[Via Praetoria] Hauptstrasse

  • Mela hatte inzwischen eine gute Technik gefunden, den Schnee vom hartgefrorenen Boden abzukratzen. Statt normal zu schaufeln, hatte er die Schaufel umgedreht und kratzte damit zuerst den Schnee los, ehe er ihn bequem fortschaufeln konnte. Eines Tages würde auch Mela ein Centurio sein. Und vielleicht wurden die Prätorianer auf ihn aufmerksam. Hoffentlich... Doch vorerst schaufelte er weiter Schnee.

  • "Sehr gut Männer. Klappt doch. Und nachdem wir jetzt mit der Hauptstrasse fertig und richtig warm geworden sind, arbeiten wir uns zu den Ställen vor. Und daß mir dort ja gründlich gearbeitet wird. Vor allem in Sachen Eis auf dem Boden. Da streuen wir dann ordentlich Sand und mit so einer spitzen Eisenstange zertrümmern wir zuvor durch ein paar kräftige Stösse das Eis auf dem Boden. Und wehe es wird geschlampt. Der Legatus Legiones ist mit Sicherheit nicht mehr gut gelaunt, wenn er auf seinem Pferd sitzend den Stall verlässt und das Pferd auf Eis ausrutscht und anschließend das Pferd auf dem Legatus sitzt. Hopp Hopp, nur keine Müdigkeit. Ausruhen könnt ihr euch heute abend nach dem Exerzieren."

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Vom Botenritt zurück, ritt ich nun langsam über die Hauptstraße, Heracles war die ermüdung anzusehen, scheinbar fühlte er sich im Stall der Legio II nicht so wohl wie in dem der Legio IX..


    "Gleich kannst du dich ein wenig ausschlafen mein Freund."


    sagte ich ihm ins Ohr, er schien zustimmend zu nickend, er ist ein gutes Pferd...

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Crispus und seine Kolonne gingen die Via Praetoria zum Intervallum hinab. Jeder der Probati trug sein Weidenscutum, das Crispus wieder einmal, aber nicht zum letzten Mal an den gestrigen Tag erinnerte. Crispus blickte die ganze Zeit zu Boden, um seine Augen vor dem Wind zu schützen und betrachtete dabei seine in Lumpen und Sandalen gewickelten Füße, die trotz allem langsam kalt wurden...
    Endlich erreichten sie die Porta Praetoria und bogen in die Via Sagularis ein, um ein paar Runden ums Lager zu drehen.

  • Ausnahmsweise mal ging ich zu FUß über die Via Praetoria... ich sah ein paar Soldaten aus meiner alten Centurie und nickte ihnen lächelnd zu, dann ging ich weiter, wo ich hin wollte wusste ich nicht, einfach mal ein wenig an die Luft dachte ich mir...

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Die beiden Turmae kamen in leichtem Galopp die Hauptstrasse entlang und nahmen direkten Kurs auf die Principia. Meridius atmete die kalte Luft ein und täschelte Caligula den Hals. Bald hatten sie es geschafft. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht dachte er an einen Becher Wein und einen Besuch der Therme. Nach diesem langen und anstrengenden Ritt, wäre es auf alle Fälle das Richtige...

  • Tribun Tiberius Vitamalacus führt Ajax an den Zügeln in der linken Hand von den Stallungen zur Via Praetoria. Neben ihm geht Livia. er hat ihr nicht seinen Arm angeboten, stattdessen liegt seine Rechte Hand auf seinem Rücken, seine ganze Haltung ist wie gewohnt aufrecht, ja gerade zu steif.
    Das Lächeln das auf seinen Gesicht liegt, erstaunt allerdings einige Legionäre, welche am Rand der Via Praetoria stehen. Ihren Ausbilder lächeln zu sehen ist eine besonderheit, und ihn dann noch in Begleitung einer Frau zu sehen....

    "Ich hoffe, Livia, es ist dir nicht unangenehm, eine der sehr wenigen Frauen im Castellum zu sein. Und das die Milites sich anständig dir gegenüber benehmen."


