwo sein."


    Sagt er leise und stellt schonmal seinen Korb, in welchem die Opfergaben sind, neben eine Säule und hofft, dass sich der Sacerdos bald auch hierhin begibt..

  • Schneller als erwartet, betritt Victor auf ein Neues den Tempel des Mercurius. Heute würde jedoch nicht er das Opfer bringen, sondern sein Discipulus Imperiosus. Als er die Halle mit dem Altar betritt, sieht er diesen auch schon warten.


    "Salve Discipulus. Nun, hast du eine Opfergabe mitgebracht?"

  • nacheinander holt Imperiosus die Gaben hervor..


    "Gut, ich gehe systematisch vor. So eine Art Mahlzeit soll es werden für Mercurius. Als erstes mache ich ihn durch herrlich duftenden Weihrauch auf die Gaben aufmerksam."


    er holt ihn raus und zeigt ihn dem Sacerdos...


    "Dann habe ich Blumen als Vorspeise besorgt...herrliche und frische Blumen. Und zwar jeweils fünf Stück weisser Rosen, Lillien und Marghertien, da diese Blumen alle weiß sind und perfekt für das Mercuriusopfer."


    auch die Blumen holt er heraus...


    "Ich habe sie zu Hause noch in einen Krug voller Wasser getan, damit sie auch frisch bleiben." :D


    es folgen Kekse


    "Kekse habe ich als Hauptspeise besorgt. Zimtkekse, sie sind etwas
    weiß. Außerdem schmecken sie sehr gut."


    und weiter geht es..


    "Und zum Schluss noch eine schöne Nachspeise. Ein Obstkorb soll es sein, mit Trauben, Äpfeln, Birnen und Kirschen. Natürlich alles sehr frisch, habe erste Klasse Waren gekauft."


    fragend wartet er auf die Bewertung..

  • "Hrhr, das wird ja ein richtiges Festmahl!" Victor grinst breit. Wenn er an sein eigenes erstes offizielles Opfer denkt, dann ist das hier eher schon ein Bankett. Daher will er Imperiosus auch mal die Blumen durchgehen lassen, Blumen sind seiner Meinung nach eher weibisches Zeug, welches man der Venus opfern sollte.


    "Das mit dem Blumen, naja, das is so eine Sache. Sicher nicht verkehrt, aber eher was für Göttinen. Zumindest sind sie weiß, das ist schon sehr gut. Auch wenn diese Richtline bezüglich der Farbe vorwiegend für Opfertiere gilt ist es nie verkehrt, sich auch bei den anderen Gaben daran zu halten."


    Er begutachtet die nächsten Gaben und nickt zufrieden. "Kekse sind immer gut. Kekse oder Kuchen gelten als auch als Getreideopfer bei Riten, die auf die Landwirtschaft bezogen sind. Und Obst, da freuen sich die Tempeldiener."


    Er geht etwas näher an den Altar heran, blickt kurz zu der Mercurius-Statue und neigt dann wieder sein Haupt. "Als Opfertiere gelten für den Mercurius Widder oder Ziegenbock, wobei niemals beide zugleich geopfert werden dürfen. Dazu Eber und Hahn. Bei diesen Gattungen ist es natürlich schwer, weiße Tiere zu finden, da muss man manchmal etwas nachhelfen. Was man nie, unter keinen Umständen opfern darf sind Eidechse und Schildkröte. Diese begleiten den Mercurius oft, doch als Opfer sind sie tabu. Aus einem Schildkrötenpanzer hatte der griechische Hermes seine Lyra gebaut."


    Victor geht ein wenig zur Seite und weist dann auf den Altar. "Wenn du keine Fragen mehr hast, dann kannst du loslegen."

  • Vic grinst ihn auffordernd an.


    "Nur keine Sorge. Es ist fast genau so, wie wenn du zuhause privat Opferst. Und außer, dass Mercurius das Opfer nicht annimmt, kann nichts geschehen. Doch selbst das wäre in diesem Fall nicht sonderlich schlimm, du bräuchtest dann nur weitere Opfergaben."


