Officium - Besprechungsraum

  • "Acta?!", meinte ich fragend, da ich mir nicht genau sicher war. Aber Nepos wusste was ich meinte. Und so wie ich unseren Praefectus kenne war es wahrscheinlich auch das, aber irren ist menschlich. Stumm wartete ich auf die anderen und auf die Moralpredigt des Praefectus Urbi.

  • Nachdem sich alle Herbeigerufenen versammelt hatten, liess Victor sie noch einige Zeit schmoren und lief weiter finster dreinblickend umher, um die Männer zu verunsichern. Allerdings tat er es auch um seine dignitas zu wahren und nicht geifernd herumzubrüllen. Als der Praefectus Urbi dann meinte sich genug gesammelt zu haben, blieb er abrupt stehen und funkelte die Männer an.


    "Ich denke ihr wisst warum ihr hier seid. Nun denn ich hab lange genug gehofft, dass ihr mir einen Erfolg bei den Ermittlungen meldet... dem war nicht so, doch ich bin nicht länger Willens dies zu dulden. Ich gebe zu, die Schuld daran liegt zum Teil auch bei mir; ich saß euch nicht genug im Nacken, doch daran wird sich etwas ändern.


    Nun, weil ich diese gewisse Nachlässigkeit bei mir einsehe, will ich noch großzügig sein und euch zwei Wochen Zeit geben Resultate abzuliefern..."


    Victor machte eine streichende Bewegung mit seinem Zeigefinger über seinen Hals und seine Gurgel.


    "... danach rollen Köpfe!"


    Kurz blickte Victor jedem der Centuriones ins Gesicht, um seine Worte wirken zu lassen. Dann setzte er sich an den Besprechungstisch und hieß auch die Köpfe der Centurien sich zu setzen.


    "Zunächst möchte ich noch alle Principes und Centuriones die mit der Ausbildung von Probati beschäftigt sind ermahnen: Während der Ausbildung gilt strikte Ausgangssperre! Und auf Patoullie wird auch kein Neuling mitgenommen. Solange die Ausbildung nicht abgeschlossen ist, sind bewaffnete Probati eine Gefahr für sich und ihre Umwelt!"


    Bei diesen Worten fasste Victor besonders Decimus Nepos ins Auge ohne ihn jetzt besonders niederzumachen.


    "Nun will ich aber erstmal vom jedem Centurio wissen mit welchen Fällen er schon beschäftigt ist, und ob er Hilfe bei ebendiesen benötigt."

  • Es herrschte bedrücktes Schweigen. Niemand wollte zuerst das Wort ergreifen. Die Worte hatten mich ein wenig enmutigt. Aber nicht umsonst war ich ein Centurio. Ich nahm die Schuld auf mich, da es auch meine Schuld war. Ich nahm mir ein Herz und begann. "Praefectus Urbi,", begonn ich. Auf das Gesagte wollte ich nicht eingehen, er hatte etwas gefargt und ich antwortete. "Ich beschäftige mich mit den Fällen Phaeton, die Branstiferei, Gast 13, das mit Phaeton zusammen hängt, Pompeius Schlag, die Prügelei in der Suburba, und die Einbrecherserie, aber dort herrscht Schweigen." Ich schluckte. Manche Worte waren nicht gut gewählt, aber was gesagt ist ist gesagt.

  • Ist zur Kenntnis genommen! schießt es Nepos durch den Kopf, aber natürlich sagt er nichts. Im Grunde hatte der PU ganz sicher Recht, Nepos hatte sich zu viel herausgenommen bei derAusbildung der Probati. Und er hätte ja tatsächlich anführen können, dass sich der eine Probati großartig geschlagen hatte... naja, aber dem steht ja die Selbstverstümmelung des Anderen gegenüber!
    Als Princeps Prior ist er gar nicht angesprochen und so lauscht er schweigend den Ausführungen Suras.

  • Zitat

    Original von Caius Octavius Sura
    "Ich beschäftige mich mit den Fällen Phaeton, die Branstiferei, Gast 13, das mit Phaeton zusammen hängt, Pompeius Schlag, die Prügelei in der Suburba, und die Einbrecherserie, aber dort herrscht Schweigen."


    Bei der Aufzählung von Sura trommelte Victor mit den Fingerspitzen auf dem Tisch herum. Wenn er in Gedanken diese Anzahl an Fällen mit der Aktenlage verglich, kam er sich irgendwie nicht ernst genommen vor. Vorerst jedoch hatte der Praefectus Urbi keine Lust, seinem Frust weiter Luft zu verschaffen und schlug eher einen neutralen Tonfall an.


    "Jede Menge Arbeit für dich! ... Brandstiftung fällt nicht in unserer Zuständigkeit, das ist dir hoffentlich klar! Ansonsten, brauchst du noch Männer aus einer anderen Centruie, die dich unterstützen?"

  • "Falls es mir angeboten wird, so würde ich gerne ein paar Männer aus der II. Centurie "leihen"", erläuterte ich und blickte den Centurio der II. Centurie an. Ich wollte keine weiteren Ausführungen mehr machen, eigentlich wollte ich hier nur noch raus und über die ganze Sache noch einmal schlafen.

  • Der Centurio neigte zur Zustimmung nur leicht den Kopf, er hatte zur Zeit bei weitem nicht so viele Probleme und konnte deshalb einige Milites abgeben.


    Der Praefectus Urbi, sah das Zeichen des Kopfes der II. Centurie und griff gleich ein.


    "Gut, Centurio Octavius Sura, hol dir wen du brauchst aus der II. und dann mach dich an deine Arbeit."


