• Ich hatte gelauscht, auch wenn ich es eigentlich nicht gewollt hatte. Nachdem ich hinausgelaufen war, hatte ich mich erschöpft an die Wand gelehnt. Noch immer war ich voller Angst, dass ihm etwas geschehen könnte und das würde sich bis zu seiner Rückkehr sicher auch nicht mehr verändern. Ob er wirklich genauso fühlte? Und ich hatte nach Agrippas Ansprache, wegen des Glückes welches ihm geschenkt ward, gehofft eine Antwort zu finden. Nagut, zugegeben. Ich hatte doch absichtlich gelauscht.


    Doch besonders gut hatte mir das Gespräch nicht gefallen - aber was erwartete ich auch? Etwa dass Metellus damit rechnete dass ich zuhörte und in Schwärmerei ausbrach? Wohl kaum. Ob sich überhaupt etwas ergeben würde? Ich hörte, oder spürte ich es, die tiefere Bedeutung seiner Worte, als Metellus vom Willen der Götter sprach. Vielleicht sollte ich zum Orakel nach Rom? Nein. Ich konnte niemandem davon erzählen, besonders dem Priester dort nicht. Der war damals schon so anzüglich gewesen....


    Seufzend stieß ich mich von der Wand ab und trat doch wieder in den Hortus. Mein Aufbruch war etwas auffällig gewesen, vorallem weil ich Minervina dort sitzen lassen hatte. Schließlich waren wir hier nicht in einem Theater wo es auf Dramatik ankam. Und ich hatte mich mal wieder so benommen... Schnell setzte ich mein Lächeln auf, ehe die beiden etwas merkten. Und doch wär ich beinahe stehen geblieben - was sollte ich nun sagen? Ich hätte doch gehen sollen, aber jetzt war es zu spät...

  • Ich schaute auf...


    "Helena... Schon wieder zurück? Was ist los?"


    Sie sah komisch aus. Ich sah ihre Anspannung. Hatte sie etwa gelauscht. Wo war sie nur die kurze Zeit?


    "Wir sprachen gerade über die Verbinundung von Liebe und den Göttern.."

  • "So, habt ihr das..."


    Ich musste mich räuspern, irgendwie wollte meine Stimme gerade nicht so richtig. Was war nur los? Warum fiel es mir so schwer, weiterhin unbeschwert zu wirken? Und warum, verdammt, fiel mir nichts ein was ich darauf antworten konnte.


    "Ja, die Götter schlagen sehr seltsame Pfade für uns..."


    meinte ich nur stumpf und wunderte mich, warum mir das so bekannt vorkam? Hatte ich ähnliches nicht vor wenigen Augenblicken 'gelauscht'? Ich sah Metellus nicht an, sondern ging zu Minervina und nahm sie an die Hand.

  • Irgendwie war sie komisch. So kühl...


    "Vater meint, dass ich auf meine 'Herzensdame' treffen werde, wenn ich Fortuna vertraue. Also ich bin da sehr gespannt, vor allem ob meine Reise damit etwas zutun hat.. Was ist deine fachmänische Meinung als Fortuna-Priesterin dazu?"


    Was hatte sie nur? Sicher hatte ich Gefühle für sie entwickelt und ich wollte sie nicht verletzen. Doch sollte ich hier auf sie eingehen? Vor meinem Vater? War es überhaupt sinnvoll, weiter davon zu sprechen? ich war mir nicht sicher und verwirrt...

  • Er nippte an seinem Becher.


    "Die Wege der Götter sind manchmal sehr merkwürdig, aber sie haben unser Leben bereits voraus bestimmt. Wenn unsere Zeit kommen wird, dann schneiden die Moiren unseren Lebensfaden durch."

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  • Ich bemerkte, dass ich Metellus in Verlegenheit brachte und wollte das ändern. Doch wie konnte ich das? Ich wusste ja selber nicht einmal, warum ich so abweisend war und was los war. Bei Metellus Frage zog es kurz.


    "Vielleicht glaubt Vater ja, dass du auf deiner Reise jemanden mit nach Hause bringst.!"


    erwiderte ich nur kurz angebunden. Soetwas wollte und konnte ich nicht länger ausformulieren. Ich hob kurz den Blick um Metellus anzusehen. Doch ich senkte ihn sogleich wieder, es tat weh ihn anzusehen. Wenn Agrippa nun Recht hatte? Mir wurde schlecht. Aber was konnte ich schon tun? Ich durfte ja nicht einmal etwas sagen.. Ich wandte mich an Agrippa, doch ich fühlte mich so unglaublich müde...


