Officium - Besprechungsraum

  • Auch ich salutierte nochmal und als Crassus den Raum verlassen hatte, wandte ich mich nochmal an Dragonum


    "Centurio, du bleibst bitte noch, ich möchte gleich die Verteidigung durchgehen."


    Ich setzte mich und nahm mir noch ein Becher Wasser


    "Du wirst also das Kommando führen, das heisst du informierst vorab unsere beiden Cohorten, führst sie dann, an angegeben Datum zum Übungsplatz und lässt die Atrappen aufbauen.


    Du kannst dir in der Zwischenzeit auch schon überlegen, wie die Atrappen angeordnet werden sollen.


    Ich werde als Beobachter fungieren, aber dich gleich von Anfang an begleiten."

  • "Ich denke wir sollten unseren Nachteil zum Vorteil machen indem wir uns mit unseren Truppen so hinter den Mauern positionieren das immer nur kleine Truppenteile der Gegner durch die Mauer dringen können! Dann dürfte es ein leichtes sein diese zu überwältigen, zumindest wenn alles glat läuft!"

  • "Ja, vor allem ist es wichtig, sie schon bei den Mauern abzufangen! Und die Fahne muss von Anfnag an beschützt werden, sodass keine kleineren Gruppen des Feindes dorthingelangen können!


    In Ordnung, alles Weitere besprechen wir dann vor Ort!


    Am Morgen des Abmarsch sollen um 4 Uhr früh alle bereit stehen, ich komme dann dazu und dann werden wir losmarschieren! Noch Fragen?"

  • Ich hatte für diesen Abend schon alles vorbereitet. Ich hatte einen großen Plan auf den Tisch ausgebreitet. Genug Stühle um den Tisch verteilt und mir schon einiges überlegt. Nach und nach kamen auch die Centurios. Sicherheitshalber habe ich auch noch ein bischen Wein in die Gläser gegossen. Bis alle da waren wurde noch ein bischen gequatsch und getrascht, aber als der letzte den Raum betrat und die Tür schloss wurde es still. Kerzen und Fackeln gaben uns noch mehr Licht. "Salve, meine lieben Kollegen.", begrüßte ich sie vorerst einmal. "Inzwischen sollten wir uns alle unterein ander kennen, jedoch wer es nicht weiß, ich bin Caius Octavius Sura, Centurio der IV. Centurie in der I. Kohorte. Ich habe euch zu dieser Besprechung eingeladen, weil der Tribun Sebastianus, der Stellvertretende Praefectus Urbi bald die Reihen der Cohorten verlassen wird." Ich sah wie ein Raunen um den Tisch ging und einige die Augenbrauen hochzogen. "Ich bedaure es auch.", unterbrach ich sie. "Jedoch würde ich vorschlagen, dass wir ihm zu Ehren ein cohorteninternes Antreten sämtlicher verfügbarer Männer der I Cohorte veranstalten. Natürlich können nicht alle Antreten, aber ich meine, dass wenigstens einige Männer aus jeder Centurie ihm Ehren." Ich wurde von einem schon älteren Centurio unterbrochen, der bald auch gehen würde. Er hatte keine Kraft mehr. Er stand auf und begann. "An alle die mich nicht kennen sollten, ich bin Ancius Orgenius Varus "Minor". Sura, woher weißt du, dass er gehen wird?" Ein anderer fragte noch. "Ja genau, und wohin?" Ich schluckte kurz und sagte: "Er sagte es mir im Officium. Er wird nach Germanien gehen, auf Wunsch des Kaisers." Der Alte Centurio setzte sich wieder. "Doch auf jeden Fall wird er gehen." Ich ging von meinem Platz weg und spazierte um den Tisch. Die neugierigen Augen der Kollegen folgten mir. "Zunächst gibt es ein organisatorisches Problem. Denn wie gesagt, wir können nicht auf die Männer verzichten, wir brauchen Wachen und Patrullien. Deshalb schlage ich vor, dass jeweils ein Sechszehntel jeder Centurie als Wache und Patrullien zur Verfügung stehen. So hätten wir zwar um einiges weniger zur Verfügung, aber doch genug.", erläuterte ich beim spazieren um den Tisch.

  • "Hört, hört!", kam aus einer Ecke des Raumes. Ich fühlte mich fast wie in einer Senatssitzung, auch wenn ich noch nie einer beigewohnt hatte. "Sollte es einen dringenden Notfall geben, so schlage ich vor das die Centurien der II. Cohorte wie immer Dienst tuen, womit ich zu meinem Plan kommen will." Ich beugte mich über das Blatt Papier, auf dem Mann die Umrisse des Exerzierplatzes erkennen konnte. "Die Centurien der I. Kohorte Plante ich hier in der Nähe des Tores, sodass sie, falls nötig abrücken könnten. Die einzelnen Centurien werden sich immer nach ein ander aufstellen. Soll heißen: I. II. III. IV. etc. Wir haben nur begrenzt Platz, so dass es kein durcheinander geben darf, sonst ist die Freude vielleicht weg. Ich plante hier vorne eine kleine Erhöhung für den Praefectus Urbi und den Tribun. Soweit wäre die Aufteilung. Fragen?" Die Centurios hatten sich über den Plan gebeugt und begutachteten meine Aufzeichungen, die ich mit dem Finger präsentierte. "Wie werden wir Auftreten und wann wird das sein?", fragte ein Centurio.

