[Officium] Legatus Legionis Marcus Decimus Livianus

  • Plautius nahm Platz.


    "Roma war ... anstrengend und unruhig. Damit meine ich nicht den Besuch der Akademie, wo ich das Examen Primum erfolgreich abgelegt habe und die Sichtungen von zusätzlichem Lehrmaterial in der Schola und in der Akademie. Eher die Stadt als solches. Sie ist wie ein Ameisenhaufen. Immer in Bewegung und für jemanden der dort nicht die ganze Zeit wohnt sehr unübersichtlich. Die Stadt ruht nie. Weder bei Tag noch bei Nacht und alles ist immer in Eile. Ich gebe offen zu, daß die Stadt auf ihre Weise faszinierend ist, aber ich habe mich eher nach Germanien zurück gesehnt. Vielleicht liegt es auch daran, daß ich aus Tarraco als Kleinstadt komme.


    Ansonsten war das Tagesgeschehen und die Gespräche in Roma sehr geprägt durch die Wahlen. Wer denn Quaestor wird, Frauen in der Politik und das Attentat auf die ehrenwerte Artorius Medeia etc.".

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  • Livianus lächelte, als der Centurio von Rom erzählte. Das war das Rom das er kannte und das er bereits etwas vermisste. Als er jedoch das Attentat ansprach und dabei der Name seiner Klientin viel, versteinerte sein Gesicht.
    „Ein Attentat auf Artoria Medeia? Ist ihr etwas passiert?“

  • “Ich weiß leider auch nicht sehr viel mehr als in der aktuellen Acta steht, die regelmäßig hier für mich vom CP abgeliefert wird. Der Rede von Artoria Medeia konnte ich im Gegensatz von der von Tribunus Vitamalacus wegen der Akademie nicht beiwohnen. Ein unbekannter Mann ist auf der Rostra auf die Rednerbühne gesprungen und hat sie mit einem Dolch niedergestochen. Anschließend entkam er in der menge und ist spurlos verschwunden. Artoria Medeia muß stark blutend und schwer verletzt zusammen gebrochen sein. Optio Artorius Avitus weiß leider auch noch nichts näheres. Ich selbst habe im Anschluss an das Examen Primum mich schriftlich nach Ihrem Befinden erkundigt, erhielt aber weder einen Besuchstermin, noch eine Auskunft über Ihr Befinden als ich noch in Roma war. Es scheint eine sehr ernste Verletzung zu sein.”


    Plautius machte ein mißmutiges Gesicht.

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  • Je länger Plautius erzählte, umso mehr versteinerte sich Livianus Mine.


    “Du kannst also nichts zu ihrem derzeitigen Zustand sagen.“


    Er atmete tief durch.


    “Wirklich eine schreckliche Nachricht, die du mir hier bringst. Es bleibt uns nur zu hoffen, dass ihr es bald wieder besser geht und die Täter gefasst werden. Ich kann mir gar nicht vorstellen, welche Feinde sie haben könnte.“


    Er wirkte kurz Abwesend, versuchte dann aber das Gesprächsthema wieder auf die dienstlichen Dinge zu lenken.


    "Ich nehme an die Prüfung hast du bestanden Centurio?“

  • "Ich habe wenig Hoffnung, daß man den Täter erwischt. Es gibt keinen besseren Ort als Roma um unter zu tauchen. Was Neuigkeiten über Artorius Medeia betrifft, so könnte ich meine beiden Neffen darauf ansetzen. Sie sind beide in Roma und Matinius Metellus wurde ja ebenfalls zum Quaestor ernannt. Er ist jetzt meines Wissens der Secretarius des Imperators. Es sollte ein Leichtes für ihn sein uns Informationen zukommen zu lassen."


    Plautius wurde auch wieder dienstlich.


    "Was das Examen Primum betrifft so habe ich es bestanden Man ließ mir unter der Hand zukommen, daß ich weitgehend die Musterlösungen hatte. Desweiteren habe ich Auszüge und Abschriften relevanter Akademieliteratur von einem Heer von privat beauftragten Scribas anfertigen lassen. Das Material befindet sich noch in meinem Gepäck. Die Vorbereitung auf die weiteren Examina sollte damit einfacher sein."

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  • Livianus nickte zufrieden.


    „Sehr gut Centurio. Dann lass uns nun über deine weiteren Zukunftspläne sprechen. Du bist ein aufstrebender Offizier und mich würde es interessieren, wo du dich in naher Zukunft siehst und wie du dir deinen weiteren Karriereweg vorstellst.“

  • Plautius lehnte sich etwas zurück, schien kurz zu überlegen und meinte dann grinsend.


