[Porta Praetoria] ANMELDUNG

Livianus hörte dem Legionär aufmerksam zu und richtete zwischendurch immer wieder seinen Blick auf die beiden Sklaven am Boden. Immer wieder musste er dabei auch an den Zügeln seines Pferdes ziehen, dass mittlerweile etwas nervös vor und zurück tänzelte. Als einziger in dieser Runde begriff er natürlich sofort, was hier geschehen war, denn was die Legionäre nicht wussten war, dass er Miriam lediglich die Erlaubnis gegeben hatte Cato zu besuchen, aber nicht mit ihm das Lager zu verlassen. Allem Anschein nach hatten die beiden vor zu Fliehen und aus irgendeinem Grund war dieser Versuch gescheitert. Der Legat ließ sich die aufkommende Enttäuschung über Miriams Vertrauensbruch nicht anmerken und sah dann wieder zu den beiden Sklaven. Seine Worte klangen kalt und hart, als er Cato ansprach.

„Bring sie in mein Praetorium und kümmere dich um sie. Ich werde gleich nachkommen.“

Dann wandte er sich an zwei Legionäre, die ihm am nächsten standen.

„Helft ihm!“

Er wandte sein Pferd um in Richtung der mittlerweile ziemlich großen Menschenansammlung schauen zu können.

“Geht alle zurück auf eure Posten! Hier gibt es nichts mehr zu sehen!“

Es war die Stimme des Legatus, die mich zurück in die Wirklichkeit holte, der Ton war einer, der mir zu gut bekannt war. Sei es von meinem Domine, seinem Griossvater oder von dem Centurio, der das Nachtlager mit meiner Mutter geteilt hatte.

Ich wusste, jeder Wiederspruch war zwecklos, daher stand ich auf, trug dabei meine Miriam in meinen Armen. Die Hilfe der Legionäre wies ich zurück. Keiner dieser HUnde sollte meine Miriam noch einmal anfassen.

Langsam ging ich in Richtung des Praetoriums.

Plautius hätte es noch interessiert, wer denn bitte den Alarm ausgelöst hatte, aber der Legatus schien daran kein Interesse zu haben. Hm, eine Sklave schaffte es einen Legionär zu überwältigen. Optio Avitus war wohl zu nachsichtig in der Ausbildung. Es wurde Zeit die Zügel wieder strammer zu ziehen.

Die Legionäre zerstreuten sich wieder murmelnd. Einerseits enttäuscht, weil nichts passiert war, andererseits froh, daß man aus der heißen Sonne und der schweren Rüstung raus kam.

2 Legionäre folgten mit den aufgehobenen Bündeln den beiden Sklaven zum Haus des Legatus. Mit Ärger rechneten sie jetzt nicht mehr wirklich.

Licinius erreichte das Tor der Legio IX Hispana, meldete sich an und wurde auch gleich durchgelassen.

[...]

Nachdem er die Soldatenpost abgeholt hatte verließ Licinius das Castellum.

Als die Sklaven weg waren, wandte sich Livianus an Centurio Plautius.

"Centurio! Ich möchte das du diesen Vorfall untersuchst und mir einen Bericht ablieferst."

Er grüßte die Torwachen, die ihn wohl langsam kannten. "Salve Miles, ich würde gerne zu meinen Bruder Centurio Matinius Plautius, so er da ist."

Ein Legionär wandte sich vor Hitze stöhnend an den Besucher.

"Warte hier! Ich werde ihn rufen lassen. Er war gerade hier um wegen der Befragung diverser Legionäre."

Die Wache bespricht sich kurz mit einem Probatus, der daraufhin schwitzend und stöhnend verschwindet. Der Legionär zieht sich wieder stöhnend in den Schatten des Tores zurück und versucht dabei unnötige Bewegungen zu vermeiden.

5 Minuten vergehen.
Die Sonne brennt vom Himmel.
10 Minuten vergehen.
Die Sonne brennt vom Himmel.
15 Minuten vergehen.
Die Sonne brennt vom Himmel.
20 Minuten vergehen.
Die Sonne brennt vom Himmel.
25 Minuten vergehen.
Die Sonne brennt vom Himmel.

Centurio Matinius Plautius biegt um die Ecke und sieht zufällig seinen Bruder am Tor stehen.

"Salve, mein Bruder! Na das ist ja eine Überraschung. Wie geht es Dir? Zumindest dürftest du in deiner Gewandung nicht so schwitzen wie ich oder die Torwache in unseren Rüstungen. Gerade erst habe ich einen Probatus von der Torwache ins Krankenhaus bringen lassen. Kreislaufkollaps in voller Rüstung. Na ja, passiert!"

Zitat

Original von Marcus Decimus Livianus
Als die Sklaven weg waren, wandte sich Livianus an Centurio Plautius.

"Centurio! Ich möchte das du diesen Vorfall untersuchst und mir einen Bericht ablieferst."

Plautius nahm Haltung an.
"Legatus! Ja, Legatus!"

Dann begann er sich die Namen der am Zwischenfall beteiligten zu notieren. Verhöre würden geführt werden müssen. Vermutlich gab es eine Untersuchung durch ein Militärgericht. Also wahrscheinlich durch den Legatus, den Praefectus oder einen Tribunus.

Zitat

Original von Camillus Matinius Plautius
Centurio Matinius Plautius biegt um die Ecke und sieht zufällig seinen Bruder am Tor stehen.

"Salve, mein Bruder! Na das ist ja eine Überraschung. Wie geht es Dir? Zumindest dürftest du in deiner Gewandung nicht so schwitzen wie ich oder die Torwache in unseren Rüstungen. Gerade erst habe ich einen Probatus von der Torwache ins Krankenhaus bringen lassen. Kreislaufkollaps in voller Rüstung. Na ja, passiert!"