    "Ja, da hast du Recht. Ich wünschte die Götter würden ihre Wege manches Mal deutlicher für uns erkennbar machen und sie weniger schmerzhaft bereiten."

  • "Wenn Marcus auf seiner Reise, die Frau seines Herzens findet, dann ist es von den Göttern voraus bestimmt und dies kann niemand, nicht einmal der Kaiser ändern."


    "Den Göttern bereitet es manchmal Vergnügen uns schmerzen zu zufügen ..."

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  • Ich hätte Agrippa beinahe einen säuerlichen Blick zugeworfen. Ich musste stark an mich halten jetzt nicht schon wieder hinauszulaufen. Doch ich sagte nichts, sondern legte meine Hände in den Schoß. Sie nestelten aneinander herum und ich sprach in Gedanken beruhigend auf mich ein... Dennoch konnte ich mir eine ironische Antwort nicht verkneifen, denn Agrippa hatte, ohne es zu merken, eben dies getan wovon er sprach.


    "Nicht nur die Götter, Agrippa, nicht nur jene..."


    Edit: Beifügung ;)

  • Ich nippte an meinem Becher und warf ein.


    "Nun, da bin ich mal gespannt, wie meine Reise verlaufen wird. Auch wenn mir der Gedanke mißfällt, dass schon alles vorbestimmt ist. Wozu dann noch leben? Wozu streiten sich die Götter dann noch? Ich glaube nicht, dass von vornherein alles ganz vorbestimmt ist. Es wird immer noch ein wenig Spielraum sein oder nur das letzte Ziel ist angegeben und der Weg dorthin ist variabel. Nunja, aber vielleicht habt ihr recht und ich bin nicht mehr alleine, wenn ich zurück komme. Aber wer weiß das schon? Vielleicht kenne ich meine große Liebe schon?"


    Ich schaute unauffällig zu Helena. Wie hatte ich ihre Worte zu verstehen? Gab sie mich frei? Gab sie den Traum auf, weil uns die Wirklichkeit einholte? ich hätte viel Zeit zum Nachdenken auf meiner Reise.


    "Aber es hilft alles nichts! Es kommt, wie es kommen muß und ich habe anderes im Kopf. Ich lasse mich überraschen und bis dahin denke ich an meinen Auftrag! Wobei ich auch bald los müsste, wenn ich noch heute abend an einer Mansio ankommen möchte!"

  • Ich hörte ihm zu, ich lauschte seiner Stimme so gerne. Zu gerne. Es war ein egoistischer Wunsch und eigentlich sollte ich genau das Gegenteil hoffen, doch ich wollte dass er niemanden mitbrachte. Aber was brachte es? Vermutlich würde.. Ich bemerkte dass ich abdriftete und hob meinen Blick kurz, als er von.. ja.. von mir sprach? Ich wusste nicht was ich von allem halten sollte. Ich hatte bei ihm das Gefühl, dass er ziemlich viele Mädchen 'kannte' und wusste nicht, wie es bei mir war. War es vielleicht das, was mich so verunsicherte? Warum hatte ich Angst ihn zu verlieren, wo ich ihn noch nicht einmal hatte, nicht haben durfte?


    Ich bemerkte wieder einmal verspätet, dass ich ihn eine ganze Weile angesehen hatte und jetzt wo ich den Blick auf die Pflanzen richtete, versuchte ich zu erforschen wie mein Blick gewesen war. Sehnsüchtig? Liebevoll? Ängstlich? All das war möglich.


    "Ich werde für dich beten..."


    meinte ich, verkniff mir nur schwer welche Gottheit zuerst mein Ziel werden würde. Doch er konnte es falsch verstehen und ich wollte nicht dass er das glaubte. Er sollte merken, dass ich ihn liebte, auch wenn ich es nie ausgesprochen hatte und es niemals aussprechen durfte. Ich hoffte, er bemerkte es. Und ich hoffte er fühlte sich dadurch nicht eingeengt.

  • Ich schaute sie an.


    "Ich danke dir dafür Helena. Doch meine Reise wird sicherlich gut gehen. Merkur habe ich schon geopfert und anscheinend war er ganz angetan. Und das mit der Liebe... Das wird auch schon gut gehen, denke ich. Ich will da auch nichts überstürzen. Ich bin noch jung und habe noch viel vor mir zu entdecken!"


