Cubiculum Marcus Matinius Metellus

  • Ich sah ihn gespielt enttäuscht an.


    "So schlimm is mein Zustand nu auch wieder nicht. Gib mir noch ein paar Momente und dann geht's schon. Ich bin zu gerne abends draußen. Komm schon!"


    Sie strahlte ihn grinsend an, doch unterbrach es dann für ein Zwinkern. Ihr war so warm...

  • "Nein! Ich bin zwar angetrunken, aber meine gute republikanische erziehung vergesse ich nicht. mag ja sein, dass einige Regeln gelockert wurden aber das geht wirklich nicht! Ich kann dich nicht in eine schmierige Spelunke entführen!"


    In Athenae ginge das aus anderen Gründen nicht... Aber hier ging es wirklich um die Tatsache, dass es sich nicht gehörte.


    "Wir können gerne mal ins Theater gehen, auch wenn ich schon viele Stücke kenne!"


    Hoffentlich würde keine Schauspieltruppe auftreten, die ich kenne. Was würde ich vor Helena für ein Bild abgeben, wenn eine Schauspielerin auf mich zu kommen würde um mich zu umarmen?


    "Außerdem, was ist wenn die Kinder dich brauchen?"

  • Ich sah ihn an, dieses Mal ernsthaft - auch wenn es anstrengend genug war.


    "Metellus, ich bin durchaus eine erwachsene Frau und alt genug um für mich selbst zu entscheiden. Ich kann verstehen wenn du lieber allein in eine Taberna möchtest, doch dann sage es auch und rede nicht über Sittenverfall. Ich habe schon einiges mehr erlebt - und um die Kinder musst du dich nicht sorgen. Sie haben ein Aufpasserin wie eine Amme und bei denen werden sie bald ohnehin den Großteil ihrer Zeit verbringen."

  • Ich setzte ein strenges Gesicht auf und spielte den Moralapostel.


    "Liebe Helena... Cousine... Schwester! Es geht nicht darum, dass ich alleine in die Taverna möchte. Ich mag Gesellschaft und vor allem deine, aber es gehört sich nicht für eine anständige Dame, um diese Uhrzeit in eine dunkle, schmierige Spelunke zu gehen. Und du bist Mitglied dieser Familie und daher bist du eine anständige Dame.
    Diese Familie bewahr die Sitten der Republik und achtet die Vorgaben durchs mos maiorum!"


    Ich musste immer mehr grinsen.

  • "Ich bin keine anständige Dame! Vielleicht mag ich das in der Öffentlichkeit für die Ehre der Gens Matinia sein, doch jetzt bin ich einfach nur Helena!"


    Ich musste wieder einmal feststellen, wie schwer meine Zunge war. Ich sah ihn mit einem vorwurfsvollen Grinsen an.


    "Aber is gut, wenn du nicht mit mir loswillst, dann machen wir halt was anderes. Oder... Na... Hm. Wie wärs mit nem Ausflug außerhalb von dunklen Tavernen?"

  • Mein Blick ward ein wenig perplex und dann grinste ich. Ich knuffte ihm lachend in die Seite und schüttelte den Kopf.


    "Wie kommst du denn darauf? Und mir wirfst du Sittenverfall zu!"


    Ich grinste noch immer und sah zu ihm hinab.

  • Wieso? Was hatte sie? ... WAS hatte ich da eben gesagt? Mein Kopf lief rot an. Das ich manchmal meine Gedanken laut aussprach war wirklich eine Macke von mir...


    "Äh.. Wieso?... Ich meinte nur... Du wärst nen prima Kumpel!"


    Thema wechseln...


    "In welches dunkle Fleckchen willst du denn mit mir?"

  • Ich musste wieder losprusten. Ich schien etwas aufgedeckt zu haben, was ihm nicht so ganz gefiel. Mein Cousin wurde ja ganz rot. Doch ich verkniff mir ein weiteres lautes Lachen und biss mir auf die Lippen.


    "Mir ist es gleich. Wir könnten ein wenig vor der Stadt spazieren oder zum Hafen. Da ist es abends immer besonders schön, wenn auch ein wenig unheimlich! Aber ich hab ja einen Beschützer!"


    Zu Beginn meiner Antwort gluckste ich noch leicht, doch bekam ich es mit der Zeit immer mehr unter kontrolle.

  • "Also wenn du Zeit und Lust auf ein kleines Abenteuer hast und der Meinung bist, dass du reiten kannst, können wir noch zu unserem Gut herausreiten. Es ist schön, am Hang durch den Olivenhain zu gehen und man hat eine prima Aussicht. Nur ist es ein bisschen Weg! Doch die Aussicht auf Land und Himmel lohnt sich!"


    Es war zwar riskant bei Nacht auszureiten, doch ich könnte uns schon verteidigen, falls es Angreifer gäbe und außerdem regierte mein Vater die Provinz sehr gut!

