[Officium] Legatus Legionis Marcus Decimus Livianus

  • "Ja, es geht um die Personalakten in der Legion. Sie sollten neu angelegt werden, da die alten noch im Castellum in Tarraco sind und die Truppe nach der Schlacht nicht die selbe ist."


    Er blickte ihn an.


    "Für jeden Mann ein neues Dokument. Angefangen bei mir, dann die Ränge nach unten durch. Name, Herkunft, Gens, Eintittsdatum, Rang, Werdegang, Auszeichungen, sonstige Bemerkungen. Am besten Du entwirst mal eines der Dokumente und bringst sie dann zur Einsich zum Primus Pilus. Wenn dieser einverstanden ist, werden die weiteren ebenso erstellt. Er soll sie dann im Archiv einordnen."

  • Die Wache trat ein und salutierte.
    Salve, ich möchte nicht stören, ich habe nur den Auftrag zu melden, dass soeben ein größerer Tross der Classis mit Verpflegung das Castellum erreicht hat.
    Die Vorräte werden bereits eingelagert.

  • Meridius nickte mit dem Kopf.


    "Ist in Ordnung. Doch die nächste Meldung dieser Art bitte ins Officium des Primus Pilus. Er weiß dann, was zu tun ist."


    Dann wandte er sich an den Signifer.


    "Sonst noch Fragen?"

  • Dann wandte sich Meridius wieder an den Signifer, welcher offensichtlich keine weiteren Fragen hatte. Meridius nickte mit dem Kopf, um zu signalisieren, dass dies alles wäre und wandte sich dann den Schreiben zu, welche die Truppe erreicht hatten. Das erste war eine Anforderung bezüglich seines Scribas, das zweite eine Einladung von Adria - Meridius schmunzelte - das ditte die Mitteilung, dass der Legatus Augusti Pro Praetore verstorben war...

  • Der Ordonanzoffizier trat in das Officium des Legaten und meldete einen Centurio Petronius.


    "Er soll eintreten..."


    antwortete Meridius ohne von den Dokumenten aufzublicken.

  • Der Centurio betrat das Officium, nahm den Helm ab und salutierte. Der Legatus Legionis saß an seinem Tisch und war offensichtlich in das Studium der Papyri vertieft - zumindest würdigte er den eintretenden Offizier keines Blickes. Vielleicht wäre er besser morgen wiedergekommen. Cotta nahm allen Mut zusammen und begann zu sprechen:


    "Ich möchte meine Entlassung beantragen."

  • Cotta nahm Platz. Dann begann er langsam zu sprechen:


    "Legatus, es ist nicht so, dass mir diese Entscheidung leicht gefallen ist. Schon einige Male habe ich sie aufgeschoben. Nun aber ist der Zeitpunkt gekommen da ich es nicht weiter kann. Die Armee und insbesondere die Legio IX sind und waren immer meine Heimat. Seit meinem Eintritt in die Legion habe ich an zwei Feldzügen teilgenommen. Auch der Tod meines Bruders fällt in diese Zeit. Als Soldat glaubte ich meinem Land am besten dienen zu können, dann jedoch hat sich alles geändert...
    ... während des Feldzugs in Germanien habe ich... nun ja... eine Frau kennen gelernt. Um es kurz zu machen: sie ist guter Hoffnung und erwartet demnächst ein Kind. Da das Leben eines Soldaten aber unstet und in der Regel kurz ist und ich sie nicht verstoßen möchte, bleibt mir keine Wahl: ich werde die Legio IX verlassen und mich von meinem Sold in Germanien häuslich niederlassen. Da bereits mein Vater Tuchhändler in Hispania war, hoffe ich hier gute Geschäfte zu machen. Zumindest sollte es reichen um eine Familie durchzubringen..."


    Cotta beendete seine Rede. Er hatte sich alles von der Seele geredet. Nun forschte er in den Zügen des Legatus. Wie würde er reagieren.

  • Meridius hörte dem Mann interessiert und ohne mit der Wimper zu zucken zu. Als der Centurio geendet hatte, dachte er einen Moment nach. Er konnte einen so erfahrenen Mann in einer Situation wie dieser kaum gehen lassen. Die Legio hatte vorne und hinten zu wenig Personal und fähige Offiziere waren verdammt schwer aufzutreiben. Er wollte ihm dies eben so mitteilen, als seine Gedanken nach Hause abschweiften, zu Iulia, Maximian, und er erinnerte sich auch an das Schreiben von der Hochzeit Adrias. Hatte der Offizier nicht davon egsprochen, dass eine Frau ein Kind von ihm erwartete?


    "Du bist ein fähiger Offizier, Centurio. Eigentlich dürfte ich Dich in der jetzigen Situation nicht gehen lassen..."


    Er hielt inne.


    "Aber Du hast dem Imperator lange und treu gedient. Ich werde Deinem Gesuchen statt geben. Melde Dich bei der Legionskasse, lass Dir dort das Donativum und Dein Entlassgeld auszahlen..."

  • "Danke für Euer Verständnis Legatus. Die Entscheidung war wirklich nicht leicht für mich. Und wer weiß, vielleicht kehre ich eines Tages zu den Adlern zurück..."


    Cotta salutierte ein letztes Mal. Dann setzte er seinen Helm auf und verließ das Officium.

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