    „Nun, zumindest möchte ich erst einmal nicht als Quaestor nach Roma gehen und Politiker werden. Davon habe ich genug in der Familie. Außerdem ist es in Germanien ungefährlicher als in Roma. Den blutrünstigen Germanen, die Axt und Schwert schwingen, kann ich wenigstens bewaffnet gegenüber treten. Das Volk auf der Rostra kann den Germanen locker das Wasser reichen, wenn es in Wallung und Redefluss ist und um das Thema Frauen in öffentlichen Ämtern geht. Da halte ich mich lieber an die Germanen.


    Daher sehe ich mich in naher Zukunft bei der Legio IX und diene weiter dem Imperium und dem Kaiser als Soldat. Da ich nicht dem Ritterstand angehöre sind die Optionen auf weitere Beförderungen eingeschränkt. Aber nach Rücksprache mit der Familie werde ich mir keinen Patron suchen. Ein Mann muß es auch aus eigenen Leistungen schaffen können! Ansonsten werde ich mich mal auf die weiteren Examen nach und nach einrichten, die weiteren Bauaufgaben und die restlichen Aufgaben als Centurio. Liegt etwas Neues in Sachen Bauvorhaben an oder Renovieren wir erst einmal die sporadische Infrastruktur Germaniens weiter? Irgendwelche Sonderaufträge oder Kampfeinsätze hinter dem Limes?"

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  • Livianus schmunzelte.


    „Ich höre es gerne, wenn mir gute Offiziere länger erhalten bleiben. Im Moment kann ich dir nur den einfachen Kasernenalltag anbieten, aber ich habe bereits einige Planungen laufen, über die ich euch zu einem späteren Zeitpunkt informieren werde.“


    Dann kam er noch einmal auf eine Aussage des Centurios zurück.


    „Keinen Patron suchen ist relativ Centurio. Als Legatus Legionis sehe ich mich eigentlich als Patron eines jeden Miles, der unter meinem Kommando dient. Sollte ich dir also irgendwie helfen können, lass es mich wissen.“

  • "Hm, eine wohlwollende Beurteilung zur Standeserhebung zum Eques wäre gegebenenfalls wünschenswert, wenn das Thema wieder ansteht, denn ein guter Teil der weiteren Beförderungen im Offiziersstand setzen über kurz oder lang den Ritterstand voraus.


    Allerdings würde ich gerne noch einige personelle Dinge mal zur Sprache bringen und erbitte eine Klärung.


    Zunächst einmal Optio Artorius Avitus. Er ist gut und engagiert. Ein guter Kandidat für den Posten eines Centurio. Ich würde ihn als Legatus im Auge behalten. Allerdings würde ich ich ihn noch nicht zum Centurio machen, aber ihm zu verstehen geben, daß er auf Dauer in die nahe Auswahl fällt.
    Er wurde sehr schnell vom Legionär zum Optio befördert und in der Truppe murmelt man nicht gerade leise, daß dies deshalb der Fall ist, weil er dein Klient ist! Eine sehr schnelle Beförderung könnte hier Unmut mit sich bringen.
    Dasselbe Gespräch kam bei Tiberius Lupus auf. Hier aber weil er halt Patrizier ist.


    Desweiteren kann ich die Beförderung vom Probatus zum Legionär bei Flavius Aristides, Terentius Galba und Artorius Varus nicht verstehen. Ich will die Entscheidung meines Legatus nicht kritisieren, aber mir erscheinen diese Beförderungen etwas sehr schnell. Die Leute sind noch in der Ausbildung."

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  • „Als Legatus bin ich nicht so unmittelbar an der Truppe wie du. Ich kann nicht jeden einzelnen Soldaten beurteilen und manchmal kann es da eben passieren, dass auch Miles befördert werden, die vielleicht noch nicht ganz so weit sind.“


    Er hielt kurz inne und überlegte.


    „Das Problem dabei ist auch, dass ich Rom eine kampfbereite Truppe bereitstellen muss, die eben auch eine gewisse Sollstärke an Miles aufweist. Als Kampfbereit gelten die Soldaten erst ab den Rang eines Legionarius. Nebenbei wirft es ein Schlechtes Bild auf unsere Legio, wenn wir über einen längeren Zeitraum zu viele Probati haben und die Grundausbildung zu lange andauert. Es ist oft eine schmale Gradwanderung die Soldaten vorzeitig zu befördern, aber manchmal notwendig. Sie können ihre Ausbildung dennoch in Ruhe beenden und sich den Rang so letztendlich verdienen.“

  • Marcus führte den Senator durch das Lager und schnellen Schrittes in die Verwaltungsgebäude. Es war das erste Mal, daß er die Schritte bis zu den großen Büros tätigte, zu dem Büro des Legaten seiner Legion. Zwar hatte er den Legaten schon ab und an im Lager gesehen oder auf dem Apellplatz, aber niemals persönlich mit ihm zu tun gehabt oder an seinem Büro geklopft. Doch das tat er nun. Dabei sah er kurz zu dem Senator, damit jener sich nicht doch als Betrüger heraus stellte und gar sein Unwesen hier im Lager trieb.

