Nach einem sehr langen und arbeitsreichen Tag kam ich endlich in der Villa an. Ich war völlig ermattet und freute mich schon auf eine cena nach Art des Hauses. Auf den ersten Blick konnte ich aber weder meine Mutter, noch eine Sklavin sehen.....
Villa Aurelia - Misenum
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Ich legte das Handarbeitszeug zur Seite und ging Maxentius entgegen.
"Salve, du siehst müde aus, Junge. Macht dir die Arbeit denn wenigstens Spaß?"Besorgt betrachtete ich seinen müden Blick und die kraftlos wirkenden Bewegungen.
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"Oh, ich dachte schon ich wäre alleine Zuhause."
Ich lächelte müde
"Nun, von Spaß kann momentan nicht die Rede sein, zuviel ist zu tun."
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Ave Maxentius,
über deinen Brief habe ich mich gefreut. Kam er doch unerwartet. Es ist schön, von euch allen zu hören.
Die Villa in Rom ist annähernd ungenutzt, um wie vieles einfacher wäre hier ein regelmäßiger Kontakt für uns. Aber ich will nicht wie ein altes Weib klagen, sondern sehen, was sich machen lässt, damit ich euch einmal besuchen kann.
Auch danke ich dir für deine Gratulation und die Nachfrage zum Dienst. Beides erfüllt mich mit Freude. Natürlich gibt es ruhige und unruhige Zeiten. Manchmal überschlagen sich in der Hauptstadt die Dinge, dann herrscht wieder eitel Sonnenschein.
Einige Schmierfinken meinen derzeit, die Wände mit überflüssigen Parolen verunstalten zu müssen. Auf der Rostra wird heiß über die Steuerfrage diskutiert. Aber es scheint nur wenige Römer wirklich zu interessieren. Man sieht stets dieselben Gesichter.Ansonsten läuft das Leben in der großen Stadt, wie bereits seit Jahrzehnten. Wenn du immer gut informiert sein willst, dann ist die Lektüre der Acta empfehlenswert. Großereignisse stehen dort stets drin.
Wenn ich in Misenum bin, musst du mir mehr über deine Arbeit erzählen. Ich kann mir vorstellen, dass dein Amt viel Zeit erfordert, doch ebenso sicher bin ich, dass du es mit Einsatz ausübst. Auch lasse ich mir von dir gern Stätten der Entspannung empfehlen. Das lange Leben als Soldat fordert seinen Tribut und jünger werden wir alle nicht.
Valete euch dreien
euer Vater/dein Antoninus. -
Diese Antwort gefiel mir ganz und gar nicht. Ich schüttelte mit dem Kopf.
"Die Tätigkeit als solche muss Spaß machen. Sonst hältst du das nicht lange durch. Komm setz dich und sage mir, wie es sein müsste, damit du Freude an der Arbeit hast."
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"Ich weiß ja auch nicht Mutter, aber der Punkt ist wohl jener, dass mir die Gesellschaft und die Hilfe von Deandra fehlen. Ich kann es nicht erklären, aber solange sie noch hier war hatte ich eine Menge Spaß. Aber seitdem ich einen Scriba eingestellt habe bessert sich die Situation langsam."
Ich setzte mich mit einem leisen Seufzer hin....
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Ohne großartiges Aufsehen zu erregen hatte ein Reiter folgenden Brief abgegeben.
An die Mitglieder der Gens Aurelia Sophus
Teilwohnsitz MisenumSalvete ihr Mitglieder der Gens Aurelia Sophus,
anlässlich des diesjährigen Stadtfestes am ANTE DIEM III ID NOV DCCCLV A.U.C. (11.11.2005/102 n.Chr.) in unserer schönen Provinzstadt Mantua möchten wir euch recht herzlich einladen, unsere geschätzten Gäste zu sein.
Neben lukullischen Genüssen und der Versteigerung von 15 Tuniken, deren Erlös zu 50 % einem guten Zweck (z.B. Armenspeisung)zukommt,
Sim-Off: WiSim
gehört eine Reiterparade der LEGIO I und die Zelebrierung eines Opfers zu den Höhepunkten des Festes.
Curia Provincialis
Mantua -
Ja, so war das schon immer. Wo Deandra auftauchte, pulsierte das Leben. Manchmal fragte ich mich selbst, woher sie ihre andauernde Kraft bezog. Sie sah Auswege, wenn andere sich am Ende glaubten und nie fand sie sich mit etwas kampflos ab. Von mir hatte sie das jedenfalls nicht.
Ich setzte mich neben Maxentius.
"Ich kann sie nicht ersetzen, aber wenn dir reden hilft, ich bin immer für dich da. Hast schon den Brief gesehen?"
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Wieder rieb ich mir aufgrund meiner seit Tagen anhaltenden Kopfschmerzen die Stirn. Anstatt besser zu werden, wurden die Schmerzen von Tag zu Tag schlimmer. Ich konnte es mir nicht erklären woher sie kamen, denn Stress oder Arbeit hatte mir bisher noch nie etwas ausgemacht.
"Welcher Brief denn?"
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... und wieder kam ein Brief an.