    Bei diesen Worten deutete Victor mit dem Finger auf seinen Verwandten und stand danach dann wieder auf.


    "Im Interesse der Moral eurer Männer und vor allem in eurem eigenen Interesse arbeitet schnell und effizient, umso schneller wird auch die Ausgangssperre wieder aufgehoben. Abite!"


    Ein herrischer Wink richtung Tür, dann deutete der Praefectus Urbi noch einmal auf Sura.


    "Du, Centurio, bleibst allerdings erst noch kurz hier!"

  • "Centurio, auch wenn es meiner Ansprache gegenüber vielleicht kontraproduktiv wirkt, habe ich doch dem ehemaligen Tribun Sabbatius Sebastianus etwas versprochen, dass ich jetzt einlösen will...


    Aus einem Stapel Dokumente, die Victor mitgebracht hatte, zog er nun eine Abschrift einer Urkunde hervor und reichte sie Sura.


    "Meinen Glückwünsch, und lass dir dies einen Anreiz sein weiterhin gute Arbeit zu tun! Solltest du das feiern wollen, wend dich an Turia. In den Speiseräumen der Gens ist noch einiges Kram, das mal verschwinden müsste. Vale!"


    Sprachs und verschwand aus dem Besprechungsraum, um einiges anderes zu erledigen.

  • "Vale, Praefectus.", sagte ich geistesabwesend. In meinen Händen baumelte eine Urkunde. Ich blickte darauf. Las sie. Ich blickte nochmals darauf. "Eine unerwartete Ehre.", sagte ich leise zu mir selbst. Ich blieb noch stehen. Wie lange war ich schon bei den Cohorten? Wen hatte ich alles mit erlebt? Livianus, Bibulus, Dragonum, Sebastianus, Victor, Gabriel. Ich seufzte leise. In mir machte sich ein Gefühl der Veränderung breit. Ich war Centurio, also sollte ich auch so leben. Auf das Angebot des Feierns ging ich nicht ein. Ich verließ den Raum und schloss die Tür hinter mir. Mit der Urkunde ging ich langsam in Richtung meiner Unterkunft.

  • Ein Miles, der gerade damit beschäftigt war mit einer winzigen Drahtbürste imaginären Schmutz vom Boden zu entfernen, blickte beim Eintreten des Centurio auf und schüttelte dann den Kopf.


    "Einen Raum weiter, Centurio!"

  • Zitat

    Original von Gaius Octavius Victor
    Ein Miles, der gerade damit beschäftigt war mit einer winzigen Drahtbürste imaginären Schmutz vom Boden zu entfernen, blickte beim Eintreten des Centurio auf und schüttelte dann den Kopf.


    "Einen Raum weiter, Centurio!"


    Minor hatte sich gerade irritiert in dem leeren Raum umgeblickt, als der miles ihn ansprach.


    "Danke, miles."


    Er verließ den Raum und begab sich zu dem nun hoffentlich richtigen.

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    Die Wache öffnete die Tür des Besprechungsraum und trat dann zur Seite, damit der Praefectus Praetorio und seine Männer den Raum betreten konnten.


    "Hier wären wir."

  • Crassus hatte mit seinem Gefolge sicherlich etwas Aufsehen erregt, während er mit großen Schritten die Castra durchschritt. Doch Zeit, darauf zu achten hatte er kaum.
    Er betrat den Raum, sah sich um und befand den Raum für groß genug.


    Schön. Sorge dafür, dass der Stab ein bisschen mehr Tempo macht, es ist wichtig und ich habe kaum Zeit. Und bringe mir etwas Wasser.

  • "Zu Befehl Präfekt." Der miles rannte los, ging zuerst zum Tribunus Cohortis Urbanae und dann zur nächsten Wasserpfütze, um dem Praefectus sein Wasser zu besorgen.

  • Schnell hatte sich Octavius seine Uniform angelegt, an die er sich noch immer nicht recht gewöhnten konnte, an die Enge, an die Wärme ... möglichst selbstbewusst trat er den in Besprechungsraum, die Hand zum militärischen Gruß gehoben, "Vale Präfekt."

  • Crassus begrüßte den Stab der nach und nach eintraf. Natürlich erwartete Crassus nicht, dass bei einer so plötzlich einberufenen Sitzung alle auf einmal ankommen würde.
    Als sie vollständig waren, sorgte Crassus mit einem Räuspern für Ruhe und sprach von da an in die Runde:


    Meine Herren, ich habe diese Sitzung so eilig einberufen, da sich etwas schreckliches ereignet hat. Der Praefectus Urbi wurde schwer verletzt. Bei seinem üblichen Ritt zu den Gemeinden in der Umgebung wurde er von einem Bauer angegriffen. Derzeitigen Berichten zufolge lebt der Praefect noch, schwebt aber in Lebensgefahr. Er ist in diesem Zustand nicht dazu befähigt, seine Pflichten als Praefectus Urbi nachzukommen. In meiner Funktion als oberster Reichspraefect werde ich ab sofort den Praefectus Ubri vertreten. In dieser Funktion werden die Cohortes Urbanae auch meinem Befehl unterstellt.


    Das weitere Vorgehen dürfte klar sein: ihr schickt Boten zu dem Praefectus Ubri. Er soll sich auf seinem Landsitz befinden, und erkundigt euch dort nach seinem Zustand. Darüber möchte ich dann informiert werden.
    Für Rom herrscht nun natürlich höchste Sicherheitsstufe. Ich möchte, dass in Rom Präsenz gezeigt wird.


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