Decimus Maior

  • Mach dir darüber mal keine Sorgen, beruhigte ich den jungen Mann.
    Wie du vieleicht weißt, konte ich die Beerdigung Mercators auch nicht besuchen. Meine Arbeit im Palast hat es doch auch nicht zugelassen.


    Aber ich bin mir sicher, dass Mercator weiß, dass du bei ihm bist.


    Ich kratze mich am Kinn.


    Bei den Cohortes dient tatsächlich ein junger Decimer namens Stilo, um es genauer zu sagen ist er mein Sohn., sagte ich lächelnd.

  • "Oh nein, nein! Entschuldige bitte!" winkt Nepos lachend ab, "Ich habe nur einen Moment überlegt, ob einer meiner Kameraden Ähnlichkeit mit dir hat, mein werter Vetter! Wenn ich ihn das nächste Mal sehe, werde ich ihn drauf ansprechen... Aber ich muss zugeben, dass ich gar nicht genau weiß, was deine Aufgabe ist... Kennst du etwa den Augustus? Ich meine, persönlich von Angesicht zu Angesicht?"

  • Erkundige dich, wenn du ihn siehst und richte ihm einen schönen Gruß von mir aus, Nepos.


    Ich lehnte mich zurück. Nicht nur aus bequemlichkeit, sondern auch um der Sonne zu entkommen, die mich durch das Fenster hindurch blendete.


    Ob ich den Augustus kenne?
    Nun ich muss sagen, es ist direkt mit meiner Arbeit im Palast verbunden. Ich laufe ihm sehr oft über den Weg oder muss direkt mit ihm zusammen arbeiten...

  • "Ha, meine Güte!" ruft Nepos sichtbar baff aus, "welche Rolle meine Familie im Reich spielt, habe ich wohl immer noch nicht ganz begriffen... Wieviele von uns Auge in Auge mit dem Augustus stehen! Und, so habe ich eben gelesen, meine Base Lucilla heiratet den Ex-Consul... beeindruckende Prominenz, muss ich schon sagen! Sag Maior, wirst du zur ihrer Sponsalia gehen?" fragt Nepos, der ganz offensichtlich nicht von der Brisanz und den Problemen dieser Verlobung weiß.

  • Als ich Nepos erstaunten Ausruf hörte musste ich lachen.


    Ich muss schon sagen, es erstaunt mich, dass ich einen Decima noch mit soetwas zum Staunen bringen kann , sagte ich amüsiert und wischte mir eine Träne aus dem Gesicht, die mir aus dem Auge geschossen war.


    Aber gleich wurde mein Gesichtsausdruck wieder ernst, als Nepos auf die Sponsalia von Lucilla zu sprechen kam.
    Ob ich hingehen würde? Ich überlegte...Meridius würde nicht kommen, das hatte er mir gesagt. Wäre er sauer auf mich wenn ich gehen würde? Immerhin beleidigte der Ex-Consul unsere Familie. Was sollte ich tun?


    Lucilla gehört zur Familie, natürlich komme ich, antwortete ich, war mir selbst aber noch im Unklaren.

  • Nepos stimmt in das Lachen seines Vetters ein, auch wenn ihm die Situation etwas unangenehm ist. Er hofft inständig das Maior ihn jetzt bloß nicht als einfältigen Bauernburschen abstempeln würde... Zumal Nepos wirklich langsam in seine Rolle hineinwächst, und schon vor allem innerhalb der CU ordentlich Selbstbewusstsein getankt hatte.
    Allerdings wird seine Stimmung etwas gedämpfter, als er fortfährt: "Könntest du mich dann vielleicht meiner Base vorstellen? Es wäre mir etwas unangenehm, dort als nahezu völlig fremder aufzutauchen..." fragt er vorsichtig. Vielleicht wäre es eine gute Idee, ihn komplett aufzuklären, um ihm so weitere Fettnäpfchen zu ersparen... ;)

  • Ich zog meine Augenbrauen hoch.


    Du meinst, es wäre leichter für dich auf diese Sponsalia zu gehen, wenn jemand dabei ist, den du bereits besser kennst?


    Eine wahrlich schlechte Situation war diese für mich. Ich wusste nicht, ob ich diese Feier besuchen wollte, konnte ihm aber diese Bitte nicht ausschlagen....


    Ich begleite dich, Nepos. Und...es wird mir eine Freude sein, dich an den Rest der Familie ranzubringen.

  • Sim-Off:

    Ähm, die verschiedenen Zeitebenen machen niemals wirklich Sinn, oder?^^


    Dankbar, aber auch mit gebotener Demut senkt Nepos den Kopf vor seinem Vetter: "Ich danke dir, Maior! Ich bin wirklich froh, den Entschluss gefasst zu haben dich zu besuchen... Sag Vetter, sollen wir nun also zur Sponsalia aufbrechen?"

  • Ich war nach der Arbeit direkt nach hause in die Casa gekommen und schnurstracks in mein Cubiculum vefschwunden. Ich war müde und wollte mich bald schlafenlegen. Zuvor aber stöberte ich in einigen Regalen herum, auf der Suche nach einer meiner Lieblingslektüren. Ich wollte ein paar Dinge nachlesen, die mir auf der Arbeit eingefallen waren.
    Ich hatte die Pergamente gefunden und nahm das erste mit zu meinem Bett und setzte mich auf die Kante. Dann begann ich die Geschichte zu lesen, die da began:


    Gallia est omnis divisa in partes tres...