Salve, Brüderchen und auch ihr, liebe Eltern,
inzwischen bin ich aus Mogontiacum nach Colonia Claudia Ara Agrippinensium weitergereist. Zuvor hatte ich nicht geglaubt, dass mich die Pflichten und auch die Annehmlichkeiten hier derart lange aufhalten. Ein Ende meiner Reise ist noch nicht in Sicht, dabei habe ich bereits jetzt drei Anlaufstellen in Rom, wo ich Gespräche führen müsste.
Macer hat mir drei Kandidaten der Militärakademie benannt, die nach seiner Einschätzung das Zeug hätten, bei der Classis das Kommando führen zu können. Ob sie es möchten, ist die zweite Frage, doch genau dem möchte ich nachgehen. Ich möchte sie ermutigen, diese Gedanken in Erwägung zu ziehen, wenigstens einmal zu durchdenken.
Maxentius, wenn du Zeit dafür erübrigen kannst, dann könntest natürlich auch du diese Wege übernehmen. Ich kann dir ja die Namen benennen.
Es handelt sich um Germanicus Corvus und Caecilius Crassus. Beide dienen bei den Prätorianern. Vinicius Lucianus dient bei den Cohortes Urbanae und wäre ebenfalls ein empfohlener Kandidat. Ob diese Römer nach Misenum ziehen wollen, ist fraglich, aber ich meine, fragen kostet nichts und da sich der von uns gegebene Gedankenanstoß ganz auf persönlicher, um nicht zu sagen privater Ebene abspielt, mischen wir uns auch nicht in kaiserliche Belange.Für heute soll es das gewesen sein.
In Liebe
Deandra -
"Junge, du willst doch wohl nicht krank werden. Soll ich einen Medicus holen lassen?"
Besorgt sah ich Maxentius an.
"An Briefen sind inzwischen sogar drei eingegangen. Hier geht es zu, wie auf einer Poststation. Einer von deinem Vater, einer von Deandra und eine Einladung aus Mantua."
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Bei der Fülle an Briefen seufzte ich nur kurz auf.
"Nichteinmal zu Hause hat man seine Ruhe." sagte ich leise.
Bezüglich meiner Kopfschmerzen versuchte ich Mutter zu beschwichtigen, obwohl ein Medicus wohl keine schlechte Idee war....
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In Anbetracht der Tatsache, dass es sich bei zwei Briefen um Post von Familienmitgliedern handelte, schaute ich Maxentius ob seiner Reaktion befremdet an.
"Nun, dann werde ich dich mal in Ruhe lassen, wenn du deine Ruhe brauchst."
Sehr merkwürdig, dachte ich. Zuerst fühlt er sich einsam, jetzt will er seine Ruhe haben.
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Froh endlich da zu sein, entstieg Antoninus der Kutsche. Zielgerichtet ging er auf das von ihm erworbene Anwesen zu. Er besaß einen Schlüssel und so trat er ein. Seinen Reisemantel übergab er einem Sklaven.
Kurz lauschte er, ob er Stimmen vernehmen würde, dann ging er ins Atrium der Villa.
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Zitat
Original von Marcus Aurelius Antoninus
Froh endlich da zu sein, entstieg Antoninus der Kutsche. Zielgerichtet ging er auf das von ihm erworbene Anwesen zu. Er besaß einen Schlüssel und so trat er ein. Seinen Reisemantel übergab er einem Sklaven.Kurz lauschte er, ob er Stimmen vernehmen würde, dann ging er ins Atrium der Villa.
Fast stieß ich mit meinem Mann zusammen.
"Antoninus, ich freue mich so!"
Zuerst gab ich ihm einen Kuss, dann umarmte ich ihn.
"Wir sehen uns viel zu selten."
Nur zögerlich ließ ich ihn los.
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Ich hingegen hatte von der Ankunft meines Vaters gar nichts mitbekommen. Voller Erschöpfung war ich mittlerweile auf dem Sessel eingeschlafen auf den ich mich gesetzt hatte.....
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"Severina."
Er hielt sie lange umfangen. Auch in der ewigen Stadt, dort wo das Leben pulst, konnte Einsamkeit aufkommen. Froh war er, wieder bei seiner Familie zu sein. Mit einem Kuss entließ er sie aus seinen Armen.
"Wie geht es euch in Misenum? Habt ihr euch eingelebt?"
Er sah sich um und entdeckte dabei seinen Sohn. Mit einem Kopfnicken und einem fragenden Blick wies er auf ihn und sah seine Frau wieder an.
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"Er ist eingeschlafen. Sprich mal mit ihm. Etwas scheint nicht zu stimmen."
Mit bedenklichem Blick betrachtete ich Maxentius.
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Langsam bewegte sich Antoninus auf seinen schlafenden Sohn zu. Nach kurzer Zeit der Betrachtung, legte er seine Hand auf dessen Schulter und rüttelte ihn sanft wach.
"Junge, es ist noch heller Tag." Na gut, ganz stimmte das nicht, aber es klang gut.
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Etwas erschrocken fuhr ich aus dem Schlaf und sah mich erst einmal um. Da sah ich Vater. Freudig umarmte ich ihn und sagte:
"Hallo Vater. Schön dich hier zu sehen."
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