    Ich blickte mich im Hortus um und sah sie dann wieder an.


    "Ich meine, es braucht immer etwas Zeit für so etwas. Ich will das nicht so überstürzen wie mein Vater! Eine solche Entscheidung braucht zeit, auch wenn die Gefühle am Anfang schon oft sehr klar sind, muss man die Auswirkungen überdenken und nicht rein aus egoistischen Gründen handeln!"


    Ich warf Helena einen warmen Blick zu.

  • Ich liebte ihn - ohne Zweifel. Und er mochte mich, liebte mich vielleicht auch, doch ich zweifelte daran dass er es mehr als bei Anderen auch tat. Ich gestand mir nur schwer ein, dass er mir sehr viel bedeutete. Und doch war da immer noch Maximus. Ich hatte ihm drei Kinder geschenkt und ihn stets aufrichtig und aus ganzem Herzen geliebt - war das alles nun vorbei? Was würde sein wenn er zurückkehren würde? Ich wischte meine Gedanken beiseite.


    "Ich wünsche dir Glück bei deinen Entscheidungen, Metellus. Und vorallem wünsche ich dir den Beistand der Götter, in allem was du tust und tun wirst."


    Ich erwiderte seinen Blick nicht minder warm und der Hauch eines Lächelns trat auf meine Lippen. Ich sollte reif genug sein um zu begreifen, dass aus alledem nichts werden würde - und doch gab ich die Hoffnung nicht auf. Irgendetwas an der ganzen Sache war richig und ich hoffte sehr, dass dieses Gefühl stimmte. Ich beschloss, mir weniger Sorgen zu machen.


    "Ich danke dir, Metellus. Aber wenn ihr beiden mich nun wirklich entschuldigen würdet? Minervina?"


    Ich griff sie wieder bei der Hand und hielt diese fest, wandte mich zum Gehen. Ich warf Metellus im Vorübergehen noch ein warmes Lächeln zu, ein beinahe verliebtes Lächeln was sagen sollte "Viel Glück, ich bin bei dir". Das 'sofern du es überhaupt willst' verschluckte ich für mich selbst.

  • Ich sah ihr nach. Sie war wirklich wunderschön und ich hoffte innerlich, dass etwas daraus werden würde. Doch die Chancen standen schlecht. Zeit zum nachdenken würde ich ja haben....


    Ich sah zu meinem Vater, während ich meinen Becher austrank.


    "Nun, auch ich werde wohl gleich los müssen. Es ist alles für meine Reise vorbereite..."

  • Agrippa kehrte mit einige Sklavinen in seinem Garten ein und gab den Befehl, dass er nicht gestört werden möchte. Dabei hatte er reichlich Wein, es war ihm ein wenig nach Feier zu mute, er wandte sich zu den Saklvinen ...


    "Amüsiert euch, heute vergessen wir den Standesunterschied und feiern ..."


    Agrippa nahm einen kräftigen Schluck Wein, er trank ihn nicht aus dem Becher sondern gleich aus dem Krug, aber zuvor hob er den Krug noch.


    "Lasst uns eine nette kleine Orgie feiern ..."


    ... stand auf um sich mit den Sklavinen zu amüsieren.


    "Kommt lasst uns tanzen und du spiel die auf der Flöte ..."

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  • Ich war auch gekommen, eine andere hatte mich an der Hand mitgezogen. Doch ich besah mir nicht sonderlich begeistert die ganze Situation. Hätte ich vorher gewusst dass sie mich zu einem solchen... 'Spektakel' führte hätte ich mich lieber noch ein wenig ausgeruht. Doch nun, da ich einmal hier war...

  • Agrippa reichte der Sklavin einen Becher Wein ...


    "Trink, feiere und tanz, heute ist ein derart schöner Tag ...Fühle dich wie eine Königin."


    "Komm tanz, ich spiele auch was auf der Flöte für dich .."


    Er nahm sich die Flöte und spielte darauf ...

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    2 Mal editiert, zuletzt von Publius Matinius Agrippa ()

  • Etwas verdattert dreinschauend nahm ich meines Herrn Becher entgegen und sah kurz verdutzt in diesen. Ein kurzes Schnuppern an jenem verriet mir dass es Wein war. Unverdünnter Wein. Ich sah zu ihm auf, was war mit ihm?


    "Ja, Herr."


    antwortete ich nur verwirrt als ich registrierte, dass er für mich - mich, eine Sklavin - auf der Flöte spielte.

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