  • "Damit wären wir am nächsten Punkt meiner Planung angekommen: Der Tribun wird nicht mehr allzulange bleiben, wir sollten es schnell und kurzfristig machen." - "Was ist mit den Probati?", fragte ein Centurio. - "Die Probati werden auch dabei sein, als eigene Fraktion. Sie haben sowieso nicht sehr viel zu tun und sie werden wohl eine kurze Zeit ihrer Ausbildung opfern können. Jedoch will ich noch mal auf die Formationen zurück kommen. Jede Centurie steht in einem Rechteck. Wir müssen sehr platzsparend stehen, das heißt, zusammen rücken, wie beim Testudo. Immerhin wird ein 1/4 der Cohortes Urbanae auf die Beine gestellt. Die Probati werden sich über den gesamten Platz in einer Reihe ganz hinten aufstellen. Sie bilden sozusagen symbolisch den Nachschub der Cohorten.", erläuterte ich und fuhr mit dem Finger auf der Karte herum. Zum Glück war der Platz nicht klein, aber auch nicht rießig. "Fragen zur Formation?" Ich blickte in die Gesichter. Sie schwiegen. "Gut. Vorerst würde ich als Datum den ANTE DIEM IX KAL SEP DCCCLVI A.U.C. (24.8.2006/103 n.Chr.) vorschlagen, so haben wir lange genug Zeit es zu planen, aber auch nicht zu viel Zeit verloren um Sebastianus zu verabschieden. Einwände?" - "Nein!", meinte der Alte. Die Jüngeren pflichteten ihm bei. Klappte ja besser als ich gedacht hatte.

  • "Der Aufmarsch", begann ich, "sollte möglichst reibunslos und schnell von statten gehen. Wir werden drei Reihen ohne die Probati mit den Centurien alleine füllen. Das bedeutet, diejenigen welche von dem Tribun ausgesehen rechts stehen kommen als erstes. Das Rechteckt wird dabei schon eingehalten. Es wird nur noch eine 90° Wende geben, so dass jeder Miles zu dem Tribun blickt. Aufgebaut wird wie immer der Größe nach. Große nach rechts, kleinere nach links." Ich blickte fragend in die Runde. Scheinbar war es vielen klar. Einige runzelten noch die Stirn. "Die Formation wird so bestehen bleiben. Allein dieser Staub sollte den Tribunen beeindrucken. Jedoch konnte ich es mir nicht lassen eine kleine Rede für ihn zu dichten." Einige lachten. Ich war berüchtigt für meine kleinen Reden für die Miles oder für höhere. "Wenn ich enden werde, würde es nicht nur mich freuen, wenn sämtliche Miles, ihn wenigstens mit Jubel loben würden." Ich lächelte. "Das wären meine Aufzählungen. Ich habe auch einige Zusammenfassungen. Ich will, dass ihr eure Princeps und eure Miles darauf einstimmt. Übt zur Not einige Formationen auf dem Exerzierplatz. Ich darf euch dann entlassen.", lächelte ich und teilte an jedem Centurio, der den Raum verließ ein Täfelchen aus. "Danke für die Mühe.", lächelte der Alte. "Habe ja sonst nichts zu tun.", seufzte ich zurück. Ich ging wieder in den Raum, löschte die Lichter und sammelte Wein und Karte ein. Dann verließ ich ihn und sperrte ihn ab und hängte den Schlüsselbund an mein Gürtel. Ach du meine Fresse, wie viel Gewicht hing denn da schon? Müde ging ich zu Bett. Ich würde Nepos morgen darüber unterrichten.

  • Der Praefectus Urbi wanderte in dem Besprechungszimmer auf und ab, seine Miene verhieß nichts Gutes für die geladenen Gäste des Abends, wahrlich überhaupt nichts Gutes.

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    Allgemeine Freude! Kein Ausgang. Allein die darauf folgende Aufforderung sich zutreffen war auch nicht gerade das best verheißende. Ich war in meinem Officium als mir ein Miles davon erzählt. Meine Miene war auch nicht gerade fröhlich, aber ich ging trotzdem eilig in das andere Officium der Principes Priori und eilte nach der Bekanntmachgung weiter in den Besprechungsraum. Ausdruckslose Miene zum bösen Spiel. Ich konnte mir fast denken um was es ging.

  • Diesmal war Sura schneller gewesen mit dem Empfangen der Nachricht, denn dieser hatte Nepos herbei gerufen, als sie sich zufällig in der Castra trafen. Schnell waren die beiden Urbaner im Besprechungszimmer angekommen, welcher auch erst halb gefüllt war. Die Miene des PU versprach nichts Gutes, so dass Nepos in einem unbeobachtetem Moment seinem Centurio flüsternd zuraunt: "Hast du eine Vorahnung, um was es wohl gehen mag?"

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