Officium - Besprechungsraum

  • Wer geht ist mir ziemlich egal, also wegen mir kannst du das machen. Allerdings erwarte ich, dass du dich dort nicht übermäßig lange aufhälst. Mit anderen Worten: du informierst dich wie es ihm geht und wirst dann zurückkehren. Ich erwarte dich in zwei Tagen wieder zurück und dann zur Meldung in meinem Officium.


    Dann wartete Crassus auf weitere Fragen.

  • Gut. Falls noch Fragen aufkommen so wendet euch an mich und wenn ich nicht da bin, an einen meiner Tribune.


    Crassus nickte in die Runde, verabschiedete sich von dem Stab und verschwand dann auch wieder aus dem Besprechungsraum.

  • "Gut, Centurio. Ich nehme an, dass wir hier unter uns sind, oder etwa nicht?"


    fragte Modestus, denn er wollte so wenig Leute wie möglich in sein Vorhaben einweihen. Selbst die Cohortes Urbanae waren schließlich nicht über jeden Verdacht erhaben.


    "Sagt dir der Name Volusus Rabuleianus Toranianus etwas?"


    Modestus ging nicht davon aus, dass der Centurio den Freigelassenen auch kannte. Zwar war er sehr wohlhabend und auch ein recht wichtiger Großhändler, aber in beiden Kategorieren gab es reichere und wichtigere Männer, weshalb Toranianus nur einer unter Dutzenden war.

  • Ich schloss die Türe hinter uns, und machte eine einladende Handbewegung zu einem der Stühle, die um den großen ovalen Tisch herumstanden. Ja, wir waren unter uns, ich bestätigte es mit einem Nicken und setzte mich dann. Volusus Rabuleianus Toranianus, das war ein wohlklingender Name, der mir rein gar nichts sagte.
    "Nein. Wer ist das?"

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    Klient - Decima Lucilla

  • "Er ist ein Großhändler für Getreide, Wein und verschiedene Öle. Und er neigt dazu zu seine Geschäftspartner zu betrügen. Daher habe ich vor eines seiner Lagerhäuser zu durchsuchen, um genügend Beweise für eine Anklage zu sammeln. Und du wirst mir dabei helfen."


    erklärte Modestus, nachdem er sich gesetzte hatte, und trommelte dabei mit seinen Fingern auf der Tischplatte.


    "Du wirst mit deinen Urbanern in die Lagerhalle eindringen und sie sichern, sodass niemand auf dumme Ideen kommt und irgendwelche Beweise vernichtet. Daher sollten wir auch recht schnell und ohne Vorwarnung eintreten. Dann werden wir die Halle natürlich durchsuchen und nehmen alles mit, was ich für meine Anklage brauchen kann. Unter anderem auch den Vilicus Molon."

  • "Gut. Wo liegt das Lagerhaus?"
    Wie praktisch, dass hier an der Wand eine große Karte der Stadt hing.
    "Und wie ist das Gebäude beschaffen? Wie groß, hat es verschiedene Räume, steht es alleine oder angrenzend an ein anderes Gebäude, und wo liegen die Eingänge?"
    Ich nahm mir eine bereitliegende Wachstafel, und einen Stylus, notierte mir die Namen, die gefallen waren, und schob dem Aedil eine andere hin. Er schien ungeduldig. Ich hoffte, dass er sich das Zielobjekt schon genauer angesehen hatte, das würde uns Zeit sparen.
    "Am hilfreichsten wäre, wenn du es aufzeichnen könntest, Aedilis. - Ausserdem wäre natürlich interessant, wie viele Angestellte des Rabuleianus sich für gewöhnlich dort aufhalten. Und ob du auf bestimmte Beweise abzielst - gefälschte Gewichte, oder Dokumente, oder geht es um die Waren? Und wir brauchen eine Beschreibung des Vilicus."

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  • "Es liegt am Stadthafen. Bei dem Emporium und den Horrea Galbae um genau zu sein. Welches Lagerhaus es genau ist wirst du aus Gründen der Diskretion aber erst erfahren, wenn wir davor stehen."


    sagte Modestus und zog aus einer Falte seiner Toga ein Papyrus hervor. Als Aedil führte er die Aufsicht über Getreide- und Ölzufuhr sowie die Magazine und Speicher Roms. Daher hatte er natürlich auch Zugriff auf die notwendigen Dokumente. Doch es war zu sehen, dass am oberen und unteren Rands etwas abgeschnitten worden war. Er entrollte das Dokument und legte es auf den Tisch.




    "Im vorderen Bereich sitzt die Verwaltung. In der Mitte werden Kunden und Lieferanten empfangen um die schriftlichen Dinge zu erledigen. Rechts davon ist das Officium von Molon, links eine Stube mit Schreibern und den Frachtlisten. Neben dem Vordereingang gibt es auf der hinteren Seite auch ein Tor, das in einen offenen Hof führt. Dort werden die Wagen be- und entladen. In den Flüpeln rechts und links befinden sich Lagerräume. Der Keller und der erste Stock sind für uns unwichtig. Dort sind nur weiter Lagerräume.
    Du kannst etwa mit etwa einem halben Dutzend Schreibern und Molon im vorderen Bereich rechnen. Molon ist ein glatzköpfiger Peregrinus und ist deutlich besser gekleidet, als alle anderen, die dort arbeiten. Im hinteren Bereich 30 bis 50 Sklaven sowie 5 Vorarbeiter. Die Vorarbeiter und die Schreiber sind Bürger, also sollten deine Männer sich bei ihnen beherschen."


    sagte Modestus, denn er wusste recht gut Bescheid. Einer der Schreiber war unzufrieden mit seiner Arbeit dort, denn er kam einfach nicht mit dem peregrinen Vilicus zurecht. Daher war er durchaus bereit gewesen für ein kleines Sümmchen gewisse Informationen preis zugeben.