    Er nickt ihm zu, dass er beginnen soll.

  • er atmet tief durch und fängt an..


    zuerst begibt er sich zur großen Statue neben dem Altar und küsst sie, anschließend holt er den Weihrauch und legt diesen auf die Kohle. Ein lieblicher Duft erfüllt den Tempel...


    er begibt sich nochmal zum Korb und holt die restlichen Gaben raus, stellt sie auf einen Altar daneben...
    legt die wohlriechenden Blumen auch auf die Kohlen..
    geht zum Foculus und legt die Zimtkekse und das Obst hinein...


    geht zur Statue und sagt:
    "O großer Mercurius, Herr der Wege, Beschützer der Reisenden, Schirrmherr der Händler, Bote der Träume, Fährmann der Toten, so nehme meine bescheidenen Gaben an, die ich dir brachte."

  • Victor beobachtet Imperiosus dabei, wie er die Gaben darbringt. Der Rauch steigt in einer fast perfekten Säule nach oben unter die Tempeldecke, die Blumen brutzeln ruhig vor sich hin, bis nur noch etwas Asche übrig bleibt.


    Nachdem auch nach einigen Minuten nach Ende des Opfers nichts besonderes geschehen ist, keine Kohle hat Funken geworfen, keine Schüssel ist vom Altar gefallen und der Tempel steht auch noch (:D), tritt Vic an Imperiosus heran und legt ihm eine Hand auf die Schulter.


    "Das war sehr gut. Nachdem nichts geschehen ist, was auf das Gegenteil schließen ließe, können wir davon ausgehen, dass Mercurius das Opfer angenommen hat. Siehst du, war doch gar nich so schwer."


    Er grinst. "Ich würd Mercurius allerdings nicht als Fährmann bezeichnen, diese Aufgabe obliegt doch immernoch Charon."

  • "Hmm." Victor legt die Stirn in Falten.

    "Begleiter der Seelen in die Unterwelt? Oder Seelenbegleiter? In dieser Funktion hab ich Mercurius noch nie angerufen. Oder besser gesagt, anrufen müssen, zum Glück." Er überlegt noch einen Moment, schüttelt dann aber den Kopf.


    "Improvisation braucht man natürlich schon zu einem gewissen Maße. Es ist jedoch besser, sie eher spärlich einzusetzen. Festliche Riten, der Ablauf eines Blutopfers, der Lauf einer Prozession durch die Stadt, all das folgt immer wiederkehrenden festen Mustern. Rituale und Religion sollen etwas Standhaftes sein, etwas, dessen sich die Menschen sicher sein können. Große Überraschungen hinterlassen einen faden Beigeschmack, denn meist sind es Anzeichen dafür, dass ein Opfer nicht angenommen wurde. Vielleicht ist es das, was dem Cultus Deorum manchmal den Reiz nimmt, die Starre, die Unbeweglichkeit und die Annahme, dass dahinter genau so unbewegliche Menschen stehen. Schade eigentlich, denn die Menschen vergessen dabei, dass wir ihnen mit der Routine und Beständigkeit der Religion einen Rhythmus in ihrem Leben geben, etwas, auf das sie immer zählen können, was auch passiert."


    Victor bemerkt, dass er schon wieder ins Schwafeln abschweift. "Natürlich dürftest du auch ein Blutopfer schon abhalten, das darf schließlich jeder, der einen guten Grund dafür hast. Ich würde aber sagen, die Gelegenheit dafür wird sich schon noch früh geug bieten. Ich möchte, dass du bis Morgen einen kleinen Bericht darüber schreibst, wie die Opferung eines Tieres abläuft und welches die Dinge sind, auf die der Sacerdos dabei am meisten achten muss. Und fasse dich kurz dabei, ich möchte keinen Epos lesen müssen."

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!