"Ahje," meinte er nur und schwieg lieber bezüglich der Hitze. "Dann wollen wir mal hoffen, er erholt sich bald. Nun, ich wollte zu Dir. Hast Du Zeit?"

"Aber sicher. Und für die Familie nehme ich mir Zeit. Im Moment halten wir es bei der Hitze wie in Tarraco. Lange Siesta von Sonnenhöchststand bis zum frühen Abend. dafür sind wir mehr nachtaktiv und arbeiten in die Nacht hinein. Wollen wir in meine Unterkunft gehen, uns entlang der Innenpallisade in den Schatten verziehen oder lieber in den nahe gelegenen Wald ein paar Schritte spazieren gehen? Wirklich kühl ist es vermutlich nur in unseren Kerkerzellen im Kellergeschoss."

Er lachte leise. "Was Dir lieber ist, mein Guter. Hauptsache Du kippst mir nicht um," grinste er ihn an. "Und es ist gut, dass Du etwas Zeit hast, meinte er etwas ernster.

"Dann lass uns zu meiner Unterkunft gehen. Klein, aber recht angenehm kühl innen und ich habe dort auch was zu trinken für uns. Und dann erzählst du mir was dich hierher verschlägt. Aus Roma kann ich von der Familie wenig Neues berichten.

weiter bei: Habitatio

Crispus hatte sich gut auf sein Verhör vorbereitet. Er hatte ein legäre Kleidung bestehend aus der Tunika und dem Cingulum angelegt, sogar einen Becher verdünnten Wein dabei. So spazierte er zum Tor, wo der Soldat Sinus jetzt wohl Wache hatte.
Als er dort ankam, meinte er zu dem Soldaten
"Salve, was macht die Wache?"

Sinus stand in dieser Hitze, aber zumindest spendete der Turm Schatten, aus dem er jetzt heraustrat.
"Hm, schlecht. Diese Lupa hat mir ganz schön zugesetzt. Obwohl sie nicht übel war."
Crispus freute sich bereits im Innern, dass Sinus selbst das Thema angeschnitten hatte.
"Welche Lupa? Hast du wohl diese neumodischen Damen getestet? Stehst wohl auf sowas?"
Er grinste etwas.
"Sehr komisch. Diese Sklavin neulich. Hat mir fast den Schädel zertrümmert!"
Er nahm seinen Helm ab und zeigte seinen viel zu dicken Verband, der ihm wohl zusätzlichen Schweiß bereitete.
"Und warum lässt du dich mit 'ner Sklavin ein?"
"Einlassen? Schön wär's! Die wollte fliehen! Und dann hat mich der andere mir auch noch die Beine weggehaun!"
"Welcher andere schon wieder?"
"Ach, der vom Tribun Tiberius. Weißt schon. Der hat sich doch tatsächlich mein Pilum geschnappt und mich umgehaun!"
"Und warum hast du das nicht gehabt?"
"Naja, ich wollte ihr aus dem Torbereich helfen."
"Aus dem Torbereich? Seit wann bist du denn so zuvorkommend?"
"Ach, für so'ne Frau..."
Wieder grinste er verschwörerisch.
"Und, war sie's wert?"
"Oh ja! Du hättest mal sehen sollen, wie ich auf sie gefallen bin. Vor lauter Schreck musste ich mich erstmal an ihr hochtasten!"
Stolz sah er den Optio an. Offensichtlich erwartete er Bewunderung.
...

Licinius erreichte das Castellum der Legio IX Hispana und bat um Einlass, dieser wurde ihm sofort gewährt.

[...]

Kurze Zeit später verliess Licinius die castra.

Mit dem Brief von Vitamalacus in der Tasche machte ich mich auf nach Mogontiacum um mit meinem Bruder Lepidus' zu sprechen, mich selbst hatte dieses Thema sehr überrascht und so war ich sicher dass auch er nicht schlecht staunen wird....

Ich ritt an der Wache vorbei...

Crispus kam mit seinem Bündel zum Tor, wo er Laelius, der gerade Wache hatte, traf. Er ging auf ihn zu, legte sein Bündel ab und umarmte seinen treuen Kameraden, der vor Unzeiten gemeinsam mit ihm hier angefangen hatte.
"Vale bene, mein Freund! Und lass dich nicht so unterbuttern vom Centurio - er meints nicht so!"
Laelius drückte ebenfalls und erwiderte
"Ach, schreib mir mal - ich bin beim Schreiben ja nich' so stark, aber ich kann ja lesen. Und lass dir von denen bei der II. bloß nix bieten! Die kochen auch nur mit Wasser!"
Crispus klopfte seinem Freund noch einmal auf den Rücken, dann löste er die Umarmung und trat zurück.
"Naja, ich bin ja noch in Germania!"
So nahm er sein Bündel und ging die Straße zur Stadt hinaus. Dabei drehte er sich mehrere Male um und winkte dem Legionär. Das Castellum würde er wohl kaum noch von Innen sehen - vielleicht auch nie!
Schließlich blickte er nicht mehr zurück, sondern sah auf den Weg, der sich schnurgerade durch die Landschaft zog...

Schnaubend hielt das Pferd vor dem Castellum. Ein Bote stieg langsam ab und grüßte den Wachposten.

"Salve, ich habe hier einen Brief für Tribnus Laticlavius Marcus Octavius Maximus!"

Die Wache sah sich den Boten kurz an und wies ihm daraufhin den Weg zur Principia.
"Du kannst passieren. Bring deine Nachricht direkt ins Officium des Tribuns."