  • Beim Officium des Legaten angekommen klopfte der Legionär sogleich für Maximus an die Tür. Ihm blieb dabei nicht verborgen, dass dieser Soldat hin und wieder einen misstrauischen Blick auf ihn warf. Maximus wusste dies nicht genau einzuordnen und überprüfte ob seine Toga wohl richtig sitzen würde oder sie womöglich etwas zu viel Schmutz aufgefangen hätte. Dem war aber offensichtlich nicht so und damit begnügte er sich mit dem Gedanken, dass der Legionär wohl einfach nur von Natur aus sein wachsamer Mensch zu sein schien. Sicher, Maximus kannte dies nur allzu gut, wenn man lange genug für den Wachdienst eingeteilt war passte man auch in anderen Situationen ähnlich gut auf, eine Entwicklung die durchaus förderlich sein kann.


    Maximus wartete nun stillschweigend, bis sich der Legat seiner Person annehmen würde. Währenddessen vertrieb er sich die Zeit, indem er immer wieder seinem Ring herumdrehte, irgendwie saß er nicht mehr ganz so gut und sein Finger schmerzte ihm des Öfteren...

  • Crispus trat ein und salutierte.
    "Salve, Legate!"
    Dann legte er eine Schriftrolle auf den Tisch.
    "Ich soll dir von dem Tribun Tiberius Vitamalacus diesen Brief überreichen!"



    Salve Legatus Legionis,


    mittlerweile ist die Wahl beendet, ich konnte mich recht erfolgreich schlagen und ich wurde vom Senat zum Quaestor Consulum bestellt. Erschreckend ist nur, welche Themen, welche Nebensächlichketen auf der Rostra vorherrschen. Doch will ich dieses einmal als ein gutes Zeugnis für die Arbeit der Legionen werten, das wir den Bürger Roms das Gefühl von Sicherheit, das ihre Sorgen vor einfallenden Barbarenhiorden so klein ist, das sie sich Nebensächlichkeiten widmen können.
    Noch hat meine Quaestur erst begonnen, doch würde ich dich schon jetzt bitten, für den Fall das ich mich am Ende der Legislatur entscheide, zum Aedilis Curulis zu kandidieren, meine Beurlaubung entsprechend zu verlängern.


    Doch ich habe noch ein anderes Anliegen an dich, Legatus Legionis : Als ich in Roma eintraf erreichte mich eine Einladung zum Conventus des Consilium Consilium Principes, dessen Thema unteranderem die Standeserhebung zum Ordo Equester waren. Nach reiflicher Überlegung habe ich mir erlaubt, zwei verdiente Offiziere der Legio IX. vorzuschlagen, Männer, welche sich diese Erhebung redlich verdient haben, Centurio Matinius Plautius und Decurio Iulius Numerianuns. Beide haben dem Imperium lange treue und sehr gute Dienste geleistet, mit einer Opferbereitschaft, die ich von Milites des Imperiums erwarte. Besonders wenn man bedenkt, welche Civilisten schon in den Ordo erhoben wurden, ist es mir wichtig, das auch Milites bei diesen Erhebungen nicht vergessen werden


    Hätte ich dieses vor meiner Abreise gewusst, hätte ich bereits im Castellum mit dir gesprochen und dich um eine Empfehlung für beide gebeten, doch so konnte ich es nicht. Daher wurde beide auch nicht berücksichtigt.
    Ich würde dich bitten, Legatus, beide beim Imperator zu Erhebung vorzuschlagen, damit sie beim nächsten Coventus berücksichtigt werden können. Ich wäre auch bereit, eine Empfehlung von dir bei nächster Gelegenheit, beim Imperator vorzubringen.


    Vale,


    Quintus Tiberius Vitamalacus
    http://www.imperium-romanum.in…s/ch-quaestorconsulum.png


    "Ich sollte ihn dir von meinem Urlaub in Roma mitbringen!"


    Sim-Off:

    das mit dem PP lassen wir ja erstmal :D

  • "Danke Optio!"


    Livianus wollte gerade zum Reden ansetzen, als ein Scriba hereinkam und die Ankunft eines Senators meldete.


    "Wir werden das Gespräch auf nachher verschieben müssen Optio. Ein wichtiger Besucher ist eingetroffen. Bitte ihn herein."

  • Crispus nickte, salutierte und ging hinaus.
    Dort sah er schon, dass der Wartende ganz offensichtlich ein Senator war. Mit einer kleinen Verneigung sagte er
    "Der Legatus Legionis bittet dich herein!"
    Dann hielt er die Tür auf.

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