  • Nun doch eher lächelnd als lachend antwortete ich leise:


    "Solang dieser Abend nicht so schnell vorbeigeht. Ich weiß es werden nicht mehr viele von ihnen folgen. Und ich finde ihn sehr schön. Ich kann von mir nicht behaupten eine Meisterin im Reiten zu sein, doch recht sicher sitze ich schon im Sattel."


    Mein Pferd würde sich sicherlich über Bewegung freuen.


    "Und für ein Abenteuer bin ich allemal zu haben! Die Entfernung wird kein Problem darstellen, ich würde mich sehr freuen mit dir gemeinsam durch die Nacht zu reiten!"


    beteuerte ich.

  • "Nun gut! Was warmes hast du ja nun an! Mehr brauchst du wohl nicht! Ich ziehe mir eben noch etwas über!"


    Ich erhob mich, ging zu meiner Truhe und zog meine Tunika aus um sie gegen eine wärmere zu wechseln, dann suchte ich mein Schwert.

  • Ich konnte nicht verleugnen, dass ich einmal aus den Augenwinkeln zu ihm gesehen hatte, legte es für mich selbst aber als reines Sichergehen aus, wie weit er schon war!


    "Ich denke ich komme wirklich ohne Schultertuch aus und Pentesilea wird sich schon keine Sorgen machen, wenn ich fort bin! Geh voran, ich folge dir."


    Ich stand, noch immer leicht schwankend, auf, doch das Gehen ging doch bedeutend besser - zumindest aus meiner eigenen Sicht.

  • Ich betrat gemeinsam mit dem Herrn sein Cubiculum, wir kamen aus dem Atrium. Er war vorangegangen und ich arme Frau musste sein Gepäck tragen. Zu Anfang war es problemlos gegangen, doch langsam zeigte sich schon dass mein zierlicher Körperbau nicht sonderlich geeignet war. Ich stellte die Sachen auf dem Boden ab und sah zu ihm.

  • "Ich danke dir, Kaya! Es ist wirklich nicht meine Art, aber ich wurde Opfer eines heimtückischen Anschlags!"


    Ich deutete auf mein Bein und setzte mich auf mein Bett.


    "Ist das Bad einsatzbereit? Ich würde gerne baden gehen nach der Reise auf den staubigen Strassen!"


    Ich rieb mein Bein, was etwas schmerzte. Den Verband ließ ich wohl besser drum.


    "Kannst du Verbände anlegen?"

  • "Ich habe bereits deine Verletzung gesehen und mich deshalb auch nicht weiter um dieses... ich nenne es Missgeschick gekümmert. Dein Auftreten her, wirkte zu dieser Aufgabe in einem ziemlich krassen Gegensatz!"


    lächelte ich, ehe ich weitersprach.


    "Ich werde mich sogleich um ein Bad kümmern. Wünscht du, dass ich für ein Bad in deinem Zimmer sorge?"

  • Ich schaute sie geknickt an.


    "Ich steige doch nicht in den engen Kübel! Ich will entspannen! Außerdem will ich dir nicht zumuten, dass du die schweren Eimer tragen musst! Außerdem ist doch das Feuer im Bad bestimmt angefacht, oder?"


    Wollte sie mich ärgern? Wieso nannte sie es Mißgeschick?


    "Wie kommst du darauf, dass es ein Mißgeschick war? Es war ein Überfall, den ich nicht zu verschulden hatte. Außerdem..."


    Ich zog mein Gladius, welches mittlerweile wieder sauber war. Nur an der Spitze klebte noch etwas getrocknetes Blut,


    "...hat der Angreifer mit seinem Leben bezahlt! Ich bin vielleicht nur ein einfacher Bürger, ein einfacher Beamter, aber ich weiß mich zu wehren und lasse mir von niemanden etwas gefallen!"

  • "Nein, Herr, nein! So war das nicht gemeint!"


    Ich errötete. Nein, den Überfall hatte ich gewiss nicht als Missgeschickt bezeichnet. Eher die Tatsache dass ich alles allein tragen musste. Doch das wollte ich jetzt auch nicht weiter erläutern, denn ich wollte ihn nicht verärgern. Ich sah beinahe angespannt zu Boden.


    "Ich werde sogleich nachschauen und sollte dies nicht der Fall sein für ein baldiges Erwärmen des Wassers sorgen. Doch ich glaube schon, dass es soweit ist."


    Ich war so durcheinander dass ich nciht einmal auf seine entlassenden Worte wartete sondern sogleich hochroten Kopfes hinausging.

  • Ich schob das Schwert wieder in die Scheide. Was war das nur für eine Sklavin. Wartete nicht mal auf meinen Befehl. Hatte ich sie mit meinem Schwert verängstigt? So wartete ich geduldig, ob dass sie zurück kommen möge.

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