    Eine kleine Gruppe von Soldaten sieht die beiden an, die Milites reden unter einander. Einige dachten schon, der Tribun hätte gewisse griechische Vorlieben, andere meinen, der Tribun begleitet die Frau nur, um die Legionäre von ihr fern zu halten. Als die Blicke der Soldaten zu aufdringlich werden, trifft die Milites ein harter Blick des Tribuns. Sofort verstummen sie, sehen woanders hin. Sie hoffen, das sich der Tribun nicht ihre Gesichter und Namen merken konnte, doch ahnen sie, das er genau dieses getan hat und das die nächsten Tage auf dem Exzierplatz noch härter werden.

  • Ich schlenderte gemütlich neben dem Tribunen her. "Bisher hatte ich nicht wirklich die Gelegenheit das Praetorium zu verlassen. Um ehrlich zu sein, war dies sogar meine erste Erkundungstour durch das Castellum.“ Ich sah mich kurz um, widmete mich dann aber wieder voll und ganz meinem Begleiter. "Die Blicke stören mich nicht so sehr und sollte wirklich einer Aufdringlich werden, dann weiß ich mich schon zu verteidigen. Keine Sorge! Außerdem wissen die meisten wahrscheinlich schon, dass ich ein Gast des Legatus Legionis bin und werden mir ohnehin lieber aus dem Weg gehen.“

  • Ajax tänzelt ungeduldig neben dem Tribun hin und her, doch dieser zeigt sich davon unbeeindruckt, passt stattdessen sein Tempo dem seiner Begleiterin an.

    "Nun, meine Milites sollten sich zu benehmen wissen. Aber Frauen im Castellum sind etwas seltenes und da mag der eine oder andere auf dumnme Ideen kommen. Doch wenn dich einer Belästigt, zeig mir den Mann und er wird es bereuen. Disziplin ist das wichtigste Gut in der Legion."


    Der Tribun grüsst knapp einen Centurio, der ihnen entgegen kommt.

    "Ich fürchte, in einem Castellum gibt es nicht so viel zu entdecken. Kennt man eines, kennt man alle. Ein grosses rechteckiges Feld, umringt von einem Wall, vier Tore und zwei Hauptstrassen, welche direkt auf die Principia und das Praetorium führen."


    Er deutet auf die kleinen Seitengassen.

    "Es ist die Heimat von fast 5000 Männern, von denen die Meisten in solchen Barraken untergebracht werden. Lange Gebäude mit 10 Unterkünften für je 8 Mann und einer grösseren für den Centurio."


    Ajax schnaubt ungeduldig, doch der Tribun ignoriert ihn.

    "Nur die Stabsoffiziere haben richtige Häuser, allerdings wesentlich kleiner als das Praetorium des Legatus. Doch ich will dich nicht langweilen... "

  • Interessiert hörte ich dem Tribunen bei seinen Ausführungen zu. "Nein, nein! Ihr langweilt mich auf keinen Fall! Es ist wirklich sehr interessant! So viele Menschen auf so kleinem Raum!“ Ich überlegte kurz und sprach dann weiter. "Ich nehme an, hier im Castellum gibt es aber trotzdem keine Arbeit für eine Frau? Um ehrlich zu sein, bin ich gerade am überlegen, was ich nun mit meiner Zukunft anfangen möchte. Aber eine Peregrina hat wohl nicht sehr erfolgreiche Aussichten auf eine gute Arbeit.“ Enttäuscht sah ich zu Boden.

  • Sie passierten eine weitere der kleinen Seitengassen, und der Tribun grüsste knapp einen Centurio, der auf die Via Praetoria heraus trat. Dann sah er die junge Frau neben sich an. Er war etwas erstaunt, das eine Frau im Castellum Arbeit suchte, in der Stadt gab es sicher bessere Möglichkeiten, doch er zeigte sein Erstaunen nicht.

    "Nun, alle Tätigkeiten in der Legion werden von Soldaten ausgeführt, oder männlichen Arbeitern und Sklaven. Frauen im Castellum gehören zu den Haushalten der Stabsoffiziere, vom den Tribunen bis hin zum Legatus. Entweder gehören sie zur Famlie, oder..."


