"Freut mich zu hören. Hat dir der Hausverwalter Apollodores bereits ein Zimmer und eine Tätigkeit zu gewiesen?"
Atrium
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Aine dreht sich wieder um und schüttelt den Kopf. "Nein, domine! Ich habe mir selbst Arbeit genommen!" Unsicher sieht sie zu ihrem Herrn auf.
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"Aha, sehr gut, Apollodores wird dich dann sicher später noch zu sich beordern."
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Ich trat in das Atrium wie mich der Sklave geheißen hatte und blickte mich um. Es war groß und geräumig, durch die Öffnung das Daches fiel viel Licht herein. Im Sommer sicher ein Vorteil, im Winter hingegen ein Fluch, sollte es kälter werdern. Der Proconsul hatte Geschmack, auch wenn ich nicht jede Statue hätte aufstellen lassen und einige Mosaike begeisterten mich auch nicht wirklich. Ich schmunzelte, als ich daran dachte, dass meine kleine Schwester hier vermutlich ersteinmal einiges verändern würde...
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"Ich grüsse dich Flavius, mein baldiger Schwager, ich hoffe doch dir geht soweit gut?"
"Komm setzen wir uns dort an den Tisch, ich darf dir doch einen Becher Wein anbieten, oder?"
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Der Proconsul nannte mich beim Praenomen. Eine seltene Ehre. Ich wusste noch nicht was ich davon halten sollte, trat jedoch näher und grüsste ihn höflich.
"Proconsul, es ist mir eine Ehre."
Allzuviel hatte ich bisher nicht mit ihm zu tun gehabt. Weder war er in meinem Officium erschienen, noch hatte er mich jemals auf eine Audienz gebeten. Ich wurschtelte als Regionarius praktisch alleinverantwortlich vor mich hin, was ich jedoch mochte. Vater hatte anscheinend einen guten Deal herausgeschlagen - Flavius. Es klang gut, von einem Proconsul so genannt zu werden.
"Danke. Ein Iberischer Tropfen wäre ganz gut..."
Ich setzte mich.
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"Die Ehre ist ganz auf meiner Seite ..."
Er winkte einer Sklavin zu, welche einen Krug mit Wasser und einen mit Wein brachte.
"Es ist ein ganz besonderer Tropfen, welcher ich im Baetistal anbaue, ich hoffe er mundet dir ..."
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Ich nickte dankend mit dem Kopf. Zwar war ich im Weinbau nicht sehr bewandert, aber es hieß, der Wein aus dem Baetistal sei nicht schlecht. Ich ließ mir also einschenken und wandte mich dann wieder an den Hausherrn.
"Ich bin davon überzeugt..."
Dann hob ich den Becher.
"Auf Hispania, Tarraco und meine Schwester!"
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Er hob ebenfalls seinen Becher.
"Auf Hispania, Tarraco, Valeria und die fähigen Beamten, welche ich in Spanien hab."
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Ich musste innerlich grinsen, ob es Trinkspruches, nickte jedoch nur und nahm einen Schluck von dem köstlichen Wein.
"Ein sehr guter und köstlicher Tropfen..."
sprach ich zu dem Proconsul und fügte hinzu, dass es wohl nicht viele Tropfen gäbe, welche an diesen herankämen.
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"Ich danke dir, Flavius ..."
Er nippte an seinem Becher ...
"Deine Schwester wird sich sicher später noch zu uns gesellen, ich habe bereits einen Sklaven die Anweisungen gegeben, sie zu bitten das sie sich zu uns gesellt..."
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"Ich danke Dir, Proconsul."
sprach ich und nahm erneut einen Schluck. Dann sah ich mich in dem Atrium um und blickte auch auf die Möbel. Alles war sehr ordentlich, Schwesterchen hatte sicher nichts zu meckern...
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Sie war dem Ruf ihres baldigen Mannes,hatte sich aber vorher etwas frisch gemacht.
Sie betrat das Atrium und war verwundert ihren Bruder anzutreffen,ließ es sich aber nicht anmerken."Salve." begrüßte Valeria die beiden, ging zu ihrem Mann um ihn einen kleinen Kuss zu geben und sich neben ihn zu setzen.
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Ich erhob mich, als meine Schwester eintrat und grüsste sie mit einem Kopfnicken. Dass sie Agrippa küsste verwunderte mich, waren sie doch noch nicht verheiratet. Dann setzte ich mich wieder. Ich blickte die beiden an.
"Ich wollte einmal nach Dir sehen, Schwester.
Ich hoffe es kommt Dir nicht ungelegen..."fing ich an.
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"Nein gar nicht Bruder ich freue mich dich zu sehen.Was verschafft mir die Freude?Es ist doch nichts passiert?" lächelte sie ihn an
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Ich lächelte. Wie sollte ich es sagen? Eigentlich wollte ich mich nur für die Szene in meinem Officium entschuldigen. Da jedoch der Proconsul ebenfalls vor mir saß, war es nicht der richtige Zeitpunkt.
"Nein, es ist nichts passiert. Ich war nur in der Nähe und dachte, ich könnte einmal vorbeischauen. Wir haben uns ja lange nicht gesehen."
Ich nahm einen Schluck aus meinem Becher.
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"Das stimmt Bruderherz und es freut mich."
Sie nahm sich einen Becher unverdünnten Wein und trank einen großen Schluck.
Den Streit hatte sie leider noch nicht ganz vergessen -
Langsam wurde es etwas ungemütlich. Ich saß schon eine ziemlich lange Zeit im Atrium des Proconsuls und ein rechtes Gespräch wollte nicht starten. Weder fragte er mich nach meiner Arbeit, noch nach irgendetwas anderem. Pferde? Fehlanzeige. Rennen? Fehlanzeige. Nicht einmal das Wetter wurde bemüht und schon gar nicht die Factio. Ich blickte meine Schwester an.
"Nunja, ich sehe, dass ich ungelegen komme...
Es wird besser sein, wenn ich wieder gehe." -
Sie stand auf,ging auf Flavius zu,blieb aber nach einem Schritt stehen.
Sie wollte nicht wieder einen Streit entfachen."Ich..ich würd gern mit dir alleine reden,ich denke es macht dir nichts aus Agrippa?" sagte sie erst zu ihrem Bruder und dann an Agrippa gewandt.
"Lass uns in mein Zimmer gehen,da sind wir ungestört."
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Ich nickte mit dem Kopf und verabschiedete mich von dem Proconsul.
Dann folgte ich ihr.
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