• Ich betrat das Dolce Vita, seitdem es mir nicht mehr gehörte zum ersten mal. Viel hatte sich nicht verändert, genau genommen eigentlich gar nichts. Livilla war so clever gewesen und hatte die Einrichtung so stilvoll gelassen, wie sie schon gewesen war. Die meisten Mädchen waren auch die selben, lediglich ein paar neue Gesichter konnte ich ausmachen.


    Ich trat ein und nahm an einer der Sitzgelegenheiten Platz.


    "Ist die Chefin auch da?"


    fragte ich und wimmelte eine neue Nubierin ab, welche sich sofort auf mich stürzen wollte. Ich hatte allerdings kein Interesse.

  • Livilla hatte gerade versucht, durch die Bücher zu wühlen und selbst zu verstehen, wie man eben diese führte, als die jung Nubierin sie holte. Ein Herr würde sie sprechen wollen. Mit einem Nicken und einem Handwinken schickte sie das Mädchen erst einmal wieder hinaus, erhob sich und wusch sich kurz die Hände, trocknete sich diese ab und trat dann in den Empfangsraum des Dolce Vita. Dort erblickte sie auch fast sofort Balbus und nur um ihn konnte es sich handeln als den Mann, der sie sprechen wollte.


    Grazil und ohne die üblichen Versuche, ihn zu reizen, ließ sie sich ihm gegenüber nieder.


    "Womit kann ich dir dienen?"

  • Livilla sah gut aus. Sie hatte sich gut gehalten und eigentlich kaum verändert, seitdem wir uns das letzte mal gesehen hatten. Ich hatte wenig Zeit gehabt in den letzten Tagen...


    "Du siehst gut aus..."


    sagte ich daher und meinte es ernst.
    Dann nahm sie Platz und sah mich an.


    "Wie geht es Dir?
    Was machen die Geschäfte?"

  • "Danke", antwortete Livilla mit einem fast schon schüchternen Lächeln. Komplimente ohne Hintergedanken zu bekommen war für eine Lupa wirklich etwas besonderes.


    "Es hält sich in Grenzen, wenn ich ehrlich bin. Ich hoffe, dass es bald besser läuft", antwortete sie ruhig und legte die Hände ineinander.

  • Ich nickte verstehend. Die Auslagen für den Betrieb waren nicht gerade gering, die Mädchen wollten bezahlt werden, die Miete. Wenigstens hatte sie keine Schutzgelder zu zahlen, dafür hatte ich gesorgt.


    "Wenn ich Dir irgendwie helfen kann, lass es mich wissen.
    Der Laden hat mir mal gehört, ich seh es ungern wenn er dicht machen muss..."


    Ich lächelte ihr zu.


    "Aber Du wirst das schon schaffen. Du hast Talente.
    Du musst sie nur richtig einsetzen."

  • Livilla nickte ruhig und lehnte sich zurück.


    "Du könntest mir wirklich helfen. Kannst du mir vielleicht die Buchhaltung erklären? Ich habe versucht, durch die Bücher zu steigen, aber so ganz will es mir einfach nicht gelingen. Ich musste bisher nur Arbeiten, nie einen Betrieb führen", setzte sie erklärend hinzu.

  • Ich schüttelte den Kopf.


    "Tut mir leid. Aber als Regionarius steck ich meinen Kopf besser nicht in die Bücher der unterschiedlichsten Betriebe. Ich bin mir zwar sicher, dass bei diesem Betrieb alles sauber läuft..."


    Ich zwinkerte ihr zu


    "... aber verschon mich bitte mit Büchern."


    Ich hielt inne, musterte sie kurz und lehnte mich zurück.


    "Arbeitest Du noch selbst?"

  • Livilla sah ihn überrascht an. Immerhin versuchte sie nur durch die Bücher durchzublicken, die er hätte machen müssen oder gemacht hat oder machen hat lassen. Doch sie nahm es mit einem Schulterzucken hin.


    "Ja, ab und an schon", antwortete sie. "Manchmal ist selbst hier etwas los, dann bin ich durchaus auch zu haben", lächelte sie und hatte fast eine Ahnung, warum er fragte, ging aber nicht direkt darauf ein.

  • Wieder nickte ich mit dem Kopf, auch wenn ich ihr nur halb zuhörte. Ich blickte mich um, viel war nicht los.


    "Wieviel kostet Du? Sind es die selben Preise, oder bist Du in der Preisklasse gestiegen? Kann man bei Dir immer noch alles haben?"


    Ich wollte nicht um den heißen Brei herumreden und zum Plaudern war ich nicht gekommen.

  • Livilla konnte sich ein Schmunzeln nicht verbergen und lächelte ihn dann an.


    "Wie wäre es mit einem Sonderpreis für dich als alten Bekannten? Und bekommen kannst du nach wie vor alles, ja", erwiderte sie schließlich. Sie hatte also wirklich recht gehabt.

  • "Sehr zuvorkommen."


    sagte ich und lachte.


