[Officium] Das Arbeitszimmer

  • Valeria hielt es nicht mehr aus und stürmte zu Livianus, um sich an seine Brust zu werfen. Sie mochte Maximian ja immer noch, obwohl sie ihn so verflucht hatte dafür, dass er sie sitzengelassen hatte und von dem Kind nichts mehr wissen wollte. Doch mögen hieß nicht lieben. Wäre er aufgetaucht, wäre sie sicherlich nicht mehr darauf eingegangen. Mit Livianus war sie glücklicher, auch wenn das bisher nicht allzu lange dauerte. Valeria seufzte schwer und schmiegte sich an Livianus. Für ihn musste es in diesem Moment wohl aussehen, als ob Valeria Maximian mehr nachtrauerte, als man einem normalen Freund nachhing. Mit erstickter Stimme antwortete sie dann:
    "Vor neun Tagen ist sein Schiff eingelaufen. Seitdem kamen weitere vier Schiffe aus Tarraco hier an, aber er war bei keinem an Bord."

  • Livianus nahm Valeria in den Arm und drückte sie fest an sich, um ihr ein Gefühl von Geborgenheit und Trost zu geben.


    "Dann sollte man wirklich davon ausgehen, dass er erst gar nicht an Bord gegangen ist. Ein Unglück während der Fahrt, wäre bestimmt in den Logbüchern verzeichnet worden."


    Er seufzte.


    "Wir sollten Meridius darüber informieren.“

  • Valeria schmiegte sich an Livianus und seufzte tief. Wieder fragte sie sich, ob er keine Eifersucht verspürte.
    "Das hat der Praefectus auch gesagt. Aber ich frage mich trotzdem, warum er nicht an Bord gegangen ist. Romanus müsste doch auch längst hier sein", überlegte sie leise.
    Was sie Meridius betreffend sagte, war ein sarkastisches:
    "Ja. Wenn er irgendwann einmal hier ankommt."

  • Valeria glaubte zwar nicht daran, aber irgendwie fühlte sie sich, als müsste sie nun sagen:
    "Ja, vielleicht."


    Sie verblieb noch eine Weile in der Umarmung, dann löste sie sich etwas und blickte zu Livianus auf. Kurz sah sie in seine blauen Augen, dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn flüchtig auf die Lippen.

  • Valeria lächelte uns war nun viel ruhiger. Sie legte ihren Kopf an seine Brust und seufzte tief.
    "Danke, Marcus. Jetzt geht es mir schon etwas besser"; sagte sie leise und lächelte. Doch etwas fragte sie sich dennoch...
    "Du....sag mal, wenn ich von Max spreche... Bist du eifersüchtig?" hakte sie vorsichtig nach.

  • Valeria lächelte nur, sagte aber nichts dazu. Sollte sie sich beunruhigt fühlen, weil er nicht wenigstens etwas Eifersucht verspürte? Oder sollte sie sich glücklich schätzen, mit einem neidlosen Mann zusammen zu sein? Da sie das Thema nicht fortführen wollte, sprach sie nach einer Weile weiter.
    "Ah, übrigens... Ich habe einen souverän wirkenden Mann angestellt, der in Mogontiacum unsere Mosaike verkaufen wird, Flavius Carius. Er hatte einen beeindruckenden Curriculum vorzuweisen, sodass ich denke, dass er der richtige ist. Zudem kannte er zwei bedeutenden Mosaikenleger, die er beide überzeugen konnte, für uns zu arbeiten. Ich hoffe nur, dass auch jemand Interesse an den Mosaiken zeigt! Was den Mamor und die Werkzeuge angeht, werde ich nachher einen Brief an Lucilla aufsetzen. Ich denke, sie wird uns einen guten Preis machen."


    Valeria lächelte.
    "Ahja, ich wollte dich noch etwas fragen. Denkst du, Falerner und Datteln wären eine gute Umsatzmöglichkeit? Ich habe heute Morgen ein Angebot aus dem Osten Achaias bekommen."

  • Valeria nickte. Ihr fiel nicht wirklich auf, dass Livianus recht wortkarg war. So sagte sie einfach:
    "Ist gut. Ich werde mir das mal näher ansehen und gegebenenfalls einen Vertrag mit dem Händler aufsetzen. Ahja: Ich führe derzeit auch Verhandlungen mit dem Plantagenbesitzer vor Colonia. Er möchte.."
    Valeria flüsterte Livianus die Summe ins Ohr.
    "...Sesterzen haben. In diesem Preis sind allerdings die Sklaven und Gerätschaften mit enthalten. Was sagst du?"

  • Valeria nickte, verharrte noch einen Moment und sah Livianus dann liebevoll an.
    "Hm.....wenn du sonst nichts mehr hast, würde ich gehen...." sagte sie und betrachtete ihn fragend.

  • Livianus lächelte.


    „Ich werde nur noch einige Berichte lesen und dann mache ich für heute auch Schluss! Wenn du später noch auf bist, können wir ja weiter reden. Ich schaue einfach bei dir vorbei.“

  • Valeria lächelte und nickte einigen Male. Dann hauchte sie Livianus einen Kuss auf die Wange und drehte sich mit fliegendem Haar um.
    "Bis dann", sagte sie, ehe sie verschwand.

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