    "Unsere Ziele sind hauptsächlich Molon, die Dokumente bei den Schreibern und bei Molon, sowie einige falsche Siegel. Denn um den Wein in den Amphoren zu strecken, muss er sie öffnen und ohne Siegel, weiß jeder, dass damit etwas nicht stimmt. Und wenn wir noch Zeit haben nehmen wir noch einige Säcke mit faulem Getreide und alles andere mit, was darauf hindeuten könnte, dass dort Getreide und Wein gestreckt wird. Du und deine Männer sollten sich auf jeden Fall beeilen und dafür sorgen, dass niemand entwischt. Sonst Rabuleianus es vielleicht noch uns einen Volkstribun auf den Hals zu hetzen. Und das willst weder du noch nich! Hast du sonst noch irgendwelche Fragen?"

  • Verwundert hob ich die Augenbrauen. Dass der Aedil mir nicht sagen wollte, um welche Halle es sich denn nun genau handelte, fand ich dann doch ein wenig übertrieben. Nahm er etwa an, ich stünde auf einer Bestechungsliste dieses Rabuleianus?
    "Damit erschwerst du mir die Arbeit, Aedilis." stellte ich indigniert fest. "Ich würde mir im Vorfeld der Aktion gern selbst ein Bild des Ortes machen, um die taktischen Gegebenheiten einschätzen zu können. Und ich vergewissere dir, dass ich nichts durchsickern lasse."
    Ja, seit dem Desaster am Chaboras war ich davon überzeugt, dass gute Aufklärung eine ganz essentielle Sache war, um keine unschönen Überraschungen zu erleben. Auch in den kleinen Dingen. Und da traute ich dem Blick eines Zivilisten nicht, auch wenn die Informationen, die der Aedil bereits beschafft hatte, zugegebenermassen sehr detalliert waren. Damit konnte man arbeiten. Er schien das länger vorbereitet zu haben. Ich schrieb mir die wichtigen Punkte auf, während er sprach, und machte mir eine Skizze des Plans.
    "Gut... nein, das ist klar. Bis auf den genauen Ort habe ich keine Fragen mehr. - Doch, wann es losgehen soll natürlich. Zu welcher Tageszeit ist dieser Molon denn für gewöhnlich dort zugegen?"

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  • "Wenn dann nur du allein und in bürgerlicher Kleidung. Aber du kannst beruhigt sein. Ich habe schon einige Männer in der Gegend postiert, die die Lagerhalle für mich im Auge behalten."


    sagte Modestus, auch wenn es ihm eher unrecht war, dass der Centurio sich das Lagerhaus nocheinmal ansehen wollte. Das war hier schließlich nur ein Lagerhaus in Rom und keine Festung in Feindesland. Hier würde wohl kaum jemand die Urbaner angreifen. Zumindest nicht eine ganze Centurie. Niemand konnte so wahnsinnig sein. Und das Lagerhaus hatte nur zwei Eingänge. Was sollte man also groß beachten? Aber Modestus war auch kein Soldat. Also sollte der Centurio im Zweifelsfall seinen Willen haben.


    "Ich denke wir werden mit dem Sonnenaufgang zuschlagen. Dann ist der Arbeitstag dort mehr oder minder zu Ende, da alle Wägen bis dahin die Stadt verlassen haben müssen. Bevor er geht, geht er noch einmal die Bücher durch, weshalb wir sie dann hoffentlich bei ihm oder den Schreibern und nicht erst nach ihnen suchen müssen. Außerdem stehen im Hof dann keine Wägen mehr."

  • "Natürlich." bestätigte ich ausdruckslos. Ich mochte es überhaupt nicht, dass dieser Zivilist meinte, mich auch auf die allersimpelsten Dinge hinweisen zu müssen. Aber Hauptsache er verriet mir endlich wo genau es hingehen sollte.
    "Sonnenaufgang. In Ordnung. Meine Centurie kann schon morgen früh bereit stehen."
    Um es kurz zu machen – wir besprachen uns noch eine Weile, einigten uns auf die Einzelheiten, klärten das ein oder andere Detail und trafen schließlich eine Verabredung wann wir losschlagen würden.

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  • "Gut dann sind wir mit dem Wichtigsten soweit durch."


    erklärte Modestus und begann danach noch auf einige Details einzugehen. Als er endlich damit fertig war, verabschiedete er sich von dem Centurio, da ihn noch andere Pflichten erwarten würden. Es würde nur noch wenige Tage dauern, bis die Durchsuchung tatsächlich stattfinden würde, denn Modestus wartete noch auf eine Information. Diese war aber wichtig und würde die ganze Sache erst wirklich lohnenswert machen.

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