    "Also gut. Ich denke dann suchen wir mal Dein Zimmer auf und regeln dann alles weitere vor Ort. Meinst Du nicht? Es muss ja nicht sein, dass meine sexuellen Vorlieben bald Gesprächsstoff in ganz Tarraco sind..."


    Ich zwinkerte ihr zu.

  • Livilla nickte ganz wie die normale Geschäftsdame und führte ihn zu ihrem Zimmer, das er sicherlich zur Genüge kannte.


    "Nachdem du Besitzer dieses Lupanars warst, wird sich bestimmt die ganze Bevölkerung ohnehin ihre Gedanken dazu machen", zwinkerte sie hier, denn sie wollte ihn vorhin nicht in Verlegenheit bringen.


    "Na dann sprich, womit kann ich dir dienen?"

  • Ich nahm in dem Zimmer erstmal auf dem Bett Platz und blickte sie dann an. Mir fielen schon so einige Dinge ein.


    "Du könntest etwas tanzen."


    meinte ich und erklärte ihr dann, was ich mir danach noch alles an Reiterspielchen vorstellte...

  • "Du bist wie immer anspruchsvoll", lächelte Livilla und begann dann, zu summen und sich langsam zur Musik zu bewegen. Ihre Bewegungen wurden immer graziler und anreizender, sie bewegte geschickt ihre Hüften, um ihm Lust auf mehr zu machen, während sie ihm ab und an näher kam und dann wieder auswich und sich entfernte, so mit seinem Begehren spielte.


    Sie lächelte ihn an und entledigte sich dann langsam und ohne, dass es ihre Bewegungen unangenehm beeinflussen würde, ihrer Kleider.

  • Wie immer glaubte sie spielen zu müssen, trat mal näher auf mich zu, entzog sich dann und versuchte mit meinem Begehren zu spielen. Ich war jedoch nicht verliebt und hatte auch sonst keine Bedürfnisse auf Spielchen. Vielleicht hätte ich es ihr sagen sollen. Ich wollte einfach nur zur Sache kommen und das möglichst schnell. Vielleicht war der Wunsch mit dem Tanzen daher falsch ausgedrückt gewesen.


    Ich erhob mich daher, entledigte mich meiner Tunika, trat auf sie zu, packte sie, schleuderte sie auf das Bett und nahm sie von hinten.

  • Livilla war kurzzeitig versucht, ihn anzufahren, als er so brutal war, ließ es dann aber doch. Er hatte ihr den Weg in die Selbstständigkeit ermöglicht und war auch sonst in allen Punkten bisher zuvorkommend gewesen. Dass er jetzt etwas... ruppiger war, lag sicherlich daran, dass er schon lange keine Gelegenheit mehr gehabt hatte, dem Druck in seinem Körper nachgeben wollte.


    Livilla spürte deutlich seine Bewegungen und passte sich ihnen an, kam ihm entgegen, um es für ihn trotz seiner scheinbar schlechten Laune schön zu machen.

  • Sie bäumte sich unter mir auf und ließ es geschehen. Ich streichelte ihren Rücken, küsste ihren Nacken und biss mich - als es soweit war - in diesen fest. Reglos blieb ich eine Weile auf ihr liegen, mein Kopf an ihrer Wange, dann erhob ich mich und sah mich nach einer Waschmöglichkeit um.


    "Was Deine Bücher betrifft...
    schick sie in mein Büro. Ich werd sie ansehen."

  • Livillas Atem beschleunigte sich leicht doch er war viel zu schnell, als dass sie auch auf ihre Kosten hätte kommen können.


    Nachdem er sich erhoben hatte, setzte sie sich ebenfalls auf und deutete auf eine Schüssel und den danebenstehenden Krug mit frischem Wasser.


    "Es geht mir mehr darum, dass mir jemand erklärt, wie ich die Bücher zu führen habe, Balbus", antwortete sie, denn sie hatte das Gefühl, dass er es falsch verstanden hatte.

  • Ich wusch mich und betrachtete sie.


    "Die Sache ist schnell erklärt. Du hast auf der einen Seite die Fixkosten. Das wären die laufenen Betriebskosten, Miete, Reparaturen, Instandhaltung. Das beläuft sich auf rund 300 Sesterzen, die fallen eigentlich immer an. Dann sind da die Mädchen, die müssen ebenfalls bezahlt werden. Und Du zahlst Steuern."


    In der Zwischenzeit war ich dabei mich abzutrocknen.


    "Du solltest Dich also nicht zu günstig verkaufen. Immer schön darauf achten, dass Du mehr einnimmst, als Du ausgibst..."


    Ich griff nach meiner Tunika.

  • "Dazu sollte endlich mal mehr los sein. Sag, warum sind die Römer, die hier leben, so brüde geworden?", fragte sie und seufzte leicht. Es war wirklich zum aus der Haut fahren, dass kaum Kundschaft kam. Sie hatte so schon wenige Mädchen, doch eine größere "Auswahl" konnte sie nicht bieten, wenn sie den Betrieb am Leben erhalten wollte.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!