    Er brach mitten im Satz an, ihm war während des Gesprächs ein Einfal gekommen...

    "Als was würdest du denn gerne Arbeiten, also was kannst du ?"

  • Ich zuckte mit den Schultern und sah wieder auf. "Ich weiß nicht so genau! Mich würde vielleicht eine Ausbildung als Priesterin interessieren…. Aber ich glaube auch da muss man das römische Bürgerrecht haben. Ansonsten bin ich eine recht gute Hausfrau denke ich, aber ich glaube nicht, dass ich in dieser Rolle meine Zukunft sehe. Sollte sich mir die Möglichkeit bieten, dann würde ich gerne etwas aus meinem Leben machen.“

  • Der Tribun überlegte kurz, die Vorschriften des Cultes Deorum waren ihm nicht sonderlich geläufig, doch grob entsann er sich.

    "Nun, wenn ich mich recht entsinne, stehen die niederen Tempeldienste auch Peregrini zu, so das du Discipula und später Commentaria werden kannst. Höhere Ämter stehen dir noch nicht offen, aber könnte dir der Dienst an den Göttern die Möglichkeit bieten, dir dein Bürgerrecht zu verdienen. Wir Römer verschenken unser Bürgerrecht nicht, aber haben uns nie gescheut, bei guter Leistung es zu vergeben."


    Dann er lächelt er die junge Frau an.

    "Nun, sollte allerdings dein Wunsch den Göttern zu dienen, sich dir nicht erfüllen, könnte ich dir anbieten, den Haushalt meiner Casa zu führen. Mein Sklave Cato ist zwar tüchtig, doch könnte er unterstützung gebrauchen. Ein Gehalt und eine Zimmer würde ich dir stellen, allerdings das Bürgerecht könntest du dir so nicht erarbeiten."

  • Mittlerweile waren wir beim Praetorium angekommen. Ich lächelte den Tribunen freundlich an. "Ich danke euch für euer großzügiges Angebot Tribun und werde bestimmt darüber nachdenken, sollten mich meine Wege nicht wo anders hinführen.“ Dann sie ich kurz zum Praetorium. "So! Nun sind wir hier! Vielen Dank für die nette Begleitung und für eure Führung durch die Stallungen. Es war wirklich sehr interessant.“

  • Neben dem Tribun tänzelte Ajax lebhaft und ungeduldig. Tribun Tiberius Vitamalacus erwiedert das Lächeln der jungen Frau, auch wenn es bei immer noch etwas steif wirkt.
    "Es war mir eine Freude, deine Bekanntschaft zu machen. Ich wünsche dir auf deinem Weg alles Gute."

    Er schwang sich auf den Rücken des Pferdes und rückte sein Sagum und Helm zurecht.
    "Es würde mich freuen, in Zukunft etwas von dir zu hören, auch wenn dich dein Weg in den Dienst an den Göttern führen sollte."

  • Ich nickte dem Tribunen zu. "Auch mir war es eine Freude euch kennen zu lernen. Wir werden uns bestimmt wieder einmal über den Weg laufen und sei es nur, wenn ich Ajax besuche. Vale Tribun!“ Ich schenkte ihm ein strahlendes lächeln und hob zaghaft die Hand zur Verabschiedung. Dann ging ich die wenigen Schritte zum Praetorium und verschwand im Eingang.

  • Loki stand in einer Seitenstraße und starrte erst einmal erstaunt die großen Gebäude an, die er auf dem Hinweg in das Lager des Fürsten nicht beachtet hatte... sie waren groß, aus hartem Lehm und Holz gebaut, teilweise auch aus Stein, und ausnahmslos eckig...


    Als er das Gebäude direkt gegenüber erkannte machte er einen Schritt darauf hinzu, jedoch ließ ihn eine grimmig dreinschauende Wache vor dem Haus des Fürsten von seinem Vorhaben absehen, und so schwenkte Loki um, um durch die verwinkelten Straßen dieses Lagers des römischen Militärs zu flanieren, immer wieder ob seiner knallroten Haare und seiner etwas düsteren Kleidung aus Leder und dunklen Leinen von Passanten und Soldaten misstrauisch beobachtet....

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