  • Ich hatte den Brief von Lepidus aus Germanien gerade erhalten und mich auf mein Zimmer zurückgezogen, um ihn in Ruhe durchlesen zu können. Es freute mich zu hören, dass es ihm gut ging und dass Meridius ihn zum Magister Officiorum gemacht hatte. Nach der Ablehnung zum Ritter hatte er einige positive Erlebnisse verdient.
    Nachdem ich den Brief gelesen hatte nahm ich mienerseits eine Papyrusrolle zur Hand und began eine Antweort zu verfassen.

  • Mit hängenden Schultern klopfte Varus an die Tür zur Maiors Cibiculum. Es war Abend und er hoffte, dass der frischgebackene Quaestor anwesend sein würde. Varus überbrachte keine gute Nachricht; und das konnte man ihm auch ansehen.

  • Ich hatte mich schon früh in mein Cubiculum zurückgezogen, um mich ein Wenig zu entspannen und ein Nickerchen zu halten. Aus diesem Nickerchen wurde letztendlich doch ein mehr oder weniger großes Schläfchen und als ich durch ein Klopfen an der Tür aus dem Schlaf gerissen wurde, fühlte ich mich wohlig ausgeschlafen.


    Ich stand auf und rief: Einen Augenblick bitte!


    Nachdem ich mir meine Tunika übergezogen hatte, wusch ich mir noch schnell den Schlaf aus den Augen und trocknete mein Gesicht mit einem Tuch.


    Herein!

  • Varus wartete einen Moment mit hängenden Schultern und irgendwie schlaff wirkend vor der Tür, dann ertönte das Herein und er trat ein. Schon der erste Blick, mit dem er Maior maß, zeugte von nichts Gutem. Er machte exakt zwei Schritte in das Zimmer herein und blieb dann stehen.


    "Alessa", sagte er mit brüchiger Stimme.
    "Sie ist..."


    Er konnte es noch immer nicht ausprechen, denn es auszusprechen hätte bedeutet, es zu akzeptieren, und dazu war er noch nicht bereit. Er sah Maior nur an und wartete auf eine Reaktion. Vielleicht konnte der Decimer besser damit umgehen als er selbst es vermochte.

  • Als der Verlobte von Alessa mein Cubiculum betrat, sah ich an seinem Gesicht und seiner Körperhaltung sofort, dass irgendetwas nicht stimmte.


    Als er dann anfing, von Alessa zu sprechen wurde ich kreidebleich. Ich wusste, dass sie sich in letzter Zeit nicht gut gefühlt hatte und sie krank war, aber ich wollte den Gedanken nicht zu ende führen.


    Was, Varus? Was ist mit Alessa?, fragte ich ihn und ging auf ihn zu.

  • Varus schluckte und kämpfte mit sich selbst. Warum war es so schwer, es auszusprechen? Es zerriss ihm alle Innereien, aber er sagte es trotzdem, mit leiser, brüchiger Stimme:


    "Sie ist gestorben, eben. Ich..ich glaube, sie hat nicht leiden müssen."


    Er verstummte und sah auf den Boden. Irgendwie fühlte er sich plump und emotionslos, obwohl die Gefühle ihn aufzufressen drohten. Wie musste sich erst ein Verwandter Alessas fühlen?

  • Es musste ein schlechter Scherz sein, dachte ich mir zu erst, doch als ich weiter in Varus' Gesicht blickte, wusste ich, dass es kein Scherz war.


    Kurze Zeit wurde mir schwindlig und ich fasste mir an den Kopf.


    Das darf doch nicht wahr sein..., murmelte ich vor mich hin und wusste aber gleichzeitig dass es so war.


    Ich wusste nicht, was ich tun sollte und hilflos blickte ich an die Wand. Erst Tiberius Proximus, dann Gaius Proximus und jetzt Alessa. Eine gesammte Familie war innerhalb der letzten drei Jahre verstorben, die Decima hatte wahrlich ein schweres Los.


    Wie..wie ist es passiert, Varus?


    Ich meine...gab es bereits Anzeichen, hätten wir nichts für sie tun können?


    Sim-Off:

    Zur Info: spätestens am Mittwoch wollte ich mich nach Germanien abmelden, wäre also gut wenn wir das bis morgen ausgesimmt haeb... :)

  • Sim-Off:

    kein Problem :)


    Von dem Schicksal, dass diesen Zweig der Decima ereilt hatte, wusste Varus nichts. er öffnete und schloss nur die Finger immer wieder und versuchte, die Kälte zu vertreiben, die von seinem Körper Besitz ergriffen hatte. Schließlich schüttelte er den Kopf.


    "Der Husten wurde als schlimmer, das weißt du ja. Vorhin hat sie wie zuletzt Blut gehustet. Ihr Atem ging immer rasselnder, und dann... Sie bat mich, von Hispania zu erzählen. Und dann ist sie...ist sie einfach so gegangen."


    Er verstummte und blickte Maior an, ehe er mit matter Stimme weitersprach.
    "Wirst du die anderen benachrichtigen? Und...wer dafür sorgen, dass die Riten vollzogen werden?"

  • Es tut mir sehr leid für dich!, sagte ich zu Varus und legte ihm freundschaftlich meine Hand auf die Schulter. Obwohl ich den Petronier nicht wirklich gut kannte, fühlte ich mich auf einmal sehr mit ihm verbunden. Das Traurige daran waren die Umstände, die dazu führten.


    Ich werde die Familie benachrichtigen, da ich ja sowie so nach Germanien aufbrechen werde. In drei Tagen geht mein Schiff von Ostia aus, antwortete ich. Und schmerzlich dachte ich an die Reaktion der Familie in Germania, wenn ich von dem Tod eines weiteren Familienmitglieds berichten musste.


    Wir müssen, die Riten so schnell wie möglich vollziehen, damit die Götter der Unterwelt Alessa in das Elysium einlassen und ihre Seele nicht in den Wirren herumirren muss.

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